Folge 8: Die Vulgäre Analyse

Übrigens @Fernsehkritiker du sagst in dieser Folge noch (am Anfang, ca 7:30), du würdest Shlomo, mit den Standpunkten, die er zu Flüchtlingen und zum Islam hat, als politisch „ziemlich rechts“ einordnen.

Nur so am Rande, weil du ja meintest, bei dir hätte da kein Wandel stattgefunden und jemand sollte dir das Gegenteil beweisen.

Und Shlomo hat sich seither sicherlich noch radikalisiert

Ich bin auch nach wie vor der Meinung - also was ist bitte dein Problem? :thinking:

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Naja weil

Hab die Folge aber in erster Linie aus Interesse nochmal gehört, ist mir nur so aufgefallen

Also bei Shlomo geht das ja noch weit über eine reine Kritik am Islam hinaus. Insofern würde ich da schon noch einen großen unterschied sehen und ihn daher auch anders politisch einordnen. Bei ihm spielt auch eine gewisse Verachtung eine Rolle. Eine solche Haltung habe ich nicht.

Ich sehe also keinen Widerspruch.

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Verachtung von was? Der arabische Abstammung der Moslems? Verachtung der Religion?
Ist jede Verachtung rechts?

Da ich mir nicht sicher bin, ob Holger telepatische Kräfte besitzt, frag so etwas doch am besten Shlomo selbst. Denn von außen festzustellen, dass jemand Verachtung empfindet ist leicht. Den Grund dieser Verachtung herauszufinden allerdings sehr schwer.

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Verachtung der Kultur?

Es gibt hier ja nun mal eine Folge, in der Shlomo sehr viel blubbert… und er sagt, unsere westliche Kultur wäre allen anderen überlegen. Und ja, das ist rechts, meine Freunde

Lol

Dann sind Justus Wertmüller und die Bahamas auch rechts?

Ich besitze übrigens auch keine telepathischen Kräfte, müsstest du schon zitieren.

Erwähnte ich übrigens schon, dass ich dich für den Trollaccount eines Ex-Users halte?

Es geht halt um die Frage, ob die westliche Kultur anderen Kulturen überlegen ist. Und ich weiß, dass Kulturrelativisten das gerne damit abblocken, dass sie das Gegenüber einfach als „irgendwie rechts“ versuchen zu diffamieren". Aber machen wir doch mal die Bestandsaufnahme:

  • Die Gleichstellung der Frau ist im Westen am weitesten vorangeschritten. Es gibt hier keine Religionspolizei, die Frauen unter Strafe zwingt bestimmte Kleisungsstücke zu tragen wie im Iran oder in Saudi-Arabien, Frauen müssen erheblich weniger Angst vor sexuellen Übergriffen haben als z.B. in Indien und Mädchen werden auch hier nicht überdurchschnittlich häufig bereits im Mutterleib getötet so wie in China oder Indien.
  • Homosexuelle haben im Westen die beste rechtliche Gleichstellung und werden nicht wie z.B. im Iran vom Staat am Baukran aufgehangen. Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen wird im Westen gesellschaftlich geächtet und wird nicht noch in Musik glorifiziert wie z.B. auf Jamaika in Form von Battyman-Tune.
  • Es gibt kein merkwürdiges Kastensystem wie in Indien, wo die Herkunft absolut fest deine Zukunft bestimmt.
  • Wir haben eine vergleichweise kriminalitätsarme Gesellschaft und vergleichsweise wenig Korruption. Anders als zum Beispiel in weiten Teilen Mittel- und Südamerikas.
  • Die Grundlagen der Technologie die wir gerade verwenden um zu kommunizieren (Computer, die darauf laufenden Beitrbessysteme) sind im Westen entwickelt worden.
  • Die wesentlichen wissenschaftlichen Erkenntnissse werden im Westen gewonnen
  • Migrationsströme laufen stärker in den Westen hinein als ihm hinaus, das Leben ist einfach besser im Westen.
  • Der Westen ist vollständig militärisch überlegen.
  • Der kulturelle Einfluss des Westens ist in der gesamten Welt stark. Chinesische und indische Filme spielen im Westen eine untergeordnete Rolle, während westliche Filme dort ganz selbstverständlich gezeigt werden.
  • Wir haben im Westen Strafsysteme, die auf Resozialisierung ausgelegt sind und wo nicht wie z.B. wie in Saudi-Arabien Leuten in der Öffentlichkeit ausgepeitscht oder enthauptet werden.

