Themenwahl der Talkshows

Es handelt sich bei Mr Marsh wohl um eine Karikatur der Jeremy Paxman-Diskursethik. Stets mit Nachdruck pissen, wenn man sich überlegen fühlt. :smt025

Jeremy Paxman

Nach Gucken von einigen Youtube-Videos weiß ich, was du meinst.
Den Interviewpartner 9x mal hintereinander mit der selben Frage zu nerven, ist hierzulande nur einem Michel Friedman zuzutrauen. Die restlichen Fernsehreporter und Moderatoren lassen nach der zweiten Larifari-Antwort gnädigerweise immer ab.

Vorgestern bei „Günther Jauch“, sowie gestern bei „Hart aber fair“ wurde gefragt:
„Gibt es keine wichtigeren Themen als Wulffs Kreditaffäre?“

Vielleicht ja, vielleicht nein, aber zumindest ist es unnötig, dass Herr Plasberg eine inhaltlich mit der Jauch-Sendung fast identische Debatte fabriziert.
Der Günther steht nun mal auf Pole-Position.
Dieses Thema z.B., das wiedereinmal droht, von der überregionalen Fernsehbühne ausgeschlossen zu werden, wäre doch eine interessante Alternative zu Wulff oder Eurokrise:

http://taz.de/Nach-Todestag-Oury-Jallohs/!85273/

Warum soll das unnötig sein? Die einen sehen nur Jauch, die anderen nur Plasberg, aber die wenigsten beide!

Ist das so?

Immerhin gab es gute Quoten für beide Polit-Talker:
http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=54248&p3=

Scheint so, dass viele Menschen scharf auf „aufgewärmtes“ Geschwätz über das allzu weltmännische Präsidentenpaar sind.
Normal!
Die Wulffs sehen nunmal toll aus, sind ein attraktives Pärchen, und der ganze Jetset-Kontext dieser Affäre mit Urlaub, Sonne und Hotelbetten scheint die Phantasie der Massen zu beflügeln.

Unnötig finde ich das trotzdem zwei Abende hintereinander über dasselbe Thema talken zu lassen. In diesem Fall jedenfalls.
Die ARD sendet 5 Tage die Woche Quassel-Shows und sollte darauf achten, ihrem Informationsauftrag nicht nur in der Tiefe sondern auch in der Breite nachzukommen, wobei wie gesagt, diesmal selbst die Tiefe fehlte, da „Hart aber fair“ praktisch die Diskussion von „Günther Jauch“ recycelt hat, ohne wesentlich neue Aspekte mitreinbringen zu können.

Hart aber fair widmet sich fortan lieber dem Audience Flow. Nachdem letzten Montag Manuel Andrack im Nachklapp zum McDonald’s-Markencheck in Franky’s Heißluftschuppen genüsslich einen Cheeseburger verputzen durfte, ist für den H&M-Markencheck nächsten Montag ein passendes Thema für Hartz aber Vier bereits angekündigt. Details sind noch nicht bekannt, aber wahrscheinlich wird per Fernschalte Micaela Schäfer schwedische Stangenklamotten ausziehen.

Bemerkenswert war in der letzten Woche der Satz von Dirk Niebel bei Maybrittchen: "Die Regierung hat die Versorgung für Demenzkranke geregelt."
Mal wieder typische FDP-Klientelpolitik. Doh!

Die Firma Weight Watchers dankt der Maischberger-Redaktion für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die kostenlose Reklame.

In den ersten zwanzig Minuten von Sandys Quasselclub durfte am Dienstag die zum Fadenwurm abgeschmolzene Ex-Fettschnecke Christine Neubauer die mannigfachen Vorzüge ihres Werbepartners preisen, unter achtfacher Nennung des Firmennamens (jeweils viermal durch Neubauer und Maischberger).

