Presseartikel und Literatur

Nachdem dem bereits zwei Threads gewidmet wurden: Moralpapst Rainer Erlinger beantwortet hier die „Gewissensfrage“ einer Leserin

Auf vielen Fernsehkanälen werden Doku-Soaps angeboten, in denen wir Menschen erleben können, deren Verhalten uns fassungslos macht. Trotzdem amüsieren wir uns. Ist es unmoralisch, diese Sendungen anzuschauen? Erheben wir uns dadurch nicht über die ›handelnden‹ Personen dieser Sendungen?

Für mich keinerlei Erkenntnisgewinn, gerade deshalb angebracht, Erlingers Erguss hier unterzubringen, statt dafür einen eigenen Thread zu öffnen.

Dem möglichen nächsten Threadstarter um die Ohren zu hauende Links:
viewtopic.php?f=24&t=11977&start=0
viewtopic.php?f=12&t=7676&start=30#p276278

Hier kommen mal Nachrichten aus Österreich.

Ein 69-jähriger verklagte RTL, nachdem er zufällig im Hintergrund bei einer DSDS Aufzeichnung auf den Malediven aufgetaucht und verspottet worden war. Bis jetzt zahlte RTL 9000 Euro Schmerzensgeld, aber im Moment läuft noch eine Klage auf 21000 Euro.

http://kurier.at/kultur/4511705-dsds-pe … ottung.php

Da es eh keinen interessiert, wenn ich dafür nen Thread aufmache, hier ein Interview mit Bernd Heller, der 1993 das Sportstudio verlassen musste.

Warum mussten Sie das Sportstudio verlassen?

Heller: Im Zusammenhang mit der Affäre um den Sprinter Ben Johnson habe ich den Umgang deutscher Funktionäre mit dem Thema Doping angeprangert, und nicht nur dabei. Der damalige Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Willi Daume, saß im ZDF-Aufsichtsrat und empfand meine Berichte und Kommentare in Sachen Doping als zu sehr Unruhe stiftend…
Als Wolf-Dieter Poschmann die Nachfolge von Karl Senne antrat, begann der Niedergang des ZDF-Sports. Er hat alle Leute, die Profil hatten, verprellt, er hat stets versucht, alle klein zu halten, damit nur er glänzen konnte. Die heutige Monothematik des Sportstudios ist unerträglich geworden.

Das Interview mit Heller stellt nur die halbe Wahrheit dar. Seine Dopingberichterstattung war auf einem Auge blind, denn er hat immer nur in Richtung Ben Johnson gekeult, während er mit seinen Homies vom Santa Monica Track & Field Club um Carl Lewis ausgiebig gekuschelt hat. Was dort vor sich ging, hat Heller nie diskutiert. Dabei weiß man mittlerweile, dass auch dort ordentlich geschluckt wurde.

The latest documents show Lewis and two Santa Monica Track Club training partners, Joe DeLoach and Floyd Heard, tested positive for the same three types of banned stimulants found in cold medications: pseudoephedrine, ephedrine and phenylpropanolamine at the July 1988 trials.

http://www.smh.com.au/articles/2003/04/ … 09696.html

Da ich zwar nicht in Urlaub, dennoch aber faul war: merci an die Threadmitbetreiber!

in der RHEINPFALZ vom 11. September 2012 wurde Sonia Seymour Mikich Sonia Seymour Mikich – Wikipedia anlässlich des Niederlegens der Moderation bei „Monitor“ von Thomas Gehringer interviewt:


I.: „Monitor“ kennt das Problem. Bei den unter 50-jährigen sind sie meist weg von zweistelligen Marktanteilen entfernt. Sie twittern selbst, schreiben einen Weblog, „Monitor“ gibt es bei facebook - alles vergebene Liebesmüh?

Sonia Seymour Mikich: Nein. Ein steter Tropfen höhlt den Stein. Mir macht es freude, mit Unbekannten zu kommunizieren und mir Ideen zu holen. irgendwann spricht es sich in den Communities herum. Außerdem: Alt ist das neue Jung.

