US-Serien-Flut ... Und was ist in Deutschland los?

Ich schaue South Park manchmal in OT (vor allem die beiden „Verbotenen Folgen“ :stuck_out_tongue: ).
Da ist es ja kurioserweise auch so, dass die Synchro deutlich aufwendiger ist als das Original.

Subs verbessern tatsächlich dein Englischverständnis und von daher…
Man muss halt am Anfang einmal die Verbindungen herstellen zwischen dem gehörten und der Übersetzung (durch die Subs) und dann wird man automatisch auch etwas redegewandter in Englisch. Es geht ja nicht um das 1:1-Übersetzen sondern nur das Verständnis „im Kopf“. Grammatisch wird man natürlich kein Deut besser. :smiley:

Eine Serie die ich auf Englisch deutlich besser fand als auf Deutsch war Boston Legal. Gerade so Serien mit sehr gehobenem Englisch, also hohem Anspruch fallen auf Synchros ziemlich ab. Das ist aber okay, dt. Synchros sind ziemlich gut und es gibt sehr viele talentierte Leute in dieser Branche.

Letzte Woche gab es im Deutschlandfunk genau diese Diskussion. Dabei wurde von einem Sky-Manager gesagt, dass Sky demnächst in europäischer Koproduktion ebenfalls erstmals eine Big Budget-Serie produzieren wird. Name ist mir leider entfallen.

  1. Der Hauptgrund, warum sich deutsches TV schlecht international vermarkten lässt, ist eindeutig die Sprache. Selbst die Serien von der BBC und ITV verkaufen sich überall hin, nicht aber deutsche oder französische.

  2. Die Fernsehkultur ist in den USA eine ganz andere. Einschaltquoten sind nicht nur absolut, sondern auch relativ zur Bevölkerung viel höher, dadurch werden viel mehr Werbeeinnahmen generiert. Zudem ist PayTV nicht so verpönt wie in unserer Geiz ist geil-Kultur. HBO hat etwa 30 Millionen Abonnenten, d.h. ca. 10% der Bevölkerung. Sky hat bei uns läppische 3,5 Millionen Abonnenten, also etwas mehr als 1/10 von HBO und ca. 4% der Bevölkerung.

Und ich bin mir sicher, dass die Leute, die im Netz angeben „nur O-Ton zu gucken“ dann doch auch Subs nutzen. Man will halt nur angeben, mehr ist es doch nicht.

Ich schaue prinzipiell nur Originalton, nehme aber wenn verfügbar deutsche, englische oder französische Untertitel dazu. ich brauche sie aber nicht unbedingt, hält mich nicht davon ab einem Film im Originalton zu schauen. Ich kenne einige die das so machen. Und wenn ich mir anschaue, wie voll die Sääle vom CineStar Original jeden Tag Abends sind, dann wächst die Überdrüssigkeit gegenüber Synchros stärker als man vielleicht zu glauben vermag. Besser als mittlerweile billig produzierte und qualitativ schreckliche Synchros (im Vergleich zu früher).

Eine Serie die ich auf Englisch deutlich besser fand als auf Deutsch war Boston Legal. Gerade so Serien mit sehr gehobenem Englisch, also hohem Anspruch fallen auf Synchros ziemlich ab. Das ist aber okay, dt. Synchros sind ziemlich gut und es gibt sehr viele talentierte Leute in dieser Branche.

Gerade Serien leiden unter den Sparmaßnahmen bei Synchronisationen, So ziemlich alles, was von Warner kommt, wird mittlerweile auf Sparflamme synchronisiert mit teilweise haarsträubenden Übersetzungen und Sprecher, die nur text am Fließband runterlesen ohne die Emotionen rüberzubringen. Zum ersten Mal aufgefallen war mir das bei Harper’s Island und setzt sich nahtlos fort über True Blood, Vampire Diaries, Fringe etc. Mit Graus erinnere ich mich an einen der ersten Sätze aus Falling Skies, wo jemand aus einem Autowrack Benzin aus dem Tank saugt. Der Depp von Übersetzer hat dann aus dem englischen „Bring me the gas“ für Benzin das deutsche „Bring mir das Gas“ gemacht.

