Politischer Smalltalk 2.0

Ich musste grinsen. ISWYAD.

KANN er dann aber nicht mehr. Verstehst du das wirklich nicht?

Nö. Das KANN es dann nicht mehr geben, weil es gar keine anderen Unternehmen in diesen Sektoren geben kann. Jeder, der einem gefährlich wird, bekommt plötzlich nur noch Scheiß-Verbindungen und ups, ja, schade, da haben wir leider immer noch das schnellste Netz - wo wird der Kunde wohl landen?

Ist ja auch nicht so, dass das heute nicht schon passiert (hust)

Völliger Schwachsinn. Die aktuelle Situation rührt von einem Quasi-Monopol, was sich alleine aus den Betriebskosten ergibt. Du greifst nicht nur in einem Markt ein, den der ISPs, an den man wahrscheinlich effektiv nicht ran kommt als Mittelständler, sondern auch in den kompletten E-Commerce-Sektor.

Wir reden hier eben nicht von einem klar abgesteckten Markt, sondern von einer komplett privatisierten Infrastrukturdienstleistung, die so derart teuer in Unterhalt und Betrieb ist, dass es dort keine (zur bestehenden Existenz riesiger TeKo-Unternehmen) Konkurrenz geben KANN.

Das hat mit einem freien Markt absolut gar nichts mehr zu tun.

Soziale Marktwirtschaft funktioniert nicht, das Beispiel hast du beschrieben.

Wie haben ein von 100 Parteien gemeinsam betriebenes Blockheizkraftwerk :man_shrugging:

Im Rahmen des unfreiheitlichen Systems heute nicht, korrekt.
Trifft auch auf den Rest deines Posts zu.

Das hat mit dem System absolut nichts zu tun. Lenk nicht vom Thema ab mit indifferenter Systemkritik. Sprich die konkreten Kritikpunkte an und sag, warum die in „deinem“ System kein Problem darstellen.

Das Beispiel trifft auf jede Form des freien Markt zu, unabängig von den Regulierungen :wink:

Der von dir postulierte freie Markt kann darüber hinaus nicht existieren, denn selbst die von dir zugestandenen staatlichen Institutionen sind schon Eingriffe in einen freien Markt :wink:

Versuch dir mal ein Hochhaus mit 100 Mietparteien vorzustellen, an dem jeder einen anderen Stromanbieter hat und jeder Stromanbieter die Zuleitung ins Haus liefern (inklusive Infrastruktur von den Kraftwerken bis zu deinem Haus) muss, weil sich alle Anbieter dagegen sperren, andere Anbieter über die eigenen Leitungen liefern zu lassen :smiley:

Ja nee, dein Blockheizkraftwerk steht ja direkt neben deinem Haus, da war das sicher kein Problem… :joy:

Es gäbe sie trotzdem, weil die Probleme ja bereits erschaffen wurden und man nicht bei 0 anfangen kann.

Aber bitte, mal zum Grundsätzlichen:

Achso, Monopole entstehen nur im freien Markt? Nicht etwa durch staatliche Anforderungen hervorgerufene Bürokratie, die vor allem neu gegründete und kleine und mittlere Unternehmen belastet? Nicht etwa das überbordende Regulierungssystem, durch das KMUs ohne eigene Justiziare immer mit einem Bein im Gefängnis stehen? Nicht etwa der sog. „Verbraucherschutz“ , der letztendlich etablierte Firmen vor Konkurrenz schützt?

Klar, Monopole können vielleicht theoretisch auch auf einem freien Markt entstehen, aber reale Monopole entstehen vor allem durch staatliche Förderung.

bla bla bla. Spielt hier (bei der Netzneutralität) alles keine Rolle.

Bitte beantworte einfach die Frage.

Tun sie. Sehr oft sogar.

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Habe ich. Den Post jetzt einfach zu zitieren, sähe aber doof aus.

Ich kann diese Argumente nicht systemimmanent entkräften. Die Regulierung muss als ganzes weg. So eine Art „widerlege meine Argumente ihm Rahmen unseres unfreien Marktes“ gibt es nicht. Man kann es nicht oft genug zitieren.

Es gibt eben keine andere Wahl als die: entweder von isolierten Eingriffen in das Spiel des Marktes abzusehen oder aber die gesamte Leitung der Produktion und der Verteilung an die Obrigkeit zu übertragen. Entweder Kapitalismus oder Sozialismus; ein Mittelding gibt es nicht.

-Ludwig von Mises


Darauf antworte ich dir auch mit Mises, denn das Argument ist auch schon fast 100 Jahre alt.

Dass von der Regierung und der Polizei erwartet wird, dass sie die Bürger, zu denen auch Geschäftsleute und natürlich deren Angestellte gehören, vor Angriffen in- und ausländischer Gangster schützen, ist in der Tat eine normale, notwendige Erwartung an jede Regierung. Ein solcher Schutz ist kein Eingriff, denn die einzige legitime Aufgabe der Regierung ist es, Sicherheit zu schaffen.


Woher nimmst du das? Da wir kein unreguliertes System kennen, entstanden alle Monopole, die du kennst, im regulierten Markt.

Nein, du kannst diese Argumente allgemein nicht entkräften. :wink: Es hat mit dem System nichts zu tun. Eine unregulierte ISP-Situation würde zu weniger Wettbewerb führen (und zwar im GESAMTEN e-Commerce sektor) und zu Monopolen, wo nicht der Kunde über Qualität entscheidet, sondern die Auswahl zwischen Kackstulle und Rieseneinlauf hat.

