Syrien - Krieg oder nicht Krieg?

@MisterBe: Ich würde Europa durchaus als „humanitärer“ einschätzen als die USA. Das wir auch hier keine Heiligen sind ist klar.

Vor allem unter einer schwarz-gelben Regierung würde ich der BRD in humanitären Fragen nicht weiter trauen als ich spucken kann. (Das ist einer der seltenen Momente in denen die Grünen tatsächlich eine Partei sind der man vertrauen könnte… aber anstatt sich wirklich bei soetwas einzusetzen versuchen sie es auf die Pazifistenmethode. „Krieg ist immer schlecht, deshalb machen wir nicht mit.“ Ich nenne das Feigheit und nicht Pazifismus.)

Das „Nein“ von Schröder zum Irakkrieg war richtig, allerdings hatte der Irakkrieg auch vollkommen andere Prämissen.

Hier und jetzt braucht ist die Situation soweit eskaliert, dass auch ein Nichteingreifen zu enormen menschlichem Leid führt. Bzw. anders gesagt: Das bisherige Nichteingreifen hat schon sehr viel leid verursacht und darüber hinaus auch eine Situation geschaffen, in der sich verschiedenste Formen von Extremisten der Revolution angeschlossen haben. Weshalb die Situation an sich so undurchsichtig ist, dass man von außen gar nicht mehr durchblicken kann.

Allerdings ist Ägypten hier ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es eben doch funktionieren kann. Ja die Islamisten haben sich erst einmal die Macht gesichtert, aber wir sehen auch das sie die Macht nicht halten können. Eine Revolution ist nun einmal nie ein gerader Weg.
Star Wars hat uns da leider angelogen.

Es gibt in einer Revolution immer verschiedene Interessensgruppen die versuchen die Macht an sich zu reißen. Wenn wir wollen das eine bestimmte Gruppe es nicht schafft, dann können wir das nur erreichen indem wir die anderen Gruppen stärken.

Weiterhin auf Assad setzen… da kann man direkt ein totes Pferd satteln.

Man muss also erst einmal die Revolution unterstützen und dann sehen, dass wir in den entstehenden Konterrevolutionen der Seite den Rücken stärken die für unsere Interessen am besten ist.
Soweit wie ich das Überblicken kann, ist für uns eindeutig der demokratische Teil der Revolutionäre am besten. Zumindest kann ich mir kein Szenario vorstellen durch das irgendeine Großmacht durch eine der extremistischen Parteien profitieren würde.

Es ist in jedem Fall verdammt vertrackt. Im Prinzip können wir es fast nur falsch machen, wie Scheol es schon gesagt hat. Aber wenn wir es schon falsch machen, dann doch bitte mit einer guten Intention dahinter. Meiner Meinung nach wäre, dass dann der Versuch dort wirklich eine stabile Demokratie zu ermöglichen.

@David.:

Vergleich zu so einer primitiven Religion ist der Baathismus eine sehr gute Lösung für den arabischen Raum, bis die Leute da ihre eigene „Aufklärung“ durchgemacht haben und wirklich Demokratie funktioniert.

Was meinst du den passiert da gerade? Sie machen ihre „Aufklärung“ durch. Es ist eine junge und intellektuelle Elite die einen Anschluss an die westliche Moderne sucht. (Wohlbemerkt: Einen Anschluss keine Kopie.)
Die arabischen Länder befinden sich in einem Umbruch, sowas ist noch nie und wird wohl auch niemals friedlich verlaufen.

Europa hat vom Beginn der Aufklärung bis zur Demokratie fast 500 Jahre gebraucht. Die arabischen Länder haben jetzt den Vorteil, dass es die gelebte Demokratie schon gibt, weshalb sie die Sache halt etwas schneller hinbiegen können.
Vor allem wenn wir bereit sind ihnen zu helfen.

