US-Präsidentschaftswahlen

Menno, das Video vom Frühstücksspeck wolle ich auch mal wieder verlinken. Diese Nahaufnahme am Ende…gruselig *fröstel

Jedenfalls wird es mal Zeit, unsere Quellen auszutauschen, finde ich. Wie informiert ihr euch?
neben einigen bekannten Medien nutze ich v. a.:

http://www.realclearpolitics.com/
Sammlung verschiedener aktueller Umfragen, verschiedene Daten wie Termine, Delegiertenzähler sowie Links zu Artikeln, die als lesenswert eingeschätzt werden.


538 macht auch einige Rechenspiele. Diese basieren weniger auf Umfragen als auf Zielgruppenanalyse und auf der Berücksichtigung der jeweiligen Demographie in Staaten. Das m. M. n. interessanteste ist der theoretisch mögliche Pfad zur benötigten Delegierten-Anzahl. Es wird überlegt, welche Bevölkerungsschichten ein Kandidat erreichen kann (Zielgruppe) und in welchen Staaten diese gehäuft sind. Dort kann und muss der Kandidat dann abräumen. Aktuell sieht man, dass Trump seinen theoretischen Weg nur wenig übertrifft. Sein Vorteil ist, dass die anderen weit weit unterhalb ihres jetzigen Sollwerts an Delegierten sind.


The Young Turks. Ein professionell aufgezogener und unterhaltsamer Youtube-Kanal von Progressiven, die offensichtlich große Bernie-Fans sind. Bei denen habe ich vor allem gelernt, wie falsch die meisten Medien die Debatten beurteilen. Trump führt nicht [I]trotz[/I] seiner rassistischen und sexistischen Entgleisungen und seiner Kritik an George W. Bush, sondern gerade [I]deswegen[/I].

So, und jetzt freu ich mich auf die Debatte. Ich erwarte und verlange, dass Trumps Gegner nichts weniger als ein rhetorisches Schlachtfest vorbereitet haben.

[QUOTE=Maschendraht;442441]neben einigen bekannten Medien nutze ich v. a.:[/QUOTE]Herrjeh. Das sind mehr Infos und Details als ich mir antun möchte.^^

Vielleicht kuck ich mir was dazu von den Young Turks an, auf die bin ich früher schon häufiger gestoßen.

[QUOTE=Maschendraht;442441]Ich erwarte und verlange, dass Trumps Gegner nichts weniger als ein rhetorisches Schlachtfest vorbereitet haben.[/QUOTE]So wie Romney und Cruz? Fragt sich, ob das bei Drumpfs Wählern verfängt…

Drumpf hat in der letzten debatte wiedermal scheisse von sich gelassen… (Und Cruz hat seinen Popel gegessen)

At tonight’s Fox News debate, Bret Baier confronted Donald Trump over former NSA/CIA Director Michael Hayden‘s recent remarks that the military would flat-out refuse to follow illegal orders of his.

Specifically troubling for Hayden was Trump saying he would want to do “worse” than torture and would want soldiers to kill terrorists’ families.

Baier told Trump the latter is explicitly illegal, but Trump insisted, “They won’t refuse. They’re not gonna refuse me. Believe me.”

Der letzte Satz aus deiner Quelle ist noch bezeichnender.

I’m a leader, I’ve always been a leader. I’ve never had any problem leading people. If I say do it, they’re going to do it.

Das ist dasEthan-Couch-Syndrom.

Trump hat inhaltlich richtig auf die Mütze bekommen und er sah dabei nicht gut aus.

Bei den Themen Finanzen wurde er von Fox vorgeführt und auch bei den Themen Finanzierung von Demokraten, Trump University, Beschäftigung von Einwanderern und widersprüchliche Aussagen wurde er in seinen Kernpunkten hart attackiert: sein Image als erfolgreicher Geschäftsmann, seine Selbstdarstellung als Konservativer, seine Ablehnung von Migranten und sein Ruf, Klartext zu sprechen wurden gut in Frage gestellt.
Vom Auftreten wirkte Trump defensiv, teilweise müde, und aggressiv. Aggressiv aber nicht wie sonst im Sinn von dominant, sondern aggressiv im Sinn von gereizt, einfallslos und dünnhäutig.

