Ich möchte mal wieder zum eigentlichen Thema zurückehren:
Ich fürchte, Ihr habt das Konzept dieser Sendung missverstanden, oder es wurde geändert. In jedem Fall wurde bereits Anfang des Jahres bei Taff Werbung für diese Sendung gemacht. Dies sah so aus, dass ein eindeutiger Werbefilm lief und eine Off-Stimme erklärte, dass möglichst viele Teilnehmer für die bisher größte Sex-Studie Deutschlands gesucht würden. Dabei ging es um genau diese Sendung bzw. Studie.
Das lässt mich darauf schließen, dass es hier nicht um irgend eine Art von Aufklärung geht, in Keinster Weise, nein, sondern schlicht und einfach darum, die Ergebnisse der Studie möglichst imposant und vor allen Dingen gewinnbringend zu präsentieren.
So eine Studie ist sicherlich Geschmackssache, aber ich für meinen Teil sehe nichts verwerfliches dran.
Außerdem möchte ich noch meine Meinung zu den Medien kund tun. Vor allem in den letzten Tagen werden immer wieder “Fälle aufgedeckt”, in denen Kinder bereits mit 10 oder 12 Jahren Geschlechtsverkehr haben. Vor allem treten diese so genannten Probleme in sozialen Brennpunkten auf.
Die Schuld an der Situation dürfen wir allerdings nicht einfach pauschal dem schlechten Fernsehn anlasten. Viel mehr führen meist Verkettungen unglücklicher Faktoren und Ereignissen zu solch “unnormalen” Begebenheiten. Beispiele sind ein schlechtes Umfeld, Arbeitslosigkeit und Armut. Um etwas Leben in den tristen Alltag zu bekommen, sucht man eben seine Möglichkeiten und folgt seinen Vorbildern. Wenn nun die Mutter selbst ein ausgelassenes Leben führt und alle paar Wochen oder Monate einen neuen Freund mit nach Hause bringt, kann das durchaus zu Verunsicherungen führen. Wenn dann auch noch deutlich wird, dass die Mutter nur zur persönlichen Erfüllung Sex hatte, kann dass das Boot völlig aus dem Kurs
Ich denke, mit echter und gut gemachter Aufklärung kann man nie zu früh anfangen. Meine Meinung ist, dass Kinder von mir aus ab jedem Alter Sex haben sollen, solange sie wissen, was sie tun und das Ganze auf gegenseitigem Einverständnis beruht. Früher oder später wird es wahrscheinlich jeden von uns treffen. Und mal im Ernst: Wer hat die Autorität, ein festes Alter festzulegen? In meinen Augen niemand, da das völlig individuell ist.
Ich stimme allerdings mit Euch überein, dass der Geschlechtsverkehr in eine falsche Bahn gelenkt wird. Die Medien wollen den Jugendlichen überspitzt gesagt weiß machen, dass man nur noch dazu gehört, wenn man am Tag mindestens fünf mal Sex hatte.
Warum so viel nackte Haut im TV? Ganz einfach: “Sex sells!”. Wenn irgendwo nackte Busen zu sehen sind, werden wohl um die 95 % der Männer den Arbeiter einstellen. Und das Ganze sichert dann logisherweise natürlich Quoten und genau diese will man ja scheffeln.
Noch etwas zum frühen Medienkonsum: Es gibt scheinbar Eltern, die ihren Kindern erst mit 10 Jahren unter Aufsicht die Benutzung eines PCs erlauben. Dies halte ich für eine grundlegend falsche Handlung. Ich weiss, dass diese Eltern es nur gut mit den Kindern meinen, allerdings haben die meisten Menschen in diesem Land entgegen der persönlichen Meinung kaum Ahnung von der Materie.
Ich war recht erstaunt, als ich gehört habe, dass sich in einer nicht repräsentativen Umfrage 80% der Leute als fortgeschrittene Computernutzer bezeichneten. Es wurde außerdem gefragt, was diese darunter verstehen. Die Meisten gaben an, dass sie im Web surfen können, einfache Briefe aufsetzen können und ein paar weitere Kleinigkeiten. Die Installationvon Programmen wollten viele den Experten übertragen.
Dies ist eine erschreckende Entwicklung. Das Problem an der Sache ist, dass heute schlicht nichts mehr ohne Mikroelektronik läuft und früh übt sich, wer Meister werden will. Je später man anfängt, desto eher ist der Zug abgefahren.
Das Problem ist wohl vor allen Dingen die völlig natürliche Angst vor neuen Medien. Da die meisten Eltern selbst kaum eine Ahnung haben, was sie denn da tun und immer nur vom Internet gewarnt werden, führt das sehr schnell zu Hysterien.
Der richtige Schritt in eine erfolgreiche Zukunft auf lange Sicht des Kindes ist meiner Überzeugung nach, bereits früh in die Technik einzuführen. Dies sieht jedoch ausdrücklich NICHT so aus, dass man das Kind vor einen PC setzt und es machen lässt. Man sollte sich mit den Kindern zusammensetzen, ihnen Sachverhalte näher bringen und die Lust am Entdecken wecken.
Früher war alles besser - das stimmt in manchen Fallbeispielen tatsächlich. Wenn man früher einen Computer nutzen wollte, musste man zumindest grob verstehen, wie er funktioniert. Unser IT-Lehrer schwärmt uns immer wieder vor, dass er bereits im Alter von 12 Jahren in der Lage war, den Familienfernseher zu reparieren.
Heutzutage kommt der Strom aus der Steckdose, die Eier aus dem Supermarkt und das Wasser aus dem Wasserhahn. MP3-Player sind Cool, vor allem von der Apfelfarm, aber wie diese auch nur ansatzweise funktionieren, weiss keiner so genau.
Was ich damit sagen will: Das Volk hat scheinbar Neugier und Entdeckergeist verloren. Man akzeptiert alles so, wie es einem auf dem Teller serviert wird und schluckt es kommentarlos hinunter. Das Internet existiert hauptsählich, um die ganze Welt mit Pornographie zu versorgen und das Fernsehn, um Gewalt zu schüren.
Zusammengefasst will ich sagen, dass ich ein Verbot für völlig kontraproduktiv halte. Viel mehr ist es wichtig, das Kind nicht vor dem PC oder Fernseher zu parken, um seine Ruhe zu haben. Man muss sich mit den Kindern beschäftigen und ihren drang nach Wissen befriedigen. Diesen wird man nicht abschalten können. Die Frage ist nun eben, ob dieser mit sinnvollen Informationen oder mit Schrott gefüttert wird.
In diesem Sinne.