Folge 159: Facebook & Twitch wanken - Gil Ofarim und das Hotel - Kein Humor beim Comedypreis

will es nicht in die rechte Ecke stellen.
Mir fällt nur auf - um es anderen Weg zu schreiben - das es aus der linken Ecke keine Reaktionen gibt.

1 „Gefällt mir“

Dann müsste man ja zugeben, dass der emotionalisierte Shitstorm auf Knopfdruck grob fahrlässig war. Ob man so viel Selbstreflexion besitzt?

4 „Gefällt mir“

Was für ein Trottel muss man sein, so eine Geschichte um die Kette zu inszenieren in Zeiten wo jeder cm Videoüberwacht wird und er 100% enttarnt wird. Seine Karriere ist damit so gut wie durch. Was für eine Witzfigur.

Wie Ryan Lochte bei der Olympiade 2016 bei seinem Fake-Überfall

1 „Gefällt mir“

Dann liest Du nicht genau genug.
Es gibt ungesicherte Anhaltspunkte, dass er die Kette nicht trug.
Allerdings halten sie die ermittelnden Stellen noch vor das gesamte Bildmaterial zu sichten und somit steht noch keine finale Aussage im Raum.
Herrn Ofarim bereits jetzt als „Lügner“ zu betiteln ist eine Vorverurteilung. MG-Kunden sollten es besser wissen und sich so lange gedulden bis die finale Aussage besteht.

2 „Gefällt mir“

Ich zitiere mich einfach mal selbst.

Gilt jetzt auch für die einzelnen Bilder von der Überwachungskamera. Ich werde mich jetzt weder über den durch Ofarim geschilderten Vorfall, noch über die Unstimmigkeiten empören sondern abwarten was raus kommt.

3 „Gefällt mir“

Weiss er doch … glaube ich.

„Wie die „BamS“ weiter berichtet, hat die Leipziger Polizei, die in dem Fall ermittelt, inzwischen „ernst zu nehmende Zweifel“ am ursprünglich geschilderten Ablauf der Ereignisse“.

Tagesschau-Artikel

Ofarim selber macht einen ganz eigenen Spin aus der Story. Völlig weg von „der hat meinen Davidstern gesehen“ hin zu:

„Mit den Vorwürfen konfrontiert sagte Ofarim der „BamS“, es gehe nicht darum, ob die Kette im Hotel zu sehen war. „Es geht darum, dass ich antisemitisch beleidigt worden bin.“ Der Satz, der fiel, sei von hinten gekommen, jemand habe ihn also erkannt. „Es geht hier nicht um die Kette. Es geht eigentlich um was viel Größeres.““

Also sind wir nun im diffusen Bereich von Aussage gegen Aussage.

1 „Gefällt mir“

Kann sein, aber dann erzähle ich die Geschichte wahrheitsgemäß und konstruiere keine tränenreiche Geschichte, um eine Kette, die nie Bestandteil war.

Edit: Das es ihm mehr um Skandalisierung geht als um Klärung ist mir letztens schon aufgefallen. Als er sich grad wieder durch eine Talkshow geheult hat, da beschwerte er sich, dass sich bisher niemand vom Hotel bei ihm persönlich gemeldet hätte. Dabei hieß es doch, dass das Hotel vergeblich versucht habe übers Management Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er schob dann noch in einem Halbsatz hinterher, dass zwar tatsächlich das Management angerufen wurde, betonte aber noch mal, dass man dies nicht bei ihm persönlich tat.

Wie denn auch? Der steht sicher nicht im Telefonbuch, also muss man übers Management gehen und wenn er keinen Bock hat sich beim Hotel zurück zu melden oder Kontaktdaten übermitteln zu lassen, dann soll er nicht rumflennen, wenn er keinen persönlichen Anruf vom Chef erhält.

2 „Gefällt mir“

Und wer hängt sich jetzt wieder dran?

Mr. Klein mit Hut.

Naja, Pocher hält mal wieder sein schlappes Fähnchen in den Wind. Wie immer.

1 „Gefällt mir“

Ne? Die Aussage kann wohl kaum gleichzeitig irgendwo von hinten und von „Herrn W“ gekommen sein. Ich glaub, ich hab’s hier auch schon geschrieben, aber die Verleumdungsanzeige macht eben auch nur Sinn, wenn es das Gespräch so nie gab.

Doch. Wir sind bei „hat er gesagt“ vs „hab ich nicht gesagt“.

Den objektiven Fotobeweis will Ofarim ja plötzlich nicht mehr gelten lassen, da es ja plötzlich doch nicht mehr um den Davidstern als vermeintlichen Stein des Anstoßes gehen soll.

2 „Gefällt mir“

Wieso? Ich verstehe es als „hab ich nicht gesagt“ vs "hat irgendjemand gesagt’.

Gibt es außerhalb der Framing-Änderung von Ofarim irgendjemanden, der/die bestätigen kann, dass irgendwer Ofarim beleidigt hat? Und zwar vom Personal? Sonst wäre seine Kampagne gegen das Hotel ja reiner Rufmord, wenn „irgendwer hinter ihm“ was gesagt hat und Ofarim nichtmal sagen kann, ob besagte Person zum Personal gehört. Ganz dünnes Eis, wenn nach der Framing-Änderung kein unabhängiger Dritter dies bestätigen kann.

1 „Gefällt mir“

Was ist, wenn sich herausstellt, dass das Personal den „Weltstar“ Ofarim nicht erkannt und entsprechend seinem „VIP“-Status behandelt hat und er sich die Story aus gekränkter Eitelkeit ausgedacht hätte. Karriereende?