I.: Wie bitte? (Nobbses Anmerkung: Herr Gehringer entfährt hier wenigstens ein Ausruf der Überraschung, seine Kollegen hätten hier wohl nichts gemerkt… )

Sonia Seymour Mikich: Ich fühle mich auf der Höhe der Zeit. Ich interessiere mich für junge Themen, ich sehe neue, junge Formate gerne. Und ich kenne und mag internationale Spitzenprodukte.

na toll, wenn also Frau Mikich junges TV für junge Bürger mag, rennt die jüngere Zielgruppe der ARD bald die Bude ein. Wenn also irgendjemand dieser Dame begegnen sollte, kann er ihr mit voller Überzeugung entgegenschmettern „X“ ist das neue „U“ :smt011

TAZ-Interview mit Walulis und Kalkhofe.
Walulis beschreibt dort unter anderem den erfolglosen Versuch Jürgen Milski mit einem 100€-Stein, der natürlich von Astro-TV gekauft wurde, von Sport1 zu vertreiben. :smt005
Ansonsten halt das übliche: Öffentlich-Rechtliche ist wenig innovativ und zu zaghaft, Scripted Reality ist blöd, …

@ Otto Welz
Der Diamond of Ethernity und das Einsetzen gegen Milski sind in der letzten Folge von Walulis sieht fern zu sehen. Die aktuelle Staffel findest du auch auf Youtube. Hier die Folge:
http://www.youtube.com/watch?v=bmj23UHlODM&hd=1
Die Milski-Szene ist ab 22:25 zu sehen.

Horizont.net befragt die Programmchefs von RTL, Vox, Sat1 und RTL2 über Scripted-Reality.

sehr reizend von Dir, Otto! :smt023

Man verzeihe mir, wenn ich die folgende Absurdität nicht ausreichend satirisch präsentieren kann - der Brechreiz siegt vorher; bringen wir es also möglichst schnell hinter uns - indem wir weit ausholen:

Da gab es doch einmal die Affäre um Nikolaus Brender, seinerzeit ZDF-Chefredakteur (bitte selbst googeln, da gibt es viel Material), dessen Vertragsverlängerung von CDU-Granden torpediert wurde. Und da gab es einen tapferen Ministerpräsidenten, der darauf (in fast schon paradoxem Vorgehen) einen Normenkontrollantrag stellte, um die Staatsferne seiner von ihm geführten Gremien sicherzustellen. (Nachträgliche Ergänzung: wer sich durch die 56 Seiten des Normenkontrollantrag kämpfen will, findet ihn hier: http://www.rlp.de/ministerpraesident/staatskanzlei/medien/ der Anfang schreckt ab, gegen Schluss wirds klarer… )

Diesen Schritt befanden die CDU-geführten Bundesländer nun wieder als überflüssig. Soweit ist das hier am besten zusammengefasst:

Nun begab es sich aber, dass dem tapferen Beck (denn so hiess der oben erwähnte Ministerpräsident) einige Dinge (Nürburgring, aber nicht nur der … ) um die Ohren flogen, die er zu hemdsärmelig (eine Art, die ansonsten in seinem Landstrich durchaus geschätzt wird) angepackt hatte. Und so musste er nach einem würdigen Zeitpunkt suchen, seinen Rücktritt bekanntzugeben und die Nachfolge zu regeln, auf dass sich seine SPD nicht in Diadochenkämpfen zerreiben sollte. Es drohte ja schon am Horizont, dass Rheinland-Pfalz aufgrund solcher Selbstzerfleischung in Zukunft von einer ehemaligen Weinkönigin, der Klöcknerin von St. Julia, übernommen würde. Kaum war also die Nachfolge in Form von Malu Dreyer gefunden, so hätte man doch erwartet, dass sich unser Freund Kurt endlich seinem Ruhestand in der Südpfalz (sehr schöne Gegend übrigens, zum Wohl, die Pfalz!) widmet - doch Pustekuchen, ganz von der Droge Macht kann der Kurt doch nicht lassen:

Trotz seines angekündigten Rücktritts als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident will der SPD-Politiker Kurt Beck seine mächtige Position im ZDF nicht aufgeben. …

Soweit, so noch (politisch) normal, doch da erhob wie weiland ein Adolf ein Mann seine Stimme und schiss ins Trompetenrohr:

http://www.cdu-fraktion-rlp.de/no_cache … ?tx_ttnews[pS]=1349705928&cHash=440e16349e

(leider wg. des pS in eckigen Klammern nicht direkt verlinkbar und auf tinyURL hab ich grad keinen Bock)

Da ich nicht weiss, wie lange man diesen geradezu demaskierenden Auswurf noch auf der Webseite der CDU von RLP findet, hier im Volltext von selbiger Quelle:

Aktuelles
Nr.193/2012
08.10.12 14:24 Alter: 2 Tage

Vorsitz des ZDF-Verwaltungsrats

Dr. Adolf Weiland:
Medienpolitische Bedeutung des Standortes Rheinland-Pfalz darf nicht geschwächt werden

Vor dem Hintergrund des von Ministerpräsident Beck angekündigten Verbleibs im Amt des Vorsitzenden des ZDF-Verwaltungsrats auch über das Jahr 2012 hinaus hat der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Adolf Weiland, heute seine Sorge um eine mögliche Schwächung der medienpolitischen Bedeutung des Standortes Rheinland-Pfalz zum Ausdruck gebracht. Mit dem für Anfang 2013 angekündigten Rücktritt vom Amt des Ministerpräsidenten verliere Herr Beck an Einfluss und Rückhalt. Der Verwaltungsrat der größten Sendeanstalt Europas brauche aber keinen geschwächten, sondern einen starken und durchsetzungskräftigen Vorsitzenden. Das sei auch für den Medienstandort Rheinland-Pfalz wichtig.

„Die Tätigkeit als Vorsitzender des Verwaltungsrats des ZDF ist keine Privatangelegenheit von Herrn Beck, sondern eine wichtige Aufgabe im übergeordneten staatlichen und gesellschaftlichen Interesse. Um hier erfolgreich wirken zu können, ist das ganze Gewicht eines Ministerpräsidenten erforderlich. Das kann Herr Beck als Privatmann und Pensionär nicht mehr in die Waagschale werfen. Es stellt sich deshalb schon die Frage, warum sich Herr Beck gerade auch im Interesse des Medienstandortes Rheinland-Pfalz nicht dafür stark macht, dass dieses Amt auf seine designierte Nachfolgerin im Amt des Ministerpräsidenten, Frau Dreyer, übergeht. Ähnliches gilt übrigens für die Rundfunkkommission der Länder, deren Vorsitzender Herr Beck seit 1994 ist. Auch hier muss über eine sachgerechte Nachfolgeregelung nachgedacht werden.“
Eigentlich wollte ich nur einige Stellen dieses Irrsinns der Entlarvung markant herausfetten, doch am Schluss wärs hier nur noch fett, also bleiben die Buchstaben auf Magerdiät.

Das konnte Kurt Beck nicht auf sich sitzen bleiben und erteilte dem Weiland folgende [-]Monika[/-] Abfuhr.

Quelle: RHEINPFALZ vom 10.Oktober 2012, leider kein Link

Die CDU-Kritik … hat Regierungssprecherin Monika Fuhr zurückgewiesen. Die ehemaligen CDU Regierungschefs Bernhard Vogel, Roland Koch sowie Edmund Stoiber seien ebenfalls nach Aufgabe ihres Amtes noch Mitglied im ZDF-Verwaltungsrat geblieben. …
Monika fuhr dann noch fort, dass sie adäquate CDU-Kritik seinerzeit vermisst hätte.

:smt018 Mensch, Moni, das ist doch viel zu zahme Florettfechterei, Du hättest die Staatsferne noch erwähnen müssen, zum Beispiel so: „Der Normenkontrollantrag kam zum Ergebnis, dass die Staatsferne des ZDF in Zukunft nur dann gewährleistet werden kann, wenn es zurückgetretene Ministerpräsidenten in den Verwaltungsrat beruft.“ :ugly

Und dann war da noch folgendes Interview

Hans W. Geißendörfer über die „Lindenstraße“
im Interview mit Anja Stahler von der RHEINPFALZ vom 9. Oktober 2012

I: Die Zuschauerzahlen haben sich ja in den letzten Jahren nach unten entwickelt, von einstmals um die 14 Millionen bis jetzt etwa um die 3 Millionen…

Geißendörfer: Auf der einen Seite ist die Beobachtung richtig, dass die Quote abgenommen hat, auf der anderen Seite gibt es Felder, wo wir ungeheuer gut sind und laufend zunehmen, weil das Fernsehverhalten der Leute sich verändert. Nur noch 30 Prozent aller Zuschauer gehen zu einer regelmäßigen Uhrzeit vor den Fernseher. Und daran werden wir gemessen. Die anderen gucken das im Internet.

I: Und das wird nicht gezählt für die Quote? (*)

Geißendörfer: Das kann nicht gezählt werden. (**) Wir sind auf facebook und haben ja einen ganzen youtube-Kanal. Da haben wir gerade vor 2 Wochenüber eine Million Abrufe gehabt, das ist wahnsinnig viel. Das hat sonst keine Sendung. Wir steigen also in den sozialen Medien permanent an.

I: Was bedeutet das für die Zukunft der Serie? …

Geißendörfer: … Ich bin allerdings sehr optimistisch, dass wir verlängert werden, wenn es nur um die Quote geht. Auch wenn wir jetzt nur noch 11,5 Prozent Marktanteil haben - was ja immer noch anständig ist - dann wissen die Fernsehgewaltigen, die Intendanten, dass da noch eine Million Zuschauer irgendwo hockt, die sich über die Woche hin ein Programm auch noch anguckt. (***)

meine Anmerkungen dazu:

(*) Anja, jetzt tu mal nicht so überrascht…

(**) das Problem der Äpfel und Birnen, die man nicht einfach zusammenzählen kann, weil die einen GEZ- und werbefinanziert sind, die anderen dagegen nur GEZ-finanziert und aus der Anzahl der Abrufe nicht trivial auf die Zahl der Zuschauer geschlossen werden kann (oder stimmt das überhaupt noch was ich da verzapfe? ich hab schon länger keinen Beitrag mehr aus der ARD-Mediathek abgerufen, gibts da inzwischen auch Werbung?).

(***) die sind ihnen sowas von egal, wenn sie keine Zusatzgelder mit ihnen verdienen können - und die Zahl der Abrufe sagt ja nicht soviel genaues aus…die könnte aus Fernsehgewaltigensicht ja ein Geißendörfer-Bot-Server verursacht haben…

Seit zwei Wochen will sich die “WELT” als Kämpfer gegen die GEZ ins Gespräch bringen. Nun verlinke ich eigentlich ungern auf Springer-Artikel, hier aber geht es ins Eingemachte:

Ich empfehle die Lektüre in der Reihenfolge des Schlagabtauschs, so wie es auch der Link implizit empfiehlt:

  1. damit begann es:
    http://www.welt.de/wirtschaft/article109668720/GEZ-will-Buerger-kuenftig-noch-staerker-ausforschen.html

  2. so ging es weiter:
    http://www.welt.de/bin/Brief-SWR-20121008-109806280.pdf

  3. dann so:
    http://www.welt.de/bin/BriefWelt091012-110035002.pdf

  4. dann so:
    http://www.welt.de/bin/Brief-SWR-20121012-109806263.pdf

  5. ein Add-On zu 4)
    http://www.welt.de/bin/BriefSWR141012-110035066.pdf

  6. die Antwort
    http://www.welt.de/bin/Brief19.102012-110062554.pdf

Meine Anmerkung: es zeigt sich auch hier die Hemdsärmeligkeit der Politik. Gern brüstet man sich mit Aktionismus, doch kurz vor der Einführung von “Reformen” zeigt sich, dass über deren Details noch gar nicht richtig nachgedacht und diskutiert wurde. Interessant wird es wohl auch, wer im zukünftigen Sinne einen “Haushalt” darstellt. Ich bin übrigens der Meinung, dass Studenten-WGs - sofern sie ab 2013 die Haushaltsdefinition des ARD/ZDF-Beitragsservice erfüllen, sich eigentlich in das Panel der Quotenboxen einklagen sollten, (aus dem sie bisher mit der Begründung, es handele sich dabei nicht um Haushalte, herausgehalten werden… :smt025 )

Medientage München
Heute beginnen die „Medientage München“ für 3 Tage.

Die Eröffnungsrede hielt Seehofer, teils mit seltsamen Sprachbildern, teils mit offensivem Nichtaktionismus:

In Bezug auf die immer wieder aufkeimenden Debatten um einen öffentlich-rechtlichen Jugendsender gab sich Seehofer bei der Eröffnung der Medientage München erstaunlich gelassen. „Es ist nicht die Aufgabe der Politik, jetzt zu definieren, welcher Kanal zusätzlich kommen soll oder wegfallen muss.“ Diesen Teil der Rede wolle er daher weglassen, sagte Seehofer und scherzte: „Ich hoffe, dass das künftig nicht mehr in meinen Reden steht.“

Wie wärs, wenn sich Foreninsassen, die in der Nähe wohnen, sich mal das eine oder andere Event zu den Themen, die hier öfter besprochen werden, reinziehen und dann darüber berichten könnten? Zum Beispiel zu diesen Themen:

Jugendschutz im Netz -
Anforderungen an moderne Jugendschutz-Bestimmungen
25.10.2012, 10:30
http://www.medientage.de//programmdetail.php?panel=700033

Real und doch nur gespielt – Erfolgsmodell (?) Scripted Reality
Wie viele Korrekturen verträgt die Wirklichkeit?
25.10.2012, 14:00
http://www.medientage.de//programmdetail.php?panel=700034

Rechtsfragen anonymer Kommunikation
Institut für Urheber- und Medienrecht
26.10.2012, 11:45 Uhr
http://www.medientage.de//programmdetail.php?panel=700037

Der demografische Wandel
Ein Streitgespräch über die werberelevante Zielgruppe
26.10.2012, 12:30 Uhr
http://www.medientage.de//programmdetail.php?panel=700051

Werben über alle Kanäle - Messen über alle Kanäle?
Die Intermedia-Währung im Fokus
(hier ist m.E. viel Zündstoff drin…)
26.10.2012,10:00 Uhr
http://www.medientage.de//programmdetail.php?panel=700049

Wer ein paar Seiten in diesem Thread zurückblättert, wird darauf stoßen:

Wie man sich bei den ÖR schönredet, dass man die Migranten jahrzehntelang vernachlässigt hat:

Migranten bevorzugen deutsche Medien

http://www1.wdr.de/themen/medienseite/migranten102.html

mein Lügenpreis fürs schönste Schönreden geht an diesen Satz des interviews:

[quote] … Das, was man daraus lernen kann ist, dass die Strategie des WDR und der ARD, Migranten in den Programmen anzusprechen und auch mitwirken zu lassen, funktioniert…
[/quote]

Nun kann man aber doch mal einen Hauch von Selbstkritik erahnen! Dank Bildblog bin ich hierauf aufmerksam geworden:

und siehe da:

… da draußen regnet es Menschen mit einer anderen Herkunft, sie kommen aber weder im Programm noch in den Redaktionen vor. Weitgehend unberührt lässt die Redaktionen der öffentlich-rechtlichen Anstalten auch die Tatsache, dass diese Menschen GEZ-Gebühren zahlen und von daher auch ein Recht auf Repräsentanz haben. Ein Grund für die mangelnde Berücksichtigung liegt auch in der Art und Weise, wie Quoten in Deutschland gemessen werden. Von rund 1200 Geräten, die in Deutschland verteilt sind, steht kein einziges in einem Haushalt von nicht-EU-Ausländern. Deren Sehverhalten findet keinen Niederschlag in der Quote. …

Gerade wieder am hochkochen, nachdem sich der Trubel um Ex- Bundespräsident Wulffs Anruf bei der BILD gelegt hatte, die Diskussion um Politiker die Einfluss auf die Pressefreiheit nehmen wollen:

Kurioser Anruf in der „Heute“-Redaktion: Ein CSU-Sprecher soll das ZDF gedrängt haben, in den Hauptnachrichten nicht über den Parteitag der Bayern-SPD zu berichten.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bayern/anruf … -1.1504207

Natürlich sei das alles ganz anders verlaufen behauptet CSU-Sprecher Strepp:

CSU-Sprecher Strepp wollte am Dienstag nicht telefonisch und im Detail auf die Vorwürfe eingehen. In einer Mail nach mehrmaliger SZ-Anfrage schrieb er nur, die Darstellung entspreche „nicht den Tatsachen, und ich widerspreche ihr entschieden“.

Aber heute dann die vorläufige Konsequenz - Strepp muss seinen Hut als Pressesprecher der CSU ziehen:
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ … entlassung

Dafür das der Anruf überhaupt keine Einflussnahme laut Strepp darstellen sollte lesen sich die Details aber ganz anders:

„Er fragte, ob wir wüssten, dass weder die ARD noch Phoenix über den SPD-Landesparteitag berichten würden. Er sei informiert, dass wir einen Beitrag planten. Weit davon entfernt in das Programm reinzureden, wolle er aber doch rechtzeitig zu bedenken geben, dass es im Nachklapp Diskussionen geben könnte, wenn das ZDF im Alleingang sende.“

Dazu kann man eigentlich fast nichts mehr hinzufügen, der Sachverhalt spricht doch für sich. Die einzige verbleibende Frage ist ob Strepp wirklich selbstständig gehandelt hat oder ob er nur ein Bauernopfer darstellt und die Order von weiter oben kam.

Vielleicht haben wir die österreichische Satire-Sendung „Wir sind Kaiser“ unterschätzt. Bei unseren Nachbarn geht deswegen gerade ein formidabler Medienskandal ab. Es geht um den Abschluss der Sendung mit den Gästen Gabriele Moser (Grünr) und Werner Amon (ÖVP):

Eigentlich und insgeheim wegen der Intervention bei einem Korruptionsauschuss aber „offiziell wegen Amtsanmaßung“ wollte der „Kaiser“ seinen „Untertan“ Werner Amon in Handschellen abführen lassen. Was dann passierte, wird unterschiedlich wiedergegeben. Die österreichischen Medien reden davon, dass Amon abgeführt worden sei:

http://derstandard.at/1350259849574/OeVP-und-Gruene-im-Zwist-um-den-Kaiser

http://derstandard.at/1350259729854/Audienz-beim-Kaiser-wird-zur-Polit-Affaere

http://www.news.at/a/wir+sind+kaiser-polit-wirbel-orf-show

Die deutschen Medien differieren leicht:

Die Taz so: Auch ÖVP versucht TV zu beeinflussen: Handschellen rausgeschnitten - taz.de

… Die Grüne Gabriela Moser sagte, sie könne nicht mit Sicherheit beurteilen, ob Amon die Handschellen tatsächlich angelegt wurden – das habe sie aus ihrem Winkel nicht klar sehen können. …

Und die RHEINPFALZ beschrieb es heute so:

… Als sich ein Höfling mit Handschellen näherte, stürmte Amon laut Zeugen indes geschockt von der Bühne …

Einig sind sich die Medien dagegen wieder über den Folgevorgang. Der ORF wurde angewiesen/gebeten, die obigen Szenen nicht auszustrahlen - angeblich weil das „nicht lustig“ sei… 8)

Vielleicht sollte 3sat diese Kabarett-Sendung auch bei uns zeigen (obwohl wir das K&K-Gen nicht so sehr verinnelricht haben) - immerhin werden da auch deutsche Promis eingeladen!

Demnächst sei aber wieder hier trockeneres Brot geliefert. Im Otto-Brenner-Ofen wurde noch frischer Teig entdeckt…

Vielleicht sollte 3sat diese Kabarett-Sendung auch bei uns zeigen (obwohl wir das K&K-Gen nicht so sehr verinnelricht haben) - immerhin werden da auch deutsche Promis eingeladen!

Man kann/konnte die Sendung auf BRalpha bestaunen. War wirklich sehenswert. :smt023

http://www.nachdenkseiten.de/?p=14986

Karin Burger knöpft sich den Satire Gipfel der ARD vor, bzw deren Moderator Dieter Nuhr.

Danke Katrin Burger! Selten einen solch dämlichen Quatsch gelesen! :smt021

Wer noch nach einem Weihnachtsgeschenk für seine Eltern sucht ( :wink: )

Das Buch „Die Nimmersatten“ von Hans-Peter Siebenhaar

hier ein Interview mit dem Autor, der die Selbstbedienungsladenmentalität bei den ÖR anprangert:

… ARD/ZDF und die Parteien leben in einer Symbiose. Die Anstalten sichern sich ihre Expansion durch die Politik. Und für die Politik sind die Anstalten die letzten großen Bühnen zur Selbstdarstellung. …

Das Forum wird im Interview leider nur indirekt erwähnt:

… Im Internet gibt es einige Plattformen gegen die Öffentlich-Rechtlichen, wie etwa die Tagespropaganda auf Facebook. …

Natürlich hat unsere Politik ihren Rückzug aus dem Rundfunkrat schon in homöopathischen Dosen vorbereitet:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinland/Rheinland-Pfalz-und-Nachbarn-Landesregierungen-ziehen-sich-aus-SWR-Rundfunkrat-zurueck;art158726,3350575

Die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wollen sich aus dem Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) zurückziehen. Der freie Platz für Rheinland-Pfalz solle von einem Vertreter der Sinti und Roma übernommen werden, sagte Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bei der Vorstellung des Entwurfs für einen erneuerten SWR-Staatsvertrag am Dienstag in Mainz. …

…Der Verwaltungsrat soll um drei staatsferne Mitglieder erweitert werden.
Laut Rheinpfalz vom 21. November soll es sich hier um Plätze für muslimische Verbände und Naturschutzverbände handeln.

Meine Anmerkung: es war höchste Zeit; statt dass man zuletzt daran gearbeitet hatte, den saarländischen Rundfunk endlich in die Strukturen des SWR einzubinden, beschädigte man lieber die Hochkultur so sehr, dass sogar der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, darauf aufmerksam wurde, weil die Plätze in den Flüchtlingslagern für Musikhochschulabsolventen Ende September merklich reduziert wurden (Zusammenlegung der zwei Rundfunk-Sinfonieorchester Baden-Baden+Freiburg und Stuttgart) .

Stern, Nr. 48 / 22.11.2012, S.142 - 147

„Jeder Chefredakteur möchte auf den Schirm“
Monika Piel im Interview

Vom ganzen Elend hier nur das Schlimmste:

Stern: Warum macht sich die ARD so stark von der Quote abhängig?

MP: Quote bedeutet Menschen, und der Stern ist auch nicht traurig, wenn seine Auflage steigt. Die Quote ist das einzig Objektive, was gemessen wird. Qualität lässt sich nicht beweisen. …

Stern: … was schauen die, die zu alt für den Kinderkanal und zu jung für Eins Festival sind?

MP: Für die 14-29-Jährigen müssten wir neues Programm herstellen und neue Mitarbeiter einstellen. Wenn wir den politischen Auftrag dafür bekommen, sollten wir das machen, zusammen mit dem ZDF. Wir können es aber nicht aus dem Bestand finanzieren. …

Meine Fresse, „Die Quote ist das einzig Objektive, was gemessen wird.“ :smt011
Meine Fresse, „Wenn wir den politischen Auftrag dafür bekommen,“ :smt011

Ach ja, auf die „Nimmersatten“ wird sie auch angesprochen, ihre Abwiegel-Antwort:

MP: Diese Beschreibung stimmt nicht. Das Buch beschreibt eine vergangene Zeit. …

Ach? :? (im Loriot-Ton) zu Beginn des Interviews sagte sie doch

Stern: Würden sie nach zwei Jahre Vorsitz die ARD am liebsten umkrempeln?
MP: Die ARD lässt sich nicht umkrempeln. …

Hallo, Frau Susanne Wingertszahn,

ich nehm mal die, deren Namen mir auf die Schnelle am leichtesten recherchierbar war, für die anderen Verantwortlichen (Barbara Sütterlin vom Landesjugendring Niedersachsen e.V., Katrin Lehmann vom Bremer Jugendring, etc. … ) könnten sich ja mal die Forenmitglieder selbstinitiativ ins Zeug legen…

Sie wurden vom Landesjugendring in den Rundfunkrat des SWR berufen, Sie werden dafür bezahlt, dass eine Frau Monika Piel den politischen Auftrag hört, bestimmte Zuschauergruppen nicht auszuschließen! Was haben sie gemacht? Suchen sie noch den Akkulader fürs Megaphon?

:smt021