Sportunterricht

Ich kann von Glück reden, dass unser Sportlehrer [B]nicht[/B] nach Listen bewertet hat, sondern nach individueller Leistungsfähigkeit. Überhaupt hatten wir ja noch die ganzen alten DDR-Lehrer und die waren sowieso viel besser als die heutigen. Die waren sehr fair, konnten sich aber, wenn es sein musste, auch ordentlich duchsetzen! Da kam ich dann häufiger mal auf 2, während andere ne 3 oder 4 hatten, obwohl sie ja “viel besser seien als ich” - dabei hat der Sportlehrer nicht miteinander verglichen, sondern nur die jeweilige Leistung benotet. Das geht aber nur, wenn man die Schüler auch kennt über viele Jahre. Wir hatten über die ganze Schulzeit die gleichen Lehrer gehabt und waren maximal immer bis ca. 20 Schüler in der Klasse, häufig eher so 14-16. Da macht auch das allgemeine Lernen miteinander viel mehr Spaß als bei hoffnungslos überfüllten Klassen mit 30 und mehr Schülern. Allein weil es da auch viel, viel schwierigier ist für die Lehrer sich auf die Schüler einzulassen. Deswegen müssen Klassen verkleinert und mehr Klassen gebildet werden!

Natürlich ist es so, dass man ein gewisses Talent braucht. Für Deutsch beispielsweise musste ich [B]nie[/B] lernen! Das war immer in mir drinnen, sei es Aufsätze schreiben, Gedichte auswenig lernen (die hatte ich häufig schon nach nem Tag drauf) oder Texte interpretieren. Das ging bei mir ab wie Zäpfchen, genauso wie Geschichte wo ich ein Abo auf 1 hatte, einfach weil es mich interessierte. Außerdem gibt es in solchen Fächern immer noch die Möglichkeit, wenn man doch mal ne schlechte Zensur hat, diese mit ner zusätzlichen Ausarbeitung auszubessern. Das ist bei Sport ja eher schwierig.

Aber ich bin dagegen noch zu erwarten allen ernstes für den Schulsport zu trainieren. Neben Hausaufgaben und Lernen für andere Fächer brauchen Kinder und Jugendliche doch auch mal Freizeit!!! Das ist heute sowieso alles viel zu vollgepackt, wenn ich sehe wie die Tochter von ner Freundin um 16 Uhr erschöpft nach Hause kommt, dann isst und dann nochmal 1-2 Stunden Hausaufgaben machen muss. Dann ist die 18 Uhr mit den Schulsachen fertig und um 05:00 heißt es wieder aufstehen. Und das mit 13!!! Da läuft doch irgendwas nicht richtig im System!

Ich dagegen: kam aller spätestens 14:00 nach Hause, hatte so wenig Hausaufgaben, dass ich die in der Schule locker in der Pause mit den anderen machen konnte und dann hatte ich Freizeit! Und habe dann so gemacht, was man als Kind/Jugendlicher in den 90ern so macht: Nickelodeon, Wrestling und Animes gucken, Videospiele zocken, sich mit Freunden treffen, Mixtapes erstellen, sich mit Neonazis Katz und Maus Spiele geben, ja ja… :mrgreen: Geschadet hat es mir ja im Endeffekt nicht!

[QUOTE=Caeshijque;331955]Mir ist bisher noch keine Situation im Alltag begegnet, wo ich mein auf dem Spiel stehendes Leben nur mit dem Häkeln einer Mütze hätte retten können. [/QUOTE]
Du hast wahrscheinlich noch keinen kontinentaleurasischen Winter erlebt.

Aus meiner Grundschulzeit weiß ich bereits, wie ein breites AG-Angebot aussehen kann. Irgendwie mussten ja die nicht vorhandenen Vereine ersetzt werden, wie man sie aus Deutschland kannte. Das Meiste wurde extern organisiert, da Platz und Personal begrenzt waren.
Eishockey hat mir riesigen Spaß gemacht, ab Mitte Oktober oder so ging es los und im Februar gab es Turniere gegen die Teams der anderen Auslandsschulen.
Daran habe ich wesentlich intensivere und mehr Erinnerungen als an den Sportunterricht in der Schule, den es natürlich auch gab, wobei sich da der Leistungsdruck in Grenzen hielt.