Naja…
Fazit: Europa hat kaum eine Wahl, wenn es sich als wichtige politische Kraft in der Welt erhalten will. Gleichzeitig muss bedacht werden, dass eine Revolution immer lange dauert und mit vielen Rückschlägen zu kämpfen hat.
Wir können dort nicht rein und durch irgendein Wunder Frieden schaffen. Das ist ein langer und auch sehr schmerzhafter Prozess, der mit vielen Unwägbarkeiten und Risiken verbunden ist.

Aber wenn wir schon vor so einer Situation stehen, dann sollte man doch zumindest nach irgendeinem Hebel greifen und hoffen, dass man ihn richtig bedient.
Klar ist kein Krieg besser als Krieg. Aber die Auswahl haben wir ja nicht mehr,
Wir haben nur noch die Wahl zwischen:
Krieg und wir machen mit.
Oder
Krieg und wir spielen die drei Äffchen.

@Skafdir

Ich würde das jetzt so stehen lassen.
Ich bin zwar anderer Meinung, habe es aber auch schwer dies zu begründen.
Mir wäre Assad lieber. Allerdings würde er in einem Land weiter regieren, dass deutlich zerrissen und von Guerillas besetzt ist.
So viele Hinrichtung kann er gar nicht vollziehen, wie weitere Extremisten ins Land strömen würden.

Syrien ist fertig und ich überfragt.

Warum bauen wir nicht einfach eine Mauer drum rum und sehen in 10 Jahren mal nach wie es denen da geht?

[post=320580]@Icetwo[/post]

Du bist ja geil!:mrgreen:

Wenn es nicht so traurig wäre…

Wenn man bloß ALLE Zivilisten in Sicherheit bringen könnte und es einfach nur zwischen den Soldaten ausfechten lassen könnte. Wäre zwar auch nicht schön, aber deutlich besser !

Eine andere gute Lösung und ein erster Schritt zum Weltfrieden: Nuke America!!!

Na, bitte!

Die Bevölkerung ist ja wohl nicht schuld. Allenfalls dumm. Aber das kann man auch nicht so pauschal sagen.
Warum jetzt die US-Bevölkerung zusätzlich leiden sollte, ist mir unverständlich.
Wir bräuchten ein starkes Europa um gegen USA (einschl. Israel) UND Russland Druck aufbauen zu können.
Die zwei sind nämlich gerade die Axt im Wald.

Ich sehe auch nicht wo die Bevölkerung von Syrien an irgendwas schuld sein sollte, trotzdem wird man einen Krieg gegen sie führen. Die USA sind in einer komfortablen Situation. Sie können um sich rumballern ohne selbst angegriffen zu werden. Sollte dann doch mal jemand ein Flug chartern tragen wir Jahrzehnte Trauerflor.

Sehr richtiger… blinder Antiamerikanismus wird uns bestimmt weiterhelfen.
Frag in China an, die helfen bestimmt gerne, wenn wir Europäer versprechen das wir mitmachen.

Ich freue mich dann schonmal auf die Zukunft…

sorry aber die Welt ist einfach etwas zu komplex um Amerika zur Wurzel allen Übels zu erklären.

Wir kämpfen gerade mit den Geistern des kalten Krieges. Und Assad gehört dazu, auch wenn er im Gegesatz zu Hussein nicht persönlich während des kalten Krieges von einer der Seiten eingesetzt wurde.
Sein Vater ist vor allem dadurch sehr beeindruckend, als das er innerhalb des kalten Kriegs wohl weitgehend ohne die Hilfe der Sowjetunion die Macht sichern konnte.
Was gerade für einen sozalistisch geprägten Diktator alles andere als normal war.

Geschützt von Ägypten und der Sowjetunion übersteht Syrien nun also den kalten Krieg, als sozialistischer Sonderstaat, der eine beeindruckende Freiheit gegenüber der Sowjetunion erhalten kann.

Das was Assad nun geschafft hat und das ist wirklich beeindruckend: Er hat es hingekriegt sich zehn Jahre nach dem kalten Krieg als der große Reformator darzustellen. Ursrpünglich verbunden mit der Hoffnung auf Demokratie und Freiheit in Syrien.

