Außerdem möchte ich noch meine Meinung zu den Medien kund tun. Vor allem in den letzten Tagen werden immer wieder „Fälle aufgedeckt“, in denen Kinder bereits mit 10 oder 12 Jahren Geschlechtsverkehr haben. Vor allem treten diese so genannten Probleme in sozialen Brennpunkten auf.
Das ist ein Irrtum, ein oft belächeltes Vorurteil. Es mag schon sein, dass manche Mitglieder der unteren Schichten ihre Zöglinge regelrecht verwahrlosen lassen, aber das sind beiweiten nicht die einzigen. Die Opfer sog. „Verwöhn-Verwahrlosung“ trifft’s ebenso schlimm; ich kenne da auch genügend Fälle, bei denen die zwölfjährige Anwaltstochter mehr Männchen hatte als andere in ihrem gesamten bisherigen Leben. Das Problem korreliert zwar auch mit der finanziellen Situation der Eltern, ist aber vorallem eine Frage der Zuwendung, Erziehung und Aufklärung.
Ich denke, mit echter und gut gemachter Aufklärung kann man nie zu früh anfangen. Meine Meinung ist, dass Kinder von mir aus ab jedem Alter Sex haben sollen, solange sie wissen, was sie tun und das Ganze auf gegenseitigem Einverständnis beruht. Früher oder später wird es wahrscheinlich jeden von uns treffen. Und mal im Ernst: Wer hat die Autorität, ein festes Alter festzulegen? In meinen Augen niemand, da das völlig individuell ist.
Das ist ein Zirkelschluss. Frag mal Lehrer, Erzieher und Psychologen, ab wann diese die Aufklärung empfehlen. Meistens beginnt’s ab dem 10. Lebensjahr mit ein paar kleinen harmlosen, kindgerechten Filmchen, das die Kinder zwar wissen wie die Kinder gezeugt werden und zur Welt kommen, ab er das hat noch nichts mit Sexualerziehung an sich zutun. Problematisch ist, dass Kinder vieles oftmals noch nicht verstehen können; sie dann noch mit etwas „Besonderem“, „Verbotenem“ zu konfrontieren, kann schnell zur Katastrophe führen. Die richtige Sexualkunde im Biologie- und Ethikunterricht beginnt oft erst im 7./8.-Klassenjahr. Darüber kann man wirklich streiten, ob man nicht generell das 7. Jahr festsetzen sollte, um den Jugendlichen wirklich alles nahezubringen. Von Verhütung, bis Prävention eventueller Krankheiten und Lebenshilfe.
In jedem Alter würde ich Sex nicht empfehlen, ich vermute, dass die Drehe um die 16 Jahre schon ein recht guter Kompromiss sind. Manche später, manche früher, aber sobald man das Gröbste der Pubertät hinter sich hat, kann man vieles lockerer angehen.
Ich stimme allerdings mit Euch überein, dass der Geschlechtsverkehr in eine falsche Bahn gelenkt wird. Die Medien wollen den Jugendlichen überspitzt gesagt weiß machen, dass man nur noch dazu gehört, wenn man am Tag mindestens fünf mal Sex hatte.
Das ist eine Sache, die andere Sache ist das soziale Umfeld, das wesentlich stärker zu Buche schlägt. Wenn die Freunde ständig dasselbe Bild vermitteln - oder um’s mal mit den Worten von Isegrimm auszudrücken:
Die Erwachsenenwelt macht den Kiddies oft genug vor, das nur der ein Kerl ist, der trinkfest ist und möglichst viel Frauen flachlegt und … das jede Frau in sich eine H… trägt, und das Kerle eben nur auf die ausgefallensten Sachen stehen … sprich: sei „porno“ und die Kerle lieben Dich.
… Dann muss man sich nicht wundern, wenn die lieben Kleinen dieses Bild auch übernehmen. Bis zur Pubertät sind die Eltern die wichtigsten Präger, in der Geschlechtsreife nimmt ihr Einfluss wieder ab und die Freunde werden wichtiger. Wenn man als Elternteil nicht früh genug bei solchen Themen den Kontakt sucht, kann manches verloren sein. Menschenkinder neigen eben dazu, als erfolgreich betrachtetes Verhalten, das sie bei anderen sehen, zu adaptieren. Die Medien liefern dieses in der Gesellschaft verankerte Bild in die Flimmerkisten und weiter geht’s.
Ein Sexualreport ist wohl mit nichten 'ne Aufklärung.
Das denke ich auch. Hier geht’s wohl nur um etwaige Penisvergleiche, die dollsten Stellungen et cetera perge perge. Wenn Pro7 neuerdings wieder zur echten Wissensvermittlung zurückrudern täte, würd’ mich das doch arg wundern. :smt017
Die Kidies von heute wollen reifer und erwachsener sein,… „mit einander schlafen“ ist out … man will - in der Mehrheit - mehr Stellungen können, als die Erwachsenen …
Wenn man den Kids vorspielt, dass nur der Egoistischte und Selbstsüchtigste voran kommt, übernehmen sie dies eben. Von unseren tollen Politikern wird die humanistische Bildung mit umfassendem philosophisch-ethischem Unterricht ohnehin als vernachlässigbar eingestuft, aber hauptsache, sie lernen wirtschaftlich denken und verkaufen sich gut. Argh! :smt012
Was die Sender im Fernsehen bringen (so ab 23:00) ist doch eh - wie der ganze „Jugendschutz“ - für die Tonne. Die Kids sind mit zwei Mouseclicks schneller an Hardcore als Du gucken kannst und belächeln das, was da im TV gezeigt wird höchstens.
Stimmt, wer wirklich schützen will, sollte sich lieber um den heimischen Internet-Anschluss kümmern. Die Admins der Schulen und Unis dürfen sich derweil freuen, wenn ein pubertäres Klüngelchen die Benutzerdaten nicht löscht und man herausfindet, dass sie bei Google nach „Lespensex“ (stand wirklich so da) gesucht haben…
So eine Studie ist sicherlich Geschmackssache, aber ich für meinen Teil sehe nichts verwerfliches dran.
Mag sein, aber die andauernde Sexualisierung der Gesellschaft geht mir tierisch auf die Nerven.