Und ja, der Westen hat auch viele Fehler, aber in der Summe ist die Kultur hier doch deutlich angenehmer als woanders auf der Welt.

Justus Wertmüller sagte zum Beispiel, es gibt nur eine Zivilisation und diese ist dediziert westlich.

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Hatte hier noch nen Entwurf gespeichert, den ich nicht fertig- oder umschreiben werde, aber du verwendest „Kulturrelativismus“ falsch, nur zur Info

Beim Kulturrelativismus geht’s sowieso nicht darum, andere Kulturen auf- oder abzuwerten, sondern man argumentiert lediglich, dass Kulturen nur aus sich heraus verstanden und (moralisch) bewertet werden können, unabhängig davon, wie fortschrittlich (technologisch) eine Kultur ist. Davon abgesehen wäre ich froh, würdest du mich mit deinen Allgemeinplätzen verschonen, ich bin nämlich keine Kulturrelativistin:

Also nö, ich bewerte die Idee, Menschenrechte als universell zu verstehen, nicht als rassistisch, rechts oder eurozentrisch.

Aber bei dir klingt das so, als gäbe es ein gewisses Kontinuum, in dem kulturelle / technologische Errungenschaften auch zu höheren gelebten moralischen Werten führen. Die tolle deutsche Kultur mit all seinen Denkern, auf die man sich immer beruft, ist doch schon alt, und was hat es denn Deutschland genützt? Dass man Homosexuelle ins KZ geschmissen hat, ist in Deutschland historisch auch erst einen Wimpernschlag her. Hingegen war der Iran auch mal deutlich progressiver. Es kommt einfach in jeder Kultur zu diesen reaktionären Rückgriffen in Zeiten von gesellschaftlicher Instabilität. […]


Doch noch kurz was dazu… ich denke, gerade Erfindungen sind ein wichtiger Punkt für den Eindruck, der Westen wäre kulturell überlegen, aber je fundamentaler eine Erfindung, desto einmalhaftiger ist sie am Ende auch. Oder auch: Andere Länder können die Erfindung des Buchdrucks und des Internets nun ja auch nicht nachholen. Heutzutage ist ja auch alles spezialisierter und es gibt keine Universalgenies mehr wie früher, einfach weil wir mehr wissen. Und unter den heutigen Gesichtspunkten würde ich dann schon sagen, dass gerade aus China ordentlich technologischer Fortschritt kommt, oder nicht?

… Wow.

Wie viele andere habe ich Schlomo über YouTube kennengelernt und bin sehr froh darüber, dass dieses Interview existiert. Es ist entlarvent und ich glaube die Schlomo Anhänger können einiges von diesem Interview mitnehmen.

Seine religiösen und kulturellen Blickpunkte empfinde ich als unfair, zu simplistisch und heuchlerisch. Der Islam unterteilt sich in verschiedene Glaubenspraktiken, ähnlich wie beim Christentum, wobei einige ortodoxer und andere liberaler sind. Ich finde es gut, dass Religionen kritisiert werden; Jede Religion hat dies zu einem gewissen Grade nötig, aber Muslime selber zu dämonisieren und allen ernstes zu behaupten, dass man den Islam ausrotten müsse da die Anhänger des Islams anders denken ist gefährlich, kontraproduktiv und wie vorhin schon erwähnt heuchlerisch.

Muslim ist nicht gleich Muslim, genauso wie Christ nicht gleich Christ ist. Wir haben religiöse Menschen die ihre heiligen Schriften sehr ernst nehmen, und viele andere die ihre Religion als ein generalistisches Leitbild sehen, aber nicht allzu ernst nehmen. Wir haben dennoch auch religiöse Extremisten die in jeder Religion vorzufinden sind. Im Momentanen Zeitgeist ist islamischer Terror im Blickpunkt, aber es gab vor nicht allzu langer Zeit Christlichen Terror zwischen Protestanten und Katholiken im Irland Konflikt, welcher genauso grausam war.