Ein bisschen getrübt wird es dadurch, dass es für manche so aussehen wird, dass sich das Establishment und Fox gegen Trump verschworen haben, was Trump in die Karten spielt. Aber der schlechte Gesamteindruck ist diesmal so offensichtlich, dass ich sage: diesmal haben sie ihn drangekriegt (nicht dass die Alternativen bei den Reps besser wären)

Ihr habt alle immer noch nicht verstanden wie Negativ-Campaigning funktioniert, oder?

Ihr müsst auf mich hören. Ich bin so ein guter Vorhersager. Ich bin der beste Vorhersager. Ich sag’ einfach wie es ist. Nicht wie Skafdir. Seine Vorhersagen waren alle falsch, er ist eine Katastrophe. Ich werde einen Zaun um ihn bauen und Merbatur wird dafür bezahlen. Es macht Spaß ihn scheitern zu sehen. Trump hatte wenig Energie. Und was war das an Teds Lippe. Es ist widerlich. Wir sollten ihm die Einreise verbieten, bis wir herausfinden, was zur Hölle los ist.

Und dieser Extra-Laus, wer ist dieser Typ? Ich habe noch nie irgendwas von ihm gehört was toll war. Hab ich einfach nicht. Er ist ein Spalter. Ich bin ein Vereiniger, glaubt mir.

Heute meinte jemand zu mir, dass Sanders und Trump aus denselben Gründen unterstützt werden, nämlich weil man unzufrieden mit dem verkrusteten System ist. Die Idee, dass die Anhänger dieser beiden Politiker etwas gemein haben, fand ich ganz witzig. Obwohl ich persönlich Bernie Sanders sofort auf den Thron setzen würde, hoffe ich eigentlich doch, dass er scheitert. Aus dem einfachen Grund, dass die USA nicht bereit für ihn ist. Würde es ein battle zwischen ihm und Trump geben, dann wären die Chancen für Trump viel realistischer, während bei einer Wahl zwischen ihm und Hillary, Hillary wahrscheinlich die Oberhand behalten wird. Sie ist zwar die Personifikation dieses veralteten, korrupten, geldgeilen Systems, aber trotzdem noch das kleinere Übel.

Dennoch glaube ich, dass Bernie Sanders auf jeden Fall einen neuen Blick auf das System geben wird und dass dies zur Folge hat, dass auch in Zukunft Politiker ermutigt werden diese Schiene zu fahren, da sie nicht mehr von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist.

[QUOTE=Peloponnes;442978]Würde es ein battle zwischen ihm und Trump geben, dann wären die Chancen für Trump viel realistischer, während bei einer Wahl zwischen ihm und Hillary,[/QUOTE]
Die Umfragen zeigen das genaue Gegenteil:

Beim Duell Trump/Clinton liegt bekäme Clinton auf 45,4 und Trump auf 42,0. Bei Sanders/Trump bekäme Sanders 49,8 und Trump 41,8. Clinton führt also nur mit knappen 3,4 während Sanders 8 Punkte Vorsprung hat. Aktuell wäre also Sanders der bessere Kandidat gegen die Republikaner. Gegen Cruz, Kasich oder Rubio würde Clinton sogar verlieren, Sanders hingegen gewinnt dort jedes Duell, gegen Cruz sogar mit 10 Punkten Vorsprung.

Die Gründe dafür hast du im ersten Satz deines Beitrags bereits geschrieben: Die Amerikaner wollen einen Aussenseiter.

Achja, das war mit tatsächlich nicht bekannt. Okay, dann kehre ich doch wieder zurück auf die Straße und rufe “Bernie, Bernie, Bernie…”.

