Politischer Smalltalk 2.0

Versuchs nochmal mit kursiv, ich glaube zwar nicht, aber vielleicht wird es dann wahrer.:wink:

Wahlfreiheit und keine Bevormundung sind Fairness, ich weiß gut selbst, was ich unterschreiben kann und was nicht, dazu brauche ich keine Mutti.

Das erkläre bitte mal genauer. Zum Thema ist Polizeiintervention dann nicht auch unrechtmäßig,hatte ich mich bereits geäußert. Die Sicherheit und das Eigentum müssen natürlich geschützt werden, der Staat muss sicherstellen, dass die Freiheit von niemandem gefährdet wird, daher ist ein Grundsystem auch notwendig. Das demokratisch zu legitimieren, scheint mir das beste System.

Meine Hoffnung ist ja eher, das du endlich verstehst was Netzneutralität bedeutet und wie primitiv dein Blick darauf gerade ist.

Und nochmal: Es hat weder mit Vertragsfreiheit noch mit Wahlfreiheit zu tun. Es ist unfrei, weil ich dann keine Wahl habe. Jeder Anbieter wird sich absprechen und dafür sorgen, dass nur die etablierten Netzwerke und Portale (Amazon; Youtube, etc) den direkten Zugriff erhalten. Alle anderen, alle neuen, alle, die wichtig wären in einem freien Markt, auch zur Marktregulation von Monopolen erhalten diese Möglichkeit NICHT.

Fairness bedingt gewisse Spielregeln, ohne Spielregeln keine Fairness. Du selber scheinst dich ja in der äusserst glücklichen Position zu befinden, nicht aufgrund ökonomischer Zwänge handeln zu müssen.

So genau muss ich das gar nicht erklären, es reicht aus eine kurze Antwort: Das Wahrecht wird mir von Staat verliehen., ergo bestimmt er, dass ich das Recht habe, zu wählen. Wenn ich einmal pro Quartal das Stimmcouvert zugeschickt bekomme, dann ist das eine staatliche Intervention, das kannst du drehen und wenden, wie du möchtest. Es ist aber eine, die ich ausserordentlich schätze.

Davon abgesehen gibt es auch polizeiliche Eingriffe, die definitiv nicht mit liberalen Grundsätzen vereinbar sind.

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Eine passende Metapher zur Netzneutralität: Ohne eine verbriefte rechtliche Gleichberechtigung jeglichen Datenverkehrs werden aus ISP Wegelagerer, die nicht nur für die Nutzung der Straßen Geld verlangen sondern auch noch zusätzlich dafür, dass sie dir keine Stange in die Speiche stecken.

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Nur noch soviel: Ich propagiere keine Anarchie; nie getan. Der Fehlschluss liegt darin, dass du jederzeit eine Partei gründen kannst oder in eine eintreten kannst, um die Perioden zu ändern oder ganz abzuschaffen. Sie werden also nicht diktiert, sondern fußen auf dem demokratischen Konsens (so wie das derzeitige Wirtschaftssystem, das streite ich gar nicht ab).

Da haste recht, da haben wir wohl ein Scheißsystem. :slight_smile:

Sorry, aber du zitierst Mises, als könne er sich nicht irren. Dabei begeht er den gleichen kategorischen Denkfehler wie du auch: Auch Sicherheit kann privat organisiert werden - du musst dir zurecht die Frage gefallen lassen, warum der eine Eingriff in einen freien Markt aus deiner Perspektive gerechtfertigt ist und ein anderer Eingriff nicht.

Dann bist du zuerst in der Bringschuld zu belegen, dass dein unreguliertes System überhaupt funktionieren kann. Du brichst ja selbst schon mit deiner zentralen Prämisse (s.o.) und nimmst andere Vorbedingungen für so selbstverständlich (Vollbeschäftigung), dass darauf dein ganzes Gedankenkonstrukt beruht.

Belege?

Du fängst aber niemals auf einer grünen Wiese an. Irgendwas ist immer vorher da.

Du setzt damit eine vollumfängliche Enteignung als weitere Voraussetzung deiner Idealvorstellung an.

Mutig :smiley:

Wird „jeder“ das Geld dafür haben? Nein? Ach!

Sklavenhaltung! Fuck Yeah!!! :smiley: :smiley: :smiley:

Belege? Und komm bitte mal mit etwas gehaltvollerem als Mises. Danke.

Dir ist aber schon bewusst, dass es ohne den Staat (in diesem Fall der amerikanische) überhaupt kein Internet gäbe, das man deregulieren könnte, oder?

Sklaventum! Fuck Yeah!!!

Du bist derjenige der behauptet, dass eine unregulierte Marktwirtschaft + (deine Definition eines) Nachtwächerstaats am Ende für alle Beteiligten besser funktioniert als das gegenwärtige System.

Der Sozialstaat + soziale Marktwirtschaft hat es zumindest schon mal geschafft, dass wir keine Sklavenhaltung mehr haben und jeder irgendwo eine (zumindest kleine) Chance auf ein vernünftiges Leben hat.

Auch die Linken reden heutzutage nicht mehr von einer völligen Umwälzung des Staats, sondern lediglich davon, wie man die Chancen gleichmäßiger in der Gesellschaft verteilen kann und wie man mit denen umgeht, die sich nicht ohne Unterstützung am Leben erhalten kann.

Die Demokratie ist eine fordernde Staatsform, das ist so. Ich verstehe dein Argument, aber nichtsdestotrotz kann ein Parlament eine staatliche Intervention beschliessen. Da du staatliche Interventionen aber bis auf einzelne, unantastbare Bereiche rundheraus ablehnst, hat wohl ein Parlament in der von dir erhofften Staatsordnung auch keinen Platz.

Wenn ich mir den gegenwärtigen Zustand des Staates (auf die Schweiz bezogen) anschaue, dann möchte ich diese Behauptung ganz leise anzweifeln.

Man nennt es Wirtschaftstheorie.

Man nennt es Wirtschaftstheorie.

Man kann Unternehmen gründen. Man kann seine Preise selbst bestimmen. Man kann Ware für diese Preise verkaufen. Die Preise können unter dem der Konkurrenz liegen. q.e.d.

Unterstellung.

Jeder, der einer Arbeit nachgeht.

Nein, denn das widerspricht den Freiheitsechten der Sklaven.

Man nennt es Wirtschaftstheorie.

Kein Staat? Wer fordert das eigentlich hier? Die Geschichte wäre einfach nur anders verlaufen.

Nein, s.o. Wenn jemand im Übrigen den Vertrag „ich arbeite für 50 Cent im Jahr“ unterschreibt… naja :man_shrugging:

Meine Ausführungen beziehen sich auf andere Systeme wie zum Beispiel im alten Rom, um mal einen extremen Gegenpol zur heutigen Situation zu benennen. Je genauer wir hinschauen, desto offenkundiger wird, dass es auch heute noch möglich ist, in schlechteren Systemen als in Deutschland oder der Schweiz arm zu sein.

Aber immerhin darf einen niemand auspeitschen oder nach belieben missbrauchen

Das kannst du so sehen, ist aber halt quatsch. Wie ich bereist sagte, auch das Wirtschaftssystem fußt auf demokratischem Konsens. Ich wünsche mir, dass das WS durch das Volk durchgesetzt wird und nicht gegen es. Sonst bräuchte ich keine Argumente, sondern eine Armee. Wenn das Volk also demokratische Parteien wählt, die dieses durchsetzen, dann haben diese die entsprechende Mehrheit, die keine Unfreiheiten durchsetzt.

Das ist genau diese „Selber-Schuld“-Logik, die schon so viele Existenzen zerstört hat.

Ja. Du hast kein falsches Wort geschrieben, ich stimme dir zu. Schlechter geht es immer, besser aber eben auch. Allerdings muss ich gerade an ein bekanntes Totschlagargument denken, wenn ich wieder mal Ungerechtigkeiten in der Schweiz kritisiere,; dann heisst es nämlich oft: „Aber in Afrika geht es den Leuten noch schlechter!“ Und damit ist jede Diskussion über soziale Gerechtigkeit torpediert.

Wenn ich mir die heutige eidgenössische Abstimmung zu den Sozialdetektiven anschaue, reicht mir das schon als Gegenargument: Das Volk kann auch Dinge gegen das Volk beschliessen. Wie gesagt, Demokratie fordert.

Sorry, not sorry.

Weswegen ich in Sachfragen auch gegen direkte und für parlamentarische Demokratie bin.

Dann betrachte ich diese Theorie für widerlegt. Mises widerspricht sich ja schon selbst, siehe oben.

Widerlege den gegenwärtigen (gesetzlich stark regulierten) Strommarkt und erläutere wie der Strommarkt funktionieren soll, wenn infrastrukturell begünstigte Mitbewerber ihre Infrastruktur kleineren Mitbewerbern nicht zur Verfügung stellen.

Ich erinnere noch einmal daran: Wir fangen nicht auf einer grünen Wiese an.

Logische Schlussfolgerung. Du schreibst es ja selbst:

Also wieder etwas, worauf alle verzichten sollen, die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeiten können. Schöne neue Welt :smiley:

Du. In letzter Konsequenz. In einem unregulierten Markt braucht es kein Staat mehr - schließlich organisiert sich doch alles wie durch Wunderhand von selbst :smiley:. ALLES kann privat organisiert werden, der Staat wird zur Gänze überflüssig.

Korrekt. Wir hätten kein neutrales Internet und dein Provider würde dir für die Möglichkeit, in ein Forum zu schreiben, 20 Euro extra im Monat berechnen. Und nochmal 10 für Streamingangebote. Und weitere 5 für Chatten (aber nur mit dem providereigenen Chatwerkzeug). Und nochmal 49,99 Euro dafür, dass du Amazon und Ebay nutzen darfst. Und noch mal 10 für E-Mail. Und noch mal 29,99 Euro für den Zugang zu Spiegel, Stern, all den anderen Zeitungen (außer Bild, dafür zahlst du noch mal 2 Euro Aufpreis). Und nochmal 14,99 im Monat dafür, dass du nicht nur mit deinem Laptop, sondern auch mit einem Tablet ins Internet darfst. Und nochmal 4,99 Euro für eine Bandbreite > 128kBit/s im Monnat.

Du merkst schon, wo die Reise hinginge, oder? Eine unregulierte Marktwirtschaft kann so etwas überhaupt nicht verhindern, es wäre ein Eingriff in den Markt, der ja - deiner Auffassung zufolge, direkt in den Kommunismus mündet.

Also wieder eine Regulierung, die du doch eigentlich nicht willst. Ich zitiere nochmal:

Oder anders:

Das sehe ich als Schweizer selbstredend anders, auch wenn ich mit gewissen Entscheiden so meine Mühe habe. Andererseits zeigt das heutige Verdikt zur SVP-Initiative, dass wirklich schädliche Vorschläge meistens eben keine Chance haben.

Ja, da gebe ich dir Recht. Ich wollte auch nur beleuchten, dass bei all der berechtigten Kritik an den gegenwärtigen Systemen, es tatsächlich noch schlechter ginge.

Jedes andere Politik- und Wirtschaftssystem muss sich an dem messen, was wir heute haben. Und ich glaube nicht, dass ein Nachtwächterstaat (gleich welcher Färbung) zu einer besseren Lebenssituation für den Großteil der Menschen (nicht nur den Hartz IV-Empfängern) führen würde. @Libertas muss mir das Gegenteil beweisen oder hinnehmen, dass ich gegen seine Vorstellung weiter Position beziehe.

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Ach ich vergaß: Provider wechseln geht natürlich auch nicht, da dein Vermieter einen Exklusivvertrag mit diesem Provider hat und andere Kabel von anderen Providern gar nicht erst ins Haus ließe. Und umziehen ist auch grad schlecht, weil bei dir in der Gegend gerade keine Wohnungen frei sind. Und in eine andere Stadt ziehen kommt auch nicht in Frage, weil deiner Arbeit hier im Dorf ist und keine Busse oder Bahnen fahren und du dir die Maut für die Landstraße nicht leisten kannst.

Und ein anderen Job zu suchen ist auch nur so mittelgeil, weil du schon hier überdurchschnittlich gut verdienst und jeder andere Job bei deiner Qualifikation weniger Kohle einbrächte.

Alles kacke hier!

Da haben wir seit seinem Tod drauf gewartet, gut, dass nach 40 Jahren endlich remmeldemmel gekommen ist :joy:

Häh? Ich hab nie bestritten, dass es ihn gebe…

Nein, ich erkläre nicht, wie der freie Markt auf der Basis des bisherigen Mistsystems funktionieren soll.

Und weil das jetzige system schon alles unumkehrlich versaut hat, müssen wir es behalten. :ugly:

Ja, das von dir erfundene Unternehmen wäre aufgrund fehlender Kunden schnell pleite und andere mit moderaten Preisen würden die Lücke füllen.

Nö, ich kann es gerne noch hundertmal schreiben: ich bin kein Anarchist.

Das Verbot von Sklavenhaltung ist demnach keine Einschränkung der Freiheit des einzelnen, weil vor dem Gesetz nach wie vor alle gleich bleiben und die potentiellen Sklaven ja als Menschen die gleichen Freiheitsrechte haben wie der potentielle Halter.

Das uneingeschränkte Eigentum bezieht sich natürlich auf Sacheigentum, dass ich das betonen muss, zeigt wie verzweifelt du nach Scheinargumenten suchst.

@anon90542150 nur dass es den Kunden als tolles Feature verkauft würde. Du bekommst deinen Highspeed-Inetrnetanschluss für 10 Euro im Monat, und die Bandbreite von Facebook, Youtube, Spotify, Netflix istz schon komplett inklusive. Aber wehe du möchtest zum Beispiel ein Video auf Massengeschmack schauen, dann brauchst du das Extrapaket für 50 Euro im Monat, weil sonst die Daten nur tröpfeln.

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Bitte. Versuch doch wenigstens ein einziges Mal darauf einzugehen, wie du eine grüne Wiese hinbekommen willst, damit dein ideales Wirtschaftssystem seine Chance auf Gleichgewicht kriegt, ohne das pöhse Wort Enteignung in den Mund zu nehmen :smiley:

Hast du nur nix von.

edit: Vor allem isses quatsch. Der private Provider is too big to fail und hat derlei Exklusivverträge mit Millionen von Hausbesitzern. Die verzichten nicht alle auf Internet, nur damit der Riese wankt.

Du bist dran.

Du ziehst willkürliche Grenzen.

War ja auch ne schöne Steilvorlage. Du bist trotzdem in deinem Zirkelschluss gefangen. Es gibt nix, dass man nicht auch privat organisieren könnte. Wenn du Recht und Gesetz in Staatshand siehst, regulierst du somit den Markt, der nach deiner eigenen Aufassung nur völlig unreguliert funktionieren kann.

In einem völlig unregulierten Markt brauchst du solche Kunststückchen nicht mehr. Es reicht bereits aus, dass dein Internetkabel das einzige ist, das bis zum Kunden kommt. Dann kannst du das „freie“ Internet zerstückeln wie es dir beliebt, inklusive dem Sperren von Internetseiten, die sich kritisch mit deiner Produktpolitik auseinandersetzen.

Und so ein Exklusivvertrag ist schnell gemacht:

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