Hat nicht ganz geklappt, aber da er sich ansonsten in einer beeindruckenden Staatswende direkt an die EU und die USA geheftet hat, hat ihm das niemand übel genommen.
Er mag eine Schlange sein, aber er ist halt unsere Schlange.

Da ist es dann auch egal ob Assad es war der die erste wirklich demokratische Entwicklung innerhalb Syriens direkt wieder unterdrückt hat.

Assad ist ein Gewaltherrscher, der seit dem Beginn seiner Herrschaft sein Volk unterdrückt und die Entwicklung einer freien Demokratie verhindert.
Wenn es jemanden gegeben hätte der diese Siutation hätte verhindern können, dann wäre es Assad selbst gewesen, indem er im Jahr 2000 dem Volk das gegeben hätte was es haben wollte.
Zu der Zeit wäre es sogar noch möglich gewesen die islamistischen Extremisten aus der neuen Politik rauszuhalten.

Aber wie gesagt: Der Karren steckt im Dreck, das Kind ist in den Brunnen gefallen, hätte der Fuchs nicht geschissen hät er die Gans gefangen.

Wir sind in der Situation in der wir nun einmal sind. Die Bevölkerung, will Assad zum größten Teil nicht mehr haben und wir müssen überlegen wie wir mit der Situation umgehen.
Die USA trägt in diesem Konflikt nur einen sehr geringen Teil der Schuld.

Es sei den wir wollen der heutigen USA jede einzelne Altlast des kalten Krieges als eigene Verantwortung anlasten. Das wäre aber sehr unfair, immerhin existiert die Sowjetunion offiziel nicht mehr, auch wenn eingewisser Herr mit offensichtlich zu wenig Hemden einen anderen Eindruck vermittelt.

Die USA ist nicht schuld an allem Leid der Welt und sie ist auch nicht allmächtig, dass sie jetzt sofort alle Probleme lösen könnte.

Auch die USA ist nur ein Staat von vielen. Wenn auch durchaus einer der mächtigsten.

[post=320597]@Skafdir[/post]

Da muss ich teilweise widersprechen.

Aber erst einmal eine Frage: Blinder Anti-Amerikanismus. Zählt da mein Beitrag für dich auch drunter?
Nur zum Verständnis.

[QUOTE=Skafdir;320597]Assad ist ein Gewaltherrscher, der seit dem Beginn seiner Herrschaft sein Volk unterdrückt und die Entwicklung einer freien Demokratie verhindert.[/QUOTE]

Ja, er ist ein Gewaltherrscher. Aber er ist nicht der übelste von allen. Jetzt kann man sagen “Gewalt ist Gewalt”, aber das haben die USA auch drauf mit ihren Folterknästen (Militärgefängnis), politischen Gefangenen (Manning), ihrer unfreien Gesellschaft (nirgendwo gibt es mehr Menschen im Gefängnis ohne Resozialisierungsprogramm) und ihrem System, indem es mehr Verlierer als Gewinner gibt. Die USA sind kein leuchtendes Beispiel mehr. Gerade außenpolitisch sind sie als Schurkenstaat durchaus anzusehen.

[QUOTE=Skafdir;320597] Die Bevölkerung, will Assad zum größten Teil nicht mehr haben und wir müssen überlegen wie wir mit der Situation umgehen.[/QUOTE]

Es gibt keine seriösen Zahlen dazu, was die Mehrheit möchte. Meine Informationen sagen das Gegenteil und sind mindestens genauso zweifelhaft.

[QUOTE=Skafdir;320597]Die USA ist nicht schuld an allem Leid der Welt und sie ist auch nicht allmächtig, dass sie jetzt sofort alle Probleme lösen könnte.[/QUOTE]

Sie tragen ein gutes Stück dazu bei. Ein sehr großes Stück sogar.