[QUOTE=Anchantia;342404]
Und ich bin mir sicher, dass die Leute, die im Netz angeben “nur O-Ton zu gucken” dann doch auch Subs nutzen. Man will halt nur angeben, mehr ist es doch nicht.[/QUOTE]
Du glaubst, dass es keine Menschen im Netz gibt die ein ausreichendes Hörverständnis für Englisch haben um den Dialogen folgen zu können? Willst du mir jetzt unterstellen ich würde hier lügen? pffff…

Ich kann Subs nicht leiden. Ich habe mal versucht mit englischen Subs zu gucken, aber sie lenken mich zu sehr vom Geschehen ab. Daher habe ich halt komplett darauf verzichtet und am Anfang lieber häufiger kurz zurückgespult um es nochmal zu hören.

Also Anchantia, es ist für dich vielleicht schwer vorstellbar, aber es ist möglich Englisch zu lernen :shock:

Das Thema hier soll sein warum Serien aus der BRD tendenziell weniger Anklang finden als welche aus den USA und auch wenn Synchronisation da [wichtig ist, sollte sie nicht alleinige Diskussionsgrundlage werden]. Eine Diskussion darüber ob Synchros gut sind und wenn ja wann und wie bitte als eigenes Thema, sonst nimmt das hier die komplette Diskussion ein. Selbes gilt für tatsächliche oder vermeintliche Englischkenntnisse sowie Signaturen.

Hinweis: Nach einigen Hinweisen und schlechtem Gewissen meinerseits entschärft. (Der Teil in Klammern ist neu und hat eine deutlich schärfere Formulierung überschrieben.)

Und schwupps ist das Thema tot.

Vielleicht wäre es gut den Titel so anzupassen, dass man über US-Serien UND Synchronisation schreiben kann ohne dabei auf den eigenen Englischkenntnissen oder denen anderer rumzureiten? Es hat ja keiner was davon wenn man Off-Topic aussperrt wenn keine On-Topic-Posts mehr kommen…

Naja ich denke das ist ja auch alles was SkafDir sagen wollte. Ganz ohne das Thema Synchronisation kommen wir nicht aus, aber so Aussagen wie “Wer sagt das er OT schaut will nur nen dicken Larry makieren” oder mit sonstigen Vorbehalten gegenüber Leuten die im Gegensatz zu einem selbst offensichtlich der englischen Sprache mächtig sind sind doch totaler BS.

[QUOTE=ezzendy;342408]Ich kann Subs nicht leiden. Ich habe mal versucht mit englischen Subs zu gucken, aber sie lenken mich zu sehr vom Geschehen ab. Daher habe ich halt komplett darauf verzichtet und am Anfang lieber häufiger kurz zurückgespult um es nochmal zu hören.
[/QUOTE]

Kann ich verstehen, aber es gibt Menschen die müssen sich das erweiterte Vokabular erst aneignen, das ist ja auch ein Stück weit kein Schulenglisch mehr.
ansonsten finde ich das bei Prosieben MAXXmit OT und dt. Subs eigentlich nen guten Kompromiss.

[QUOTE=Skafdir;342416]Das Thema hier soll sein warum Serien aus der BRD tendenziell weniger Anklang finden als welche aus den USA[/QUOTE]
Naja, im Grunde sind wir uns doch alle relativ schnell einig gewesen über die Gründe…

[QUOTE=LJSilver;342406]1. Der Hauptgrund, warum sich deutsches TV schlecht international vermarkten lässt, ist eindeutig die Sprache. Selbst die Serien von der BBC und ITV verkaufen sich überall hin, nicht aber deutsche oder französische.
[/QUOTE]

Das ist nur eine faule Ausrede! Ganz ehrlich, ob ich nun Englisch -> Deutsch oder Deutsch -> Englisch synchronisiere ist doch Jacke wie Hose. Der Punkt ist, das man sich hinter der Sprache versteckt weil die Formate sich NUR nicht verkaufen, weil sie einfach qualitativ schlecht sind.
Der Himmler vom ZDF hat doch noch gegenüber Kalkofe und CO. gesagt, das sie ein paar Folgen Tatort an den BBC verkauft haben. Also ich seh da potenziell weniger Probleme, man müsste sich halt einfach mal aufraffen und was tun und sich nicht hinter Ausreden verstecken.

[QUOTE=LJSilver;342406]Gerade Serien leiden unter den Sparmaßnahmen bei Synchronisationen, So ziemlich alles, was von Warner kommt, wird mittlerweile auf Sparflamme synchronisiert mit teilweise haarsträubenden Übersetzungen und Sprecher[/QUOTE]
Und das ist ja aber ein wichtiger Punkt ob sich jemand das ganze so im dt. TV anschaut oder dann doch über andere Wege im OT.

