Nicht wirklich, ich bin selbst Opfer von Sexuellen Kindesmissbrauch und allgemeiner Kindesmisshandlung, ich weiß aus erster Hand was nun wirklich schädlich für mich war, der Missbrauch war kurz und knapp, ein Typ hat mich in den Keller gelockt und wollte das ich die Hose runter ziehe, ich habs gemacht und er hat mir ein bisschen am Pillemann rumgespielt, das wars, danach kam nichts mehr.
Ich schließe mich toxicity an. Angeblich ist sexueller Missbrauch so häufig und dann müsste er ja auch einigen Forumsmitgliedern in ihrem Leben widerfahren sein.
Bei mir begann der Missbrauch mit 6 Jahren von meiner Schwester. Ich musste an ihr sexuelle Handlungen ausführen, meine Schwester war 13 Jahre alt. Ich wurde darauf erzogen, zu machen was man mir sagte. Meine Schwester ist definitiv nicht pädophil, ich war nur ein Mittel ihre sexuelle Lust zu befriedigen, ähnlich einem Vibrator, hat es mich verstört? Auf alle Fälle! Am schlimmsten ist es, dass man aufgrund des Tabus man nicht darüber reden durfte, vor allem gegenüber meiner Familie, die ein kaputter Haufen scheiße war. Jedes mal wenn man seine Schwester sieht, weiß man dass man über dieses Thema nicht reden darf und ich auf eine Mauer des Schweigens treffen würde.
Neben der Gewalt in meiner Familie (diese hat es mir schwer gemacht zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen) und des sexuellen Missbrauchs, ist es einer der Hauptprobleme, dass Menschen aus zerrütteten Elternhäusern niemals Geborgenheit und eine glückliche Kindheit hatten. Das irritiert im Leben sehr, weil man dieses Bedürfnis nach Geborgenheit hat, aber auch gleichzeitig misstrauisch wie sonst was ist. Normale Beziehungen sind so gut wie nicht möglich und meine Beziehungen zu Frauen haben darunter sehr gelitten. Sex ist für mich ein Problem, ich empfinde ncihts als Ekel und habe keinen Spaß oder genieße etwas. Sex ist für mich eine Qual und leider bin ich dadurch asexuell orientiert, das liegt an meiner Vergangenheit und nichts anderes. Sexualität ist nur zu einem geringen Teil Triebverhalten, es ist eher erlerntes Verhalten, so ist zumindest meine Erfahrung.
Mein sonstiges Leben war auch sehr unglücklich, eine gewisse zeit konnte ich meine persönlichen Probleme mit oberflächlichen Selbstbewusstsein kompensieren, war ind er Schule sehr gut und hatte lauter einsen. An meiner familiären Situation hat sich trotz Scheidung nichts ins Positive geändert. Meine Mutter war depressiv und unglücklich, darüber hinaus war auch das Geld knapp wie sonst was. Mein Vater hat zwischenzeitlich mehrere Jahre wegen meiner angeblich so hysterischen Mutter den Kontakt komplett abgebrochen. Mein Bruder und meine Schwester lebten bei meinem Vater.
Unter der Verantwortung in der Schule Leistung zu bringen und alle meine privaten Probleme bin ich zusammen gebrochen und von daheim weg gerannt. In den Zeiten in denen ich zur Schule gegangen bin, wurde ich dann auch gemobbt, was nie wieder mehr aufhörte, davor konnte ich mich dagegen wehren. Ich wurde später in ein Heim gebracht, wo ich mich einigermaßen wieder sortieren konnte.
Meine Mutter ist zwischenzeitlich nach England ausgewandert.
Anschließend hat man mich in ein betreutes Wohnen gesteckt, für normale Jugendliche , wo ich der einzige war, der aufs Gymnasium ging. Betreutes Wohnen speziell für Jugendliche ist der größte Beschiss überhaupt. Keiner ist da herausgekommen und hat irgendetwas erreicht, alle sind in Drogen und Alkohol abgerutscht, ich hab so einen scheiß nie angefasst. Dennoch bin ich psychisch zusammengebrochen. Mir wurde nicht geholfen. Max. 2 mal die Woche kamen „Betreuer“ und haben gar nichts gemacht, ich habe die Schule geschwänzt und niemanden hat es interessiert. 3 Wochen lang habe ich das getan, bis ich mich an meinen Vater gewendet habe, der mich dann rausgeholt hat.
Beim Gespräch mit der Schulleitung, wo es darum ging wie es nun weiter ging, bekam ich ein Halbjahreszeugnis mit lauter sechsen, wegen Leistungsvermeidung, meine privaten Probleme dürfen wortwörtlich nichts mit meiner Schule zu tun haben. Ich habe versucht nach England zu meiner Mutter zu ziehen um meine Schule dort fertig zu machen, ich hatte von einer Schule von dort sogar die Bestätigung, das wenn ich das Schuljahr in D schaffe, darf ich auf deren Schule gehen. Leider hatte ich eine 5 zu viel. Danach hatte ich eine depressive Phase anschließend ist bei mir eine Erbkrankheit ausgebrochen, die keiner vorher kannte. mehrere Operationen, die alle nicht ganz geklappt haben jetzt stark Bewegung eingeschränkt und arbeitsunfähig. Dass meine Schule gescheitert ist, ist jetzt unbedeutend, ich hätte davon eh nichts gehabt außer ein Papier.
Jetzt ist die Frage, was war daran Schuld? Der sexuelle Missbrauch und körperlich erlittene Gewalt sind da nicht vergleichbar, der sexuelle Missbrauch hat mein Sexualleben und mein Vertrauen zu Menschen zerstört, die Gewalt auf Dauer meine Fähigkeit mich zu wehren. Beide haben meinem Selbstvertrauen sehr geschadet.
Da ich jetzt den ganzen Tag Zeit habe und auch in meiner eigenen Wohnung lebe und weit weg von meiner alten Heimat, hat man Zeit sein Leben zu sortieren und sich selbst wieder kennen zu lernen und vor allem sich wieder selbst leiden zu können. Mit meinen Vater und meiner Mutter bin ich im reinen, ich besuche beide soweit es geht und verstehe mich gut, meiner Mutter die Schuld an meinem Leben zu geben ist falsch, sie war psychisch sehr krank und unglücklich, jetzt geht es ihr gut und sie ist selbstbewusst. Ich verstehe mich mit meinem Vater sehr gut, um seinen Charakter zu verstehen muss man wissen, dass er selbst eine sehr schlimme Kindheit hatte und immer kämpfen musste, dazu kommt sein Hang zu Perfektionismus, der mit Problemen nur sehr schwer umgehen kann. Ihm nur Vorwürfe zu machen tut gar nichts zur Sache, manchmal muss man auch vergeben können.
Mit meiner Schwester kann man nicht reden, das Klima ist sehr steril, das muss man akzeptieren.
Im Leben nicht verbittert zu werden, ist für mich eine der Hauptaufgaben.
Gegen Missbrauch am Kind muss mehr aufgeklärt werden, RTL sollte darüber Beiträge zu machen, wie viel Elend Kinder teilweise erleiden müssen und nicht solche reißerischen Beiträge mit eine politischem Unterton. Es verzieht die Realität vom sexuellen Missbrauch aufs übelste, der böse Mann auf dem Spielplatz ist eher eine Randerscheinung. Sexueller Missbrauch ist da wo man ihn meistens nicht erwartet. Es muss Beratungsstellen für Opfer sowie für Täter geben und vor allem sollte man die Hysterie aus dem Thema hinausnehmen.