Ansonsten erklär endlich wie du verhindern willst, dass mit unfairen Mitteln Wettbewerb behindert wird. Denn defakto kann ein kleineres Unternehmen gegen die Marktmacht von Kooperationen zwischen ISP und Konzernen wie Amazon etc. nichts ausrichten.

Und dann geht es weiter damit, das man die Internet-Pakete noch weiter einschränkt. Für Wikipedia braucht man dann schon die „Knowledge“-Erweiterung, für kontroverse und nicht-mainstream (nicht Unternehmensgenehme) Meinungen kannst du vielleicht noch glück haben das ein Unternehmen wie Amazon Kritik zulassen würde.

Du legst mit deinem Geschwafel von Vertragsfreiheit die Axt an die echte Freiheit. Und darauf will ich jetzt mal ein paar Gegenantworten und nicht leere Systemkritik, die mit dem Thema nichts zu tun hat, weil das Internet global ist.

Wenn du allerdings nur Bock auf ein Cyberpunk-Dystopia ala Deus Ex / Fünfte Element/ Blade Runner hast, dann sag es einfach. :smiley:

Doch, denn nur dort liegen alle Probleme.

z.B. durch? Preisabsprachen? Die sind gefundenes Fressen für Neugründungen, die dann durch niedrige Preise schnell an Marktmacht zulegen können.

Nicht, wenn man auf der grünen Wiese anfängt. Dann müssen sich einzelne, regionale Unternehmen untereinander auf gegenseitige Nutzung einigen. → Vertragsfreiheit
Den jetzigen Stand damit zu begründen, dass man ihn braucht, um seine eigenen Auswüchse zu kontrollieren ist billig.

ja, dann kauf sie. Das Geld dafür wirste dann haben.

Eine persönliche Freiheit ohne die Möglichkeit, uneingeschränkt Eigentum zu besitzen und zu nutzen sowie mit jedem beliebige Verträge abzuschließen, ist de facto keine Freiheit.

Die untersten Ebenen von Coruscant sind mein Masterplan :wink:

Und andere Monopole hätten sich durch eine strengere Regulation verhindern lassen. Einen freien Markt ohne Regulation kann es nicht geben, so paradox das klingen mag.

War zwar nicht an mich gerichtet, aber das sieht wenigstens cool aus. :grinning:

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Nein, darin liegen nur deine Ausreden, weil dein System nämlich das ganze kein bisschen besser, sondern schlimmer macht.

lol

Und die existierenden Konzerne werden natürlich aus Nettigkeit und Sportlichkeit das zulassen. ist klar.

Du hast nicht mal verstanden, wie das Internet funktioniert. Klar, auf der grünen Wiese verbinden wir dann mit den großen Servern in den USA, weil Internet ja sonst ein wenig witzlos wäre. Problem: Diese Infrastruktur ist teuer, so teuer, dass es keine Konkurrenz geben kann, sobald einmal einer anfängt.

Und wer sich das nicht leisten kann, bleibt dumme Arbeitsdrohne? 1984 ick hör di trapsen

Daran ist NICHTS liberal oder freiheitlich. Es ist das genaue Gegenteil. Nur wer Internet und WWW auf ein reines trägermedium für wirtschaftliche Märkte reduziert kann diese Meinung ernsthaft vertreten.

Aber ich denke vielmehr das deine eigene Ideologie gerade an diesem Beispiel zerbricht und du deshalb ja ständig mit „Systemkritik“ ablenken musst.

Der Preis dafür ist das Staatsmonopol. Regulierung heißt im Endeffekt, der Staat bestimmt Löhne und Preise, über kurz oder lang dann noch das Angebot und somit auch die Nachfrage. Dann brauchst du gar nicht mehr von Markt sprechen. Regulierungen begründen immer weitere Regulierungen, das ist ein circulus vitiosus.

Und nochmal? Welche „unfairen“ Mittel meinst du? Einen SA-mäßigen Schlägertrupp oder was?
Große Konzerne sind darüberhinaus behäbig. Ein Start-Up kann viel schneller agieren.

EBEN, es ist bereits unrettbar versaut worden; durch den STAAT.

NUR Vertragsfreiheit ist liberal. Bestimmte Verträge von Vornherein als unsittlich zu verbieten ist eine Einschränkung des Individuums. Nur weil es sich für dich unfrei anfühlt, ist es das nicht. Man kann einen staatlichen Eingriff nicht mit allem Euphemismus der Welt als liberal verkaufen.

Diese Gefahr sehe in der Tat, dass das aber nicht mein Ziel ist, kannst du dir auch denken. So wie du an die freie, unregulierte Marktwirtschaft glaubst, glaube ich an einen Staat, der wirklich und ernsthaft Gerechtigkeit schafft. Jeder hat das Recht auf seine eigene kleine Utopie, ist doch auch gut.

Zugang zur Infrastruktur verweigern. Deine tolle „Vertragsfreiheit“.

Bis der Konzern ohne jegliche Kontrolle und Regulation, wie Kartellrecht und Co. dir einfach den Stecker zieht.

Netzneutralität hat mit Vertragsfreiheit nichts zu tun.

Doch, es ist unfrei, weil ich keine Wahl habe.

Es gibt Leute, die fragen dann:

in dem die soziale MW uneingeschränkt und ohne Auswüchse funktioniert?

So, ich geh erstmal duschen.

Das Internet ist eher dadurch versaut worden, dass die meisten Staaten es versäumt haben, rechtzeitig eine praxisorientierte Netzpolitik aufzugleisen. Wobei selbstredend noch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Nein, das nennt man Fairness.

Dann ist das allgemeine Wahlrecht auch nicht liberal.