Kiwi Kiewel wurde für dieselbe Marketingmasche hochkant aus dem Fernsehgarten geschmissen. Da allerdings die Bauchbinde versicherte, bei Gerda Steiner d.J. handele es sich um “Deutschlands beliebteste Schauspielerin” (zwei Lügen in einem Halbsatz!) steht einer Weiterbeschäftigung am Degeto-Schmachtfetzenfließband wohl nichts im Wege. Wer schlachtet schon die beste Kuh im Stall?

Immerhin konnte man bei Plasberg was Interessantes lernen. Almtucke Rolfe, der in Heidis Modelgulag immer als große Nummer in der Haute Couture-Szene von Paris, Mailand und Castrop-Rauxel vorgestellt wurde, rekrutiert in Wahrheit die Models für kik.

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@Greggy:

super Comment :lol: Mich regt dieses Neubauergestammel total auf :smt013

vorgestern Thema bei „Günther Jauch“: Die letzten Zeitzeugen - Gerät Auschwitz in Vergessenheit?

Dass Jauchs expertenlose Gästezusammenstellung eher zu gefühlsbetonteren Talkformaten wie „Maischberger“ oder „Beckmann“ gepasst hätte, fand ich jetzt nicht so schlimm, da das Thema „Shoa“ eine persönlichere Annäherung durchaus verträgt. Was Jauch aus dieser Konstellation gemacht hat, war jedoch nicht so berauschend.

Besonders gefallen hat mir die Bemerkung der Piratengeschäftsführerin Marina Weisband, dass man aus dem Holocaust offensichtlich keine Lehren mehr zieht, da sonst Demagogen wie Sarrazin nicht so einen Erfolg haben würden.

War klar, dass Softcore-Nazi Jauch sofort mit dem Spruch, dass Herr Sarrazin da vehement widersprechen würde, zu dem hasenherzigen Christian Berkel zappt, der sich leider nicht traut, die Piratenbraut zu unterstützen, und halbherzig ihre These anfechtet.
Dabei lag sie gar nicht daneben.
Die Medienexpertin Dr.„Sabine Schiffer“ hat ähnliches festgestellt.

Welche antisemitischen Klischees und Metaphern werden heute für Muslime verwendet?

In der Tat erinnert so manche Metapher und Zuschreibung an antijüdische Klischees. Etwa die Krankheitsmetaphorik, wenn von „Fieber des Islams“, „Krebsgeschwür des Islamismus“ oder „Metastasenbildung“ die Rede ist – das erinnert an alte Parasitenmetaphern aus dem antijüdischen Ressentiment, mit ihrer inhärenten Logik des „Sich-Schützens vor Gefahr“ = „Wehrt Euch!“. Auch die Übertragung des Schimpfwortes „Parasit“ etwa auf Herrn Kolat in einer Diffamierungskampagne hat diese Qualität. Hinzu kommen Motive, die auf Ähnlichkeiten bei der Religionsausübung verweisen: Die Ablehnung des Schächtens muss nicht, aber kann antiislamisch oder antijüdisch motiviert sein, ebenso die Verweisung auf Speisegesetze zur „bewussten Abgrenzung“ von der (christlichen) Mehrheit. Die Argumente der Ablehnung von Moscheebau und Synagogenbau ähneln sich frappierend, wie dies mein Kollege Ian Leveson analysiert hat. Auch der Loyalitätsdiskurs ist vergleichbar, etwa wenn von Juden verlangt wurde, dass ihre Schriften zu übersetzen seien und ihre Predigten auf Deutsch abgehalten werden müssten, damit man erfahre, was gesagt wird. Auch wurde im 19. Jahrhundert gefragt, ob „ein jüdischer Lehrer ein guter Lehrer für unsere christlichen Kinder“ sein könne usw. All das bedeutet nicht, dass Opfer von Rassismus nicht dennoch selber Ressentiments tragen und verbreiten – so gibt es heute Juden, die über Muslime herziehen, und Muslime, die Juden alle Übel der Welt unterstellen. Das Signal des Zentralrats der Juden, den in der Politik gerne benutzten Verweis auf die „jüdisch-christlichen“ Wurzeln des Abendlands abzulehnen und sich einer Instrumentalisierung gegen Islam und Muslime zu entziehen, ist wegweisend – vielleicht auch für den ein oder anderen Menschenfeind, der den nicht mehr akzeptierten Antisemitismus einfach gegen ein antiislamisches Ressentiment ausgetauscht hat, übrigens oft ohne wirklich den Antisemitismus abzulegen, wie so mancher Kommentar in den entsprechenden Blogs verrät.

Sie vergleichen in Ihren Arbeiten den Antisemitismus mit dem antimuslimischen Rassismus. Was ist an diesen beiden Phänomenen vergleichbar?

Das habe ich gerade schon angedeutet. Darum lassen Sie mich hier noch ein paar wichtige Unterschiede festhalten. Wenn ich auch Vergleichbares im antisemitischen Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts und dem antiislamischen Diskurs von heute finde, so gibt es in Bezug auf den Status der Diskriminierten doch erhebliche Unterschiede. Die Juden wurden viel mehr als „innerer Feind und überlegen“ betrachtet, während man Muslime noch stark als „äußerer Feind und unterlegen“ betrachtet – aber letzteres ist im Moment im Wandel wegen der Mehrzahl der erfolgreichen Muslime und der stärker werdenden Phobie vor einem eventuell doch dominierenden islamischen Kulturkreis. Da hilft offensichtlich alles Schlechtgerede der islamischen Kultur nichts mehr. Ja, und es gibt sog. „islamische Länder“, während es zu Hochzeiten des Antisemitismus keinen „jüdischen Staat“ gab.

Heute scheinen aber alle antimuslimischen Rassisten „Judenfreunde“ zu sein, wie geht das?

Das ist eine gute Beobachtung und interessante Wendung! Nicht nur viele islamophobe Blogger und die Pro-Organisationen versuchen mit angeblicher „Juden- und Israelfreundlichkeit“ zu punkten, den Ruch des Rassismus und Rechtsextremismus loszuwerden und sich aufgeklärt zu geben. Sogar die führenden Rechtsaußenparteien Europas haben im letzten Jahr eine „Jerusalem-Erklärung“ abgegeben, die die Propaganda einiger Think-Tanks der letzten Jahrzehnte aufgreift: Demnach sei Israel der Vorposten der westlichen Zivilisation im islamistischen Arabien und bedingungslos zu unterstützen, egal welche Politik gemacht werde, um die islamistische Expansion einzudämmen. Diese vermeintlich judenfreundliche Geste – vermeintlich auch, weil man Juden als Platzhalter missbraucht – wird in den nächsten Wahlkämpfen in Europa eine Rolle spielen. Während in den rechten Parteien durchaus noch diskutiert wird, ob man vom Topos der „jüdischen Weltverschwörung“ lassen kann, hat sich bei führenden Köpfen wie Heinz-Christian Strache in Österreich oder Marine le Pen in Frankreich bereits der Pragmatismus durchgesetzt, mit islamfeindlichen Ausfällen zu punkten, während man antijüdische Ausfälle unterlässt, da sie viel weniger Erfolg versprechen, weil Antisemitismus ganz offiziell verpönt ist.

Wegen eines ähnlichen Vergleichs (Sind die Türken die neuen Juden Deutschlands?) musste Prof. Faruk ?en seinerzeit Leiter des Zentrums für Türkeistudien, seine Bilderbuchkarriere beenden. Warum reagiert die Politik so unverhältnismäßig, um es freundlich auszudrücken?

Weil man sich ertappt fühlt? Mmh, es ist vermutlich komplexer. Hier scheint eine Grenze der Meinungsfreiheit auf, die offensichtlich gebraucht wird. Sie geht weit über den Schutz des Bewusstseins für die Ungeheuerlichkeit des Holocausts hinaus. Auch Prof. Wolfgang Benz sah sich ja angesichts einer Tagung, die dem Vergleich der beiden Diskurse gewidmet war, heftigen Anfeindungen ausgesetzt. Und mir geht es ja nicht anders. Das ist ein wunder Punkt – drehen wir den Spieß einmal um: Wenn sich herausstellt, dass Islamfeindlichkeit zwar nicht Antisemitismus ersetzt hat, aber doch Ähnlichkeiten aufzuweisen hat – mein Kollege Constantin Wagner und ich beschreiben das ja in unserem Buch von 2009 ausführlich – dann wären alle islamfeindlich Argumentierenden, die sich auf „pro-jüdisch“ = „anti-antisemitisch“ berufen und das Muster reicht bis in den Bundestag – entlarvt. Mit der Ablehnung des Vergleichs versucht man den Rassismus an sich zu leugnen. Wer will schon Rassist sein? Aber „Islamkritik“ gehört zum guten Ton, wie übrigens „Israelkritik“ manchmal auch, wenn auch nicht überall dort, wo behauptet wird – aber der Vergleich dieser beiden Begriffe, wie wir ihn im Buch durchführen, hat noch interessante Ergebnisse gebracht. Bei Sen scheint es mir, dass man die Emotionalie des Vergleichs benutzt hat für etwas, das schon länger schwelte – so ließ sich Benz nicht aushebeln, auch wenn Broder & Co. an seinem Renommee immer noch zu kratzen versuchen.

Quelle:
http://www.dielinke-bremen.de/politik/d … _schiffer/

Bei der „Welt“ sieht man das natürlich anders:

Weisband hielt den spezifischen Begriff des Judenhasses gar für weitgehend überflüssig, da der Hass auf eine bestimmte Menschengruppe immer nach demselben Muster funktioniere, nämlich über Identifikation, Ausgrenzung und das Gefühl der Überlegenheit. Eine gute Gelegenheit, um im Vorbeigehen Thilo Sarrazin eine mitzugeben, aber als Definition des Antisemitismus grundfalsch.
(Welt)

Quelle:
http://www.welt.de/fernsehen/article138 … kshow.html

Dass Jauch in einer Sendung über Holocaust, Antisemitismus und die mögliche kränkelnde Erinnerungskultur den aktuell die Mehrheitsgesellschaft bedrohenden Rassismus und Islamhass nicht einbezieht, ist legitim, doch nicht mehr legitim würde es werden, wenn er demnächst bekannten Volksverhetzern wie Sarrazin ein Podium bietet, ihr Gift zu bespritzen.
Noch hat er eine weiße Weste bei der ARD, was rassistische Propaganda wie bei „Hart aber fair“ und Konsorten angeht.

Edit:
Dass Marcel Reif aus einer jüdischen Familie stammt, wußte ich auch noch nicht.
Ab jetzt werde ich ihn Marcel Reif Ranicki nennen. :mrgreen:

Let me be your Spaßbremse … Zum Hitlerschen Antisemitismus gehörte unabdingbar der physische Vernichtungswille. Bei aller Verachtung, spreche ich Sarrazin das Auschwitz-Gen ab.

Ein Artikel bei epd über Bernd Gäblers Erkenntnisse :

http://www.epd.de/zentralredaktion/epd-zentralredaktion/schwerpunktartikel/publizist-kritisiert-«verwässerung»-bei-tal

Die immer wieder gleichen Mythen und argumentativen Topoi wiederholen sich, Erkenntnisfortschritte sind ebenso wenig auszumachen wie selbstständige Exkursionen in die Wirklichkeit.

[quote]
Die immer wieder gleichen Mythen und argumentativen Topoi wiederholen sich, Erkenntnisfortschritte sind ebenso wenig auszumachen wie selbstständige Exkursionen in die Wirklichkeit.

[/quote]

Hört sich an wie eine Erläuterung des Begriffs „Propaganda“.

Let me be your Spaßbremse

Forget it! Nicht mit dieser aller"welt"s Meinung.
Fräulein Weisbands Vergleich mag ganz ganz bißchen hinken, aber dass sie überhaupt den „Badbanker“ zum ungeplanten Randthema gemacht hat, zeugt von einer gewissen Scharfsichtigkeit für Widersprüchliches.

