Ich muss mal eben was los werden:
-> ich habe eine sehr lange Zeit mit am BBI gearbeitet. Kenne sehr viele Interna, Fakten und Hintergründe. War/bin in der Sache komplett involviert gewesen, aber habe vor kurzem einen Schlussstrich gezogen und mir einen neuen Arbeitsplatz gesucht. Wie viele, die an dem Projekt beteiligt waren, weil es dermaßen konfus und strange war, dass ein paar Leute die Nerven verloren haben und einfach nur weg mussten. Ich habe nicht die Nerven verloren, aber wenn man immer gegen Mauern rennt, dann ist es auch mal gut.
Bei diesem Projekt gibt und gab es nie ein Hand in Hand, sondern immer ein Dagegen. Egal welches Gewerk.
Die ganzen Missstände waren einkalkuliert, aber dass es zu solch einer immensen Kostenexplosion gekommen ist, damit hat niemand gerechnet. Natürlich wussten wir von Anfang an, dass diese minimale angesetzte Summe hanebüschen ist, aber will man den Bürger verärgern?
Ich schrieb auch schon, dass oft die eine Hand nicht weiß/wusste, was die andere tut. Schlimm waren die ganzen internen Machtspielchen innerhalb der Projektleitung und den Planern (u.A. ich). Allerdings gibt es da mehrere Projektleitungen - logisch bei solch einem größenwahnsinnigen Ding.
Man konzentrierte sich auch auf Dokumentationsfehler (was kompletter Schwachsinn war, denn das war eher so, welche Kloschüssel wo und in welcher Höhe angebracht wird) und boykottierte die Arbeit mehrerer Monate, was wieder zu einem Zeitverlust führte und führen wird. Dann gibt es da die eingeschnappten Leberwürste, die Kritik nicht zulassen und Neuerungen fordern, aber in abgewandelter Form angenommen wurden (kommt/kam auch oft auf das Gegenüber an).
Dann gibt es Baustillstand, der nicht hätte sein müssen, weil viele Arbeiter krankgeschrieben waren, einfach desillosioniert waren oder mal die Sonne nicht schien. Oft waren Baustillstände sogar periodisch, warum auch immer. Komischerweise immer Freitags und Montags. Die Arbeiter waren/sind es selber leid und wussten/wissen nicht, nach welchen Plänen sie arbeiten sollen.
Es konzentriert sich ja alles auf das Terminal, aber das ist ja erst der Anfang. Es sollen u. A. noch zwei riesige Pavillons gebaut werden und andere Nebengebäude.
Ich könnte noch so viel erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen. Das Projekt ist eines der düstersten Abgründe, welches ich jemals mit bearbeitet habe.
Diese ganzen Dinge waren dem Vorstand bekannt! Aber um das Volk nicht zu ‘verärgern’ gab es ein internes Schweigen.
Wer hier sagt, dass Wowereit, Platzeck und Konsorten nichts dafür können, dass der Flughafen nicht eröffnet wird, der ist hier leider falsch. Ein Vorstand hat die Pflicht, die zahlenden Bürger, und das ist im Grunde jeder von uns, sofort über den Stand der Dinge aufzuklären, statt am Schreibtisch zu sitzen und einen auf Ducken oder Verheimlichen zu machen.
Ich kenne alle beteiligten Firmen, alle “Mieter” und das ganze Drumherum. Da wird einem nur schlecht wenn man bedenkt, was für eine Last für alle Beteiligten getragen und zugemutet wird. Wenn das so wie jetzt weiter geht, dann wird das Ding niemals fertig. Ist leider so.