Aber bei all dem Bashing darf man nicht vergessen, dass andere Großmächte nicht glänzender dastehen.
Putin zum Beispiel ist Mr. Unsympath der mindestens genauso intrigiert und im Inland eine Quasidiktatur geschaffen hat.
Wollen wir Russland mal nicht zu sehr schonen.
Mir kommt es manchmal vor, dass die berechtigte Kritik an den USA bei viele Leute Sympathien für Russland entstehen lässt.
Das ist mir ebenfalls absolut unverständlich.

[QUOTE=Skafdir;320597]Die USA trägt in diesem Konflikt nur einen sehr geringen Teil der Schuld.[/QUOTE]

Auch das ziehe ich in Zweifel.

[QUOTE=Skafdir;320597]Auch die USA ist nur ein Staat von vielen.[/QUOTE]

Aber einer mit Größenwahn, welcher gerade verzweifelt um sich schlägt.
Sorry, kein Land der Erde hat so intrigiert und Millionen Tote auf dem Gewissen, wie die USA. (Nehmen wir mal Deutschland geschichtlich aus)
Die USA sind alles andere als sympathisch. Ganz im Gegenteil.
Dennoch haben sie demokratische Wurzeln (ja, die haben sie, sie waren mal eine Demokratie) ganz im Gegensatz zu den anderen großen Mächten China und Russland.

Mir stinken alle ganz gewaltig. Es nützt nichts gegen einen von ihnen eine Front aufzubauen und einen anderen als “Besseren” dazustellen. Beide stinken nach faulem Fisch.

Der Post war eher eine direkte Reaktion auf Eisenfaust. Dich meinte cih dabei nicht.

Aber ich reagiere mal auf deinen Widerspruch.

Es gibt keine seriösen Zahlen dazu, was die Mehrheit möchte. Meine Informationen sagen das Gegenteil und sind mindestens genauso zweifelhaft.

Es geht vor allem um eine städtische Mehrheit, dass muss man einräumen. Allerdings zeigen die Ereignisse aus dem Jahr 2000 durchaus, dass die Bevölkerung für eine Demokratie bereit gewesen wäre und Assad hätte sie einfach nur gewähren müssen.

Natürlich ist es von einem Herrscher eigentlich zuviel verlangt selber Macht abzugeben.

Ja, er ist ein Gewaltherrscher. Aber er ist nicht der übelste von allen.

Dazu könnte ich in Bezug auf die USA sagen:

„Ja, die USA ist ein Staat der Verbrechen begeht. Aber es ist nicht der übelste Staat von allen.“

Die Existenz von etwas schlimmeren, macht etwas anderes schlimmes noch lange nicht gut.

Ja die USA macht sehr viel falsch und begeht enorme Verbrechen. Trotzdem halte ich nicht viel von solchen Pauschalaussagen:

Eine andere gute Lösung und ein erster Schritt zum Weltfrieden: Nuke America!!!

Auch wenn die Aussage an sich scherzhaft gemeint ist, schwingt in ihr der durchaus ernst gemeinte Vorschlag mit, dass die USA die Hauptschuld an den meisten Konflikten tragen würde.

Dafür ist die Welt nun einmal zu komplex. Wenn ich sage das blinder Antiamerikanismus nicht weiterhilft, dann gilt das selbe für eine pauschale Verurteilung von Russland oder China.

Obwohl sich beide zur Zeit wirklich Mühe geben mich zu so einer Pauschalverurteilung zu verleiten.

Mir stinken alle ganz gewaltig. Es nützt nichts gegen einen von ihnen eine Front aufzubauen und einen anderen als „Besseren“ dazustellen. Beide stinken nach faulem Fisch.

Das Problem an der Sache ist, dass man gegen keinen von den dreien eine Front aufbauen kann.
Wir können weder auf Russland noch auf China noch auf die USA verzichten.
Außer zu dem Preis das wir uns stärker an die anderen beiden heften.