Als ich dann zurück in Deutschland in die fünfte Klasse kam, sah es ganz anders aus. Auf meiner Schule (um die tausend Schüler) gab es eine Handvoll AGs - je nach Lust und Laune der Lehrer, gab ja keine Vorgaben - und ansonsten eben den normalen Sportunterricht. Dabei hatten wir durchgehend relatives Glück mit den Lehrern: ich habe kein einziges Mal erlebt, dass jemand im Zeugnis eine schlechtere Note als 4 bekommen hat. Dazu wäre schon eine Leistungsverweigerung nötig gewesen. Das Bewerten nach Tabellen sollte man abschaffen.

Dass in allen harten Fächern jeder mit entsprechendem Aufwand etwas erreichen kann, ist echt mal eine steile These. [QUOTE=Skafdir;332030]Diese “Ich kann es nicht” Argumentation ist einfach nur die Feiglingsausrede fürs Aufgeben. Entweder zugeben das man keinen Bock hat seinen Arsch hoch zu kriegen oder die Klappe halten.
Das gilt nebenbei für alle Schulfächer.[/QUOTE]
Zum Beispiel in Mathe gibt es einige, die sich ein ums andere Mal wirklich einen abbrechen, um noch irgendwie auf eine 4 zu kommen. Da kann es dann auch mal vorkommen, dass man wegen Mathe, wofür man mehr Zeit und Mühen (selbstverständlich außerhalb der Schule) aufwendet, als für alles andere zusammen - fast durchs Abi rasselt, es aber dann doch noch schafft - mit einem Schnitt von 2,0.
Und das sage ich aus eher neutraler Sicht, Probleme hatte ich in keinem Fach, außer mal zwischendurch (lernintensives Fach trifft auf Schüler in schwierigem Alter).

[QUOTE=Skafdir;332030]Diese “Ich kann es nicht” Argumentation ist einfach nur die Feiglingsausrede fürs Aufgeben. Entweder zugeben das man keinen Bock hat seinen Arsch hoch zu kriegen oder die Klappe halten. [/QUOTE]

Vielleicht hilft uns hier Westernhagen weiter
"Dicke sind zu dick zum Fliegen"

PS: Ich les grad der singt “flieh’n”. Naja passt auch

Ich wundere mich, was die Leute hier teilweise für einseitigen Sportunterricht hatten. Es gibt doch auch Lehrpläne für Sport, da ist nicht nur Fußball vorgesehen. Im Laufe meines Schülerlebens durfte ich u.a. folgende Sportarten ausüben in der Schule:

Basketball
Volleyball
Fußball
Handball
Schwimmen (Brust, Kraul, Rücken, Schmetterling)
Wasserball
Völkerball/Prellball
Hockey
Kugelstoßen
Hochsprung
Weitsprung
100m Lauf
1000m Lauf
Seilklettern
Bodenturnen
Reck
Barren
Bock

Bei allen Ballsportarten war ich gut, beim Turnen und Leichathletik mies außer Hochsprung.

[QUOTE=Baru;332027]Was ich noch geliebt habe: Noten in Sport nach Geburtsjahrgang. Keinen hats interessiert, dass man mit Abstand der Dünnste und Kleinste war.[/QUOTE]

Ich war durch Überspringen immer ein bis zwei Jahre jünger als meine Mitschüler, was die Lehrer aber nie interessiert hat. War auch nicht schön.
Was auch nicht schön war: Sportkurse in der Oberstufe immer in der achten und neunten Stunde, die Schule hats damals aber noch nicht geschafft, nen Busverkehr zu organisieren, der über die achte Stunde hinausging. Somit war ich dann mindestens einmal in der Woche total fertig und durfte dann aber noch über eine Stunde nach Hause gurken.

Dass in allen harten Fächern jeder mit entsprechendem Aufwand etwas erreichen kann, ist echt mal eine steile These.

Nicht mehr oder weniger steil als die These, dass es in Sport nur auf Talent ankäme und man sich nicht verbessern könne.

Das natürlich nicht jeder direkt ein 2er Kandidat wird ist klar. Aber ne 3 ist, solange man auf der für sich geeigneten Schulform ist, in jedem Fach zu erreichen. (Wie schon geschrieben: Krankheiten und andere nicht zu ändernde Schwächen außen vor. Das ist immer was anderes.)