Nachtrag: Schaut man sich zum Beispiel den Tatortreiniger an, mit seinem trockenem Norddeutschen Humor, da könnten die Briten doch z.b. Gefallen dran finden.
Aber natürlich kann man keine Daily-Soap-Katastrophen wie sie im ÖR laufen (Sturm der Liebe und der Bergdoktor und was weiß ich für ne Scheiße) ins Ausland absetzen, wenn die Konkurrenz “Breaking Bad”, “Sons of Anarchy” oder “Game of Thrones” sind! Das ist doch irgendwo klar, das es auch zu einem großen Teil einfach daran liegt das die Verantwortlichen nicht einsehen wollen das sie international gesehen oft qualitativ wertlosen Müll produzieren.

“Kann nicht” kommt immer zusammen mit “will nicht”. Erstmal muss man diese ganzen Umstrukturierungen vornehmen die die US-Sender erfolgreich machen und DANN kann man immer noch sehen ob es wirklich daran liegt das die Serie Original in Deutsch produziert ist, das sie angeblich keiner kaufen will…

Das Thema töten war auch nicht meine Absicht… eher habe ich das wohl härter formuliert als ich es beabsichtigt hatte. :confused:

Ich versuche mich hier mal an einer Relativierung: Natürlich darf auch weiterhin über Synchronisation geredet werden, nur halt nicht in eine Richtung die eigentlich nur aus Persönlichkeiten oder Mutmaßungen über andere besteht.

Ich werde die obige Ankündigung mal noch etwas entschärfen. War so übertrieben tut mir leid.


ON-Topic:

Wie schon hier erwähnt dürfte ein Grund dafür warum sich deutsche Produktionen nicht durchsetzen tatsächlich die mangelnde Verkaufbarkeit ins Ausland sein. Ohne genaues darüber sagen zu können, aber ich nehme an, dass sich eine Serie wie Game of Thrones am meisten durch Lizenzgebühren finanzieren lässt.
Wenn sich eine deutsche Serie nun aufgrund der Sprachbarriere nicht ins Ausland verkaufen lässt, dann wird sie weniger Geld einbringen. Ergo sinkt das Budget das beim Dreh zur Verfügung steht. Daraus folgt, dass die Produktion billiger gemacht werden muss. Daraus folgt ein schlechteres Bühnenbild, etc. für die abgeschlossene Serie. Der nächste Schritt der Reihe lautet dann: Aufgrund der schlechteren Qualität gibt es im Ausland noch weniger Interesse daran eine deutsche Serie einzukaufen. Und tadaa jeder deutsche Serienproduzent bleibt auf dem Binnenmarkt sitzen.

Da kommen dann weitere Probleme dazu, vor allem das unsere Fernsehlandschaft schrecklich altmodisch ist. Oder wie ExtraKlaus es ausdrückt:

Warum sich die US-Serien mit Werbung antun, wenn man sie über legalen oder halblegalen Weg ohne nervige Unterbrechung alle zehn Minuten beziehen kann?

Warum sollte ich mich dazu aufraffen zu irgendeiner exakten Uhrzeit vorm Fernseher zu sitzen um dann eine 30 Minuten Folge zu sehen, die durch Werbung auf 45 gestreckt ist, wenn ich genauso gut durch Kauf der DVD* in der selben Zeit fast zwei Folgen gucken kann? (und gleichzeitig nicht einmal daran gebunden bin zu nachtschlafender Zeit vorm Fernseher zu sitzen)

*Ja ich bin so altmodisch, dass ich tatsächlich DVDs kaufe. Womit ich eigentlich wunderbar zur altmodischen Fernsehlandschaft der BRD passe. ^^

Ein weiteres Problem, dass hier zwar schon angesprochen wurde, ich aber gerne in etwas in den Vordergrund rücken will liegt, meiner Meinung nach, allerdings auch im Selbstbewusstsein der deutschen Produzenten.
Ein super Beispiel dafür ist „Der Tatortreiniger“, wie schon von Twipsy angedeutet.

Hier war einfach das Problem, dass der NDR nicht den Mut hatte für diese Serie die Werbetrommel zu rühren. Die Produktion und die Erstausstrahlung fand quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Dann wundert sich der NDR über miese Einschaltquoten, kürzt das Budget und belässt die unmöglichen Sendezeiten. Die Werbung findet erst durch Fans statt die durch Facebook, Twitter, etc. von der Serie reden und dadurch eine virale Kampange starten.
Die Frage ist doch: Warum hat der NDR nicht direkt geworben? Haben die bei der Produktion der Serie kein Werbebudget? [Würde mich nicht wundern… die ÖR haben teilweise sehr merkwürdige Vorstellungen vom Liebesleben der Pflastersteine…]

Auch hier entwickelt sich dann das Problem weiter, dass die Serie kaum bekannt ist und deshalb auch nicht von größeren Sendern gekauft oder verbreitet wird.