Mein Bauchgefühl sagt mir auch was anderes, aber das sind halt die aktuellen Zahlen. Die richtige Schlammschlacht geht aber ohnehin erst nach der Nominierung los. Da werden dann die richtig harten Bandagen ausgepackt um die nominierte Person der gegnerischen Partei schlecht zu machen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man Sanders mit der amerikanischen Urangst vor dem Sozialismus eher zerstören kann als Clinton. Clinton steht schon so lange im vollen Scheinwerferlicht, dass man über sie bestimmt nicht mehr viel ausgraben kann.

[QUOTE=ezzendy;443061]Clinton steht schon so lange im vollen Scheinwerferlicht, dass man über sie bestimmt nicht mehr viel ausgraben kann.[/QUOTE]Da bin ich mir nicht so sicher. Zum einen denk ich, dass sie reichlich Dreck am Stecken hat, zum anderen können sie Sachen benutzen die zwar bekannt sind aber noch nicht skandalisiert wurden, und zum dritten können sie ihre Klassiker wieder aufwärmen. (ZB mit dem drölfigsten Benghazi-Kommitee.)

Wünschenswert fände ich natürlich, wenn die Amis Bernie’s ‚Sozialismus‘ wollen würden. :slight_smile:

Stephan Richter schreibt dazu in der FAZ:

Trump wird Sanders’ Fehler nicht wiederholen
Und wie steht es um Hillary Clintons Anstrengungen, zu betonen, dass sie eine „Progressive“ sei? Der Versuch verfängt auch deshalb so wenig, weil dies der Familientradition in doppelter Weise zuwiderläuft. Die Methode des Aufstiegs der Clintons war es ja gerade, dass sie sich seit den achtziger Jahren ausdrücklich als „moderat“ und „Zentristen“ verkauft haben – um die Demokraten von ihrem damals als anzüglich empfundenen libertären Label zu befreien. Kein Wunder also, wenn junge Wähler einen ausgeprägten Sinn dafür entwickelt haben, dass die Lebensleistung der Clintons darin besteht, aus der Demokratischen Partei de facto eine Republikanische Partei à la Bush senior gemacht zu haben. Eine solche Partei ist sicherlich nicht progressiv.

Hinzu kommt, dass Hillary Clinton versucht, ihren Familienwurzeln davonzulaufen. Wenn sie ehrlich wäre, würde sie erzählen, dass sie in einem sehr republikanischen Haushalt des klassischen Fünfziger-Jahre-Typs aufgewachsen ist. Sie sieht einiges an Reformbedarf, wiegelt aber bei der wirtschaftlichen Machtfrage stark ab.

Clinton betont gerne, dass sie und ihr Mann immer schon eine Politik zugunsten der Minderheiten gemacht haben. Dies wird in den kommenden Vorwahlkämpfen eine wichtige Rolle spielen. Was sie dabei verschweigt, ist, dass es die Fingerabdrücke Bill Clintons und seiner damaligen Regierung sind, die mittels einer verschärfenden Reform der Strafgesetzgebung zu den absurd hohen Quoten der Inhaftierung junger schwarzer Männer geführt haben. Sanders weiß dies genau, aber er hat diese Tatsache bisher nicht ausgespielt, was sich als schwerer Fehler erweisen könnte. Donald Trump wird ein solcher Fehler nicht unterlaufen. Er wird diese Tatsache genauso aufs Korn nehmen, wie er die Bushs mit seinen Äußerungen zum 11. September und dem Irak-Krieg gepiesackt hat.

auch wenn es alles andere als sicher ist, dass Sanders auch nur die Vorwahlen gewinnt: ich habe großen Respekt davor, wie leidenschaftlich, aufrichtig und standhaft Bernie seit Jahrzehnten arbeitet. Zu diesem Gedanken möchte ich zwei Videos teilen: Sanders 1991 zum Golfkrieg und heutzutage zum Rassismus. Wenn man das sieht merkt man, dass Sanders bereits jetzt schon viel erreicht hat.

go Bernie!
muss ne tolle Debatte gewesen sein. Leider habe ich sie verpasst. Nicht verpasst habe ich zum größten Teil leider die republikanische Debatte. Es war stinklangweilig. Alle haben sich sichtbar zusammengerissen, sich zu benehmen. Das war irgendwie niedlich. Inhaltlich waren alle sehr vorsichtig, als ob sie in Führung wären und nichts in Bewegung bringen wollten. In der Realität führt aber nur Trump, weshalb die meisten Kommentatoren die Debatte als verpasste Chance für die anderen werten.

Am 15.03 kommt nun der nächste große Wahltag. Wenn Trump in Florida und Ohio gewinnt, ist er vermutlich kaum noch zu stoppen, außer durch Winkelzüge des Establishments auf dem Nominierungsparteitag. Vielleicht würde Trump dann als eigenständiger Kandidat antreten. Das wäre wundervoll, würden sich doch die Konservativen und die Rechten gegenseitig bekämpfen <3

[SPOILER]Sozialpolitik als nationale Solidarität

Sozialversicherung

Öffentliche Bildung: National, sozial, gerecht

Wirtschaft: Freihandel und Protektionismus

Bankenkritik: Schaffendes und raffendes Kapital

Erbschaftssteuer

Mindestlohn: Systemgemäße Vollendung der Senkung der Arbeitskosten

(1) https://www.youtube.com/watch?v=rtBVuye4fZQ
(2) https://npd.de/inhalte/daten/dateiablage/br_2013_wahlprogramm_netz.pdf
(3) https://npd.de/inhalte/daten/dateiablage/br_parteiprogramm_a4.pdf
(4) Bernie Sanders: Das will der „demokratische Sozialist“ - Wirtschaftspolitik - FAZ
(5) Studie: Verlierer der Globalisierung wählen NPD und rechtsextreme Parteien - WELT
(6) Bernie Sanders, die Banken und der Wahlkampf | Finanz und Wirtschaft
(7) https://npd.de/wie-will-die-npd-ihre-sozialpolitischen-forderungen-finanzieren/[/SPOILER]Wenn Sanders das erzählt, auf seine emotional-packende Weise vor der US-Fahne bis der ein oder andere Arbeiter im Publikum anfängt vor lauter Betroffenheit zu weinen, ist das eine demokratische Rede. Wenn ein Nationaldemokrat das erzählt, wirft man ihm „soziale Demagogie“ vor. Bloß: Worin unterscheiden sich die Argumente beider Parteien im Wesentlichen? An der Stelle verweise ich nochmal auf die marxistischen Kampfschriften: Warum Demokraten (Neo-)Faschisten nicht kritisieren, sondern nur verbieten können sowie Sechs Thesen über Faschismus und Demokratie und ein Schluss. In dem Zusammenhang auch interessant: CounterPunch - What Sanders Wants.

@ Sherlock

Hitler war ja auch ein cooler Typ, der hat ja auch Autobahnen gebaut :roll:

Ich verstehe nicht so richtig worauf du hinaus willst mit deinem Beitrag.

[QUOTE=Sherlock;443876]Bloß: Worin unterscheiden sich die Argumente beider Parteien im Wesentlichen?[/QUOTE]
im Rassismus und Antisemitismus. Und dass Gemeinschaft im demokratischen Sinne nicht völkisch ist und unterschiedliche Meinungen und Lebensauffassungen begrüßt.

Ja, das ist schön, das du entdeckt hast, das sich die NPD immer wieder die Vorschläge von anderen Parteien (wie der Linkspartei, den Piraten usw) zum Vorbild nimmt um selbst ein paar stimmen Abzustauben.

Das sind auch nicht die gefährlichen Punkte der NPD

Die gefährlichen Punkte liegen eher in dem Menschenverachtendem Umgang mit Ausländern, Homosexuellen und überhaupt jeder Minderheit.

[QUOTE=Peloponnes;443885]@ Sherlock

Hitler war ja auch ein cooler Typ, der hat ja auch Autobahnen gebaut :roll:

Ich verstehe nicht so richtig worauf du hinaus willst mit deinem Beitrag.[/QUOTE]

Er will dir wieder seinen Marxisten-Quatsch aufbürden.