Hallo,
ich bin FKTV-Schauer seit Folge… ähm… die Folge mit den Top 10 merkwürdigsten Kinderserien? Lange her
Auch das Forum habe ich seit dem immer still mitgelesen, aber nie das Bedürfnis gehabt was zu schreiben - auch wenn ich doch ein paar mal kurz davor stand ^^
Jedenfalls möchte ich ohne große Vorstellung mit meinem ersten Post Hallo zum Forum sagen und dann auch direkt zum Topic.
Zunächst mal möchte ich anmerken, dass ich die Entwicklung der Spieleindustrie auch mit viel Enttäuschung betrachte (vorallem den Tod der Taktikshooter heul), und fast alle Spiele die ich gerne zocke Mods sind, oder Spiele die ursprünglich mal Mods waren - ich also mit dem 0/8/15 Casual Kram kaum was anfangen kann.
Kickstarter
Ist eigentlich eine Super Sache. Ich verstehe auch die Kritik von Anchantia da überhaupt nicht. Nur weil ein paar schwarze Schafe versuchen, das System auszunutzen, ist das System als Ganzes doch nicht falsch? Auch ist das Geschäftsmodell alles andere als tot, und es wird so schnell auch nicht sterben. Des weiteren ist Kickstarter das wohl transparenteste Verfahren der Drei.
Early Access Zugänge
Auch hier ist das Problem nicht das Prinzip EA, sondern zum großen Teil die Nutzer. Wie oft liest man bei Testberichten zu EA-Spielen „dont buy it, it is so buggy“ und man sitzt erstmal eine Minute mit Facepalm da. Vielleicht sollte Steam noch ein Pop-Up Fenster vor dem Kauf einbauen, wo nochmal idiotensicher kurz erklärt wird, was EA ist, und das man dort kein Spiel erwirbt, sondern nur einen Beta-Test, ohne festes Versprechen auf ein Endprodukt.
Problem ist hier ganz klar Oberflächlichkeit und Unwillen zum Informieren - und zwar nicht von Steam, sondern von den Nutzern.
Ich persönlich halte von EA nichts, nicht zuletzt weil meine Nerven durch den Trend, dass auch klassische Vollpreistitel nur halbfertig auf den Markt kommen, einfach blank liegen. Trotzdem ist EA für kleinere Entwickler eine gute Möglichkeit, ein Projekt zu finanzieren. Warum manfür EA-Titel aber überhaupt Testberichte schreiben kann, erschließt sich mir nicht. Ich geh doch nicht auch in eine Autofabrik an ein Abschnitt der Produktion nur um hinterher irgendwo nen Kommentar abzugeben „Oh man, die bauen ja nicht mal Sitze ein! Nicht kaufen!“. Bei EA muss mehr informiert werden, gleichzeitig sollte EA auf das wesentliche reduziert werden, auch um den Unterschied zu einem normalen Kauf zu verdeutlichen.
Abomodelle
Nun ja, eigentlich finde ich Abomodelle gar nicht schlecht. Warum? Wenn ein Spiel veröffentlicht wird kann ich: 1) das Spiel kaufen oder es 2) sein lassen. Das wars, ich habe nur diese einmalige wirkliche Macht, die ich auf den Hersteller ausüben kann. Bei einem Abomodell jedoch, muss der Hersteller konsequent an seinem Produkt dranbleiben. Werden Bugs nicht gefixt, bleiben Versprechen aus usw, wird das Abo beendet. Hier habe ich dauerhaft ein Durckmittel gegen den Hersteller in der Hand.
Schon jetzt werden beispielsweise in den App Stores von Apple und Google lustig Spiele runtergenommen, etwa weil die Nachfolger F2P-Modelle bieten. Sowas würde es dann auch definitiv auf Konsolen geben.
Das ist das wirklich einzige Risiko dieses Modells. Aber da muss man auch nur mal kurz nüchtern überlegen: Einzelspieler-Spiele werden wohl kaum ein Abomodell bekommen (Einzelspieler-Spiele sind ja auch am sterben, einzig Bioshock Infinite war 2013 noch ein Stern an diesem Himmel). Und bei Multiplayer-Spielen will man ja eben diese Macht auf den Hersteller erst recht dauerhaft haben.
Ja sicher, der Hersteller könnte pleite gehen und die Server offline. Aber dieses Risiko besteht bei den old school datenträgerbasierten Spielen doch auch!
SWAT 4 + Battlefield 2, beide ganz klassisch als DVD gekauft (2005, good old time) - Server einfach abgestellt. Wo entstünde durch Abomodelle dort also ein Nachteil, den es nicht längst schon gibt?
Wenn man keine Spyware auf seinem Rechner haben möchte und seine Spiele gerne „barrierefrei“ hätte, ist man zurückgeblieben und altmodisch?
Barrierefrei? Du sprichst doch das mit Windows an.
Es gibt doch defacto keine Spiele aus der „guten alten Zeit“, die auf Mac oder Linux laufen.
Inwiefern ist also die Anbindung an ein bestimmtes Betriebssystem (Windows) besser, als an eine Spieleplatform (Steam)?
Ich bin vor 1 Jahr auf Mac umgestiegen, und dank dem ach so einschränkendem Steam, konnte ich alle Spiele, die auch eine Mac-Version boten, ohne Probleme (und vor allem ohne Neukauf) auf den Mac packen. Wären das klassische DVD-Käufe gewesen, hätte ich ALLES neu kaufen müssen.
Auch als THQ’s Company of Heroes Masterserver kaltgestellt wurde, hat Steam einfach einen kostenlosen „Umzug“ angeboten.
Bis auf den Weiterverkauf von Spielen, finde ich nicht das mich Steam einschränkt.
Zeiten ändern sich, nicht jede Neuerung ist gut, und nicht jede Neuerung ist schlecht.
Abhängig ist man bei Spielen (zumindest Multiplayer) sowieso. Und das war man immer schon, auch in der „guten alten Zeit“.