@Nakkinak: Das mit den „Dicken“ ist so eine Sache. Als Betroffener rede ich mal einfach für mich selbst.
Ich bin Dick, weil ich schlicht und ergreifend zu gerne und zu ungesund esse. Das führt natürlich dazu, dass ich unnötig viel Ballast mit mir herumschleppe, weshalb meine sportlichen Leistungen in den letzten Jahren rapide abgenommen haben, im Gegensatz zu mir…
Wenn ich bedenke wie ich mit 16 springen konnte… da könnte ich mittlerweile nur noch von Träumen. Einfach weil ich mich dick gefressen habe.
Aber das ist kein unabänderlicher Status, ich könnte mit der nötigen Selbstdisziplin abnehmen und mich wieder zu Leistungen hintrainieren, wie ich sie zwischen 16 und 20 gebracht habe. (Und ich versuche es derzeit auch… ich melde mich in einem halben bis einem Jahr nochmal ob es vernünftig geklappt hat. Auf in den Kampf gegen den inneren Schweinehund. ^^)

Für jeden der auf diese Art dick ist, gilt nun einmal, dass er auch im Sportunterricht besser werden könnte, wenn er schlicht und ergreifend seinen Arsch hochkriegt und etwas macht. Niemand ist gezwungen sich fett zu futtern.

Wenn man allerdings aufgrund einer Erkrankung oder einer Fehlfunktion des Körpers dick ist und deshalb nichts daran ändern kann, ist es natürlich eine vollkommen andere Sache. Das fällt unter die von mir genannten krankheitsbedingten Ausnahmen. Nur bei den meisten ist es eher Faulheit als Krankheit.
Oder um es mit diesem wunderbaren englischen Witz auszudrücken.
„It’s not my fault that I’m fat. It runs in my family.“
„Dude, nobody runs in your family.“

[QUOTE=Skafdir;332074]

Dass in allen harten Fächern jeder mit entsprechendem Aufwand etwas erreichen kann, ist echt mal eine steile These.

Nicht mehr oder weniger steil als die These, dass es in Sport nur auf Talent ankäme und man sich nicht verbessern könne.[/QUOTE]

Damnit, das wollte ich überhaupt nicht so sagen ^^. Den entscheidenden Teil habe ich nicht hingeschrieben:

Dass in allen harten Fächern jeder mit entsprechendem Aufwand etwas erreichen kann während dies im Sport ein Ding der Unmöglichkeit ist, ist echt mal eine steile These.

Es bedarf keines großen Aufwands, um sich als Sportmuffel aus Überzeugung um den Unterricht zu drücken.

In der 12. Klasse habe ich mir direkt nacheinander zwei mehrwöchige Verletzungen in den Sportstunden zugezogen und hatte somit eine Wildcard zur Drei. Zunächst fiel mir ein Basketball auf den erigierten Ringfinger (Knochenabsprengung) und dann platzte mir beim Fußball im Zusammenprall mit dem Hinterkopf eines Gegenspielers die Unterlippe (sechs Stiche).

In der 13. Klasse habe ich mich dann lieber in die Schülervertretung wählen lassen, die immer dann tagte, wenn Sport auf meinem Stundenplan stand. War schmerzfreier und hatte denselben Effekt.

Die “Fussi ist doof”-Nörgler hier verklären offensichtlich die Vergangenheit, um ihren Hass gegen den Prolosport Fußball irgendwie zu kanalisieren. Um Leichtathletik, Geräteturnen, Volleyball und Basketball kommt man als deutscher Schüler schlichtweg nicht drumrum. Und die Bundesjugendspiele waren immer eine lästige Pflicht. Ich bin stolz darauf, dort niemals auch nur eine Trosturkunde gewonnen zu haben.

Hach ja… die Bundesjugendspiele immer wieder eine tolle Erfahrung… in jedem Wettbewerb immer kurz davor eine Urkunde abzustauben oder ich hätte es gerade eben geschafft… und dann kam Schlagball…
Mein einsamer Rekord liegt bei ca. -3m und beinahe im Gesicht eines meiner Mitschüler… ich finds immer noch gemein, dass der Versuch gewertet wurde… andererseits wäre der in die andere Richtung nicht bedeutend besser gewesen.
(Eigentlich hätte ich darauf bestehen sollen, dass die den Wurf messen… ich meine beim Versuch nach vorne zu werfen den Ball nach hinten abgleiten zu lassen, das ist schon eine Leistung oder?)

