Psychopharmaka

Psychopharmaka können m. M. n. durchaus sinnvoll sein. Viele psychische Krankheiten sind mit Therapie alleine schlecht zu behandeln, da muss man erstmal die schlimmsten Symptome mit Medikamenten behandeln, damit man überhaupt zum Patienten durchdringt. Viele Psychische Krankheiten haben ja auch eine seht starke neurologische Komponente, z. B. Störungen im Hormonhaushalt, die nach einem auslösenden Erlebnis aufgetaucht sind und von selbst nicht mehr weggehen.

so sollten Psychopharmaka eigentlich nicht wirken. Wenn alles glatt läuft, wirkt es nicht berauschend, sondern gleicht nur eine physische Fehlfunktion aus. Bei den meisten Antidepressiva würde ein Gesunder keine Wirkung spüren (höchstens die Nebenwirkungen, wie trockenen Mund etc.). Antidepressiva sind keine Glücklichmacher.

Ich betrachte Antidepressiva wie einen Rettungsring: wenn man einem Ertrinkenden einen Ring zuwirft, kommt er an die Oberfläche, also auf „Normallevel“. Wenn ich dagegen einem Schwimmer einen Rettungsring zuwerfe passiert gar nichts, er kommt nicht über das normale Niveau heraus. Er würde also nicht anfangen zu fliegen. Ebenso wenig wird ein Gesunder durch Antidepressiva ein Stimmungshoch erleben.

@Maschendraht,
ich habe von einem Tropf geschrieben, der mir nach einer OP in einer Nacht voller Schmerzen gegeben wurde.
Sicher war das irgendwas Psychedelisches, denn so habe ich es empfunden, aber das setze ich doch nicht gleich mit Psychopharmaka, die ständig eingenommen werden müssen/sollen.
Und wenn Psychopharmaka Menschen helfen, dann ist das vollkommen ok. Habe ich doch gar nichts dran moniert.
Was ich befremdlich finde, dass hier Medikamente beim Namen genannt werden.

@Norma_l
ich wollte dir nichts unterstellen. ich wollte es nur vorsorglich klarstellen, weil viele Leute Antidepressiva für Drogen, Glücklichmacher tec. halten

Psychopharmika sind individuell, was bei den einen wirkt, wirkt bei den anderen nicht, obwohl dieselbe Diagnose.

Antidepressiva hellen nur die depressive Verstimmung eines depressiv Kranken auf, die Stimmung eines Gesunden, der sich depressiv fühlt, wird nicht beeinflusst. Bei Gesunden kommen nur die Nebenwirkungen zum Tragen.

http://www.psychiatrie-aktuell.de/bgdisplay.jhtml?itemname=antidepressiva

Ich selbst nehme Medikinet bei ADHS. Ist jetzt ein ganz anderes Format als Antidepressiva.

Das nämlich von vielen „Nichtwissenden“ als Ruhigsteller bezeichnet wird, obwohl es eine Stimulanz ist.

Bei ADHSler wirkt die Stimmulanz als „on-off“-Phänomen, was man am ehesten mit einem Schalter vergleichen könnte. Bei richtig eintitrierter Dosierung, also individuell ermittelter Dosis, die ideal für die Beeinflussung des Dopaminsystems bei dem Patienten ist, beschreiben ADHSler eine deutliche Verbesserung der Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsfunktionen.

Einen Nicht-ADHSler wäre das Medikament fatal. - Da wäre die Stimulanz auch stimmulierend.
Menschen ohne ADHS können auch eine unspezifische Konzentrations- oder Leistungssteigerung mit Psychostimulanzien erzielen, was ja zum missbräuchlichen Einsatz dieser Substanzgruppe u.a. bei Studenten zur Leistungssteigerung oder Wachheit vor Prüfungen geführt hatte. Zudem wurde die appetithemmende Wirkung als vermeindliche „Appetitzügler“ missbraucht. Im wesentlichen herrschen aber für Menschen ohne ADHS eher Effekte auf das sympathische Nervensystem vor. Durch die Aktivierung des Sympathikus wird ein leichtes Unruhegefühl, vielleicht auch Herzrasen oder leichter Blutdruckanstieg ausgelöst. Dies erleben die meisten bereits als unangenehm (vergleichbar starker Nervosität oder einem zu starkem Kaffeekonsum).
Im Gegensatz zu dem deutlich spürbaren „an-aus“-Effekt bei Patienten mit ADHS erleben Menschen ohne ADHS eher eine kontinuierliche und deutlich dosisabhängige Wirkung. Je höher die eingenommene Dosis desto stärker werden auch die empfundenen Missempfindungen sein.
In den Sinne, ein Nicht-ADHSler wird unter den Wirkstoff Methylphenidat hyperaktiv.