Warum besitzt Schlomo nicht den selben Gedankengang gegen den Christentum, Judentum, Taoismus usw? In seinem Worten ist der Islam schlicht und einfach Müll, aber wenn man ihn vergleicht zum Christentum lassen sich einige Parallelen finden. Ich denke Schlomo sollte seine Angehensweise zur Kritik an dem Islam gut überdenken. Das Dämonisieren, Verallgemeinern und Sensatonalisieren macht alles nur noch schlimmer, da die extremen oder Leute die kurz davor stehen in den Extremismus zu fallen, dadurch bestärkt werden.

Solche sozialen Probleme können am besten mit ziviler Diskussion angegriffen werden. Da denke ich immer an den schwarzen Rock and Roll Sänger Daryl Davis, welcher sich mit Ku Klux Klan Anhängern befreundet um ihnen langsam aber sicher ihr Weltbild zu zerstören. Er schafft dies mit Ernst gemeinter Freundschaft und hat einige Klananhänger bekehren können; Viele andere sind noch im Klan aber haben Respekt für diesen Mann gefunden. Hass bringt Hass und Freundlichkeit bringt Freundlichkeit.

Schlomo darf natürlich sagen was er denkt, aber ich finde seine Methoden unglaublich unverantwortlich.

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Hast du gerade die Zahlen zu Terroranschlägen christlicher Extremisten parat? Oder fällt dir da außer Irland tatsächlich nichts ein? Nur zur Einordnung: Wurden in Irland auch ganz normale Bürger enthauptet, wenn sie sich kritisch übers Christentum geäußert haben, ähnlich wie im Fall Samuel Paty?

Spannend wäre auch, wenn du erläutern könntest, welche andere Religionen derzeit Jahr für Jahr in dieser Häufigkeit Ungläubige und Ketzer ermorden. Deiner Ansicht nach, ist das ja in jeder Religion vorzufinden.

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Mit Extremisten habe ich nicht nur Terroristen gemeint. Ich stimme dir übrigens vollkommen zu, dass der Islamische Terror ein ausgeprägtes Problem ist und der Christliche Terror praktisch nicht mehr existiert, zumindest soweit ich weiß. Gibt es aber christliche Extremisten? Ich denke schon. Vorallem wenn es um Sachen wie Schwulenhass geht habe ich mehrere Personen kennengelernt die Schwule gerne tot sehen wollen. Oder Ich würde es auch als extremistisch bezeichnen die Wissenschaft abzulehnen wie es die Kreationisten machen. Ich würde die Linie zwischen moderat und extremistisch nicht bei Terror ziehen, sondern weiter im voraus.

Der Großteil der Morde wurde an Zivilisten begangen. Viele Morde wurden nur begangen weil das Opfer ein Protestant oder ein Katholiker war. Mir fällt momentan kein weiterer Christlicher Konflikt ein, aber ich würde einen 30 Jahre langen Krieg nicht klein schreiben. Ich linke dir mal eine Timeline von den Troubles und ein Wikipedia Artikel als ne kleine Übersicht.

Diese Ansicht teile ich nicht da ich nicht exklusiv Terroristen als Extremisten sehe. Ich kenne auch derzeit keine anderen Religionen die auch nur ansatzweise die selben Probleme haben wie der Islam. Ich stimme dir voll und ganz zu, dass islamistischer Terror ein sehr großes Problem ist und die Religion an sich einige Reformen nötig hätte.

Also ich bin ganz bei dir! Vielleicht habe ich mich nicht spezifisch genug ausgedrückt.

Okay, danke. Immerhin ehrlich. Den meisten anderen wäre wohl ebenso nichts weiter eingefallen, aber sie hätten wahrscheinlich schnell irgendwas gegoogelt und so getan als hätten sie davon schon immer gewusst. :laughing:

Deine Extremismusdefinition ist mir zu schwammig. Wenn sich jeder selbst ausmalt, was Extremismus sein kann und was nicht, wo ist dann die Grenze? Du behauptest, für dich wäre es schon extremistisch, wenn gläubige Menschen die Wissenschaft ablehnen. Diesen Stretch musstest du machen, damit dir noch ein paar mehr potentiell extremistische Christen einfallen. :wink: Allerdings trifft das doch religionsübergreifend auf einen großen Teil aller gläubigen Menschen zu. So gut wie jede Religion hat ihren eigenen Schöpfungsmythos, der alles ignoriert, was die Wissenschaft sagt.

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Bringt ja nix!

Jetzt wo Du es so darstellst gebe ich Dir tatsächlich Recht. Da muss ich mal ein paar Ansichten nochmal überdenken! Ich glaube in Sachen Religion lasse ich mich gerne von meinen atheistischen Zügen leiten weswegen ich vielleicht einige Sachen zu undefiniert sehe. Danke für deine Kommentare!

Da würde ich dir gerne mal eine Frage stellen; Wo ziehst du die Linie zwischen Moderat und Extrem?

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Die Kurzfassung: Extremismus beginnt für mich dort, wo für die Durchsetzung einer Religion oder einer Ideologie gezielt Gewalt angewendet wird. Auch bereits, wenn zu dieser Gewalt „nur“ in Textform aufgestachelt wird.

Zuerst denkt man dabei natürlich an körperliche Gewalt wie die islamistischen Enthauptungen, doch im heutigen Internetzeitalter bilden sich immer wieder neue Formen extremistischer Gewalt, die bisher noch wenig erforscht sind. Dies kann sich bspw. in Form von psychologischer Gewalt darstellen, wie beim Online-Doxing, welches man inzwischen zunehmend im politischen Extremismus vorfindet.

Heutige Extremisten gehen in der westlichen Welt oft nicht mehr raus ins öffentliche Leben, um ihre Opfer körperlich zu verletzen. Sie suchen sich stattdessen halblegale Grauzonen im Internet, wo sie ihren Opfern durch Datenleaks, Fake-Unterstellungen usw. maximalen Schaden zufügen können. Gibt leider zahlreiche Fälle, in denen die Betroffenen dadurch in den Selbstmord getrieben wurden. Am Ende steht also dasselbe Ergebnis wie bei einem physischen Terrorakt: Ein Leben wurde zerstört.

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Macht Sinn! Ich denke ich werde mich an deiner Definition in Zukunft orientieren.

Vielen Dank für die freundliche Diskussion :smiley:

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Shlomo hat nicht gesagt, dass man den Islam „ausrotten“ solle, sondern sich von ihm abschotten. Mal abgesehen davon, dass er generell sehr indisponiert wirkt in dem Interview.

Der Nordirlandkonflikt lässt sich aber auch schlecht auf Religion reduzieren, oder? Das ist doch mindestens zur Hälfte auch ein politischer Konflikt zwischen irischen Nationalisten und britischen Unionisten (Imperialisten).

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Er sagte was man (Hypothetisch) machen müsste um den Islam unter Kontrolle zu kriegen, wäre in den Mittleren Osten einzumarschieren und für mehrere Generationen eine sekulare Militärdiktatur zu erhalten.

Ich stimme Schlomo auch zu, dass der Islam nicht die deutsche Gesetzesgebung und Kultur beeinflussen darf. Ich finde es auch nicht gut, dass viele Muslime hierzulande auch nach den Scharia Gesetzen leben wollen, jedoch denke ich nicht dass wir uns in einer Auswegslosen Situation befinden. Ein großes Problem ist die Angst an der Kritik an dem Islam. Deshalb haben wir nur wenige Fortschritte in Sachen Reformation. Dagegen müssen wir weiter ankämpfen.

Da hast du Recht, es war primär nicht ein religiöser Konflikt, aber eher ein politischer Konflikt mit religiösen Elementen. Ich denke der religiöse Aspekt ist wichtig zu erwähnen da viele Zivilisten aufgrund ihrer religiösen Hintergründe ermordet worden sind.

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