Allerdings: Ein amerikansicher Sender hat die Serie im Dezember gekauft und will sie nun im Originalton mit Untertitel rausbringen. Man sieht also: Es wird durchaus gekauft und vermutlich wäre die Serie auch mit deutlich weniger Verspätung in den USA angelaufen, wenn man sie den beworben und gerade auch hier in Deutschland weniger stiefmütterlich behandelt hätte. [Man sollte an der Stelle allerdings betonen, dass es sich bei dem Sender sowieso um einen handelt, der sehr experimentierfreudig ist.]

Diese Mutlosigkeit gibt es aber genauso in die andere Richtung.
Leider habe ich da nun keine Serie sondern nur einen Film als Beispiel.
LuckyNumberSlevin ist ein Film der in den USA kein allzu großer Erfolg war. Dadurch kam es dann dazu das hier in Deutschland keiner wirklich den Mut hatte diesen Film anzufassen, wodurch er hier nicht einmal in die Kinos kam.

Die deutsche Fassung des Films sprüht allerdings von Wortwitz und skurrilen Formulierungen, die den Film im Vergleich zur englischen Fassung um ein vielfaches aufwertet. Gerade hier hätte man mehr Mut beweisen sollen und den Film in die Kinos bringen sollen. Der Film hätte hier ein echter Erfolg werden können.

An dieser Stelle sei also die Vermutung geäußert:
Deutsche Serien sind weniger erfolgreich, weil man sich hierzulande nicht traut sie als das beste seit geschnitten Brot zu verkaufen.
Das liegt ein Stück weit an der deutschen Kultur. Es gehört hier einfach zum guten Ton alles als etwas kleiner und schlechter darzustellen als es eigentlich ist.
„Sie haben ein Heilmittel gegen alle Krankheiten der Welt entdeckt, was sagen sie dazu?“
„Erst einmal bleibt abzuwarten wie sich dieses Produkt nun auf dem Markt durchsetzt. Weitere Aussagen wären verfrüht.“

Bescheidenheit mag ja eine ganz tolle Charaktereigenschaft sein, aber in der internationalen Werbebranche kommt das nicht allzu gut an.

Fazit: Wenn es stimmt, dass die Haupteinnahmequelle Lizenzrechte sind, dann befinden man sich inmitten eines Teufelkreises, der durch niedrige Erwartungen an deutsche Serien immer weiter nach unten geht.

Die Privatsender können da gar nicht gegen anarbeiten, weil das Risiko eines Flops für die zu groß wäre. [Man stelle sich vor ein Sender wie Pro7 würde eine Serie mit ähnlichem Aufwand wie Game of Thrones produzieren und dann verkauft die sich nicht.]

Die ÖR könnten dagegen anarbeiten, sind aber nicht in der Lage genug Werbung zu machen. Und trauen sich vor allem auch nicht das Geld das sie bekommen ausreichend in neue Produktionen zu setzen.

Das Beispiel „Der Tatortreiniger“ zeigt ja, dass die Sprachbarriere nicht unbedingt ausschlaggebend ist. Eine gute Serie wird gekauft und auch vermarktet. Aber um etwas kaufen zu können muss ich erst einmal wissen das es existiert. Und wenn diese Serie auch hier immer noch eher ein Geheimtipp ist, wie soll die dann im Ausland bekannt werden?

Ergo: Mein vermuteter Hauptgrund ist mangelnde Werbebereitschaft deutscher Produzenten. Wodurch ihnen einfach eine Haupteinnahmequelle durch die Lappen geht.

Disclaimer: Wenn meine Vermutung, dass Lizenzgebühren eine Haupteinnahmequelle sind falsch ist, dann ist mein ganzer Beitrag hier keinen Pfifferling wert. ^^

[QUOTE=Skafdir;342478]Die ÖR könnten dagegen anarbeiten, sind aber nicht in der Lage genug Werbung zu machen. Und trauen sich vor allem auch nicht das Geld das sie bekommen ausreichend in neue Produktionen zu setzen.
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Es ist eher so das ihnen das Händchen fehlt, um das Geld richtig zu investieren. Die Genehmigungs und Zuständigkeitsstrukturen tun dann ihr übriges.
Die ÖR haben das Geld. Sie haben doch überhaupt [B]kein Risiko[/B], die GEZ-Gebühren kommen doch so oder so! Ich will das einfach nicht verstehen. Das ist einfach unlogisch…