Ich finde es immer wieder krass, wie schnell Leute mit solchen Sprüchen um sich werfen, Antidepressiva seien nur was für Patienten, die eventuelle Fehlfunktionen etc. hätten. Mal abgesehen davon, dass es bei vielen geistigen Krankheiten gar nicht so leicht zu entscheiden ist, ob das Problem rein-psychischer Natur ist (die Grenze ist sowieso unscharf, zumindest wenn man kein Dualist ist), frag ich mich, wie man es eigentlich umsetzen soll, nur in diesem Fall Medikamente zu nehmen und ansonsten in eine Psychotherapie zu gehen. Ich selbst gehe zur Therapie und nehme Medikamente, ich weiß aber absolut nicht, wie ich meinen Alltag halbwegs auf die Reihe gekriegt hätte (als es mir übler ging) ohne Antidepressiva genommen zu haben. Soll sich jetzt jeder mit Problemen sofort einweisen lassen, oder ist es uns auch erlaubt, weiterhin zu arbeiten, zu studieren und ein Sozialleben zu besitzen? Eine Therapie außerhalb der Klinik kann nur langfristig helfen, aber man muss ja auch währenddessen irgendwie zu Rande kommen. Und das hat auch nichts mit gesellschaftlichem Druck (“Oh, ich muss für die Gesellschaft funktionieren, die beschneidet mich in meinem Wesen, mimimimi…”) zutun, sondern damit, dass man selbst weiterhin etwas leisten möchte, anstatt monatelang einen auf Einer flog über das Kuckucksnest zu machen. Dafür braucht man in vielen Fällen eben Antidepressiva oder andere Psychopharmaka und ich weiß nicht, was daran zweifelhaft sein sollte.

NietzschesÜberMilski, so spricht warlich nur jemand, der nicht unter Depressionen und Angst leidet. Die Gesellschaft ist in diesem Zusammenhang erstmal völlig belanglos

Für die einen… für die anderen die Quelle allen Übels.

Nur für ideologisch verwirte.

Das stimmt einfach nicht, Eisenfaust. Es ist ~ 100x schwieriger offen über psyschische Erkrankungen zu sprechen (also im Kontakt mit “der Gesellschaft” bzw Teilen davon) als über die meisten körperlichen.

Was aber glaube ich eher dadurch zu erklären ist, dass viele die Vorstellung haben das psychische Erkrankungen gleichzusetzen ist mit Unberechenbarkeit.

Qausi folgendermaßen:
Person 1: „Hallo, ich bin depressiv und nehme daher Medikamente.“
Person 2: Ach du scheiße, gleich bringt er sich um und dann bin ich am Ende Schuld weil ich ihn hätte aufhalten müssen.

Das Problem ist daher eher das die Leute die Symptome nicht richtig kennen und andererseits es in der menschlichen Natur liegt immer mit dem schlimmsten zu rechnen.

Ich hatte als Kind und Jugendlicher Asthma (ab und an habe ich auch jetzt noch Probleme, aber eigentlich ist es weg) wenn ich das jemandem gesagt habe hat es auch sofort übertriebene Reaktionen ausgelöst und jedes schwere Atmen oder Husten wurde anfangs zu nem Erstickungsanfall hochstylisiert.
Genauso wieviele Leute glauben das ich aufgrund meiner Allergien sofort mit nem Anaphylaktischen ins Krankenhaus komme wenn ich nur an ein Hamster oder Kaninchen denke.

Ungefähr so verhält es sich halt auch mit Geisteskrankheiten, es wird immer davon ausgegangen das sie die schlimmst mögliche Auswirkung hat. Das man bei den meisten Kranken zu 90% der Zeit gar nicht mitbekommt das sie krank sind oder es zumindest als halb so wild ansehen würde, ist einfach kaum bekannt.

Es würde halt schonmal helfen wenn man sich klar macht das auch bei psychischen Erkrankungen man nicht dauerhaft an allen Symptomen leiden. Wie bei fast keiner chronischen Krankheit. Klar ist dauerhaft etwas nicht richtig, aber über relativ lange Phasen kommen die meisten Menschen recht gut klar. Ansonsten könnten die wenigsten Depressiven ihre Krankheit über Monate oder Jahre mit sich rum tragen ohne das es jemandem auffällt.