Tja als ich dann schließlich statt Schlagball auch Kugelstoßen hätte machen dürfen, gab es für mich auch keine Teilnahmepflicht mehr, daher gibt es auch bei mir keine Urkunde. Das heißt ich glaube ich hätte einmal durchaus eine Trosturkunde bekommen, da hatte aber irgendein übereifriger Lehrer vorher schon gesagt, dass man nach Hause gehen dürfe, daher war ich nicht mehr da und die dann später im Sekretatriat abzuholen war mir für ne Trosturkunde dann auch zu blöd. Also verstaubt das arme Ding wohl einfach in irgendeinem Aktenordner vor sich hin oder wurde mittlerweile zusammen mit einem Bündel weiterer veralteter Formulare dem Reißwolf zum Fraß vorgeworfen.

@alderschwede: Ok… dann kriege ich zwar den Bezug zu meinem Post nicht ganz hin… aber wenn das erstmal nur ein Missverständnis war, ist in Ordnung. ^^

Ihr vergesst, dass Bildung Ländersache ist! Bei uns gab es sowas wie Bundesjugendspiele jedenfalls nicht. :mrgreen:

[QUOTE=Anchantia;332099] Bei uns [/QUOTE]

… nennt man es Kinder- und Jugendspartakiade

Weniger Fußball…

Gott hab ich in den letzten 2 Jahren Sportunterricht geliebt, als uns der Lehrer selber entscheiden ließ was wir alles spielen wollten. Die große Gruppe ging raus Fußball spielen und wir haben uns das restliche Zeug im Turnsaal zusammengeholt oder haben draußen Volleyball, Basketball etc. gespielt.
Soviel angenehmer und soviel schöner.

Hauptsache.
Kein.
Verficktes.
Fußball.

[QUOTE=Skafdir;332096]Ok… dann kriege ich zwar den Bezug zu meinem Post nicht ganz hin… aber wenn das erstmal nur ein Missverständnis war, ist in Ordnung. ^^[/QUOTE]
Ich stimme dir insoweit zu, als man nicht pauschal die Vorraussetzungen im Sportunterricht als unfairer betrachten sollte als in den harten Fächern. Ich bin meine Sport(- und Mathe)lehrer mal durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass es da eher noch andersherum war als von ExtraKlaus beschrieben. In einem Extremfall hat ein Schüler bis zum Erbrechen gepaukt um dann im Matheabi (Pflichtprüfungsfach für alle) gerade noch einen Punkt zu erreichen, wobei er bei 0 das Abi hätte wiederholen dürfen, das dann insgesamt gut ausgefallen ist.

[QUOTE=Skafdir;332074]Für jeden der auf diese Art dick ist, gilt nun einmal, dass er auch im Sportunterricht besser werden könnte, wenn er schlicht und ergreifend seinen Arsch hochkriegt und etwas macht. Niemand ist gezwungen sich fett zu futtern.[/QUOTE]
Worum es mir auch ging: um im Sport mithalten zu können, bedürfte es nur eines Bruchteils des Aufwandes, den so manches Mathegenie betreibt, um auch nur das Mindeste zu verstehen.

[QUOTE=alderschwede;332112]um im Sport mithalten zu können, bedürfte es nur eines Bruchteils des Aufwandes, den so manches Mathegenie betreibt, um auch nur das Mindeste zu verstehen.[/QUOTE]

Blödsinn! Seit wann hilft Abschreiben in Sport?

Brummmmm… ich bin ganz ruhig…alles entspannt sich…:roll:
OK, bin wieder lieb.
Mein Albtraum war Geräteturnen, dazu war ich zu schwer. Wenn der Lehrer der Kasten aufgebaut hat, wars vorbei. Spätestens, als der erste blutend davor lag und wir alle nochmal drüber mussten, um das negative Erlebnis zu verarbeiten…Ich würde es meinen Kindern nicht übel nehmen, wenn sie dazu keine Lust hätten. Leichtathletik, das ist so abwechslungsreich, da sollte eigentlich jedes Kind was finden.
Dann kam eine Phase Handball, das war super. Wenn ich irgendwo durch wollte, dann kam ich das auch. :ugly Volleyball, Basketball, Hallenhockey… in der Oberstufe konnte man sich dann Sport aussuchen, so bin ich noch zu zwei Semestern Rugby gekommen. 8)
Wirklich Sport habe ich dann doch erst nach der Schule gemacht. Rennrad, Laufen etc.
Meine Meinung: Für wirklichen Ausdauersport sind Kinder nicht geeignet. Die meisten wollen möglichst schnell rennen und sind nach 1000 m platt. Dazu braucht man etwas Erfahrung und Geduld. Auch finde ich, dass der Schulsport nicht (mehr) dazu dienen sollte, Leistungssporttalente zu rekrutieren. Es sollte Spaß an Bewegung vermittelt werden.

Zuviel Fußball?`Ich wünschte ich hätte in meiner Schulzeit mehr Fußball spielen können…

Grundsätzlich war Sport für mich kein schönes Fach. Da ich die gesamte Schulzeit durch übergewichtig war, konnte ich einige Sachen doch wesentlich schlechter ausüben als andere.
An den Grundschul-Sport habe ich fast garkeine Erinnerungen, nur das es spielerisch angelegt war. Fußball oder so gabs da aber nicht.
In den ersten Gymnasiums-Jahren wurde nie Fußball gespielt. Die Hälfte der Sportstunden ging sowieso erstmal fürs Schwimmen drauf, der Rest war dann, da wir eine Sportlehrerin hatten und es bis zur 7. oder 8. Klasse keine Geschlechtertrennung gab, Geräteturnen - grässlich. Wenn irgendwas mal gespielt wurde, dann höchstens Völkerball.

Bis zur 10. Klasse wurde vereinzelt mal Fußball gespielt, der Fokus des Lehrers lag allerdings auf Handball im Winter und Leichtathletik im Sommer. In dieser Zeit wurde der Unterricht sehr ausgewogen gestaltet, sodass auch konditionsschwächere wie ich über 75-100m-Lauf oder Kugelstoßen gute Noten holen konnten um damit z.B. 800m-Läufe auszugleichen. Dazu hatte der Lehrer nie unsportlichere Schüler vorgeführt, sondern war eher besonders bemüht diese zu motivieren.
Nachdem ich auf Grund meiner konsequenten Lernverweigerung die 10. Klasse erneut durchlaufen durfte, traf das genaue Gegenteil ein. Die neue Klasse war zu 85% Fußballbegeistert und wollte eigentlich nichts anderes spielen - die anderen 15% waren eher für Handball. Da dachte sich der Sportlehrer „Na dann machen wir Geräteturnen…“. Das war eine Katastrophe, da er rein auf die Leistung achtete und in vielen Sachen den Klassenbesten als Ausgangsbasis seiner Bewertung ansah. Am Ende hatte ich eine 5, die ich andersweitig dann ausgleichen musste…

In der Oberstufe war der Sport dann wieder spaßig, da man zu Schuljahresbeginn 4 Wahlgruppen hatte: Fußball, Basketball, Turnen und Schwimmen. Diese Sportarten waren dann Schwerpunkt der jeweiligen Gruppe, dazu gabs dann noch vereinzelt Leichtathletik. Ich entschied mich für Fußball und hatte meine Freude dran, obwohl ich wie erwähnt kaum über den halben Platz laufen konnte. Aber im Tor oder als lauffauler Torjäger, konnte ich mich auszeichnen :wink: Auch der Lehrer war positiv und spielte teilweise aktiv mit. Zudem nahm er bei den Leichtathletik-Sachen stets Rücksicht darauf, was einzelne schaffen können und was nicht. Hat jemand Willen gezeigt, dann gabs auch stets eine 4 (bzw. 5 Punkte) - egal ob im Hochsprung 20cm zum Rest der Klasse gefehlt haben. Hauptsache man hat es versucht.

Leider habe ich nach dem 11. Schuljahr die Schule gewechselt und bin dann in der „Sporthölle“ gelandet. Der neue Lehrer hasste Fußball, Handball, Leichtathletik(!),… Für ihn gab es nur 3 Sportarten: Volleyball, Basketball, Badminton. Das erste halbe Jahr wurde ausschließlich Basketball gespielt - in jeder Stunde. Ein Sport der mich leider 0 interessiert und zudem frustrierte, da ich nie einen Korb geworfen habe. Selbst als wir bei einer Übung 30 Mal aus verschiedenen Positionen werfen mussten (und die Note an Hand der Treffer ermittelt wurde) traf ich gefühlt 28 Mal den Ring (innen, nicht außen), aber keiner ging rein. Hieß dann mangels Korb Note 6.
Danach folgte 1 ganzes Jahr ausschließlich Volleyball. Grauenhaft… Ich spiele gerne mal Beach-Volleyball, aber in dem Jahr wurde mir jeder Spaß an dem Sport geraubt. Abschließend folgte ein halbes Jahr ausschließlich Badminton - das kann ich mittlerweile auch nicht mehr sehen…
Am Ende hatte ich ne 5 vor der Abschlussprüfung und musste in Sport(!!!) in die mündliche Prüfung. Jau, mündliche Prüfung in Sport. Der hochsympathische Lehrer (dem ich heute noch die Krätze ans Bein wünsche) gab auch keinerlei Hinweis darauf, wie so eine mündliche Prüfung in Sport aussehen könnte. Nebenbei sollte ich bemerken, dass es nie auch nur eine Theoriestunde gab… Ich entschied mich dann dafür die Regeln der 3 Sportarten zu lernen, die in den 2 Jahren durchgearbeitet wurden. Tja, Griff ins Klo. Ich musste mir in der mündlichen Prüfung ein Aufwärmprogramm ausdenken. Schön - besonders wenn man bei diesem Lehrer NIE ein Aufwärmprogramm gemacht hat. Nachdem ich mir irgendwas zusammenphantasiert habe, gabs wenig überraschend eine 5 auf dem Abschlusszeugnis, die ich glücklicherweise ausgleichen konnte…

Was ich nun aus meiner Schulerfahrung sagen kann ist, dass Sport auch einem übergewichtigen, unsportlichem Schüler Spaß machen kann, wenn ein kompetenter Lehrer am Start ist, der Wüsche der Schüler berücksichtigt, nichts unmögliches verlangt und auch den Versuch/Willen honoriert. Sportnoten gehören für mich allerdings abgeschafft (genauso wie Noten für Musik und Kunst), da diese in vielen Fällen doch sehr ungerecht entstehen. Kompromiss wäre vielleicht noch, dass fast ausschließlich 1-4 vergeben werden und schlechteres nur bei kompletter Ablehnung (versuchen kanns jeder, schaffen muss es aber nicht jeder)

Die meisten Sportlehrer gehören zu dem widerlichsten, unprofessionellsten und unkoordiniertesten Pack aller Pädagogen. Meiner Meinung nach. :smiley:

Es gab ein paar coole Lehrer, klar, aber irgendwie habe ich das Gefühl das jeder der nichts anderes auf die Kette bekommt es zum Sportlehrer grade noch so reicht.

Das kann ich definitiv bestätigen. In der elften Klasse hatte ich einen Sportlehrer, der geschätzte 50 kg Übergewicht hatte und Kettenraucher war. Der hat nie mitgemacht, immer nur rumgestanden und aufgepasst, dass die Schüler keinen Mist bauen. Ich dachte mir da übrigens immer: Wie in Frankreich - denn der Sportlehrer der Klasse, in der ich nen Austausch mitgemacht hatte, war genauso. Und auch die restlichen Lehrer, bei denen ich Sport hatte, waren nicht gerade Superpädagogen.

Daneben gibts aber noch das genau Gegenteil. Veganer sind nämlich nicht die schlimmsten Missionare, Sportfreaks sind viel schlimmer besonders wenn sie die Autorität über einen haben -_-’’

Ich glaube, die Meisten Sport Lehrer sind eigentlich gar keine Sport Lehrer, also Menschen die Sport (auf Lehramt) Studiert haben, sondern Lehrer mit einer zusätzlichen Ausbildung. (wie auch immer die Aussieht)

Die Dritte Gruppe sind Leute die mal Spitzensport gemacht haben, und Nebenbei die Nötigen Qualifikationen für das Lehramt erworben haben, um Währen oder Nach der Sportkarriere nicht auf der Straße zu Landen.

Ich hatte alle 3, und Der Vertreter der dritten Gruppe war meiner Meinung nach der beste