[QUOTE=Skafdir;342478]Allerdings: Ein amerikanischer Sender hat die Serie im Dezember gekauft und will sie nun im Originalton mit Untertitel rausbringen. Man sieht also: Es wird durchaus gekauft und vermutlich wäre die Serie auch mit deutlich weniger Verspätung in den USA angelaufen, wenn man sie den beworben und gerade auch hier in Deutschland weniger stiefmütterlich behandelt hätte. [Man sollte an der Stelle allerdings betonen, dass es sich bei dem Sender sowieso um einen handelt, der sehr experimentierfreudig ist.]
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Bestätigt das nicht meine Aussage? Wenn sie qualitativ hochwertig ist, dann kann man sie auch verkaufen. Nur hochwertige Serien kannst du hier an einer Hand abzählen. Wenn nicht sogar an paar Fingern.

Ja klar, jeder lernt anders. Ich kann da aber nur empfehlen bei ausreichendem Textverständnis englische Untertitel zu nehmen, denn dann kann man direkt das gelesene mit dem gehörten abgleichen und versteht das Gesprochene schneller.
Das schwierigste bei schnellen und flüssigen Sätzen ist es ja herauszuhören wann ein Wort aufhört oder anfängt. Da können Untertitel in der selben Sprache viel hilfreicher sein als die Deutschen.

Naja, im Grunde sind wir uns doch alle relativ schnell einig gewesen über die Gründe…

Joa. In den USA gibt es halt mehrere große PayTV Networks die wohl auch alle seit vielen Jahren profitbal sind. Netflix kommt da jetzt seit einer Weile auch noch dazu.

Hier in Deutschland haben wir eigentlich nur Sky, und die werfen gerade mal seit 2012 überhaupt Gewinne ab. Dann werden die nicht gleich anfangen und ihr Geld in Risikoproduktionen stecken. Die werden wohl noch genug Schulden zu begleichen haben.

Die finanziellen Möglichkeiten gute Serien zu produzieren haben hier eigentlich nur die ÖR. Die KÖNNEN es sogar…ich schwärme ja immer noch gerne von „Im Angesicht des Verbrechens“. Das war wie ein deutsches „The Wire“…richtig gut gemacht und vor allem mit glaubwürdigen Storys und Darstellern.

Das ist nur eine faule Ausrede! Ganz ehrlich, ob ich nun Englisch -> Deutsch oder Deutsch -> Englisch synchronisiere ist doch Jacke wie Hose.

In den USA wird man wohl wegen deren Synchroangst immer Probleme haben, aber sonst werden deutsche Serien auch heute schon in alle Welt verkauft. Je besser sie wären, desto höher wäre wohl mit Sicherheit auch der Erfolg.

Nachtrag: Schaut man sich zum Beispiel den Tatortreiniger an, mit seinem trockenem Norddeutschen Humor, da könnten die Briten doch z.b. Gefallen dran finden.

Ja, das könnte sein. Gerade beim Tatortreiniger sieht man aber auch, dass Gutes auch nicht teuer sein muss. Die Folgen haben nur 4 Drehtage, ein Set und selten mehr als 2-3 Darsteller. Klar hängen da noch viele Aufgabe dran, aber man ist weit entfernt von Produktionen wie Breaking Bad oder so…

[QUOTE=ezzendy;342480]Ja, das könnte sein. Gerade beim Tatortreiniger sieht man aber auch, dass Gutes auch nicht teuer sein muss. Die Folgen haben nur 4 Drehtage, ein Set und selten mehr als 2-3 Darsteller. Klar hängen da noch viele Aufgabe dran, aber man ist weit entfernt von Produktionen wie Breaking Bad oder so…
[/QUOTE]

Hat Breaking Bad am Anfang so ein großes Budget gehabt? Das glaube ich nämlich nicht, wenn man sich nochmal die ersten Staffeln anguckt passiert ja streckenweise einfach gar nichts. Muss man ja - auch als Fan - einfach mal sagen das die ersten Folgen ziemlich lahm sind. :mrgreen:
Und auch hier gilt ja: Geld ist nicht alles. Es geht darum Ambitionen zu zeigen und sich nicht vorher “sorry ass excuses” auszumalen warum man jetzt nicht kreativ oder experimentell sein muss, “Wegen dem Geld”.
Man kann diese Serien ja mit Sparflamme produzieren und bei Erfolg dann das Budget aufdrehen. Genau so machen das die US-Kabelsender bei experimentellen Serien auch oft. Man merkt das ganz deutlich, wenn das Budget zu Staffel 2-3 aufgestockt wird.

[QUOTE=ExtraKlaus;342477]
Das ist nur eine faule Ausrede! Ganz ehrlich, ob ich nun Englisch -> Deutsch oder Deutsch -> Englisch synchronisiere ist doch Jacke wie Hose. Der Punkt ist, das man sich hinter der Sprache versteckt weil die Formate sich NUR nicht verkaufen, weil sie einfach qualitativ schlecht sind.[/quote]

Das ist leider eine sehr engstirnige Weltsicht. Es geht hier nicht um Deutsch und Englisch! Die meisten Länder der Welt haben keine Synchronisation! Die schauen in Englisch, maximal noch mit Untertiteln. Welche Serien aus Frankreich, Spanien und Italien kennst du denn, die international bedeutend sind? Es handelt sich hier nicht um ein deutsches Problem!

Was glaubst du, warum Hollywood zu jedem halbwegs erfolgreichen Film in einer anderen Sprache ein Remake macht? z.B. Oldboy, Millennium-Trilogie etc. Eben weil diese Filme nicht in Englisch vorliegen und Synchronisation will in den USA keiner. Die sind es nunmal gewohnt, dass alles schön lippensynchron ist!

EDIT:

Der junge deutsche Regisseur Dietrich Brüggemann ganz aktuell zum Thema.

[QUOTE=ExtraKlaus;342482]Muss man ja - auch als Fan - einfach mal sagen das die ersten Folgen ziemlich lahm sind. :mrgreen:[/QUOTE]
Naja, “lahm” würde ich sie nicht bezeichnen, die Serie hat mich schon sehr stark in ihren Bann gezogen von Beginn an.
Aber es stimmt schon, dass sie um Budget zu sparen manche Szenen absichtlich in die Länge gezogen haben. Ich habe mal ein Interview mit Vince Gilligan gelesen indem er das auch offen ansprach.

Sie bekommen halt ein festes Budget für eine Staffel, sagen wir einfach mal 1.000.000$ für 10 Folgen. Dann kann man natürlich 100.000 $ für jede Folge nehmen, oder aber man will die große Explosion für 500.000$ im Staffelfinale. Dann bleiben für die restlichen 9 Folgen eben nur 55.000$.

Bei Game Of Thrones war das in der Blackwater-Folge sehr krass. Die Wildfire-Explosion war das mit Abstand teuerste in der ganzen Staffel, dafür wurde in allen anderen Folge gespart.

@LJSilver: Das ist aber nur ein Problem in den USA. In alle anderen Länder kann man Synchronfassungen verkaufen und tut das auch.

Was die Verkaufbarkeit von Synchronfassungen in den USA angeht, glaube ich nicht, dass es an „Lippensynchronisation“ liegt. Sondern einfach daran, dass sich die USA lange Zeit filmemäßig (und eigentlich bis heute… und eigentlich auch bei anderen Themen) als „Nabel der Welt“ betrachtet. Wenn man selber der größte Film und Serienproduzent ist, warum sollte man dann irgendetwas einkaufen?
Daher hat sich dort nie eine gute Synchronisationsindustrie entwickelt. Also sind amerikanische Synchros vergleichsweise schlecht.
Wenn sie in die Synchros von Fremdsprache auf Englisch Geld stecken würde, dann würden sich nur die wenigsten darüber wirklich beschweren denke ich.
Ich persönlich halte den Punkt „Lippensynchronisation“ allerdings auch für vollkommen überbewertet, also könnte ich aufgrund persönlicher Präferenzen die Sache einfach falsch einschätzen.

@ExtraKlaus:

Bestätigt das nicht meine Aussage? Wenn sie qualitativ hochwertig ist, dann kann man sie auch verkaufen. Nur hochwertige Serien kannst du hier an einer Hand abzählen. Wenn nicht sogar an paar Fingern.

Jap war im Prinzip auch als Bestätigung gemeint. Wenn etwas gut ist, dann verkauft es sich. Wenn man denn irgendjemandem sagt, dass es gut ist.

Die amerikanischen Daily Soaps waren hier aber auch nicht der Renner. Hat man in den 90ern mal ausprobiert (Reich und Schön), aber die deutschen Eigenproduktionen sind erfolgreicher.

Was glaubst du, warum Hollywood zu jedem halbwegs erfolgreichen Film in einer anderen Sprache ein Remake macht? z.B. Oldboy, Millennium-Trilogie etc. Eben weil diese Filme nicht in Englisch vorliegen und Synchronisation will in den USA keiner. Die sind es nunmal gewohnt, dass alles schön lippensynchron ist!

Wohl eher, weil die Amerikaner sich nicht für andere Kuluren interessieren, und bei denen jeder Gartenzaun und jedes Reihenhaus so aussehen muss, wie in ihrer sonstigen (Fernseh-)Lebenswelt auch.

[QUOTE=LJSilver;342484]Was glaubst du, warum Hollywood zu jedem halbwegs erfolgreichen Film in einer anderen Sprache ein Remake macht? z.B. Oldboy, Millennium-Trilogie etc. Eben weil diese Filme nicht in Englisch vorliegen und Synchronisation will in den USA keiner.[/QUOTE]
Bei Serien hat das andere Gründe, es werden ja auch haufenweise britische adaptiert ([I]Shameless, Skins, Teachers, Spaced, …[/I]) Das Thema Serienadaptionen war BBC und Showtime sogar eine eigene Serie wert, die davon abgesehen, dass sie sehr gut unterhält auch Aufschluss darüber gibt, warum englischsprachige Produktionen adaptiert werden (“How the fuck do they say ‘cock’ on television?”).

[QUOTE=ezzendy;342480]Die finanziellen Möglichkeiten gute Serien zu produzieren haben hier eigentlich nur die ÖR. Die KÖNNEN es sogar…ich schwärme ja immer noch gerne von “Im Angesicht des Verbrechens”. Das war wie ein deutsches “The Wire”…richtig gut gemacht und vor allem mit glaubwürdigen Storys und Darstellern.[/QUOTE]
Ich kann es langsam nicht mehr hören und muss dir gleichzeitig Recht geben. Wenn man in den ÖR-Hauptsendern einfach mal innerhalb eines Jahres - sagen wir - vier Serien mit ähnlichem Aufwand launchen würde, wäre das, selbst wenn drei davon total floppen, immer noch gut investiertes Geld … und davon ist ja genug da, Personal ebenso.

[QUOTE=James87;342357]Also fangen wir doch mal an aufzuzählen, was so an neuen Serien zu uns über den Teich geschwappt ist: [/QUOTE]

Sind es wirklich so viele? Oder kommt es einem nur so vor, weil es inzwischen eine Unzahl an Sendern gibt?
Es gab Zeiten in den 60er und 70er-Jahren, da wurden auf die Sender die wir damals nur hatten, im Verhältnis genau so viele, wenn nicht sogar mehr davon gesendet.
Es verging fast kein Vorabend in ARD oder ZDF, wo keine Folge einer US-Serie lief. Von der Primtime ganz zu schweigen.

[QUOTE=James87;342357] Kann mir mal jemand sagen warum es soviel einfacher ist, Serien teuer einzukaufen als selbst mal etwas Neues zu wagen?[/QUOTE]

Weil es oft so ist, dass eine gekaufte Staffel billiger ist, als z.B. eine Folge des Tatort selbst zu drehen.

[QUOTE=SethSteiner;342386] Ich denke auch nicht dass es hier ein Problem wäre, Serien ins Ausland zu verkaufen, wenn selbst Schrott wie Alarm für Cobra 11 verkauft werden kann [/QUOTE]

Es ist ja nicht nur diese Serie, die verkauft wird. Da gibt es noch eine ganze Menge anderer. Angefangen mit dem Tatort, über den Bergdoktor bis zu Danni Lowinski etc. Dazu kommen dann noch Lizenzen für Shows wie „Schlag den Raab“.
Was die Serien angeht, werden die meisten davon nach Frankreich, Italien und Spanien verkauft, aber auch nach China und Japan und in einige andere Länder. Interessanterweise fast alles Länder in denen synchronisiert wird …

[QUOTE=ezzendy;342389] The Walking Dead schaffte es damit auf ordentliche Marktanteile, aber nie über die Millionenmarke. In den USA wird die Serie im PayTV(!!) von teilweise über 10 Millionen Zuschauern gesehen. [/QUOTE]

Davon abgesehen, dass Pay-TV in den USA einen ganz anderen Stellenwert besitzt als bei uns. Aber 10 Mio Zuschauer entsprechen auf deren Einwohnerzahl mal gerade 3,15 %. Die Zahl wiederum würde bei uns bedeuten: 2,5 Mio Zuschauer. Ich glaube, nicht allzu viele Sender würden da jubeln!

[QUOTE=ExtraKlaus;342477] Aber natürlich kann man keine Daily-Soap-Katastrophen wie sie im ÖR laufen (Sturm der Liebe und der Bergdoktor und was weiß ich für ne Scheiße) ins Ausland absetzen, [/QUOTE]

Davon abgesehen, dass der Bergdoktor keine Daily-Soap ist, sondern einmal wöchentlich gesendet wird …
Wenn er so eine „Scheiße“ wäre, warum wird dann jede Folge von fast 7 Mio Zuschauern gesehen? Und warum wird die Serie dann ins Ausland (Tschechien, Frankreich, Spanien) verkauft?

[QUOTE=LJSilver;342484] Was glaubst du, warum Hollywood zu jedem halbwegs erfolgreichen Film in einer anderen Sprache ein Remake macht? Eben weil diese Filme nicht in Englisch vorliegen und Synchronisation will in den USA keiner. [/QUOTE]

Das hat weniger damit zu tun das sie keine Synchronisation wollen.
Oder hat da schon irgendjemand mal die Zuschauer dazu befragt?
Nun, die adaptieren zum Teil ja sogar Serien, die aus England kommen.
Nein, die machen das, weil sie sich einbilden die Größten zu sein und alles besser zu können.
Mit der Stig-Larsson-Trilogie und den Borgias haben sie zuletzt ja bewiesen, dass es eben nicht immer so ist …

[QUOTE=alderschwede;342563]
Ich kann es langsam nicht mehr hören und muss dir gleichzeitig Recht geben.[/QUOTE]
Ich schäme mich auch jedes Mal wenn ich es wieder schreibe, aber es ist eine Schande, dass diese Serie das einzige gute Beispiel im Drama-Genre in den letzten Jahren ist. :wink:

Ich habe doch bereits im Satz davor geschrieben, dass sie hier im FreeTV noch nicht mal die Millionenmarke knacken. Wegen der Marktanteile zu den späten Sendezeiten gilt es trotzdem noch als Erfolg. Also ja, bei 2,5 Mio Zuschauern nach 22 Uhr würden die heutzutage nackig auf dem Tisch tanzen :stuck_out_tongue:

10 Millionen Zuschauer für HBO in den USA zahlen auch 15-20$ pro Haushalt im Monat für das Programm. Ich denke nicht, dass du auch nur annähernd mit Werbung im deutschen Free-TV auf solche Pro-Haushalt-Quoten kommst. Und diese 10 Millionen sind auch nur die, die es bei Erstausstrahlung sehen. Dazu kommen dann noch etliche in den Wiederholungen und natürlich über die Online-Streaming-Dienste.

Hust Alpha 0.7 hust - Die war nämlich ebenso gut, wenn auch nur ne Miniserie. :cry:

Ja, es gibt auch sonst noch ein paar Serien, die man hier nennen könnte [I]KDD, Weißensee[/I], vielleicht auch [I]Alpha 0.7[/I], was ich nicht beurteilen kann. Ob man nun fünf Serien nennt oder nur eine Einzige, ist aber im Endeffekt auch nicht relefant. Die Aussage bleibt, dass sich sehr wenig tut und das sehr schade ist, weil es weder an Personal noch an Kohle mangelt.

Ich glaube das vor allem die ÖRs den Wert eine Serie völlig ausblenden.
Man schaue nur mal wie lange man sich selbst für “Unsere Mütter, unsere Väter” gefeiert hat. Trotz umstrittener Qualität ein riesen Erfolg. Es wurde auch die Werbekeule geschwungen, der Jauch durft das auch belobhudeln usw…

Würden die ÖRs eine Serie prodzieren, 5-6 Folgen vielleicht, zu einer Thematik die ihnen erzählenswert oder gesellschaftlich relevant erscheint könnte das genauso erfolgreich sein. Es darf eben nur nicht dann 23:35 auf zdf neo laufen sondern muss auch wahrgenommen werden.

Anstatt dass Beckmann, Will und Illner mit unter gleichzeitig laufen zu lassen und dann noch mehrmalspro Woche die gleichen Themen und oder sogar Gäste zu haben, könnte man solche Sendeplätze auch ruhig besser nutzen.

Von den Filmen die 20:15 laufen (am Freitag “Die Himmelsstürmer”:ugly) brauchen wir garnicht reden.
Anstatt alles auszulagern, brauch man eigentlich nur einen Senioren-Kanal starten und kann das sehenswerte wieder im Hauptprogramm senden.