Nur um das am Ende dieses viel zu langen Post nochmal klar zu stellen.

Ich glaube nicht das Eisenfaust sagen wollte, das die Gesellschaft keinen Belang für psychisch Erkrankte hätte, sondern viel eher das die Quelle der Krankheit nun einmal häufig nicht die Gesellschaft ist. Es handelt sich halt meistens um eine Fehlfunktion des Körpers. (Unzureichende oder übertrieben hohe Produktion bestimmter Hormone, o.ä.)
Daher denke ich auch ist diese Einteilung in „psychische“ und „körperliche“ Krankheiten relativer Unsinn. Wenn mein Körper ein bestimmtes Hormon nicht richtig herstellt, dann ist das in erster Linie ein körperlicher Defekt und kein psychischer.
Weshalb auch eine Aussage wie,

Da sollte man nicht denken man kann seine Psyche mit Drogen korrigieren, denn die Psyche kann man nur mit Psyche korrigieren
absolut nicht hilfreich ist.
Das ist nämlich einer der Gründe aus dem viele Kranke glauben nicht über ihre Krankheit reden zu dürfen, weil in der Gesellschaft die Vorstellung herrscht man müsse sich bei solchen Krankheiten halt nur mal zusammen reißen.
Wenn mir aber nun einmal bestimmte Hormone fehlen, dann kann ich mich zusammen reißen wie ich will. Ich werde immer noch unglücklich sein. Weil mein Körper gar nicht in der Lage ist glücklich zu werden.

Bei den Leuten die tatsächlich ohne Psychopharmaka klar kommen, kann man auch kaum von einer Krankheit reden. Die hatten halt eine depressive Phase oder von mir aus auch eine manische oder was auch immer. Das passiert eigentlich jedem mal. Da kommt man aber auch ohne fremde Hilfe eigentlich wieder raus, solange man kein vollkommen kaputtes soziales Umfeld hat.

Antidepressiva sind auch für andere Beschwerden hilfreich.
Ich nehme Amitriptylin, ein trizyklische Antidepressiva. Nicht immer, nur nach Bedarf.
Hilft komischer Weise gegen meine Clusterkopfschmerzattacken und gegen meine Heuschnupfenbeschwerden.

Daher denke ich auch ist diese Einteilung in „psychische“ und „körperliche“ Krankheiten relativer Unsinn. Wenn mein Körper ein bestimmtes Hormon nicht richtig herstellt, dann ist das in erster Linie ein körperlicher Defekt und kein psychischer.

Bitte schaue dir die Definition von „psychisch“ an. Der Begriff „Psyche“ umfasst die Gesamtheit unseres Denkens, Handeln und Tuns, erstmal egal ob es durch hormonelle Geschichten oder durch Prägung und Erziehung bestimmt ist.

Desweiteren ist die Zusammenführung der beiden Gruppen der Realität geschuldet, da die Medizin (also Psychiater und Neurologen) in vielen Fällen nicht genau die Ursachen herausfiltern können, da sich körperliche und <seelische> Ursachen häufig gegenseitig stark beeinflussen. Die Unterscheidung zwischen Psychiatern und Psychologen kann man eher im Bereich der Behandlungsansätze treffen, die im optimalen Fall kombiniert werden sollte.

Ein akutes Trauma z.B. ist wahrscheinlich nicht durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht und sollte langfristig psychologisch aufgearbeitet werden, jedoch macht es Sinn, die Folgen durch eine medikamentöse Therapie/Symptomlinderung bei einem Psychiater erstmal zu therapieren. Gleichzeitig macht es Sinn, bei vermutlich hormonell bedingten Störungen neben der medikamentösen Therapie z.B. mit einer Verhaltenstherapie zu arbeiten um auch darüber die Folgen der Krankheit zu lindern.

Desweiteren machst du in deinem Post zumindest scheinbar den Fehler, die medizinisch bedingten psychiatrischen Störungen zu Lasten der <seelisch> bedingten Störungen zu entschulden. Es klingt so, als sei die Krankheit entschuldbar, wenn sie durch hormonelle Probleme geschieht, aber wenn dies nicht der Fall ist, solle sich die Person vielleicht doch dann zusammenreißen. Vermutlich ist es nicht so gemeint, aber so klingt es.

Dazu finde ich es auch kritisch, das ein „klar kommen“ schon einen davon disqualifiziert erkrankt zu sein. „Klar kommen“ kann fern von wirklicher Lebensfreude sein und viele psychiatrisch erkrankte Personen ertragen ihre Krankheit einfach stillschweigend leidend, obwohl ihnen durch eine Therapie vielleicht geholfen werden könnte. Solange man nicht doch „Krankheit“ wieder als Stigma benutzt gibt es keinen Grund den Begriff der „Krankheit“ so eng auf Lebens- und arbeitsfähigkeit einzuschränken.

Tl;dr
Das Feld der psychischen Krankheiten ist sehr komplex und sollte nicht simplifiziert werden.

Edit: Meinte natürlich sowohl Hormone als auch Neurotransmitter, wie unten darauf hingewiesen wird. Es war mir vorher nicht ganz bewusst, dass dazwischen getrennt wird.

Erstens haben Hormone fast garnichts mit Psychischen Erkrankungen gemein, ist der Hormonhaushalt gestört passieren ganz andere Dinge (Brustwachstum und so ähnlich), was ihr meint sind keine Hormone sondern Neurotransmitter, die meisten Psychischen Erkrankungen gehen einher mit einen Ungleichgewicht der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin, ist zu wenig Serotonin im Gehirn führt das zu Depressionen, ein Überschuss von Dopamin kann zur Psychose führen, das mal so als Beispiel.
Auch stimmt es nicht das wenn „normale“ Menschen Antidepressiva nehmen nichts passiert, häufig bekommen sie das Serotonin-Syndrom (dies tritt häufig bei dem Missbrauch von SSRI auf).


Die Gesellschaft ist in diesem Zusammenhang erstmal völlig belanglos

Ist es nicht, viele Asperger Autisten wie ich bekommen Depressionen weil sie sich von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, besonders intensiv tritt dieses Problem in der Schulzeit ein wo viele Autisten aufgrund ihrer Andersartigkeit gemobbt werden…

P.S. ich bin Asperger Autist, habe seit meinen 11 Lebensjahr eine Chronische Depression und nehme dagegen das Antidepressivum Valdoxan…

@Baru :smt023 find dein Beitrag klasse.

Da hier andauernd Hormone angesprochen werden, es sind viel mehr Neurotransmitter, bei Depressionen die Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und/oder Dopamin betroffen.
Ein sogenanntes chemisches Ungleichgewicht bei der Ausschüttung dieser Botenstoffe.

http://www.netdoktor.at/health_center/gehirn/neurotransmitter.shtml

Nun kommt es darauf an, wieviel oder wenig ausgeschüttet bzw weitergegeben wird.
Bei psychischer Belastung, werden diese chemischen Übertragungen gestört.

Es kann die Ausschüttung gestört sein, so dass zu wenig oder zuviel ausgeschüttet werden.
Im präsynaptischen Spalt können zuviel Botenstoffe sein oder zu wenig.
Die Präsynapse nimmt zuviel Botenstoffe im synaptischen Spalt wieder auf, oder nicht.
Die Postsynapse nimmt zu wenig oder zuviel Botenstoffe auf.
Deshalb diese Unterschiedlichen Psychopharmika.
Die einen stimmulieren die Präsynapse, die einen hemmen sie.
Die einen hemmen die Wiederaufnahme der Postsynapse oder stimmulieren sie.
Dann die Kombi, die auf die Präsynapse und Postsynapse wirken. Entweder stimmulieren oder hemmen.

So mein Medikament macht das da:

Methylphenidat hemmt die Funktion von Transportern für die Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin. Diese Transporter sitzen in der Zellmembran der präsynaptischen Nervenzelle und dienen einer schnellen Wiederaufnahme der Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt. Infolge der Wiederaufnahmehemmung (Reuptake-Inhibition) ist die Konzentration dieser Neurotransmitter erhöht und länger andauernd. Dies führt zu erhöhtem Signalaufkommen am Rezeptor und unter anderem zu einer Erhöhung des Sympathikotonus. In geringem Maße sorgt Methylphenidat für die Freisetzung von Katecholaminen, die große Erhöhung der Dopaminkonzentration wird aber in erster Linie durch Wiederaufnahmehemmung erreicht.[11] Methylphenidat wirkt außerdem als Agonist am Serotonin-Rezeptor 5-HT1A und 5-HT2B.[12] http://de.wikipedia.org/wiki/Methylphenidat

Ich hoffe doch, ich konnte Euch erklären, dass die Neurotransmitter und dessen Botenstoffe für den Gemütsstand zuständig sind.
Ansonsten, fragt mich noch mal.
Habe mich mit diesen Themata intensiv beschäftigt.

@toxicity dur warst schneller :wink: Mein Sohn ist Asperger, der nimmt RitalinLA und Strattera übrigens, der ist noch hyperaktiv dabei.
P.S. wenn ich zuviel editiere, sind mir Rechtschreibfehler aufgefallen :lol:

Ach nochwas, ein Ungleichgewicht der Hormone, beeinflusst die Neurotransmitter; das erklärt die Stimmungsschwankungen z.B. bei Frauen während der PMS.

Bitte schaue dir die Definition von „psychisch“ an. Der Begriff „Psyche“ umfasst die Gesamtheit unseres Denkens, Handeln und Tuns, erstmal egal ob es durch hormonelle Geschichten oder durch Prägung und Erziehung bestimmt ist.

Stimmt schon… nur ist es im alltäglichen Sprachgebrauch doch stärker unterteilt. Weshalb bei „psychischen“ Erkrankungen häufig davon ausgegangen wird das sie „eingebildet“ sind oder einem schwachen Selbstbewusstsein oder was auch immer entspringen.
Die Hoffnung wäre halt indem man die Unterscheidung zwischen „psychisch“ und „körperlich“ in Bezug auf Krankheiten aufgibt, dass dadurch eine größere Akzeptanz entstehen könnte, auch psychisches leiden als unverschuldet anzunehmen.

Ein akutes Trauma z.B. ist wahrscheinlich nicht durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht und sollte langfristig psychologisch aufgearbeitet werden, jedoch macht es Sinn, die Folgen durch eine medikamentöse Therapie/Symptomlinderung bei einem Psychiater erstmal zu therapieren. Gleichzeitig macht es Sinn, bei vermutlich hormonell bedingten Störungen neben der medikamentösen Therapie z.B. mit einer Verhaltenstherapie zu arbeiten um auch darüber die Folgen der Krankheit zu lindern.

Vollkommen richtig, aber das ist ja im Prinzip wie bei jeder Krankheit. Wenn ich ne Lungenentzündung habe sollte ich nicht nur entsprechende Medikamente nehmen sondern meinem Körper gleichzeitig auch Ruhe gönnen und mich warm halten.
Andersrum reicht einfach nur Ruhe gönnen und warm halten auch nicht aus um ne Lungenentzündung auszukurieren. (Zumindest meistens nicht)
Daher kann man das als Grundregel für jede Krankheit ansetzen: Die besten Medikamente helfen nichts, wenn man seine Lebensumstände nicht anpasst. Und die besten Lebensumstände können nicht ausreichen, wenn Medikamente fehlen.

Desweiteren machst du in deinem Post zumindest scheinbar den Fehler, die medizinisch bedingten psychiatrischen Störungen zu Lasten der <seelisch> bedingten Störungen zu entschulden. Es klingt so, als sei die Krankheit entschuldbar, wenn sie durch hormonelle Probleme geschieht, aber wenn dies nicht der Fall ist, solle sich die Person vielleicht doch dann zusammenreißen. Vermutlich ist es nicht so gemeint, aber so klingt es.

Du hast recht… es klingt tatsächlich so und war wirklich nicht so gemeint. Da habe ich mich unsauber ausgedrückt. Ich werde mal mit einem kleinen Edit darauf hinweisen das es nicht so gemeint ist. Danke…

Dazu finde ich es auch kritisch, das ein „klar kommen“ schon einen davon disqualifiziert erkrankt zu sein.

Ja du hast recht, aber ich finde die Formulierung in dem Zusammenhang jetzt nicht so kritisch. Glaube zumindest das es durchaus so ankam das ich mit „klar kommen“ mehr meine als das reine ertragen können.
Ein wenig Alltagssprache wird doch auch bei so einem Thema erlaubt sein, oder?

@Neurotransmitter: ähm ja… natürlich, vielleicht sollte ich anfangen mir auch die richtigen Fachausdrücke zu merken. Aber abgesehen von dem fachlichen Fehler macht es ja inhaltlich keinen Unterschied in meinem Post. Aber man muss ja schon sagen das der Unterschied zwischen Hormonen und Neurotransmittern für den Laien durchaus schwierig ist. Immerhin sind sie beide als Botenstoffe zuständig nur halt an verschiedenen Orten und dadurch auch durch einen unterschiedlichen Aufbau. Ich persönlich muss zumindest sagen das ich einfach vom Fachwissen nicht wirklich in der Lage bin nachzuvollziehen, warum Neurotransmitter nicht einfach eine Unterordnung der Hormone sind.

:smiley: Ok, jetzt die Erklärung
Neurotransmitter werden von Nervenzellen am Ende ihres Axons in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und docken auf der anderen Seite an Rezeptoren anderer Nervenzellen an.
Erregung von Nervenzellen zu Nervenzellen.
Hormone werden dagegen von Zellen ins Blut ausgeschüttet und gelangen über die Blutbahn an ihren Bestimmungsort. In Abhängigkeit von der Art des Transports kann die gleiche Substanz einmal ein Neurotransmitter, ein anderes Mal ein Hormon sein .
Als Beispiel: Noradrenalin und Adrenalin kann als Neurotransmitter im Gehirn produziert werden, auch als Hormon im Nebennierenrinde.

Zum Beispiel ist Noradrenalin bei Stress zuständig. Das sogenannte Fluchthormon. Also einmaliger Stresszustand wird Noradrenalin als Hormon von der Nebennierenrinde freigegeben, bei ständigen Stress, wie z.B. bei einen Burn Out, ist dann der Neurotransmitter betroffen, der dort das Noradrenalin ausschüttet.

Oder auch der hier: http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=169569
erklärt es nochmals mit Fachausdrücken. Bitte sehr.

Und nochmals hier: http://www.medizinfo.de/endokrinologie/anatomie/botenstoffe.htm

:smt006

Nicht das ihr mir hier zu Biochemiker werdet. :wink:

Nur für ideologisch verwirte.

Du bist ein witziges Kerlchen. Lustigerweise fange nicht ich mit Ideologie an. Aber gut, Aber so ist das eben, wie bei den Insassen in sowjetischen Sanatorien, die freilich geisteskrank gewesen sein müssen, weil sie etwas gegen die stalinistische Terrorherrschaft hatten und deshalb mal flux lobotomiert wurden - die nannten das auch ideologische Verwirrung.
Oh, möge man den Kranken eine Verbesserung schaffen!

]Ist es nicht, viele Asperger Autisten wie ich bekommen Depressionen weil sie sich von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, besonders intensiv tritt dieses Problem in der Schulzeit ein wo viele Autisten aufgrund ihrer Andersartigkeit gemobbt werden…

Nein. Du bist nur ideologisch „verwirt“ (sic).

Erinnert mich jetzt auch irgendwie an Scientology.
Die wollen ja die Psychiatrie abschaffen und ein Behandlungs-Monopol errichten.

http://www.ingo-heinemann.de/Das-Beste91.htm#Burton

Ganz unten der Beitrag im gelben Kästchen.

@Katzenvieh:
Ja, genau. Für die ideologisch Verwirrten! Ist es nicht schön, dass dann allen geholfen wird, auch wenn sie sich noch so sträuben, zum Glück wird man sie beugen! :-o

NietzschesÜberMilski, Deine Ansicht ist also dass diese Menschen nicht krank sind sonder dass die Gesellschaft durch ihre Ausgrenzung und Nichtakzeptanz nur dafür sorgt, dass diese alternativen Geister als Krank dastehen. Dieser Ansicht bin ich nicht und halte eine solche Ansicht für dumm und ignorant.

NietzschesÜberMilski, Deine Ansicht ist also dass diese Menschen nicht krank sind sonder dass die Gesellschaft durch ihre Ausgrenzung und Nichtakzeptanz nur dafür sorgt, dass diese alternativen Geister als Krank dastehen. Dieser Ansicht bin ich nicht und halte eine solche Ansicht für dumm und ignorant.

Habe ich nie behauptet, was du da behauptest. Ich bin kein Mensch, der unzulässigen Verallgemeinerungen nachhängt. Deine dümmlichen UNterstellungen unterhalten mich aber immerhin.
Du bist es, der hier unzulässig verallgemeinert. Ich habe es das nicht getan.
Du weißt nicht mal, was ich behauptet habe.