Und wie du es schon sagst: Allesamt stinken nach faulem Fisch.

Historisch ist es nun einmal so, dass wir deutlich näher an den USA dran sind. Und bei allen Fehlern der USA würde ich noch nicht soweit gehen sie als genuin undemokratischen Staat zu bezeichnen.
Es ist vielmehr eine Demokratie, die Merkmale einer Diktatur aufweist. Aber wenn ich gezwungenen wäre in einem der drei Staaten zu leben, dann wäre ich schneller in der USA als du Putin sagen kannst.

Ich bin allerdings sehr glücklich das ich nicht dazu gezwungen bin, weil gerne wäre ich bestimmt nicht dort. Nur halt lieber als in Russland oder China…
Wenn ich gezwungen bin faulen Fisch zu essen, dann wähle ich den dessen Geruch ich am längsten ertragen kann.

@Skafdir

Und schon bin ich wieder mit dir einer Meinung.

[QUOTE=Skafdir;320605]Es ist vielmehr eine Demokratie, die Merkmale einer Diktatur aufweist. Aber wenn ich gezwungenen wäre in einem der drei Staaten zu leben, dann wäre ich schneller in der USA als du Putin sagen kannst.[/QUOTE]

Das sehe ich auch so. In den USA darf man eben noch Dinge, die in den anderen Ländern undenkbar wären.
Und man darf auch nicht vergessen, dass es seitens Russland Pläne gab, die Deutschen nach dem Krieg auszurotten, da man ein Nazi-Gen vermutete. Ok, lassen wir das.

Ich habe ja noch die Hoffnung, dass die USA nach Obama zu Besinnung kommen.
Denn vor 9/11 (abgesehen von manchen unbequemen Allüren) waren sie durchaus noch ein Staat, dem man Sympathien abgewinnen konnte.

Egal, das führt auch zu weit Offtopic. Jedenfalls mag ich “Nuke America” nicht mal mehr als Spaß @Eisenfaust. Auch wenn ich schon Songs wie “Eredicate America” geschrieben habe. Mein damaliges, hitziges, junges Alter sei die Entschuldigung. Heute sehe ich das alles etwas anders, da solche Parolen durchaus eine Macht entfalten können, die zum Selbstläufer wird.
Man baut Stimmung auf, die haften bleibt. Das konnte ich zuletzt bei Griechenland schon kaum ertragen.

Ach…ich wiederhole mich.

Ich teile die perspektive von SyrianGirl zu dem Thema. Wenn der Westen schlau ist hält er sich aus all dem raus. Es gibt keine Gruppe in Syrien die unsere unterstützung verdient hätte. Die unterstützung für die „Rebellen“ geht längst viel zu weit. Davon abgesehen ist der Westen viel zu pleite um soeine aktion zu starten. Würde er es trotzdem tun käme damit die verpflichtung dauerhaft Stabilität zu sichern mit einer Besatzung die wie im Irak mindestens 10 Jahre andauern und ohne ende Terroristen produzieren würde. Deutschland müsste (mal wieder) seine verfassung brechen um sich zu beteiligen weil es nicht angegriffen wurde. Weder von Assad, noch von der FSA (hauptsächlich Al-Qaida) ist ein fortschritt in richtung Freiheit zu erwarten. Dazu kommt auchnoch das es sich moralisch nicht rechtfertigen Lässt das eine Regierung alle Steuerzahler zur bezahlung eines Konfliktes zwingt, der nicht in ihrem besten Interesse liegt. Da hinterzieh ich meine Steuern lieber und spende etwas für Flüchtlinge, aber dann bin ich ja wieder der Kriminelle weil ich keine Menschen töten wollte von denen meine Regierung sagt sie sind möglicherweise Böse.

Historisch ist es nun einmal so, dass wir deutlich näher an den USA dran sind. Und bei allen Fehlern der USA würde ich noch nicht soweit gehen sie als genuin undemokratischen Staat zu bezeichnen.
Es ist vielmehr eine Demokratie, die Merkmale einer Diktatur aufweist.

Um genau zu sein ist es eine Republik mit aufgeweichter Verfassung.

Die USA haben 3 Millionen inhaftierte und sind damit Weltspitze. Wenn man einen kleinen Trick der Amerikaner anwendet werden daraus 3 Millionen Politische Gefangene und damit ist die USA ein Unrechtsstaat und es sollte sofort militärisch dagegen vorgegangen werden. In den USA wurde an Tausenden Menschen die Todesstrafe vollzogen. Wendet man wieder den selben Trick an, gab es Tausende Hinrichtungen von Oppositionellen. In den USA wurden 2006 etwa 19.000 Morde begangen…oder befinden wir uns in einem Krisenherd ? Kriegsgebiet ? Bürgerkrieg ? In den USA werden 75 Prozent des Datenverkehrs überwacht …man könnte auch von einem Überwachungsstaat reden. In den USA gibt es 1,6 Millionen obdachlose Kinder, jeder sechste lebt in Armut…kein Fall für Amnesty International ? oder irgend ne andere Organisation

Es ist alles eine Frage der Auslegung.

@Eisenfaust

Ich denke, alle sind sich einig darüber, dass die USA Defizite haben, die mit unserem Verständnis von Demokratie kollidieren.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass die USA auf guten Idealen fußt, welche bloß in Vergessenheit geraten scheinen.
Für so ein Land ist es wesentlich leichter in Zukunft zu einer besseren Ordnung zu finden als Länder, welche den Umgang mit Menschenrechten etc. erst noch lernen müssen. Die USA erleben sehr dunkle Stunden. Das muss nicht so bleiben. Dafür brauchen die aber, nennen wir es mal, Unterstützung. Und die kann nur eine wohlwollende Kraft auf gleicher Augenhöhe leisten. Russland wird es nicht sein. Man kann nur auf Europa hoffen. Und noch ist Europa gemäßigt.

Ich kann nicht erkennen, dass wir allzu sehr Schoßhund sind. Wir haben bloß noch nichts zu melden. Das liegt an der militärischen Unterlegenheit (so traurig das ist), wie auch an der Gewohnheit eher mit-zuziehen, statt zu ziehen.
Allerdings wird Europa immer frecher. :wink:

Für Syrien wird das alles leider zu spät kommen. Ganz egal was da jetzt passiert, die Bevölkerung hat schon verloren.

Okay gut gehen wir mal davon aus, das es sowas Krieg für den Frieden gibt. Bin ich dafür. Also wer spricht die ersten Sanktionen und spricht von roten linien? Wie wärs mit der USA?

Amerika billigt Giftgasangriff im Irak.
Irak tritt Menschenrechte mit Füßen, aka Gitmo.
Amerika ist ein Poilzeistaat und überwacht die ganze Welt.
Amerika betreibt Cyberterrorismus.
Amerika übertritt geltendes Völkerrecht.
Amerika hat nen sauberen Track Record und hat so ziemlich an jeden Krieg teilgenommen.
Zudem wird die Bevölkerrung durch ein 2 Parteiensystem unterdrückt.

Wo sind den nun unsere Menschenrechtsfreunde? Wer ist hier der erste, der die Amerikaner mit Demokratie beglücken möchte und unnötiges Blutvergiesen vermeiden will?

Okay nehmen wir uns doch erstmal Syrien vor. Wie sieht ein humanitärer Krieg aus? Zuerst werden kriegsrelevante Ziele bombardiert. Kasernen Waffenlager, Produktionsstätten, Kommandostellen. Leider steht sowas zufällig auch in Urbanen Gebieten. Halt Kollateralschaden.
Dann gehts richtig los die Warzenschweine räumen den Weg frei für die Bodentruppen. Dabei wird reichlich Uran verballert, billig schwer und effizient, verstrahlt nur Generationen von Menschen und sorgt für Gen defekte. Kann man nix machen Kollateralschaden. Alles nich so schlimm.
Gibt dann noch paar Verluste an Soldaten auf beiden Seiten Shit Happens, man kann halt nicht bei allen vorher nen Gesinnungstest machen.
Dann kontrolliert man das Land, leider verrecken einen die Zivilisten, weil die Infrastruktur zu klump geschossen wurde, die Leute auf der Flucht sind und Lieferungen aus den Ausland blockiert sind.
Aber es geht doch um die Freiheit!

Dann versucht man den Staat wieder aufzubauen und merkt huch, ich kann gar nicht alle Arschlöcher ersetzen, weil die anderen entweder Tot sind oder die Posten nicht ausfüllen können. So I met the new Boss same as the old Boss.

Natürlich gibt es auch wieder Rebellen, Anhänger der alten Kader und Zivilisten weil die einfach angepisst sind, das jemand ihn eine Bombe in den Vorgarten geparkt hat oder seine olle Oma bei friendly fire gekillt wurde. Menschen neigen dazu sich sowas zu merken.
Oder einfach nur Menschen die sich von der Revolution etwas anderes erhofft haben.
Die Politiker sitzen zu Hause lassen sich feiern als Retter von Menschenrechten und kriegen nen Friedensnobelpreis. Während vor Ort die Soldaten und Zivilisten bis zum Hals in der Scheiße sitzen.

Da hast du gerade gut den Einsatz im Irak skizziert.

Zu Frankreich muss ich mich korrigieren. Laut Guardian (unglaublich schlechter Artikel der glauben machen will, die Chemiewaffen wären ganz sicher von Assad verwendet worden) sei Hollande bei Fuße und zu allem bereit.
http://www.theguardian.com/world/2013/aug/27/uk-us-strikes-syrian-regime

Edit: Guten Morgen T9.

Ja, aber so liefs bisher in jeder “Friedensmission”.

Hier ist alles nochmal schön zusammengefasst.
Lesenswert auch mal die Argumente der Gegenseite. Ich weiß das sind alles gefährliche Irre, aber auch Bush hat man ja erlaubt zu reden.
Eigentlich könnte es mir fast egal sein was da unten passiert. Müßte man nicht befürchten das uns der ganze Mist um die Ohren fliegt.
Flüchtlinge, steigende Ölpreise, und wen wir Pech haben ein neuer Kalter Krieg mit Tendenzen zum Heißen.
Ich wünsche mir langsam echt die gute alte Zeit mit Bush Junior zurück.

[QUOTE=Scheol;320625][…]unglaublich schlechter Artikel der glauben machen will, die Chemiewaffen wären ganz sicher von Assad verwendet worden) sei Hollande bei Fuße und zu allem bereit.[…]
http://www.theguardian.com/world/2013/aug/27/uk-us-strikes-syrian-regime
[/QUOTE]

Bitte nochmal lesen. Der Artikel sagt, dass die jeweiligen Personen und Gruppen, die für die Entscheidung für einen Kriegseinsatz relevant sind, davon relativ fest ausgehen.

@Baru

Nö. Der Artikel sagt, dass sie demnächst Beweise vorlegen werden und kommentiert das nicht weiter.

Im Vergleich dazu Die Zeit, welche nur von „mutmaßlich“ spricht.

Das ist der Unterschied.

Die Leser scheinen das ähnlich zu sehen.

The Guardian can no longer claim to be a newspaper for human rights, blatantly towing the Government line, and helping produce and print the same lies.

Hasn’t the Guardian been calling on Obama and Cameron to step in against Assad- saying its like Rwanda and Bosnia in terms of cowardly non intervention - therefore surely this is different from Iraq where Bush invaded using the excuse they had weapons to use against America -as opposed to theoretically going in to save the rebels

The entire blog is pro-Al-Queda! The Guardian have been cheerleading for war for two years now!

Es impliziert leider genau das. :frowning: