Themenvorschläge - Mediatheke

Es wird immer schlimmer:


Anyonmous-Recherche über eine attilatreue, Corona-Leugnerin, die eine Ärztevermittlung betreibt, Menschen also tatsächlich in Gefahr bringen kann.

Ah, unter kassenärztlich eingetragenen Arztpraxen gibt es also Ärzte, die Menschen in Gefahr bringen können. Spannend. Mit konkreten Belegen sieht es sicherlich wieder mal schwierig aus, oder? :wink:

Mal noch eine grundsätzliche Frage zu dem Anonymous-Dokument: Die darin gedoxte Dame wird sehr leicht erkennbar dargestellt. Zwar ist der Nachname abgekürzt, allerdings ist in dem Dokument ein Foto von ihr sichtbar und der restliche Text enthält genügend Infos, um Susanne P. ganz bequem ausfindig zu machen. Anonymous stellt nicht nur P.'s berufliche Kompetenz in Frage (was rein auf Spekulationen basiert; konkrete Belege werden nicht mal ansatzweise geliefert), sondern impliziert auch ein Gesundheitsrisiko für ihre Kundschaft.
Nun zu meiner Frage: Bin kein Experte auf dem Gebiet, aber geht sowas nicht schon klar in Richtung Verleumdung, Rufmord oder übler Nachrede? Begibt man sich zudem nicht auch mit der Weiterverbreitung solcher Dokumente (z.B. im Rahmen der Mediatheke) auf juristisches Glatteis?

Ist wohl kein Einzelfall:

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Weitere Frage zum Anonymous-Dokument, die vielleicht auch für die Mediatheke interessant sein könnte, falls diese Doxing-Attacke es tatsächlich in die nächste Ausgabe schafft: Woher wissen wir eigentlich, dass Anonymous in diesem Fall die richtige Person gedoxt hat? Klar, es ist auf den ersten Blick durchaus naheliegend, dass es sich um die erwähnte Frau P. handelt.

Betrachtet man das Dokument jedoch genauso kritisch wie jedes andere ungeprüfte Material, das einem im Internet in die Hände fällt, hinterlässt es viele Fragezeichen. Anonymous versteht sich ja anscheinend als eine Art Ermittler-Team. Sie arbeiten also mit Methoden, mit denen sonst die Polizei arbeitet. Die Polizei muss bei Ermittlungen allerdings irgendwann auch persönlich in Erscheinung treten und kann sich nicht permanent feige verstecken. In Erscheinung tritt die Polizei in einem Fall wie bei Frau P. spätestens dann, wenn sie die Verdächtigte zu einem Verhör einlädt. In diesem Verhör hat die Verdächtigte die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen und Verdächtigungen zu äußern, die gegen sie vorgebracht werden. Bevor dieser Schritt vollzogen ist, würde die Polizei auch keine Personendaten zu der Verdächtigten veröffentlichen. Wie man an diesem Fall sieht, läuft das bei der Geheimen-Stalking-Polizei von Anonymous anscheinend nicht so ab.

Somit stellt sich die Frage: Hat Anonymous Frau P. vor dieser Doxing-Attacke die Möglichkeit gegeben, sich zu den in dem Dokument vorgebrachten Verdächtigungen zu äußern?

Wie gesagt, gibt es bei polizeilichen Ermittlungen ein Verhör aus genau diesem Grund: Verdächtigungen haben nur dann einen Wert, wenn der Verdächtigte sich dazu äußern kann. Die Aussagen des Verdächtigten werden anschließend in die weiteren Ermittlungen einbezogen und überprüft. Oft stellt sich dabei heraus, dass zumindest ein Teil der Verdächtigungen durch diese Aussagen entkräftet werden kann.

Fazit: Anonymous hat Frau P. gedoxt noch bevor sie die Möglichkeit hatte, sich in irgendeiner Weise zu den gegen sie vorgebrachten Verdächtigungen und Anschuldigungen zu äußern. Außer den im Dokument aufgeführten Chat-Auszügen gibt es somit keinerlei Belege, die die „Ermittlungsergebnisse“ gegen Frau P. verifizieren bzw. einer weiteren Überprüfung unterziehen. Das ist wohl auch der Grund, weshalb das veröffentlichte Dokument größtenteils aus sehr vagem Geschwurbel besteht und nur sehr wenige handfeste Aussagen/Ermittlungsergebnisse zu bieten hat.

