US-Serien-Flut ... Und was ist in Deutschland los?

Ich möchte hier mal einwerfen das in Deutschland einfach zu wenig ausprobiert wird. Weil die Produzenten einfach schiss haben das sie ihr Produkt nicht loswerden. Oder ein Zuschauer. Ein Zuschauer könnte nen Einwand dagegen haben, weil es der Zuschauer aber wohl vom Kontext evtl. nicht verstanden hat.
Außer halt bei den ganzen Wannabefilmen wie die Jagd nach der Heiligen Lanze, Helden oder Unsere Mütter, Unsere Väter.
Auch scheints haben die Produzenten verlernt gute Stoffe zu erkennen, weil sie nur noch billige Scheiße herstellen. Oder was dagegen haben wenn ihr Produkt gestreamt wird. Da ist es Scheißegal im Grunde. Wenn es eine schlechte Serie ist, sieht jeder wie schlecht sie ist. Wenn sie gut ist wird sie sich streuen wie seuche.
Passiert ja auch bei Game of Thrones. Lieber seh ichs mir im Stream an, hab keine miese lustlose deutsche Synchro drauf bei der Stimme nicht zu den Charakteren passt und kauf mir später die Blu Ray. Der perfekte Kundenkreislauf. Ich sehe etwas, kann mich entscheiden ob ichs kaufe oder nicht- und bekomme es nicht draufgedrückt.

Deutsche Serien meide ich nur noch. Zuviele Klischees oder so ein billiglook. Oder die Bilder schauen immer eine bis zwei blenden drunter an. Viel zu dunkel. Oder es werden einem immer diese politische Korrektheit draufgedrückt, die zum Schluss dazu führt das es noch politisch unkorrekter wirkt. Fuck, wenn eine Figur Neger, Jude, Wichser oder was auch immer sagt, dann soll es die Figur sagen wenn es in der Natur der Figur liegt. Ansonsten führts zu nem Beschiss in der Geschichte und wird man spüren.
Der andere Faktoren weil deutsche Serien teilweise so mies sind liegt glaub ich mittlerweile weniger an den Schauspielern. Eher ist es das Regiedepartment das es verkackt. In dem es Dinge macht die einfach nur falsch sind.
Ähnlich wie der Bericht das der FFF ein Drehbuch übers LARP fördert bei dem es so rüberkommt als gäbe es nur das Conquest (dabei steht nur LARP, aber ich geh mal davon aus das es ums Conquest handelt). Vor allem wirkt es so als wäre das LARP schuld das die Familie auseinander gegangen ist, anstatt die Beziehung die vllt. davor schon angespannt war.
Ich kenn sogar Familien die zusammen aufs Con fahren und sich dann auf die einzelnen Lager verteilen. Bedeutet für mich ein Thema wird nur oberflächlich angegangen, aber weder vom Sinn, noch vom Kontext in den Menschen verstanden.

Ich hab lieber BBC vor ARD. Sherlock is the shit. Lieber schau ich mir zweimal Sherlock an, als nen langweiligen Tatort der mich wie beim Bremer Tatort nur an CSI-Wanneickel erinnert hat. Zwar Details von der Leiche. Erste suggestionen wie die Tat sich ereignet hat und schon der erste Hinweis auf den Tatverdächtigen. Blablabla, nächster Plotpoint. Nur noch langweilig. Dazu der Dialog der immer nur als Expositionsvehikel dient, aber nie als normale Unterhaltung unter Menschen.
Meine persönliche Einschätzung ist aber auch das im Grunde viele Serien in Deutschland schon längst ihren toten Punkt überschritten haben. Tatort läuft seit über 20 Jahren, Polizeiruf läuft genauso länger, SoKo etwas weniger länger. Auf jeden Fall über 20 Staffeln. Wobei ich festgestellt hab das die besseren Serien 5-7 Staffeln haben. Dann sollten sie das erzählt haben was sie mit der Figur erreichen wollten. Die einzige Ausnahme dabei könnte Game of Thrones sein. Nicht nur weil sie A Storm of Swords zwei geteilt haben. Da denk ich könnten sie tatsächlich 9-10 Staffeln erreichen und es wäre immer noch zu wenig. Aber alle Handlungsstränge werden auf jeden Fall auserzählt.

True Detective is genauso ne geile Serie. Ein hochintelligenter Detective der visuell arbeitet, Drogen reinzieht ohne Ende und auf der anderen Seite ein Detective der nach außen hin gerne den Saubermann gibt, aber innerlich genauso abgefuckt ist wie der andere. Was auch beide Figuren zusammen gut funktionieren lässt. Der Südstaaten slang ist dabei das Icing on the cake. Auch macht es die Serie interessant wer der Killer ist. Es gibt kaum Hinweise drauf. Nichts wird einem reingedrückt. Man sieht es einfach. Einfach kein deutsches Hörspiel wo ich immer das erzählt bekomme was grade passiert ist- obwohl ich weiß was passiert ist. Ich habs gesehen. Deswegen bin ich Zuschauer. Da brauchs ich nicht 10 minuten später nochmal reingedrückt bekommen, obwohl es nichts mit dem Kontext der Szene zu tun hat.
Weil einen die Amerikanischen und generell die englischen Serien ernst nehmen als Zuschauer wandern glaub ich erst recht das Publikum dahin. Da herrscht einfach ne viel zu große Unsicherheit dahinter. Besonders in Deutschland. Man versucht allen zu gefallen und gefällt dadurch niemanden. Wie ne Frau oder Mann mit so vielen Schönheits-OPs das nichts mehr von der tatsächlichen Persönlichkeit übrig bleibt. Nach außen glauben halt viele deutsche Serien auch das sie wie Natalie Dormer sind, aber tatsächlich sich anfühlen wir Lolo Ferrari beim ansehen.

Ich finde es unwahrscheinlich erbärmlich das sich die ÖR mit ihren Milliarden an Gebührengeldern immer in gemachte Nester setzen und keinerlei eigene Experimente stattfinden. Man sitzt auf dem faulen Arsch und guckt was die anderen machen, und wenn sich ein Risiko für ein Privatunternehmen auszahlt, dann wird entweder das Konzept/Sendung gekauft (z.b. Walulis sieht fern) , die Idee geklaut und typisch-deutsch (=schlecht und stümperhaft) umgesetzt (siehe das “deutsche Breaking Bad”) oder es werden halt solche Dinge gemacht.

Es macht mich so wütend, für so einen Haufen von inkompetenten Arschkriechern und Ideenklauern auch nur einen Cent zahlen zu müssen!

[QUOTE=ExtraKlaus;348869] die Idee geklaut und typisch-deutsch (=schlecht und stümperhaft) umgesetzt (siehe das “deutsche Breaking Bad”) [/QUOTE]

Aha! Noch keine Szene ist davon gedreht und Du weißt das jetzt schon? :shock:

Die deutsche Version von Breaking Bad? Worüber reden wir hier gerade?

Das ZDF plant eine Version mit Pastewka. Quelle

Das könnte durchaus was werden, “Stromberg” ist ein Beispiel für eine gelungene Adaption (von “The Office”), nicht zuletzt dank CMH. Pastewka spielt in derselben Liga. Allerdings ausgerechnet das ZDF - hmmm…

[QUOTE=Corbeau;348901]
Das könnte durchaus was werden.[/QUOTE]

Nicht wirklich. Weder Pastewka, noch CMH kommen über das “Sat 1 Film Film”-Niveau hinaus. Stromberg war zu 3/5 Müll und deutsche Produktionen sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% scheiße. Mathematisch spricht also alles dagegen. ZDF Zuschauer werden außerdem das Wort “bitch” nicht verstehen, womit ein wichtiger Teil der Serie verloren geht, bitch!

So so, Sat1 Film Film-Niveau, ja? Na, mit der Meinung stehst Du wohl recht allein da, bitch! :cool:

aber das ZDF wird es vermutlich verkacken, denn die haben mittlerweile RTL Niveau :stuck_out_tongue:

Ich meine das nicht so negativ, wie du es interpretierst. Ich glaube nur nicht, dass einer der beiden tatsächlich die schauspielerische Leistung bringen können, die für eine Breaking Bad Adaption nötig wäre. Pastewka wurde doch eh nur genommen, weil er eine ähnliche Rolle spielt, wie Bryan Cranston vor Breaking Bad.

Ok, das kann sein. Cranston ist aber auch ein besonders guter Schauspieler, der Kontrast zu der Rolle in “Malcolm in the middle” ist krass.

[QUOTE=ExtraKlaus;348869]Es macht mich so wütend, für so einen Haufen von inkompetenten Arschkriechern und Ideenklauern auch nur einen Cent zahlen zu müssen![/QUOTE]

Darf ich anmerken dass Deutsches Fernsehen ohne die ör Spartensender so gut wie tot wär oder ist das schon zu differenziert oder lieber hurr durr der Staat ist böse

[QUOTE=Nakkinak;348985]Darf ich anmerken dass Deutsches Fernsehen ohne die ör Spartensender so gut wie tot wär oder ist das schon zu differenziert oder lieber hurr durr der Staat ist böse
[/QUOTE]

Und selbst das stimmt nur zur Hälfte. Das gute Programm auf die Spartensender abzuschieben und den ewig gleichen Scheißdreck auf den Hauptsendern zu zeigen (außer ein-zwei Ausnahmen und natürlich alles was nachts läuft, wie immer) ist absolut kein Grund „differenzierter“ zu sein. Ich meine es schon wie ich es sage, mir ist die Brisantheit dieser Aussage und ihre Undifferenziertheit mehr als gewahr!
Man muss ja nicht immer gleich Rosinen picken gehen :wink:

Ich habe ihn vorher nur in Malcolm Mittendrin gesehen, kann mir daher vorstellen, dass so ein ulkiger Typ auch so eine Rolle übernehmen kann. Aber ich sehe darin mal wieder zwei Probleme. Problem A, dass man sich mal wieder am Ausland bedient und es bisher klingt wie “die haben Breaking Bad, jetzt kopieren wir das” anstatt sich was eigenes auszudenken und Problem B, dass es so aussieht als mache man mal wieder eine Kurzserie. Breaking Bad lief über mehrere Staffeln mit etlichen Folgen und Wendungen und Entwicklungen. Wenn das hier in viert Tagen abgehakt ist, ist das einfach lächerlich. Mit dem Geld was die ÖR haben könnte man doch locker einen ganzen Sender mit Serien von der Qualität HBOs finanzieren.

[QUOTE=SethSteiner;348989]“die haben Breaking Bad, jetzt kopieren wir das” [/QUOTE]

Das war sogar der explizite Wortlaut. So ungefähr. Vielleicht hat der Himmler nicht ganz von “kopieren” gesprochen, aber man muss ja zwischen den Zeilen lesen ^^

[QUOTE=ExtraKlaus;348986]Und selbst das stimmt nur zur Hälfte. Das gute Programm auf die Spartensender abzuschieben und den ewig gleichen Scheißdreck auf den Hauptsendern zu zeigen (außer ein-zwei Ausnahmen und natürlich alles was nachts läuft, wie immer) ist absolut kein Grund “differenzierter” zu sein. Ich meine es schon wie ich es sage, mir ist die Brisantheit dieser Aussage und ihre Undifferenziertheit mehr als gewahr!
Man muss ja nicht immer gleich Rosinen picken gehen ;)[/QUOTE]
Schuld der idiotischen Masse.

Das irritiert mich besonders daran, dass Breaking Bad so explizit erwähnt wird, man sich eigentlich nicht mal die Mühe macht es zu kaschieren. Ich bilde mir irgendwie immer noch ein, dass man als Unternehmer seine potentiellen Kunden oder sein Publikum an der Nase rumführt aber das ÖR geht ja total offen damit um^^

Nein, keineswegs. Es wurde lediglich die Idee aufgegriffen, dass jemand in Not gerät und kriminell wird, um seine Familie irgendwie durchzubringen. Mit dem Breaking-Bad-Vergleich hat auch nicht ZDF-Programmchef Himmler angefangen sondern der FAZ-Interviewer in diesem Gespräch

Jetzt die Frage, die schon fast langweilt: Wo bleibt das deutsche „Breaking Bad“, „House of Cards“ oder „Homeland“?

Alles spannende Serien – wir wollen natürlich Eigenes entwickeln. Wir haben mit „Unsere Mütter, unsere Väter“ gezeigt, dass wir im deutschen Fernsehen ambitioniert erzählen können. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter, zum einen im Segment der Event-Mehrteiler, zum anderen im Bereich der Miniserien, in denen wir komplexe Charaktere und horizontale Geschichten über eine Woche hinweg erzählen möchten, vergleichbar mit dem von Ihnen zitierten „Breaking Bad“.

Entscheidend für mich ist hier der erste Satz der Antwort. Was Unsere Mütter, unsere Väter angeht habe ich keine Ahnung, aber das kann man auch außen vorlassen, es gibt ja nun mal auch ansonsten einige vernünftige Produktionen unserer ÖR. Es werden zwar immer dieselben paar genannt (zum Beispiel hier weiter oben), aber etwas zu widerlegen („deutsche Produktion = scheiße“) genügt im Gegensatz zum Beweisen ein Beispiel. Potenzial ist da

Wenn man sich die folgenden Fragen ansieht könnte man tatsächlich meinen, Herr Himmler hätte sich hingestellt und von sich aus verkündet: „Im Sommer drehen wir das deutsche Breaking Bad!“

„Breaking Bad“ im ZDF? Nun wird es spannend.

Zum Auftakt des Jahres 2015 wird an vier aufeinanderfolgenden Tagen eine Mini-Serie mit dem Titel „Morgen hör’ ich auf“ zu sehen sein. […]

Die Antwort wird damit eingeleitet, dass es sich um eine Mini-Serie handelt. Noch Fragen?

Bastian Pastewka als Walter White im Taunus? Das klingt nach Comedy. […]

Dass Himmler bei einer so insistierenden Fragerei nicht direkt sagt, dass das nun doch zu hoch gegriffen sein dürfte, finde ich recht einleuchtend. Der weiter oben verlinkte Focus.de-Artikel jedenfalls beruft sich auf das FAZ-Interview und titelt nun „ZDF plant deutsches „Breaking Bad“ mit Pastewka“, was so nie behauptet wurde.

Am Ende kann man es darauf herunterbrechen, dass eine Krimi-Mini-Serie mit Pastewka geplant ist. Mehr wurde nicht behauptet, nur durch die Fragestellungen suggeriert. Gemeinsamkeit mit Breaking Bad: Jemand wird kriminell um seine Familie durchzubringen. Ich denke, dass in der Hinsicht auch mit BB nicht das Rad neu erfunden wurde.

Wie ich weiter oben schon schrob ist das Potenzial für eine gute Produktion durchaus vorhanden.

Edit, weil noch einige Posts dazukamen:

Lies das Original-Interview. Man kann es genausogut interpretieren als „der Interviewer hat den Vergleich eingebracht, dann lass ich das halt mal so stehen.“

Vielleicht? Du hast also nur den Focus.de-Artikel gelesen? Sonst wüsstest du ja, was er gesagt hat. Er hat ein einziges Mal den Begriff „vergleichbar“ benutzt, und das auf eine Suggestivfrage.

Das kannst du nun hoffentlich auch etwas relativieren.

Mag insgesamt etwas unüberlegt und ungeschickt von Himmler gewesen zu sein. Vorwerfen kann man ihm vielleicht, dass er hätte absehen können, was (zum Beispiel) focus.de daraus macht, mehr aber auch nicht. Der BB-Vergleich kam nun mal vom Interviewer, der dann ziemlich insistiv weitergefragt hat. Auch ich habe eine Kristallkugel, und die sagt mir, dass zumindest ezzendy mir beipflichten wird. ^^

[QUOTE=alderschwede;349052]Mit dem Breaking-Bad-Vergleich hat auch nicht ZDF-Programmchef Himmler angefangen sondern der FAZ-Interviewer in diesem Gespräch [/QUOTE]

Das stimmt nicht. In der zdf-neo Sendung “log in” hat Himmler explizit von “einer Art deutschen Breaking Bad” gesprochen. Da war unter anderem auch Kalkofe anwesend.

Ihr verwechselt Inspiration mit Rip-off. Riget wär dann auch “nur” ein ripoff von Twin Peaks

Das stimmt! [I]Eine Art[/I] ist was anderes als [I]das gleiche wie[/I]. Bei Allein gegen die Zeit hat man damals auch gesagt “das ist ne Art “24” für Kids”. Obwohl wirklich nur der “Echtzeitaspekt” übernommen wurde. Sich zu inspirieren ist doch auch in Ordnung, solange man nicht klaut.

Hier war ja nur der Focus.de-Artikel verlinkt der sich auf das FAZ-Interview beruft. Von der log-in-Sendung, die schon eine Weile zurückliegt, war hier nicht die Rede. Interessant wäre der genaue Wortlaut und welche Frage dem vorausgegangen war.

Wird ja hier im Forum oft genug gefragt und durchdiskutiert: „Warum ist hierzulande so etwas nicht möglich?“, und die FAZ liest hier im Forum mit und fragt:

Jetzt die Frage, die schon fast langweilt: Wo bleibt das deutsche „Breaking Bad“, „House of Cards“ oder „Homeland“?

Kann ja damals ähnlich gewesen sein, muss aber nicht, so oder so liegt die Messlatte so hoch wie nur möglich. Ich sehe gerade die Sendung und, siehe da, Breaking Bad wird zuerst in Spiel gebracht in: einem Einspieler (ab ca. 31:00), der den Themenwechsel einläutet.
Dann redet Nilz Bokelberg kurz über hochwertige HBO-Serien, der Moderator meint erst mal „Jetzt ist die Frage, wie wir das in die Sender reinbekommen“. Ähnliche Situation also wie im FAZ-Interview. Etwas später dann die entscheidende Stelle (40:52): Er sagt tatsächlich „eine Art Breaking Bad“, malt dazu Anführungszeichen in die Luft und erklärt auch sofort, was er damit meint: Ähnliche Erzählstruktur, gebrochener Charakter, ähnliche Ausgangssituation … Kann man vielleicht als Teil-Adaption bezeichnen. Warum das per se schlimm sein soll, verstehe ich nicht. Ach ja, es ist eine deutsche Produktion, dann kann sie nur schlecht und stümperhaft werden. Und dann noch mit Pastewka, der kann ja nur Comedy. Die ganzen ernsthaften Formate mit ihm waren alle nichts!