Natürlich gibt es in unserem Land Tausende die auf der Straße leben, das ist ja kaum zu übersehen.
Die reine Feststellung, dass sie das tun ist ja aber noch kein Beweis dafür, dass Sie es auch müssten.
So unstrittig die Tatsache ist, dass es Obdachlose gibt, so allgemein bekannt ist doch aber auch, dass viele bewusst entschieden haben sich den staatlichen Institutionen und Auffangbecken zu verweigern und aus ganz persönlichen Gründen lieber auf der Strasse übernachten als in angebotenen Gemeinschaftsunterkünften - mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.
Ich weiß nun nicht, ob es verläßliche Statistiken darüber gibt wie hoch dieser Anteil ist. Aber er dürfte nicht gering sein, denn dass es grundsätzlich für jeden Bürger die Möglichkeit gibt bei uns staatliche Unterstützung und Hilfe zu bekommen kann man doch eigentlich nicht einfach so abstreiten, oder?
[QUOTE=eldorado;499105]Die reine Feststellung, dass sie das tun ist ja aber noch kein Beweis dafür, dass Sie es auch müssten.
So unstrittig die Tatsache ist, dass es Obdachlose gibt, so allgemein bekannt ist doch aber auch, dass viele bewusst entschieden haben sich den staatlichen Institutionen und Auffangbecken zu verweigern und aus ganz persönlichen Gründen lieber auf der Strasse übernachten als in angebotenen Gemeinschaftsunterkünften[/QUOTE]
Das hat nicht nur persönliche, sondern ganz objektiv nachvollziehbare Gründe. In diesen Unterkünften ist man seines Lebens nicht sicher - und das ist keine Übertreibung.
Und alleine, daß Menschen in diesem Lande existieren, die aus welchen Gründen auch immer (niemandes Lebenstraum ist es, völlig verarmt unter Brücken, in Bankfoyers oder S-Bahnen zu leben - also bitte in diesem Zusammenhang nicht von sowas wie “freier Entscheidung” reden. Es gibt nur Option A) Funktioniere oder Option B) Pech gehabt ) die keine Wohnung bekommen, alleine das ist eine Tatsache, die es nicht einfach so hinzunehmen gilt.
Natürlich kann man sein Gewissen damit beruhigen, sich einzureden, diese Menschen hätten sich halt zum größten Teil “so entschieden” und keiner müsse so “leben”. Klaro, diese Leute verbringen ihre Existenz völlig freiwillig auf der Straße, nicht etwa gezwungenermassen.
Das ist und bleibt aber natürlich allergrößter Quatsch - das ach so perfekte System ist einfach durchsetzt von fatalen Fehlern und nimmt keinerlei (oder wenig) Rücksicht auf jene Individuen, die mit ihm partout nicht zurechtkommen (oder genauer: Auf die Menschen, mit denen das System nicht zurecht kommt).
[SPOILER] //youtu.be/mfdZ13prH_M
[/SPOILER]
Und da ist wieder dieses infantile Geflenne von Menschen, die keinerlei Verantwortung für irgendwas in ihrem Leben übernehmen wollen und für alles jemanden anderes die Schuld geben müssen, warum es in ihrem Leben scheiße läuft. Immer sind die da oben, die Reichen oder der Kapitalismus schuld, aber nie man selbst.
Und hier wurde ja bereits geklärt, dass sich die von dir angesprochenen “Fatalen Fehler im System” darauf beziehen, das Menschen, die kein Bock haben arbeiten zu gehen (von dir als “Kommen mit dem System nicht zurecht mimi fucking mi” verklärt), gefälligst von der Gesellschaft durchgefüttert werden müssen.
[QUOTE=Scumdog;499108]
Natürlich kann man sein Gewissen damit beruhigen, sich einzureden, diese Menschen hätten sich halt zum größten Teil “so entschieden” und keiner müsse so “leben”. Klaro, diese Leute verbringen ihre Existenz völlig freiwillig auf der Straße, nicht etwa gezwungenermassen.[/QUOTE]
Es gehört nun mal aber auch zum menschlichen Charakter sich selbst nicht immer rational und vernünftig zu verhalten sondern ab und zu dumme und falsche Entscheidungen zu treffen.
Deswegen sollte man diese nicht fallen und ihrem Schicksal überlassen, man muss sie aber auch nicht komplett von der eigenen Verantwortung befreien und die Schuld bei allen Anderen und “dem System” suchen lassen, anstatt auch zu einem beträchtlichen Teil bei sich selbst. Denn Fehler findet man in den meisten Fällen auf beiden Seiten.
Wenn sich zwei Positionen in praktisch jedem Punkt und jeder Interpretation so extrem gegenüberstehen wie hier bei Scumdog und ExtraKlaus, dann ist es halt nicht sehr wahrscheinlich, dass einer davon völlig richtig und der andere komplett falsch liegt.
Amen :mrgreen:
[QUOTE=eldorado;499115]Fehler findet man in den meisten Fällen auf beiden Seiten.[/QUOTE]
Das ist wahr. Punkt.
Selbstverständlich soll niemand “komplett von der eigenen Verantwortung” befreit werden, da gibt es wie immer Grautöne. Es darf nämlich auch niemand komplett im Stich gelassen werden.
Deswegen sollte man diese nicht fallen und ihrem Schicksal überlassen, man muss sie aber auch nicht komplett von der eigenen Verantwortung befreien und die Schuld bei allen Anderen und „dem System“ suchen lassen, anstatt auch zu einem beträchtlichen Teil bei sich selbst. Denn Fehler findet man in den meisten Fällen auf beiden Seiten.
Mein Problem ist nicht das System, sondern das, wozu es im Moment verkommt. Der Sozialstaat, den ich als Jugendlicher in den 90ern noch selbst erleben durfte, degeneriert zunehmend zu etwas, das diesen Namen einfach nicht mehr verdient. Auch wenn es hochoffiziell diesen Namen noch trägt.
Ich bin sogar grundsätzlich mit dem Prinzip „Fördern und Fordern“ einverstanden, aber „Fordern“ darf nach meinem Empfinden nicht so weit gehen, dass Menschen um ihre Existenz bangen müssen. Das Existenzminimum darf daher nicht gekürzt werden, auch als Strafmaßnahme nicht. Und Hartz-IV ist in seiner gegenwärtigen Form höchstrichterlich als Existenzminimum definiert worden.
Und ich habe ein Problem mit dem Umstand, dass Leute wie Extraklaus nicht mal ansatzweise anerkennen wollen, das „arm“ nicht automatisch mit „selbst schuld“ gleichzusetzen ist. Nicht jeder Hartz IV-Empfänger hat „kein Bock“ und sucht die „Schuld bei anderen“.
Dazu hätte er nur mal die Spiegel-Artikel lesen müssen, da wird das Schicksal mehrerer Betroffener detailliert beschrieben.
Aber dazu braucht es ein gewisses Maß an Weltoffenheit, die scheint ihm völlig zu fehlen.
Wenn sich zwei Positionen in praktisch jedem Punkt und jeder Interpretation so extrem gegenüberstehen wie hier bei Scumdog und ExtraKlaus, dann ist es halt nicht sehr wahrscheinlich, dass einer davon völlig richtig und der andere komplett falsch liegt. Amen
Es ist im höchsten Maße beleidigend, dass Extraklaus in diesem Thread jedem mit anderer Meinung pauschal als Brandstifter bezeichnet. Er wird ja auch nicht als Faschist tituliert, nur weil er hier konservative Positionen vertritt. Da dürfen wir mindestens den gleichen Respekt von ihm erwarten.
[QUOTE=rldml;499122]Ich bin sogar grundsätzlich mit dem Prinzip “Fördern und Fordern” einverstanden, aber “Fordern” darf nach meinem Empfinden nicht so weit gehen, dass Menschen um ihre Existenz bangen müssen. Das Existenzminimum darf daher nicht gekürzt werden, auch als Strafmaßnahme nicht. Und Hartz-IV ist in seiner gegenwärtigen Form höchstrichterlich als Existenzminimum definiert worden.
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Falls du überhaupt meine Beiträge gelesen hast, hier liegt überhaupt kein Dissens vor.
[QUOTE=rldml;499122]Und ich habe ein Problem mit dem Umstand, dass Leute wie Extraklaus nicht mal ansatzweise anerkennen wollen, das “arm” nicht automatisch mit “selbst schuld” gleichzusetzen ist. Nicht jeder Hartz IV-Empfänger hat “kein Bock” und sucht die “Schuld bei anderen”.
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Das habe ich ja auch nicht gesagt. Ich bin lediglich diese instinktlose “Das System ist schuld”-Ausrede leid. Ich habe auch schon mehrfach im Thread gesagt, dass die derzeitige Situation der Agenda 2010 nicht haltbar ist und dringend einer neuen kreativen und vor allem besseren Idee bedarf und für Reformen geworben. Das System ist aber weder “kaputt” noch voller “fataler Fehler” und die Auslegung von Scumdog, was dieses System in seinen Augen alles abdecken zu hat, ist bereits diskutiert worden hier. Darauf beruft sich die gesamte Aussage. Weder habe ich gesagt, dass jeder Hartz-IV-Empfänger selbst schuld oder zu faul zum arbeiten ist, noch habe ich das angedeutet. Wer selbst schuld und meiner Meinung nach immer noch asozial ist, ist wer sich als Ausrede mit “Ich passe nicht in das System”, also mit einer infantilen Teenager-Edgelord-Argumentation rausreden will, den Arsch hochzubekommen und zu erwarten, dass die Gesellschaft gefälligst seinen faulen Arsch zu bezahlen hat, weil er sonst in Hamburg gegen “das System kämpft”, indem er Kleinwagen abfackelt.
[QUOTE=rldml;499122]Er wird ja auch nicht als Faschist tituliert, nur weil er hier konservative Positionen vertritt[/QUOTE]
Dafür als asozial, wahnsinnig, komplett verrückt und so weiter. Klar, total schlimm, alle anderen sind total frei von Beleidigungen nur der blöde ExtraKlaus beleidigt wieder ohne Ende. Ist klar.
Dafür als asozial, wahnsinnig, komplett verrückt und so weiter.
Ja, das sind sog. „Meinungen“, die präzise und akkurat meinen Eindruck widerspiegeln.
Dafür akzeptiere ich ja auch den „infantilen, rumflennenden, bocklosen, Autos abfackelnden, faulen Loser“ als die deine.
Magst du noch was dazu schreiben (Kontext, Meinung, Bezug zum Thread, irgendwas) oder bleibt es scumdogtypisch bei einem kommentarlos hingeschissenen Link?
Der Bezug zum Grundeinkommen ergibt sich aus dem bisherigen Verlauf des Threads und meine Meinung diesbezüglich habe ich bereits mehrfach ausführlich kundgetan.
Der Link da oben dient somit lediglich als Addon / DLC zu bereits bestehendem Content.
Edit:
Hä?! Okay, jetzt verstehe ich deine Verwirrung. Ich schwöre: Vor wenigen Minuten führte dieser Link zu einem ganz anderen Artikel, der nun komplett verschwunden ist.
Vorneweg: Das “hingeschissen” nehme ich zurück. Es stimmt zwar, ist aber unhöflich.
Du schaffst es nach Jahren immernoch nicht, dich an grundlegende Forenregeln zu halten. Worin liegt das Problem ein paar erläuternde Zeilen zum Link zu verfassen, die Intention oder Meinung widergeben und kurz den Inhalt zusammenfassen? Wir sind hier doch nicht bei Twitter. Und bei einem Addon oder DLC wüsste ich ebenfalls gerne vor Nutzung, was mich ungefähr erwartet. Unkommentierte Nachträge zu bereits abgeschlossenen Diskussionen kann man sich sparen.
Und was hat das BGE [I]speziell[/I] mit der CDU zu tun? Die lehnt, wie alle anderen Bundestagsparteien nach intensiver Prüfung, dieses ab. Was sollen sollen wir “CDU-Freunde” nun dazu sagen, was dir nicht auch Sozen mitteilen würden?
Es gibt keine Partei im Bundestag, die ein BGE einführen möchte. Die Linkspartei hat in ihren Reihen Befürworter (wie Union, FDP, Grüne, SPD auch), lehnt eine Aufnahme ins Parteiprogramm aber ab. Und wenn sich nichtmal die dazu durchringen können, obwohl sie sonst keine populistische Schnappsidee abschreckt, sieht es für ein BGE Gott sei Dank düster aus.