Die Geheime-Stalking-Polizei ist dennoch so weit gegangen, Frau P. in dem Dokument nahezu unverfälscht als Person ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen. Ich finde, auch diese Punkte sollten in einer seriösen journalistischen Berichterstattung berücksichtigt werden.

Aha. Die Regel ist mir neu.

Ich weiß. Alles andere hätte ich mich auch sehr überrascht. Irgendwann bist du vielleicht selbst mal Verdächtigter und verstehst, was ich meine. Manche Leute verstehen solche ganz grundsätzlichen Dinge erst, wenn sie selbst betroffen sind. :wink:

Fakt ist aber: Anonymous hat Frau P. keinerlei Gelegenheit gegeben, vor der Veröffentlichung zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Das ist unseriös und feige. Wenn man der Gegenseite diese Chance nicht gibt, sollte man zumindest sehr starke Beweise haben, mit denen die Vorwürfe und Verdächtigungen verifiziert werden können. Auch das ist nicht der Fall.

Die Anonymitätsfreunde von Anonymous hätten der Dame bei einer so schwachen Beweislage wenigstens ein Mindestmaß an Anonymität zugestehen können. In dem Dokument auch noch ein Foto von ihr zu veröffentlichen, auf dem Frau P. klar erkennbar ist, wäre nicht nötig gewesen.

Hehe, hätte nicht gedacht, dass ich mal was für K-Pop-Fans übrig habe. Geile Aktion von denen. Hätte gerne das Gesicht vom Präsidarsteller Trump gesehen, als er das halbleere Rund erblickte.

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Das ist einfach Quatsch. Du kannst auch jemanden verdächtigen, etwas getan zu haben, wenn diese Person nicht auffindbar oder befragbar ist.
Das kommt sogar sehr häufig vor in der Justiz.

Ja, wenn. Aber das ist hier nicht der Fall. Weiterhin rechtfertigt auch das nicht die Veröffentlichung des Fotos. Wenn Anonymous mit solchen BILD-Methoden arbeitet, verlieren sie jegliche Seriösität.

Stimmt. Die Person in diesem Fall hat ja auch bereits genug erzählt, um den Verdacht zu erhärten.
Steht ihr auch frei, sich dazu zu äussern.

Was das Foto angeht, bin ich bei dir.

Nein, ein paar Chat-Auszüge sind nicht genug. Polizeiarbeit ist tatsächlich Arbeit. Das magst du bei all dem hirnverbrannten „Abolish the Police“-Geschwurbel vergessen haben. Diese Arbeit ist nicht mit einer handvoll Screenshots abgetan. Von daher ist es auch gut, dass solche Jobs nicht von unqualifizierten Sesselfurzern erledigt werden, sondern von Profis, die wissen, wie Beweisaufnahme und Verhörtechnik funktioniert. Und die ggf. auch mit ihrem Namen dafür gerade stehen müssen, wenn sie dabei Scheiße bauen. Das ist bei der Geheimen-Stalking-Polizei ebenfalls nicht gegeben.

Wie gesagt, A ist nicht die Polizei.
Wenn du diese Maßstäbe generell anlegst, wäre das Internet praktisch leer.

Wie gesagt, ich stimme dir insofern zu, als daß der korrekte Weg gewesen wäre, den Kram komplett anonymisiert zu veröffentlichen und an die zuständigen Stellen weiterzuleiten.

Anderes Thema, das sinnvoller und komplexer ist, als du weiszumachen versuchst.

Nö. Wir haben hier ein ganzes Forum voller Threads, die ohne Doxing auskommen. Auch sonst bewege ich mich nicht auf Seiten, die solche Inhalte präsentieren. Das Internet wäre weit entfernt davon leer zu sein, wenn sowas wegfällt. Es wäre nur ein etwas weniger ekelhafter Ort.

Anonymous hat hier Aufgaben von Polizisten bzw. Journalisten übernommen und sich dabei an so gut wie keinen der Standards gehalten, mit denen diese Berufsgruppen seriöserweise arbeiten. Sie haben einer Person enormen Schaden zugefügt und Schicksal gespielt. Sich dieses Recht anzueignen, ist in meinen Augen absolut schäbig und ich lehne es strikt ab (mir ist dabei übrigens völlig egal, um wen es konkret geht, dieser Grundsatz gilt für mich generell - egal ob der/die Betroffene nun rechts oder links ist - ob Hildmann-Fan oder Noah-Fan - ob sympathisch oder unsympathisch).