Im Grunde genommen hat sie die Frage aufgeworfen, ob man über die aufkommende Vergessenheit des instrumentalisierten Judenhasses der Nazis sprechen kann, ohne die aktuelle Lage zu berücksichtigen, nämlich, dass wieder Hetzer salonfähig geworden sind, die Menschen in „Lipizaner“ und „Ackergäule“ aufteilen wollen.

Vorallem, wenn man bedenkt, dass ein Sarrazin oder ein Broder demnächst vielleicht auf demselben Stuhl wie die Ausschwitz-Überlebende Platz nehmen und erzählen werden, wie „der Moslem“ so tickt.

Wer die Moral-Keule flach halten will, weil bei den Herren-Aufwieglern kein physischer Vernichtungswille auszumachen ist, verkennt die Lage, denn die physische bzw. genetische Vernichtung von Menschen ist längst Thema. Nur andersrum.
„Deutschland schafft sich ab“ ist ein Euphemismus und steht für die „Volkstod“-Propaganda der Neonazis.

Der ARD-Talkshowgastkoordinator, von dem zum Jauch-Einstand letzten September so viel zu lesen war, ist entweder gerade kacken oder macht blau. Jedenfalls sitzt zum Thema Wulff morgen Abend bei Jauch Peter Hintze in der Runde. Am Montag begrüßt Frank Plasberg zum Thema Wulff dann Peter Hintze. Ebenjenen Peter Hintze übrigens, der vor drei oder vier Wochen zum Thema Wulff bei Illner saß.

Da Großmaul und Kleingeist Stuckrad-Barre ebenfalls bei HaF einkehrt, ist wenigstens gewährleistet, dass der Laberpater nicht der größte Pfosten des Abends sein wird.

Ist der Talkshowgastkoordinator vielleicht auch für die Themenwahl zuständig? Wenn ja, sollte er mal Plasberg zur Räson bringen.
Dass ich es überflüssig finde, wenn “Hart aber fair” dasselbe Thema wie “Jauch” aufgreift, habe ich ja schon erwähnt. Die Sendungen sind sich von der Form her einfach zu ähnlich, um die gleichen Inhalte durch andere Aufarbeitung zu begründen.

Außerdem:
In der Redaktion von “Günther Jauch” muss ein Schelm erster Güte arbeiten.
In der letzten Sendung, als Gertrud Höhler gerade einen Vortrag über die Wichtigkeit von Moral und Anstand in der Politik hält, wird die Information eingeblendet: “Sie hat Helmut Kohl beraten.”

Zu Gast war auch Hiltrud Schwetje, eine Ex-Frau von Ex-Kanzler Schröder, und, nachdem sie in der Sendung genüsslich die Moralkeule geschwungen und sich als Biederfrau geoutet hat, weiß ich auch, warum der Gerhard sie 1997 verlassen hat.

Heute am 8.3.2012 Thema in gleich DREI Talkshows: Der „Große Zapfenstreich“!

22:15 Uhr bei Mybritt Illner (ZDF)

22:15 Uhr bei der PHOENIX-Runde (logischerweise bei Phoenix :wink: )

22:45 Uhr bei Beckmann (Das Erste)

Mein Tipp: Am ehesten anzuschauen dürfte die Phoenix-Runde sein, wegen der nicht ganz so überdrüssigen Gesichter unter den Gästen.

Was sonst? Gibt ja sonst nichts, über das man reden könnte! <.<
Warum kommt mir diese ganze Wulffsache nur genau wie das vor, was sonst ein dicker Troll schaffen muss? Ach ja… die Rolle der BLÖD Zeitung in der ganzen Geschichte. Mein Fehler. Was war nochmal aktuell bevor dieser ganze Krampf anfing?

Die Frage, wer Wetten dass moderieren soll. Außerdem kriselte es zwischen Babbel und Preetz. Stets zu Diensten, Ma’am!