1 „Gefällt mir“

Wie @mchawk schon sagte, liegen zum jetzigen Zeitpunkt immer noch zu wenige gesicherte Erkenntnisse vor, um Verurteilungen in irgendeine Richtung auszusprechen. Ob Gil Ofarim gelogen hat oder ob sich Mitarbeiter des Hotels antisemitisch verhalten haben, muss in den Ermittlungen und ggf. vor Gericht geklärt werden. Vielleicht ist auch genau das eine der besten Lehren, die sich aus diesem Vorfall ziehen lässt: Anstatt uns auf Twitter-Detektive, Cyber-Mobs und Online-Pranger zu verlassen, sollten wir wieder auf den Boden des Rechtsstaates zurückkehren und diese wichtige Arbeit den Profis überlassen.

Eine weitere Lehre, die sich daraus ziehen lässt, geht wiederum eher in eine zynische, beinahe schon dystopische Richtung: So wie sich unsere Gesellschaft von einer immer lauter und aggressiver werdenden Empörungsindustrie vor sich her treiben lässt, wird das Bedürfnis nach Rundumüberwachung im Alltagsleben in Zukunft wohl noch stärker zunehmen. Wo sich Polizisten jetzt bereits mit Bodycams vor falschen Anschuldigungen schützen, werden dies in Zukunft wahrscheinlich auch immer mehr ander Berufszweige tun. Sogar für Privatmenschen wird dies wohl ein immer größeres Thema werden.

Werden wir in nicht allzu ferner Zukunft irgendwann soweit sein, dass menschliche Interaktionen nur noch mit Überwachungstechnik möglich sind? Der Gedanke mag derzeit noch übertrieben klingen, aber die passende Technologie ist bereits jetzt verfügbar: Kamerabrillen, Knopfkameras, Handymikrofone und vieles mehr. Was vor wenigen Jahrzehnten noch reinste Science Fiction war, ist heute alltägliche Realität. Diese Hürde muss also nicht mehr genommen werden - was sich jetzt stellt, ist die Frage, wie stark diese Technik unseren Umgang von Mensch zu Mensch verändern wird. Trägt der Mann der Zukunft beim Sex lieber sicherheitshalber eine Kameralinse im Auge? Wird dann jeder Geschlechtsakt fein säuberlich archiviert für den Fall, dass man wie Luke Mockridge Jahre später mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert wird? Nach so langer Zeit wären Bild- oder mindestens Tonaufnamen eigentlich das einzig brauchbare Beweismittel, mit dem sich etwaige Falschbeschuldigen entkräften ließen.

Die Frage, ob es so kommen wird, stellt sich eigentlich kaum noch. Es ist inzwischen mehr eine Frage des Zeitpunkts und Ausmaßes. Denn sollten solche geheimen Aufnahmen irgendwann ein Ausmaß annehmen, dass sie in Gerichtsprozessen so üblich werden wie ein Fingerabdruck, wird sich dadurch wohl auch einiges in unserem Rechtsverständnis ändern. Allein in den letzten 10-20 Jahren hat sich unser Verständnis von Privatsphäre und Datenschutz grundsätzlich ändern. Wenn es die Überwachungstechnik irgendwann geschafft hat, bis in die intimsten Ecken unseres Privatlebens vorzudringen, ist damit die Dystopie vom gläsernen Bürger wohl endgültig erfüllt.

1 „Gefällt mir“

Ring Ring! Amazon is here! :smiling_imp: :ugly:

1 „Gefällt mir“

Naja, eine Bodycam schützt sofern verpflichtend auch den Bürger vor der Polizei.

Macht unserer Staat längts.

lustig, dass #GilOfraim in den Trends ist, er aber Ofarim heisst…

2 „Gefällt mir“

Weiß ich doch. Und das ist auch gut so. Mir gings bei dem dystopischen Gedankenspiel aber konkret um das Thema Falschbeschuldigungen. Im Fall Ofarim besteht nun ja ein solcher Verdacht.

Im Online-Zeitalter, wo man solche Anschuldigungen in rasanter Geschwindigkeit einem Millionenpublikum unterjubeln kann, scheint dieses Problem immer mehr zuzunehmen. Sei es nun bei Fällen von Diskriminierung wie bei Ofarim oder bei Vorwürfen von sexuellem Missbrauch wie bei Mockridge. Hinzu kommen Entwicklungen wie in den USA, wo die Grenzen von „Consent“ immer mehr aufgeweicht werden sollen. Dort wird politisch darauf hingearbeitet, dass du auch dann schon mit juristischen Konsequenzen rechnen darfst, wenn ein Sexualpartner sich trotz einvernehmlichem Geschlechtsverkehr im Nachhinein doch nochmal umentschieden hat.

Sollte sich das durchsetzen, werden immer mehr Fälle vor Gericht landen, in denen geklärt werden muss, ob eine Falschbeschuldigung vorliegt. Das wiederum würde den Bedarf für Überwachungstechnik zur Beweissicherung wohl auch im privaten Bereich stark erhöhen. Denkbar wäre bspw. dass es irgendwann eine Consent-App gibt, die mit einer Kamerabrille, Kamerakontaktlinse o.ä. verbunden ist. Der Consent zwischen Sexualpartnern würde dann per Kamera so festgehalten, dass es vor Gericht verwertbar wäre. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, zeichnet gleich den kompletten Akt mit auf. :ugly: