Sag's mir ins Gesicht

[QUOTE=SMESH;491072]Dummes PR-Gequatsche von der Tussi da.[/QUOTE]

Der Spruch in einem Thread über eine Sendung gegen Beleidigungen im Netz ist schon geil.

[QUOTE=HerrRossi;491107]Dabei war auch vorher schon Realität, dass diese scheiß Atommeiler eben auch mal hochgehen können[/QUOTE]

Ganz kurz, weil ich das wissenschaftlich und politisch hier nicht so stehen lassen kann, weil es falsch ist:
Es ist noch nie ein Atommeiler “hochgegangen”. Und deutsche Meiler schon gar nicht. Das war keine realpolitische Entscheidung, sondern eine populistische (sic). Die politische Entscheidung VOR Fukushima war richtig, wie sich bis heute ja mit pervers gestiegenen Energiekosten dank einer völlig unbedarften und ungeplanten Energiewende beweist. Selbst damals war es nur eine “Übergangstechnologie”. Also ein ganz unpassendes Beispiel, by the way.

[QUOTE=HerrRossi;491107]Es sei aber auch vermerkt, dass die Art der Berichterstattung über die FLüchtlinge ja tatsächlich eher Merkel zu Gute kamen.[/QUOTE]

Es geht aber nicht nur darum, es geht auch um die Rezeption der Kritiker und der Kritik im Allgemeinen. Und dort hat der Rundfunk und die Medien generell der AfD einen Bärendienst erwiesen. Ich sage ja auch nicht, dass die Entscheidung Merkels im realpolitischen Umfeld nicht - no pun intended - alternativlos gewesen wäre. Ich sage auch nicht, dass die Propaganda, die von der AfD diesbezüglich, Merkel habe die Millionen Menschen erst eingeladen, gerechtfertig wäre. Allerdings hat diese Entscheidung zu einem massiven Bruch in der Gesellschaft geführt, wo es irgendwann nur komplett dafür (“Refugees welcome”) und komplett dagegen (“Rapefugees go home”) gab. Und in beiden Lagern haben dann politische Ansichten Einzug gehalten, die radikale Auswirkungen auf unser Land haben, sollte man sie 1:1 so umsetzen, da geht es lange nicht mehr allein um die Flüchtlinge an sich. Diesen Bruch haben die Medien nicht aufgefangen, sondern haben sich so derartig auf ein moralisierendes Narrativ verständigt, dass auch der die geschriebene vermeintliche Wahrheit und daraus ergebende Verpflichtung mit der gelebten Realität des Pöbels nicht mehr zusammen passten.

Ohne jetzt ein Experte in dem Gebiet sein zu wollen, aber das Internet hat hier die Machtverhältnisse enorm verschoben und das haben vor allem die öffentlich-rechtlichen nicht verstanden. Eben weil sie im Gegensatz zu ihren kommerziellen Kollegen/Konkurrenz, eben nicht das Lied dessen singen müssen, dessen Brot sie essen. Eine Medienrevolution eben, bei der die “Gebildeten” nicht mehr darüber entscheiden oder zwangsläufig an der Meinungsfindung des normalen Volkes partizipiert. In der ersten Medienrevolution des Buchdrucks gab es eine ähnliche Entwicklung. Die Liberalisierung des Meinungsspektrums ist etwas, mit dem wir als Gesellschaft nie umzugehen gelernt haben und vielen die Kompetenz abgeht, bestimmte Quellen und Faktenlagen zu beurteilen. Gleichermaßen gibt es noch zusätzlich die Möglichkeit, vieles zu kommentieren und neu gelerntes oder eingeflüstertes umso lauter in der Welt zu verbreiten. Es ist ja auch keine Bewertung darüber, ob das Verhalten nun schlecht, verkehrt oder was auch immer ist. Es ist ein Erklärungsansatz für den massiven Bruch zwischen Medien und Gebührenzahlern, der sich an diesem “Hatespeech” sehr gut identifiziert.

[QUOTE=ExtraKlaus;491110]Ganz kurz, weil ich das wissenschaftlich und politisch hier nicht so stehen lassen kann, weil es falsch ist:
Es ist noch nie ein Atommeiler “hochgegangen”.[/Quote]

Die Reaktoren von Tschernobyl und Fukushima sind sogar wortwörtlich explodiert. KA was deine Aussage nun mit “wissenschaftlich” zu tun hat. Willst du jetzt so lange “hochgehen” umdefinieren, bis du die Existenz dieser Nuklearkatastrophen unter den Tisch kehren kannst?

[QUOTE=Baru;491112]Willst du jetzt so lange “hochgehen” umdefinieren, bis du die Existenz dieser Nuklearkatastrophen unter den Tisch kehren kannst? [/QUOTE]

Ich kehre gar nichts unter den Tisch, ich stelle Implikationen daraus richtig, die hier ja im Kontext mit einer vermeintlichen “Realpolitik” gestellt werden. Ich hätte vielleicht auch klar stellen sollen, das ich mit meinem Einwand der “Wissenschaftlichkeit” nur eine unsaubere Formulierung, die eine Atomexplosion suggeriert (Man würde sich wundern wie viele Menschen das glauben) angekreidet. Es ging mir aber eigentlich um den anderen Punkt: Faktisch war das Moratorium eine populistische Entscheidung aufgrund massiver Propaganda durch Grüne, linke “Umwelt”-aktivisten und durch ein wiederaufkeimen der Anti-Atombewegung aus dem letzten Jahrhundert, der zu einer massiven Machtbedrohung geführt hat. Im Zuge dessen war jede vernünftige Diskussion darüber nicht mehr möglich und Teile der Gesellschaft zeichnen sich bis heute durch ihre Bockigkeit dafür verantwortlich, dass es nie einen vernünftigen, sachlichen und vor allem strategischen Fahrplan gab, wie lange wir diese “Übergangstechnologie” brauchen und wann die EEG ausgereift genug sind, um unseren hohen Energiebedarf zu decken bzw. unsere Netze so weit umzubauen, dass eine dezentralisierte Energieerzeugung möglich ist (Spoiler: haben wir bis heute nicht und ausgereift sind sie bis heute nicht).

Als Physikerin weiß Merkel sowohl um die Chancen als auch um die Gefahren im Thema Atomkraft. Aber als Bundeskanzlerin, als Chefin eines Landes mit über 80 Millionen Menschen, muss man Entscheidungen fällen, z.b. wie man möglichst günstig die Energieversorgung sicher stellt und wie langfristig ein Ausstieg aus der Atomkraft sein wird, weil uns bis heute die technologischen Errungenschaften fehlen (sic), um EEG langfristig erfolgreich zur Grundversorgung zu etablieren. Ich lebe übrigens schon seit weit vor Fukushima in der Nähe sowohl eines Atomkraftwerkes als auch an einer relativ großen WKR-Anlage und habe mich daher auch mit beiden Technologien beschäftigt. Atomkraft ist also für mich mitnichten die eierlegende Wollmilchsau, sondern eben - trommelwirbel - eine [B]Übergangstechnologie[/B], bis wir effizientere und effektivere Energieerzegungsmethoden erfinden. Sofern man dann bei der Risikoabschätzung eine andere Entscheidung fällt, okay, aber das ist der Punkt, von welchem aus man das betrachten sollte. Und dann muss man sich nämlich auch der Frage stellen, wie man das anders sicherstellen will. Aber dort weicht man dann schnell aus und behauptet einfach Unwahrheiten, wie z.b. das EEG heute schon den Energiebedarf Deutschlands decken würden (und den Grundbedarf). Offensichtlich bauen wir Kohlekraftwerke nur zum Spaß. Für mich ist es wichtiger, die CO2-Werte zu reduzieren, um den Klimawandel zu begegnen, weil dies wesentlich unvorhersehbarere Folgen hat als die Endlagerproblematik.

Dieses Beispiel ist eine [B]Parade für Nicht-Realpolitik[/B], es gab keinen Sachzwang in Deutschland alle Reaktoren herunterzufahren, weil 11.000 Kilometer entfernt die Japaner Scheiße gebaut haben. Dafür verstehen uns Franzosen und viele andere Europäer übrigens bis heute nicht, dass wir so sprunghaft und aktivistisch in diese Falle gelaufen sind, die wir gerade alle ausbaden dürfen. Aber es ist ja für die Umwelt gut, dass wir die Atomkraftwerke abbauen und neue Kohlekraftwerke aufgestellt werden (hust).
Aber es gibt ein gutes Beispiel, was an diese Thematik angelehnt ist: Auch die Grünen mussten dann feststellen, dass sie Kohlekraftwerke bauen müssen, um den Energiebedarf zu decken. Das ist Realpolitik: Es ging nicht weniger als um die Wahl, was einem persönlich wichtiger ist: Sich nicht um die Endlagerproblematik und Atomkraft an sich zu sorgen oder um den CO2-Ausstoß zu verringern. Beides geht nicht und genau DAS ist Realpolitik, um den Bogen um diesen Aspekt jetzt mal zu schließen.

[QUOTE=ExtraKlaus;491110]Ganz kurz, weil ich das wissenschaftlich und politisch hier nicht so stehen lassen kann, weil es falsch ist:
Es ist noch nie ein Atommeiler “hochgegangen”. Und deutsche Meiler schon gar nicht. Das war keine realpolitische Entscheidung, sondern eine populistische (sic). Die politische Entscheidung VOR Fukushima war richtig, wie sich bis heute ja mit pervers gestiegenen Energiekosten dank einer völlig unbedarften und ungeplanten Energiewende beweist. Selbst damals war es nur eine “Übergangstechnologie”. Also ein ganz unpassendes Beispiel, by the way.[/QUOTE]

Verzeihe mir meine vereinfachende Sprache. Nenne es eben GAU, wobei ich mich frage wie deine Definition von hochgehen angesichts von Tschernobyl und Fukishima genau aussieht. Aber an der Stelle jetzt eine Diskussion über die Definition aufzumachen lohnt wirklich nicht.
Und ich habe übrigens gar nicht wissenschaftlich argumentiert, sondern auf Basis des Rückblicks und dort bleibt halt als Erkenntnis, dass wir ca. alle 20 Jahre einen GAU erleben dürfen. Dabei kann von mir aus sogar in irgendeiner Weise von Theorie die Technik absolut sicher sein, Fakt ist, dass das hochkomlexe Konztrukte sind an denen eine Vielzahl von Interessen und Firmen beteiligt sind. Wir können in Japan, in Belgien, in Frankreich, in Spanien usw. überall zur Zeit ganz prächtig mit anschauen was das im Konkreten bedeutet. Da werden Zertifikate gefälscht, eigentlich überalterte Meiler weiterbetrieben und Sicherheitschecks einfach ohne Durchführung als durchgeführt abgehakt. Was hilft angesichts solcher Realitäten irgendeine Theorie? Eiigentlich ist die Aufgabe dieser Technik sogar sowas wie pure Realpolitik. Die Realität zeigt, dass man die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen kann. Die Frage des Mülls ist damit zudem noch gar nicht aufgemacht…
Dass Merkel das aus populistischen Gründen getan hat ist aber natürlich wenig bestreitbar.

[QUOTE=ExtraKlaus;491110]
Es geht aber nicht nur darum, es geht auch um die Rezeption der Kritiker und der Kritik im Allgemeinen. Und dort hat der Rundfunk und die Medien generell der AfD einen Bärendienst erwiesen. Ich sage ja auch nicht, dass die Entscheidung Merkels im realpolitischen Umfeld nicht - no pun intended - alternativlos gewesen wäre. Ich sage auch nicht, dass die Propaganda, die von der AfD diesbezüglich, Merkel habe die Millionen Menschen erst eingeladen, gerechtfertig wäre. Allerdings hat diese Entscheidung zu einem massiven Bruch in der Gesellschaft geführt, wo es irgendwann nur komplett dafür (“Refugees welcome”) und komplett dagegen (“Rapefugees go home”) gab. Und in beiden Lagern haben dann politische Ansichten Einzug gehalten, die radikale Auswirkungen auf unser Land haben, sollte man sie 1:1 so umsetzen, da geht es lange nicht mehr allein um die Flüchtlinge an sich. Diesen Bruch haben die Medien nicht aufgefangen, sondern haben sich so derartig auf ein moralisierendes Narrativ verständigt, dass auch der die geschriebene vermeintliche Wahrheit und daraus ergebende Verpflichtung mit der gelebten Realität des Pöbels nicht mehr zusammen passten.[/QUOTE]

Ich kann mich da nur wiederholen: Ich stimme dir da weitesgehend zu. Es wäre die Aufgabe der ÖR Medien gewesen die Verhältnisse möglichst ohne Einnahme einer bestimmten Position zu schildern. Darüber hinaus bleibt es ihnen ja ungenommen Dinge in Kommentaren, Talkshows, politischen Magazinen oder wie auch immer zu kommentieren. Und natürlich gehört dann auch die Position einer Partei wie die AFD repräsentiert und es gehören alle Seiten respektvoll behandelt und nicht blossgestellt. So wie die ÖR es gemacht haben, kann man nur unterstellen, dass sie die Zuschauer für blöd halten und sie daher mittels Zwang von bestimmten Meinungen fernhalten müssen oder diese gar diffamieren.

[QUOTE=ExtraKlaus;491110]
Die Liberalisierung des Meinungsspektrums ist etwas, mit dem wir als Gesellschaft nie umzugehen gelernt haben und vielen die Kompetenz abgeht, bestimmte Quellen und Faktenlagen zu beurteilen. Gleichermaßen gibt es noch zusätzlich die Möglichkeit, vieles zu kommentieren und neu gelerntes oder eingeflüstertes umso lauter in der Welt zu verbreiten. Es ist ja auch keine Bewertung darüber, ob das Verhalten nun schlecht, verkehrt oder was auch immer ist. Es ist ein Erklärungsansatz für den massiven Bruch zwischen Medien und Gebührenzahlern, der sich an diesem “Hatespeech” sehr gut identifiziert.[/QUOTE]

Es ist ja auch keine einfache Aufgabe. Es bedeutet die Welt so vielseitig zu sehen wie sie ist und dort fallen halt s/w Bilder ganz schnell hinten raus. Sowas schafft Unsicherheiten und mein Eindruck ist, dass viele Menschen solche Unsicherheiten ganz und gar nicht mögen.

@HerrRossi: Mir ging es ja nur darum an dem Beispiel, dass du als Beleg für eine durch plötzlich andere Realität gelegene Realpolitik ausgemacht hast, zu zeigen was für mich (nicht) in diese Definition fällt. Realpolitik heißt auf Basis von Sachzwängen und machtpolitisch mag dieses Moratorium “alternativlos” gewesen sein, aber die drohende Kernschmelze an der Wahlurne ist halt kein Sachzwang im Sinne realpolitischer Entscheidungen.

[QUOTE=ExtraKlaus;491115]Kernschmelze an der Wahlurne[/QUOTE]
Schöne Referenz! Schon mal komplett geguckt?

Ich habe das auch durchaus so verstanden.
Ich will auch nicht Merkels konkrete Entscheidung verteidigen, sondern es geht mir darum zu zeigen, dass das was unter Realpolitik gesehen wird eben keine fest definierte Linie ist, die man ziehen kann und dann steht sie.
Gerade in der Politik halte ich den Verweis auf Sachzwänge oftmals für rein vorgeschoben bis hin zu absurd. Die Politik ist nunmal genau das Organ in einer Demokratie, welches zu definieren hat, wie wir unsere Realität mit all ihren Regeln, Gesetzen, Institutionen, eben auch Zwängen gestalten.
Mal blöd gesagt: Im Absolutismus war das Fürstentum irgendwie auch sowas wie ein Sachzwang. In der Logik einer Argumentation der Sachzwänge würde das dann bedeuten, dass wir dieses Gesellschaftsmodell niemals hätten verlassen können… haben wir aber, also gab es da wohl ein paar bekloppte Realpolitikverweigerer! :stuck_out_tongue:

Was fordert EK eigentlich andauernd Sendungen für Fleischhauer und Broder, es reicht doch, dass die Schwarzen einen ganzen Sender für sich haben, nennt sich Bayerischer Rundfunk.

BR ist Rotfunk. Da laufen Sendungen wie [I]quer[/I]. Wahrscheinlich steckt die Amadeu-Antonio-Stiftung dahinter.

[QUOTE=HerrRossi;491117]Ich will auch nicht Merkels konkrete Entscheidung verteidigen, sondern es geht mir darum zu zeigen, dass das was unter Realpolitik gesehen wird eben keine fest definierte Linie ist, die man ziehen kann und dann steht sie.[/QUOTE]

Naja, aber nach wie vor ist es für mich ein schlechtes Beispiel. Denn realpolitisch hätte es zwei Möglichkeiten gegeben: Bei der Atomlaufzeitverlängerung zu bleiben, weil man einige Wochen vorher noch hochumstritten genau das getan hat, oder die Diskussion erneut zu öffnen und unter Berücksichtigung dieses Zwischenfalls in Fukushima sachlich fundiert und von Experten begleitet zu beraten, in wie weit wir unsere Risikoabschätzung bei der Benutzung dieser Technologie überarbeiten müssen oder wir politisch einen Austritt aus der Atomenergie einleiten wollen. Stattdessen gab es eine überhastete Lösung, für die wir bis heute die Zeche zahlen und wo ja auch die Rechtsverfahren durchaus noch laufen. Realpolitisch ist der Sachzwang ja immer noch der gleiche gewesen, egal ob in Fukushima ein Atomkraftwerk hops geht oder nicht: Atomenergie ist eine CO2-neutrale Energieerzeugungsmethode, die als einzige Technologie umweltneutral zentralisiert unseren Grundbedarf an Strom decken kann, einzig die Problematik der Endlagerlösung besteht. EEG sind noch nicht ausgereift, es fehlen Technologien und Konzepte für eine solche dezentrale Stromeinspeisung durch Endbenutzer und die Alternative wäre eine Sicherung der Grundlast durch den Bau CO2-schädlicher Energieerzeugung. Das ist auch heute nicht anders, weshalb es nach wie vor als Beispiel einer sich “verändernden” Ausgangssituation von Realpolitik, wie du sie schilderst, nicht taugt.

[QUOTE=HerrRossi;491117]Mal blöd gesagt: Im Absolutismus war das Fürstentum irgendwie auch sowas wie ein Sachzwang.[/QUOTE]

Ein Sachzwang ist für mich nichts, was als “Zwang” aus einer bestehenden Konstellation entsteht, sondern eben ein Handlungszwang aus sachlichen und faktenbasierten Gründen. Wenn im Absolutismus das Fürstentum z.b. zwanghaft notwendig war, um beispielsweise die Stabilität des Reiches nach innen in Kriegszeiten sicherzustellen, dann wäre dies auch ein Sachzwang. Das wir uns davon weg entwickelt haben, hat ganz andere Gründe und war keine politische Entscheidung eines Entscheidungsträgers, sondern eine gesellschaftliche Entwicklung. Das ist also ein ebenso wenig taugliches Beispiel. Außerdem hat ja auch keiner gesagt, dass realpolitische Entscheidungen die ultima ratio sind.

Ursprünglich entstand diese Unterdiskussion ja aus deinem Einwand, die SPD sei nicht links. Daraufhin habe ich konsterniert, dass wenn Ideologien auf realpolitische Sachverhalte stoßen, sich halt ebenfalls auf einen Kompromiss einlassen müssen. Das hat man in den letzten Jahrzehnten ganz gut bei den Grünen gesehen, darum ging es mir letztendlich. Die politische Auseinandersetzung außerhalb der Echokammer wie bei der Linkspartei, wenn man machtpolitisch mit einem großen politischen Gegenpart agieren muss wie die SPD mit der CDU in der GroKo, führt halt dazu, dass man Kompromisse finden muss. Und wenn man das klassische Schema der rechts/links Einteilung ansetzt, wird eine deutliche politische Färbung, vor allem in der Flüchtlingskrise deutlich. Das war ja auch nur ein möglicher Erklärungsversuch von mir, begründet auf der Annahme, die patronisierende Haltung der öffentlich-rechtlichen Medien habe zu einem maßgeblichen Bruch in der Gesellschaft geführt. Faktisch fand und findet im öffentlich wahrnehmbaren Diskurs keine Diskussion darüber statt, ob das alles so richtig lief und ob man nun bestimmte Aspekte der hier ankommenden Menschen kritisieren darf, wie z.b. die Religion, kulturelle Unterschiede, gewalttätige Haltung vieler Flüchtlinge, die aus dem Islam/dem Glauben begründete Homophobie und Sexismus, etc. pp.

Das wird gerne schnell abgebügelt und da sind auch die öffentlich-rechtlichen gerne dabei, berechtigte Einwände, Ängste oder Erfahrungen des Bürgers kleinzureden. Es entsteht halt der Eindruck, da sitzen die Journalisten im Elfenbeinturm und predigen Wasser und trinken selbst den Wein, und das schmeckt vielen Bürgern, die direkten Kontakt mit den Problemen der massenhaften Einwanderung einhergehen haben, natürlich nicht. Den Leuten dann einzureden, dass diese Probleme gar nicht existent sind oder Opposition, Unverständnis dagegen sie zu “Nazis” oder “Flüchtlingsgegnern” macht, sorgt für eine Verschärfung des Grabens, der ebenso sehr stark von der linken Seite, von der evangelischen Kirche, linken Parteien wie SPD, Grüne und die Jugendorganisationen befeuert wird wie von AfD, Pegida, teilweise CSU und Co. Der bürgerliche Flügel der SPD/Grünen (z.b. Palmer), die FDP und die CDU in Gänze sind sich indes einig als Mitte der Gesellschaft und bekommen daraufhin von beiden Seiten verbal auf die Fresse. Die eine Seite will jeden reinlassen und hält das rechtlich notwendige Instrument der Abschiebung für unmenschlich, die andere Seite will eine immaginäre Mauer hochziehen und erklärt pauschal alle zu kollektiven vergewaltigendem Flüchtlingspack. Das verleitet natürlich innerhalb der Parteien auch dazu, sich im Wahlkampfjahr programmatisch stärker abzugrenzen und sich auf eine der beiden Seiten zu stellen, auch um diese beiden sehr radikal gegensätzlichen Bewegungen etwas abzuschwächen.

Ich glaube es ist auch deshalb eine sinnlose Aktion gewesen, was die Tagesschau hier fabriziert hat, weil der Graben längst zu groß geworden ist. Es wurde mittlerweile unterfüttert durch antisemitische Verschwörungstheorien, Gefasel von “denen da oben”, irgendeiner Führungselite, in diesen Kreisen hat der “echte Journalismus” schon längst komplett seine Glaubwürdigkeit eingebüßt. Und es hat leider einen wahren Kern, wenn man den Medien und vor allem ARD/ZDF Manipulation vorwirft.

[QUOTE=ExtraKlaus;491151]Atomenergie ist eine CO2-neutrale Energieerzeugungsmethode, die als einzige Technologie umweltneutral zentralisiert unseren Grundbedarf an Strom decken kann, einzig die Problematik der Endlagerlösung besteht. [/QUOTE]

Also die GAUs siehst du nicht als ein klein wenig problematisch an?
Und die “einzige” klitzekleine Problematik der Endlagerung ist eben genau das nicht: klein
Zumal das komplett ausblendet, dass auch die ganzen Halden abgereicherten Urans nicht einfach irgendwo auf eine Kippe gepackt werden können, sondern möglichst fern von Wasserkontakt gelagert werden müssen. In deinem Trinkwasser oder irgendwie in der Nahrungskette willst du das Zeug nämlich ganz sicher nicht haben.

[QUOTE=ExtraKlaus;491151]
Ein Sachzwang ist für mich nichts, was als “Zwang” aus einer bestehenden Konstellation entsteht, sondern eben ein Handlungszwang aus sachlichen und faktenbasierten Gründen.[/QUOTE]

Und wo gibt es diese ganz genau eine Option ergebenden sachlichen und faktenbasierten Gründe? Wenn das immer so klar erkennbar wäre, dann wäre die Welt ein ganzes Stück leichter. Die Bewertung von Fakten und Sachlagen kann völlig unterschiedlich ausfallen. Selbst in der Naturwissenschaft, wo man ja eigentlich meinen sollte, dass ziemlich vieles klar vorgegeben oder definiert ist, kannst du völlig unterschiedliche Einschätzungen zu Themen von unterschiedlichen Experten kriegen. Ich selbst arbeite in der IT und auch da kannst du von Glück reden, wenn mal alle die halbwegs gleiche Einschätzung haben.
Du kannst es gerne anführen, ernst nehmen tue ich einen solchen Argumentationszweig nicht. Wenn in der Politik von Sachzwängen und Realpolitik geredet wird, dann dient das fast immer als völlig primitives Mittel zur Darstellung der eigenen Position als sowas wie alternativlos.
Ich habe aber verstanden was du meinst und von mir aus können wir das Thema an dieser Stelle beenden.

Zu deinen restlichen Ausführungen habe ich nichts mehr zu sagen. Du hattest das in ähnlicher Form ja schon mal vorgetragen und im Groben teile ich deine Einschätzung zu den ÖRs. Wenn du zurückblickst, dann war vielleicht die frühere Linkslastigkeit von ARD und die Rechtslastigkeit des ZDF gar keine so schlechte Nummer.

[QUOTE=ExtraKlaus;491151]
Ich glaube es ist auch deshalb eine sinnlose Aktion gewesen, was die Tagesschau hier fabriziert hat, weil der Graben längst zu groß geworden ist. Es wurde mittlerweile unterfüttert durch antisemitische Verschwörungstheorien, Gefasel von “denen da oben”, irgendeiner Führungselite, in diesen Kreisen hat der “echte Journalismus” schon längst komplett seine Glaubwürdigkeit eingebüßt. Und es hat leider einen wahren Kern, wenn man den Medien und vor allem ARD/ZDF Manipulation vorwirft.[/QUOTE]

Naja, du monierst Hochnäsigkeit bei den ÖRs, brichst die Kritik von denen unten aber dann ebenfalls recht arrogant auf “Gefasel” und irgend ein Führungselitegelaber runter? Oder verstehe ich da jetzt irgendwas falsch?

[QUOTE=HerrRossi;491153]Also die GAUs siehst du nicht als ein klein wenig problematisch an?[/QUOTE]

Du, ich möchte ja eigentlich gar nicht über das Thema Atomenergie als solche sprechen, sondern habe ja nur dein Beispiel aufgenommen. Wir können diese Diskussion als solche ja an anderer Stelle sehr gerne fortführen. Ich hatte ja halt schon vorher geschrieben, dass es zwei Entscheidungswege gab, die aber von keiner Seite klar kommuniziert wurden.

a) Wir bleiben bei der Atomkraft als Übergang, haben damit aber eine CO2-Neutrale Grundversorgung
b) Wir steigen aus, müssen aber entweder vorher massiv in die Forschung investieren oder wieder auf konventionelle Energieerzeugung setzen, weil faktisch die EEG (leider!) nicht die Grundversorgung sicherstellen können.

Und wie die persönliche Bewertung darüber ausfällt, wie wahrscheinlich ein “GAU” in einem deutschen Kraftwerk mit deutschen Sicherheitsstandards wäre, ist ja erst einmal völlig irrelevant für die Diskussion. Das jemand die Endlagerproblematik als zu großes Thema ansieht und auch Angst vor einem Unfall hat und deshalb einen Ausstieg als nötig erachtet, spreche ich ja niemandem ab. Wirklich nicht. Nur wäre eine realpolitische Entscheidung für mich halt so ausgefallen, dass man sich an einen Tisch setzt und gemeinsam einen Plan ausarbeitet, der aber halt auch Konsequenzen beinhaltet. In der Debatte damals gab es halt die “Umweltaktivisten”, die im Grunde den Kuchen essen aber auch behalten wollten: CO2 ist doof, Atomkraft ist doof, wollen wir alles nicht. Aber mit der realen Situation hat das nichts zu tun und dann hätte man nämlich auch die Atomgegner in die Pflicht nehmen können nach dem Motto: Ja, dann sagt uns mal wie wir das Problem so lösen, wie ihr das gerne hättet. Denn rummeckern ist immer einfacher als wirklich auch Handlungsalternativen zu entwickeln.

[QUOTE=HerrRossi;491153] Und die “einzige” klitzekleine Problematik der Endlagerung ist eben genau das nicht: klein[/QUOTE]

Das ist z.b. ein Thema, bei dem mir das Ländergeplänkel unfassbar auf den Sack geht. Das hat auch mit Realpolitik nicht viel zu tun, sondern ist nichts anders als: “Wir profitieren zwar alle davon, vor allem in Bayern, aber den Mist könnt ihr mal schön in Niedersachsen abladen”.

[QUOTE=HerrRossi;491153]Wenn du zurückblickst, dann war vielleicht die frühere Linkslastigkeit von ARD und die Rechtslastigkeit des ZDF gar keine so schlechte Nummer.[/QUOTE]

Richtig.

[QUOTE=HerrRossi;491153]Naja, du monierst Hochnäsigkeit bei den ÖRs, brichst die Kritik von denen unten aber dann ebenfalls recht arrogant auf “Gefasel” und irgend ein Führungselitegelaber runter? Oder verstehe ich da jetzt irgendwas falsch? [/QUOTE]

Jein, ich sage das die Entwicklung eher so abläuft: Jemand ist mit dem Programm nicht mehr zufrieden und findet seine Lebensrealität nicht mehr repräsentiert. Dann informiert er sich im Internet, wo halt viele Schwachköpfe rumlaufen und ihm etwas vorfaseln von wegen “Die öffentlich-rechtlichen werden von Angela Merkel, Obama oder gleich den Echsenmenschen geleitet und übrigens, wusstest du, dass die BRD gar kein Staat ist und wir immer noch von den Amis besetzt sind?”. Etwas, aber nicht viel subtiler ist die AfD ja mit ihrem Geflenne der bösen “Mainstream-Medien”. Und daraus entwickelt sich dann Zorn und Hass, denn wenn die taz schreibt, dass ich ein Nazi bin weil ich Flüchtlinge ablehne, kauf ich diese Zeitschrift halt nicht. GEZ-Gebühren muss ich unabhängig davon bezahlen, egal ob ich da jetzt eine linkspolitische Agenda in der Berichterstattung sehe oder generell die Glaubwürdigkeit durch falsche oder vermeintlich falsche Darstellung der Flüchtlingskritiker eingebüßt hat. Oder weil ich ein Aluthuttragender Vollidiot bin, der glaubt, RT wäre das Maß aller Dinge und ARD/ZDF Staatsmedien, weils ja einen Rundfunkstaatsvertrag gibt.

[QUOTE=ExtraKlaus;491156]

Jein, ich sage das die Entwicklung eher so abläuft: Jemand ist mit dem Programm nicht mehr zufrieden und findet seine Lebensrealität nicht mehr repräsentiert. Dann informiert er sich im Internet, wo halt viele Schwachköpfe rumlaufen und ihm etwas vorfaseln von wegen “Die öffentlich-rechtlichen werden von Angela Merkel, Obama oder gleich den Echsenmenschen geleitet und übrigens, wusstest du, dass die BRD gar kein Staat ist und wir immer noch von den Amis besetzt sind?”. Etwas, aber nicht viel subtiler ist die AfD ja mit ihrem Geflenne der bösen “Mainstream-Medien”. Und daraus entwickelt sich dann Zorn und Hass, denn wenn die taz schreibt, dass ich ein Nazi bin weil ich Flüchtlinge ablehne, kauf ich diese Zeitschrift halt nicht. GEZ-Gebühren muss ich unabhängig davon bezahlen, egal ob ich da jetzt eine linkspolitische Agenda in der Berichterstattung sehe oder generell die Glaubwürdigkeit durch falsche oder vermeintlich falsche Darstellung der Flüchtlingskritiker eingebüßt hat. Oder weil ich ein Aluthuttragender Vollidiot bin, der glaubt, RT wäre das Maß aller Dinge und ARD/ZDF Staatsmedien, weils ja einen Rundfunkstaatsvertrag gibt.[/QUOTE]

Den Teil oberhalb dieses Quotes belasse ich jetzt mal als erledigt. Ich habe da eigentlich keinen großen Diskussionsbedarf mehr.

Zum Quote:
Ich halte das für eine Verkürzung der Problematik. Es sind doch nicht nur die AFDler, die ein Problem mit den ÖRs haben?
Oder meinst du, dass bei diesem Format genau nur diese Leute angesprochen werden und bei denen ist es eh sinnlos? OK, wenn man das Thema so eingrenzt und das Format lässt das ja durchaus vermuten, dann ist es wirklich in jeglicher Hinsicht ein völlig zum Scheitern verurteilter Ansatz.
Es ist dann sogar tatsächlich eher ziemlich perfide, weil mit dem Format sagt man dann ja indirekt: Schaut her, wir reden mit unseren Kritikern, definiert dabei dann aber auch gleich die Kritiker so um als würden das alles nur AFDler und Spinner sein und negiert damit nebenbei, dass viele Kritiker eigentlich gar nicht aus diesem Lager kommen.
Noch eine Stufe weiter gedacht kann man daraus dann auch machen: Wenn du uns kritisierst, dann musst du ja AFDler bzw. Spinner sein…

[QUOTE=HerrRossi;491157]Ich halte das für eine Verkürzung der Problematik.[/QUOTE]

Ich habe ja auch nur nochmal meine Verkürzung des “Gefasels von denen da oben” ausgeführt, natürlich verkürzt das die Problematik :ugly

[QUOTE=HerrRossi;491157]Es sind doch nicht nur die AFDler, die ein Problem mit den ÖRs haben? [/QUOTE]

Nein, ich unterstelle der AfD aber sehr wohl, bewusst mit dem Narrativ der “manipulierenden Staatsmedien” zu arbeiten. Das machen sie wie gesagt etwas subtiler als Pegida und andere Schwachmaten, wie z.b. Reichsbürger, ändert aber an der vermittelten Botschaft nichts. Es wird ein Bild gezeichnet, bei der der Mainstream dominiert ist von den fünf etablierten Parteien, CDU/SPD/Grüne/FDP/Linke. Dazu bastelt man sich dann das “Staatsmedium” ARD und ZDF, und suggeriert damit das Bild, dass nur eine bestimmte Meinung legitim und vertretenswert ist und die AfD bewusst durch den Einfluss dieser Parteien, weil sie ja so eine Bedrohung darstellen würde, falsch dargestellt würde oder dort ihre Thesen und Vorschläge teilweise gar nicht stattfinden würde (ein absurder Vorwurf, aber egal).

Mein Problem damit, dieses Bild kollektiv und pauschal als den Schwachsinn abzutun, der er nach außen ist, liegt darin, dass ich einen wahren Kern in diesen Lügen erkenne. Und wir alle wissen, die beste Manipulation ist nichts komplett aus den Haaren herbeigezogenes, sondern eine Hyperbel einer realen und faktischen Situation. Es gibt eine politische Färbung der Medien, auch der öffentlich rechtlichen, halt durch den Umstand gefördert, dass man sich als Journalist mittlerweile eher als Meinungsmacher, als vierte Macht im Staat sieht. Und das hat halt, wie ich ja auch schon mehrfach ausgeführt habe, Konsequenzen, wenn man allerdings Meinungen vertritt und dies mit einer gewissen Arroganz ausstrahlt, in denen sich viele Menschen, die aber faktisch die Finanzierer dieser Meinungsäußerung sind, nicht repräsentiert sehen. Das ist ein bisschen so, als würdest du in einem Laden gezwungen werden immer wieder einzukaufen, aber der Händler dir jedes Mal, “Schönen Tag noch, Nazi-Arschloch” entgegenruft. Man könnte als Gebührenzahler halt durchaus zu der Auffassung kommen, dass die Dinge, die ich finanziere, auch meine Meinung widerspiegeln soll (eben: Wessen Brot ich ess’ dessen Lied ich sing).

Wo die Aussage der “Demokratieabgabe” dann aber zutrifft, ist ja eben der Punkt, dass die öffentlich-rechtlichen eben NICHT ausschließlich das wieder geben sollen, was die Geldgeber hören wollen, sondern unabhängige Berichterstattung. Das schließt für mich aber eben auch ein, dass man sich diese Positionierung nicht erlauben kann, wenn im Gegenzug andere Meinungen nicht gehört werden und faktisch nicht stattfinden. Das fängt an bei der Ideologie, das es mehr Geschlechter gibt als zwei und das man sie sich aussuchen kann wie eine Kugel Eis, wie von funk verbreitet an. Setzt sich aber eben auch darin fort, dass in der Flüchtlingskrise kollektiv alle Journalisten der “etablierten Medien” sich komplett in die Nesseln gesetzt haben mit ihrer Art, die ganze Thematik zu begleiten und dies viele Menschen, die wirklichen Kontakt mit den sich ergebenden Problemen haben, von den Medien weg zu Bauernfängern und Propaganda eines RT Deutsch und vergleichbare Formate geführt hat.

[QUOTE=HerrRossi;491157]Es ist dann sogar tatsächlich eher ziemlich perfide, weil mit dem Format sagt man dann ja indirekt: Schaut her, wir reden mit unseren Kritikern, definiert dabei dann aber auch gleich die Kritiker so um als würden das alles nur AFDler und Spinner sein und negiert damit nebenbei, dass viele Kritiker eigentlich gar nicht aus diesem Lager kommen.
Noch eine Stufe weiter gedacht kann man daraus dann auch machen: Wenn du uns kritisierst, dann musst du ja AFDler bzw. Spinner sein… [/QUOTE]

Ja, und da sich die ARD hier mit der Amadeu-Antonio-Stiftung gemein macht, die von einer Ex-Stasi-Spitzel geführt wird und unter anderem Leute wie die Ex-Piratin Frau Julia “Bomber Harris do it again” Schramm beschäftigt hat, ist das auch meiner Meinung nach eine mehr als legitime Kritik. Es wird von dieser Stiftung und dieser Stiftung allein festgelegt, was “Hatespeech” ist und was nicht. Eine Stiftung, die die Ideologie der “safe spaces” verfolgt, also einer Idee, bei der jegliche Kritik, egal wie berechtigt oder nachvollziehbar, ohnehin zu Hass diskreditiert wird, weil man ja nichts zulassen muss, was außerhalb der eigenen Komfortzone liegt. Dieses Narrativ, dass du hier aufzählst, findet man im linken Spektrum zuhauf und das spiegelt sich im gewünschten SPD-Zensurgesetz (Netzdurchsetzungsgesetz) auch wieder. Ich werfe der ARD hier also vor, im Sinne Maas gehandelt zu haben um hier dem “Hate” ein Gesicht zu geben und jegliche Kritik als “Hatespeech” darzustellen und damit die Notwendigkeit dieser faktischen Einschränkung der Meinungsfreiheit zu propagieren.

Wenn es um einen Dialog gegangen wäre, dann hätte man nicht diesen schwammigen Begriff der Hassrede genommen und von einem kritischen Dialog gesprochen, nicht von einer “Mutprobe”, die Anonymität (die im Internet die Regel und nicht die Ausnahme darstellt) aufzugeben und sich vor Medienprofis, die sich entsprechend vorbereiten konnten und die volle Macht darüber haben, dich rauszuwerfen oder stummzuschalten, zu blamieren. Ein Wunder, das kaum jemand daran partizipiert hat, weil die Intention von vornherein allen klar war. Und echte Trolle kann man sowieso damit nicht locken, sie haben ja keine legitime Kritik, sie trollen nur herum. Also was war die Intention dieser Aktion/dieses Formates?

Ich finde es immer lustig, dass Herr Rechthaber himself sich über Linke im ÖR und das Mediengesetz des Herrn Maas beschwert. Wer hat denn überall die Mehrheit? Wer kann denn das Gesetz des SPD- Ministers ganz einfach im Kabinet oder im Bundestag kippen? Doch nicht etwa seine gottgleiche CDU/CSU? Nein! Doch! Oh…

Fleischhauer und Broder sollen ins ÖR? Reichen dafür nicht Hahne und Konsorten? Mehr Rechte Themen im ÖR? Ein 24h- Report München Sender sollte dann für den Proporz ausreichen.

Mit Dieter Nuhr gibt’s sogar rechte Comedy im Ersten.

[QUOTE=ExtraKlaus;491012]Da hat sich das Konzept der J&S-Redaktion noch auf die ARD übertragen. Traurig, dass sich die Tagesschau auf so einen Unsinn einlässt. Die bösen “Hasstrolle” (scnr) Dorian und Imp (aus der J&S-Kritik bekannt) haben übrigens jeweils 30 Sekunden bzw. so ne knappe Minute Zeit bekommen, in der direkten Konfrontation mit Anja Reschke.

Eher ein blamables Bild, was die Tagesschau hier, vermutlich unter Anstiftung der Amadeu-Antonio-Stiftung, abgibt.[/QUOTE]

Gibt es hier eigentlich nur Linksextremisten oder Rechtsextremisten?

[QUOTE=Yperit;491217]Gibt es hier eigentlich nur Linksextremisten oder Rechtsextremisten?[/QUOTE]

Keine Ahnung, wie Rechtsextremistisch bist du dass du alle anderen als Linksextremisten bezeichnest?

[QUOTE=Rynam;491219]Keine Ahnung, wie Rechtsextremistisch bist du dass du alle anderen als Linksextremisten bezeichnest?[/QUOTE]

Ich habe nicht “alle anderen” als linksextremistisch bezeichnet. Ansonsten ergäbe mein obiger Beitrag keinen Sinn.