Die Wulffiade wird um zwei weitere Tage verlängert.
Morgen bei Jauch: „Der tiefe Fall des Christian Wulff – wie gelingt ein Abschied in Würde?“ Mit einem erschütternden Insiderbericht aus dem System Hannover von Blödelbarde Heinz Rudolf Kunze.
Montag bei Strunz, der es überraschenderweise schafft, auf Experten vom Schlage Semmelrogge und Katzenberger zu verzichten: „Verdienen unsere Politiker zu schlecht?“ Als Diskutanten angekündigt sind Raubritter Koppelin (FDP) und die verarmte Rentnerin Heide Simonis aus Dänemarks Vorhölle, die beim RTL-Schwofstrich anschaffen gehen musste, um ihre kärgliche MP-Pension aufzubessern.

Apropos „anschaffen“: Am Dienstag findet der präsidiale Mummenschanz endlich sein wohlverdientes Ende und es wird wieder über Themen diskutiert, bei denen ich mitreden kann: Bei Sandy Maischberger agitiert Alice Schwarzer gegen Prostitution. Wobei angesichts dessen die drängendste Frage ungeklärt bleiben wird: Wohin mit Omma, wenn sie nicht ins Heim will?

Montag bei Strunz, der es überraschenderweise schafft, auf Experten vom Schlage Semmelrogge und Katzenberger zu verzichten:

Die Freude währte nur eine Woche. Gestern begrüßte Waserlaube Strunz zum Thema Jugendgewalt zum allerersten Mal in der Geschichte des Volksempfängers einen Talkshowgast in Handschellen und mit elektronischer Fußfessel, Menowin Fröhlich. Nach drei Minuten war bereits alles gesagt: Der Schlägersänger hatte 'ne schwere Kindheit.

Bessere Stimmung herrscht dagegen morgen Abend nach dem Pokalspiel in der Südkurve von Härte ARD. Waldi sein Retardiertenclub kapert die Show von Anne Will.

Mit von der Saufpartie sind

  • der ewige Zweite der Alkoholikerweltrangliste, Udo Lattek, der uns berichten wird, wie er 1923 in der Concorde neben seinem alten Freund Timo Konietzka saß.
  • Maitre de lobotomie, Waldemar Hartmann, der einige der schlechtesten Gags aus der Altwitztonne von Oliver Pocher zum Besten geben wird
  • der Linksaußen vom FC Augsburg, Ehrenschreckschraube Claudia Roth, die vor der Sendung mit Udo und Waldi gewettet hat, dass sie es nicht schaffen werden, sie sich schön zu saufen. Soviel kann ich jetzt schon verraten: Claudia wird die Wette gewinnen.
  • der Andy Möller unter den deutschen Comedians, das ewige Talent Serdar Somuncu. Wie immer, wenn es drauf ankommt, sich in den großen Partien zu beweisen, so wie am Mittwoch in der Talkshow von Anne Will, sind bei ihm Pimmelwutz und Leistung minimalst winzig.
  • und last and least, die Doppelnull mit dem Lattenschuss, Dr. Dieter Arschloch Dehm, besser bekannt unter seinem Künstlernamen IM Lerryn, der das Hohelied auf den revolutionären Stasifußball vom BFC Dynamo singen wird: Wir wollen Jürgen Sparwasser sein. Das weiche Wasser höhlt den Uli Stein

Das letzte Wort dieses Beitrags gebührt Axel Schulz. Besser könnte ich es niemals ausdrücken:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=o6S1fS8iwVs[/video]

Na nu? Serdar Somuncu bei Anne Will zum Thema Fußball. Klingt irgendwie leicht surreal.
Hat man da etwa gehofft, dass er zum Thema nichts zu sagen haben könnte? Geschnitten. Ich mag den Mann. Sehr eloquent und charismatisch. Hoffentlich wird er jetzt nicht wieder öfter eingeladen. Sowas nutzt sich ab.

Wie bitte? Ich mag ihn ja sehr als Künstler, aber wenn man zu einem Thema nicht mehr beizutragen hat als Polemischen Blödsinn der selbst das BILD Niveau noch locker unterbietet sollte man lieber schweigen. Eine richtig, richtig schwache Vorstellung von Herr Somuncu.

Hast du es denn überhaupt gesehen o.O