Dass sowas auch an anderen Stellen im Internet passiert, interessiert mich nicht. Von einer Gruppierung, die über die Ressourcen und vor allem über die Reichweite verfügt, die Anonymous hat, erwarte ich ein höheres Verantwortungsbewusstsein.

Diesen Vorwurf kannst du jedem Whistleblower machen :crazy_face:
Sag ich doch, die hätten das an die zuständigen Stellen weiterleiten müssen.
Und die Polizei ist schon mal gar nicht dafür zuständig und Journalisten sind auch nicht dafür da. Vor allem kann sich jeder „Journalist“ nennen, also vielleicht sind’s ja welche?

An sich nicht. Seit wann hast du etwas gegen wachsame Bürger, die verdächtige Verhaltensweisen aufzeigen?
Da ist nichts Verbotenes dran.

Wie du schon selbst sagst: Ein wachsamer Bürger kann sich an die zuständigen Stellen wenden. Mit „sich dieses Recht aneignen“ meine ich letztlich Selbstjustiz. Denn genau darauf läuft es hinaus. Ich hoffe, wir können uns zumindest darauf einigen, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Es mag einige extreme Ausnahmesituationen geben, die diesen Weg zumindest menschlich nachvollziehbar machen, doch das ist im Fall von Frau P. definitiv nicht gegeben.

Dieser Fall muss sicherlich überprüft werden, aber das ist dann bspw. Sache der kassenärztlichen Vereinigung. Sollte diese das Thema unter den Teppich kehren wollen, kann man sich immer noch an eine andere Stelle und in letzter Instanz auch an die Öffentlichkeit wenden.

Ich hätte es auch noch einigermaßen okay gefunden, wenn Anonymous diese Infos an Journalisten weitergegeben hätte, so wie Wikileaks/Whistleblower das oft getan haben. Die Journalisten hätten die Recherchen zumindest vertiefen und Frau P. dazu befragen können. Außerdem wäre eine seriöse Redaktion wahrscheinlich sorgfältiger mit den Persönlichkeitsrechten von Frau P. umgegangen.

Alle diese Schritte wurden jedoch komplett ausgelassen und Anonymous hat sich stattdessen dazu entschieden, in diesem Fall von Anfang an selbst Richter und Henker zu spielen.

Immerhin vermittelt die Kinder an Ärzte, die nicht impfen.
Die Gesundheit der Kinder scheint mir durchaus wichtig genug, um vor dieser Frau zu warnen.

So ist es.

Gehenkt haben die niemanden. Was fehlt ist einzig der eindeutige Nachweis, daß diese Accounts dieser Person zuzuordnen sind. Die Aussagen selbst sind unmissverständlich.

Wenn ich als Elternteil einigermaßen aufgeklärt bin und merke, dass mein Kinderarzt mir Impfungen ausreden will, hat sich die Sache für mich sowieso erledigt und ich suche mir einen anderen Arzt. Es geht hier zudem um Vertretungsärzte, nicht um dauerhafte Arzt-Patient-Verhältnisse.

Jupp. Davon kannst du leider nicht allgemein ausgehen, Impfgegner halten sich für sehr aufgeklärt.

Aber ich denke, wir können langsam zum Schluss kommen, danke für ein weitestgehend beschimpfungsfreies Gespräch.

Diese Eltern wollen dann aber sowieso Ärzte aufsuchen, die ihre Ablehnung von Impfungen unterstützen. Und anscheinend gibt es diese Ärzte auch innerhalb der kassenärztlichen Vereinigungen. Das ist sicherlich ein Problem, das dort geklärt werden muss, aber durch das Doxing einer Einzelperson wird sich daran wohl kaum etwas ändern. Ganz im Gegenteil, diese Leute werden künftig noch genauer darauf achten, dass ihre Aktivitäten unentdeckt bleiben. Oder sie können sich nun vor ihrer Impfgegner-Community als Märtyrer inszenieren und bekommen dadurch vielleicht sogar stärkeren Zulauf.

Gute Nacht. :innocent: