Politischer Smalltalk 2.0

Hier erklärt er das:

Ah ok. Danke dir!

“Tut mir leid, dass ihr mich falsch verstanden habt.” Na dann.

Jebsen befördert etwas, das man als Verschwörungsantisemitismus bezeichnen könnte, wenn die deutsche Justiz nicht immer wieder de facto entschiede, dass Antisemitismus erst bei Hitler beginne. So aber muss man sagen: Er ist kein Antisemit, sondern kritisiert nur die Existenz Israels und vermutet, dass superreiche Amerikaner mit jüdischen Nachnamen die ganze Welt unter ihrer Fuchtel haben. An Holocaustopfern und Juden, die wenig Geld, wenig Einfluss und keinen eigenen Staat haben, hat er nichts auszusetzen.

1 „Gefällt mir“

Du kannst ihn gerne als Antisemit sehen. Ich kriege das jedoch nicht hin. Ich weiss aus einigen Interviews, die ich von ihm gesehen habe, dass ihm Bernays durchaus schon länger ein Begriff ist und wenn man eben diese Hintergründe kennt, dann passt sein Satz zum Holocaust als PR eben recht gut. Daher glaube ich ihm das erstmal.

Ich verstehe durchaus, dass man einige dahingeworfene Äußerungen von Jebsen mehrdeutig interpretieren kann.
Allerdings kann ich aufgrund des Interviewformats -und nur das kenne ich- diesen Vorwurf nicht bestätigt finden. Wenn Israel oder die Palästinenser dort Thema sind, dann hat er eher klassisch linke Positionen und er differenziert durchaus zwischen politischen Akteuren, die etwas tun und Menschen, die in irgendeiner Weise eine Volks- oder Religionsgruppe bilden.
Das geht zugegeben manchmal Richtung Paranoia, weil er schnell diverse Elitenverschwörungen meint zu erkennen, wobei ich persönlich das nicht weiter schlimm finde, maximal ein wenig nervig. Mehr kann ich da bei bestem Willen nicht erkennen.

Würd ich ähnlich sehen. Der Mann hat zwar eine gewisse Affinität zu Verschwörungstheorien, aber den von Broder unterstellten Antisemitismus vermag ich auch nicht zu erkennen.
Manchmal ist KenFM sogar regelrecht gut.

edit:
Diese Einschätzung ergibt sich lediglich aus den paar Episoden seiner Talkshow, die ich kenne. Mal gucken, ich werd mir diese Ausgabe jetzt mal ansehen, die scheint mir verdächtig:

Am 26. April 2018 wurde im Deutschen Bundestag des 70. Geburtstages des Staates Israel gedacht und siehe da, ein gemeinsamer Nenner war parteiübergreifend erkennbar. Eine Querfront im Namen der Mahnung.

CDU/CSU, SPD, FDP, Linke und AfD stehen bedingungslos zum Heiligen Land.

Zusammenfassend lässt sich ihre Message so deuten:

Israel ist die einzige Demokratie im Mittleren Osten, umgeben von Barbaren, die es nur dank militärischen Geschicks in Schach zu halten vermag. Das Land wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Überlebenden des Holocaust buchstäblich aus der Wüste erschaffen.

Man hatte verlassenes Land vorgefunden und es über Jahrzehnte fruchtbar gemacht. Gewalt oder Vertreibung hat es nie gegeben sowie es auch ein palästinensisches Volk nie gegeben hat.

Gott persönlich hat den heutigen Israelis das Land schon vor mehreren tausend Jahren geschenkt und jeder, der etwas anderes behauptet, ist ein Lügner, Nazi oder eben Antisemit.

Für Fariss Wogatzki stellt sich der Mythos um den Staat Israel ein wenig anders dar.

Sein Buch zum Status quo in Palästina will er als Anklage verstanden wissen. Es trägt den eindeutigen Titel: „Möge keiner sagen, er hätte es nicht gewusst“.

edit2:
Ouh mann…:roll_eyes:

ich mag die Linken überhaupt nicht, aber ob die Unrecht haben bezüglich der Israelischen Regierung? Netanjahu will, und das steht praktisch auf seiner Stirn, die Endlösung der Palästinenserfrage-naja gut nicht ganz, er “bekämpft” die Hamas natürlich ein wenig-aber ohne die Hamas gäbe es keinen Palästinenserhass in der Bevölkerung-und ohne den verliert er sein Amt.

Und Hamas wäre erledigt wenn es keinen Premier gibt der Palästina provoziert-eben eine perfekte Co-Existenz.

Ja, das ist dieser spezifisch israelische Völkermord: Je länger er dauert, desto mehr Palästinenser gibt es. Teuflisch!

Logisch. Es gab nie irgendwelche Schwierigkeiten mit Palästinensern, ehe die Hamas gegründet wurde. Wo informierst du dich denn? KenFM? Deutsch-Arabische Gesellschaft? Fatah-Pressestelle? Süddeutsche Zeitung?

1 „Gefällt mir“

Stauffenberg als Volksverräter? Der Vorsitzende der Jungen Alternative in Niedersachsen versucht offenbar, die NPD rechts zu überholen.

Kannst du das mal genauer ausführen? Also mich interessiert jetzt tatsächlich die Zeit vor der Gründung des Staates Israel, denn alles danach kann man wohl kaum sauber von der Staatsgründung Israels und der damit verbundenen Vertreibung der Palästinenser betrachten.

Wer, den man nicht kräftig mit einem Holzklotz auf den Kopf geschlagen hat, sagt heute überhaupt noch “bescheidigt”. Oh, es erklärt dann natürlich auch diesen wirren Text.

Laut damaliger Rechtslage war er ein Verräter, da gibt es nichts zu deuteln. Und warum man einen hochgradig opportunistischen Rechtsextremen verehren soll, der mit dem abschlachten kein Problem hatte, so lange er auf der Gewinnerstraße marschieren durfte, erschließt sich mir auch nicht. Es gab zuvor andere Attentatsversuche von deutlich mutigeren Männern, die sich bewusst mit Hitler in die Luft jagen wollten (Kordt, von dem Bussche, von Kleist) oder ihn mit einer Pistole (von Breitenbuch) töten wollten , wobei sie wussten, dass sie in der selben Minute selbst sterben würden. Ein feiger Bombenleger, der sich in erster Linie die Macht aneignen wollte, erscheint mir da wenig verehrungswürdig. Viele Andere hätten es weit mehr verdient.

Aber kein „Volksverräter“. Daß dieser Krieg laut Herrn Steinke also nicht primär gegen Hitler, sondern gegen das doitsche Volk mit seinen Zivildoitschen (wahnsinns Wortschöpfung!) geführt wurde, das lassen wir mal so stehen, wie?
Gefährlich verblendet, der Typ.

1 „Gefällt mir“

Ich verlange die Durchführung des Morgenthau-Plans BEVOR das 4.Reich entsteht-oder das Trump Deutschland mit Atombomben “besucht”-mir egal, ich verachte als Deutscher die Deutschen immer mehr

Man kann die AFD auch schlimmer sehen als sie ist.

Aus welchem Winkel und bei welchem Licht betrachtet denn genau?
Wie ich sie drehe und wende, sie sieht immer ziemlich schlimm aus.
Bei Schwarzlicht vielleicht?

Nein, wenn man die Politik fast aller anderen Parteien betrachtet.

Ach, du meinst vergleichsweise.
Joa, die anderen sind auch häßlich.
Naja, so kann man sich alles zurechtrelativieren :grin:

Nein, das ist nicht zurechtrelativiert.

Kannst du gerne auch von der Bundesregierung beauftragt nachlesen:

Da steht konkret: Wir haben hier seit mindestens mal 20 Jahren eine Politik, die primär die Interessen der oberen 1% bedient.
Es ist für mich daher extrem überraschend, dass wir erst so spät eine AFD bekommen haben und angesichts der Dramatik dieser Entwicklung ist diese Partei tatsächlich in meinen Augen noch relativ harmlos ausgefallen.

Das ist doch übertrieben. Die AfD ist nicht die Konsequenz einer angeblichen “Politik von 1%”. Da würde ich jetzt definitiv sagen das es mindestens 1 Beispiel gibt, was auch für die gesamte Bevölkerung oder einen größeren Teil zweckdienlich war

1 „Gefällt mir“

Das mag sein, aber das wurde ja auch nicht behandelt.

Zitat:
“Je höher das Einkommen, desto stärker stimmen politische Entscheidungen mit der Meinung der Befragten überein. (…) Was Bürger mit geringem Einkommen in besonders großer Zahl wollen, hatte in den Jahren von 1998 bis 2013 eine besonders niedrige Wahrscheinlichkeit, umgesetzt zu werden.”

Und natürlich kann man daraus nicht 1 zu 1 auf das Erstarken der AFD schließen, aber wo sollen sich die Leute denn hinwenden, wenn die Fragen, die ihre Interessen betreffen, einhellig von den politischen Parteien immer wieder ignoriert und sogar gegenteilig darüber abgestimmt wird?
Das mündet mal mindestens in der berühmten Politikverdrossenheit und dann kommt da halt eine Grenzöffnung dazu und schon brodelt der Topf über. Dass das am Ende null rational ist, überrascht mich auch nicht wirklich, denn die meisten Menschen werden sich wohl nicht intensiv genug mit Politik beschäftigen, um am Ende denen einen Denkzettel zu verbraten, die den Scheiss auch verbockt haben. Es ist ja keineswegs so, dass Politiker und die Politik im allgemeinen es nicht durchaus verstehen ihre Maßnahmen in schöne Worte zu packen, die dann auch mal gerne das Gegenteil von dem ausdrücken, was sie eigentlich sind.