Politischer Smalltalk 2.0

Joa. Ich hielte es aber für wichtiger, dass die Mobilfunkanbieter zunächst eine flächendeckende Versorgung von 3G/4G auf minimal 99,9% garantieren müssen, bevor sie für 5G zusätzliche Kohle vom Kunden verlangen dürfen. Wie die das genau sicherstellen, dürfen die dann gern untereinander abklären.

Kann man ja an der Aufsplittung der Fussballrechte sehen, wie viel besser das für Fussballfans ist :smiley:. Wie viel besser wird es uns erst gehen, wenn das Internet genauso* aufgesplittet wird…? :joy:

*Ja, noch isses nicht soweit, auch in Portugal nicht. Aber diese Seite zeigt wunderschön, wohin die Reise geht, wenn die Netzneutralität erst mal fällt. Dann heißt es nicht mehr „xyz ohne Zusatzkosten inklusive“, sondern „zahl extra, sonst geht xyz überhaupt nicht“

Vertragsfreiheit. :man_shrugging:

Die sog. Netzneutralität widerspricht so ziemlich allen meinen Grundüberzeugungen bezüglich der Vertragsfähigkeit erwachsener Menschen. We keine AGB lesen kann, hat bei Drosselung, Benachteiligung etc. eben Pech. Sorry, not sorry.

Achso, wir sollen wider besseren Wissens erstmal Geld für eine rückständige Technologie ausgeben, um sie unmittelbar danach durch eine bessere zu ersetzen? Sicher, dass du kein Sozialdemokrat bist? Wir könnten auch erstmal warten, bis 99,9% aller Straßen Schlaglöcher haben, bevor wir mit Straßensanierungen anfangen.

Ich fürchte du hast nicht verstanden, was Netzneutralität bedeutet.

doch.

GERADE als Vertreter eines freien Marktes sollte die Netzneutralität dann dein höchstes Anliegen sein.

Und sorry, du argumentierst mit “Vertragsfähigkeit”, das hat mit Netzneutralität gar nichts zu tun. Der Libertäre advokiert für künstlich geschaffene Monopole…

Paradox.

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Vertragsfreiheit funktioniert in einem Wirtschaftszweig mit sehr wenigen, sehr großen Teilnehmern aber einfach nicht - Es gibt hier in D nur noch die Telekom, Telephonica und Vodafone. Wenn die drei dir keine besseren Konditionen anbieten, bleibt nur noch auswandern.

Lies richtig - die dürfen gern schon auf 5G aufrüsten. Das werden alle drei großen Anbieter auch zeitnah machen. Zumindest in den Großstädten.

Es wäre aber wichtig, dass man endlich auch mal die Netzabdeckung auf dem Land in einen Bereich bringt, dass man nicht ständig auf Edge zurückfällt, nur weil man mal 3km auf ner Landstraße fährt oder mit dem Zug durchs Münsterland.

Das haben uns die Telkos schon bei Einführung von 3G versprochen, gehalten haben sie es bis heute nicht.

Unpassender Vergleich.

Doch, der versteht das.

Eine Einschränkung des freien Angebots ist liberal. oh, the irony.

Schön öfter angesprochen. D macht es Konkurrenten von Monopolisten eben schwer. das ganze System krankt.

und… äh, warum nicht mit 5G?

edit: Wie sich das Establishment wieder aufbäumt. :smiley: Täglich grüßt das Murrmeltier. Ihr kommt mir immer mit systemimmanenten Argumenten, bei mir als überzeugtem Systemkritiker, zünden die nur leider wenig.

Du hast es wohl wirklich nicht verstanden, weil das ist einfach Stuss.

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  • Neue Technologien ermöglichen es den Netzbetreibern, Produkten, mit denen sie selbst auf dem Servicemarkt präsent sind, Marktvorteile zu verschaffen. Ein Netzwerkbetreiber, der beispielsweise einen Internettelefonie-Dienst betreiben will, könnte versucht sein, andere Anbieter von Internettelefonie von seiner Kundschaft fernzuhalten oder hinsichtlich Übertragungsqualität zu diskriminieren. T-Mobile verhindert zum Beispiel die Nutzung von Skype auf dem iPhone und begründet dies unter anderem mit einer eventuell hohen Netzauslastung.[14] Netzbetreiber könnten auch Volumengrenzen in ihren Endkundentarife einführen, bei deren Erreichen die Anschlussgeschwindigkeit reduziert wird. In diesem Fall könnten eigene oder privilegierte Dienste von der Drosselung und von der Volumenzählung ausgenommen werden.
  • Auch um ältere eigene Produkte zu schützen, werden oft neue beschränkt. So führen oder führten fast alle deutschen Mobilfunkbetreiber Verträge, in denen VoIP und/oder Instant Messaging untersagt ist, da diese in direkter Konkurrenz zu Telefonie und SMS stehen.[15][16] T-Mobile blockiert VoIP- und Videokonferenzdienste, wenn der Kunde keinen Vertrag mit einer entsprechenden Option abgeschlossen hat.
  • In Frankreich wird von Bouygues („Internet Illimité“) die Nutzung von bestimmten Diensten (z. B. Virtuelle Privatnetze (VPN), IMAP Emaildienste sowie sämtliche Datagramm (UDP) Dienste) gesperrt und auf „unerlaubte professionelle Nutzung“ verwiesen. Gleichermaßen werden Verbindungen, die über 10 MB Datenvolumen übertragen, automatisch getrennt.[17]
  • Einige Internetprovider gehen dazu über, Filesharing in ihren Netzen zu drosseln oder ganz zu unterbinden. Im einfachsten Fall wird die Kommunikation über einen bestimmten Port eingeschränkt oder gesperrt, fortgeschrittenere Techniken untersuchen den übertragenen Datenstrom und unterbrechen die Verbindung selektiv. Auf diese Weise wird versucht, die per Filesharing üblicherweise großen übertragenen Datenmengen zu reduzieren und so die Kosten zu senken.[18] Beispielsweise beschränkt Kabel Deutschland die Verwendung von Filesharing. Dieses wird auch bei Kunden so gehalten, die dies nicht mit ihrer Allgemeine Geschäftsbedingungen unterschrieben haben.[19]
  • Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia bot vom 1. Juli 2013 bis 31. Juli 2016 in den Tarifen für Privatkunden nur Zwangsrouter an. Der Betrieb eigener Hardware am Anschluss wurde dadurch unterbunden.[20] So wurde in dem Kabelroutermodem bei Unitymedia als auch Kabel BW die grundsätzlich bestehende Möglichkeit zum Umschalten auf den reinen Bridge-Modus deaktiviert.[21][22] Im Zusammenhang mit der Implementierung des IPv6 Dual-Stack Lite ist die Nutzung von virtuellen privaten Netzwerken (VPN) nur eingeschränkt bis gar nicht möglich.[23]
  • Die Vergabe von getrennten IP-Adressgruppen nach Ländern (Geoblocking) ermöglicht es Anbietern von Inhalten, einzelne Länder als gesamtes von eigenen Angeboten auszuschließen.[24]
  • Deutsche UMTS-Internetdienstanbieter greifen mit Proxys und Deep Packet Inspection in die Anwendungsschicht des Datenverkehrs ihrer Kunden ein.

Ja, was eine Freiheit, wenn ich aussuchen darf, welchen der drei Scheißhaufen ich fressen will.

Wenn ein Gesetz verbietet, dass ein Angebot bestimmte Dienste bevorzugt, ist das eine unzulässige Markteinschränkung.

Du vergisst halt, dass es in Deutschland was Internetzugang angeht so gut wie keine Konkurrenz unter den Anbietern gibt, weswegen solche regulierenden Massnahmen notwendig sind.

Sonstige Effekte sind irrelevant.

  1. es sind keine Monopolisten. Das ganze ähnelt eher einem Oligopol, allerdings ohne direkten politischen Bezug :smiley:
  2. reden wir von Infrastruktur - um als Mobilfunkanbieter als realistischer Option wahrgenommen zu werden, musst du deutschlandweit abdecken können. Das kann ein mittelständisches Unternehmen üblicherweise nicht.
  3. Klar kann eine kleine Liselotte-Meier-Mobil-Klitsche aufmachen. Die muss sich dann aber in die vorhandene Infrastruktur einmieten. Der Staat spielt an dieser Stelle noch gar keine Rolle.

Weil du für 5G sehr viel mehr Sendemasten benötigst. 3G ist deutlich günstiger, sowohl in der Anschaffung, als auch in der Wartung - soweit komme ich den Telkos gern entgegen, solange endlich mal die Abdeckung erreicht wird.

Zugunsten eines höheren Guts. Ein nicht neutrales Netz hat das gleiche Problem wie wir aktuell bei Mobilfunktarifen haben: Man kommt an den Global-Playern nicht vorbei, weil die jederzeit kleinere Anbieter ausbremsen können.

Der Markt entwickelt sich ohne Regulierung von ganz allein Richtung Monopol.

zum Thema Monopole in einem anderen Thread

Das Internet kann halt die Utopie vom freien Informations- und Meinungsaustausch sein,
oder die Dystopie eines von Konzernen regulierten Marketingsystems.

Schön, dass du das so siehst. Vertragsfreiheit gilt dann auch hier.

Das ist grober Unsinn, aber wo soll man da anfangen…

edit: Das Gegenteil ist der Fall, Regulierung führt durch ihre sich stets selbstbegründende weitere Regulierung zu einem unumstößlichen Staatsmonopol.

Völliger Quatsch im Zusammenhang mit ISPs.

Deine „Anti-Netzneutralität“ würde effektiv bedeuten, Startups in Sektoren großer Dienstleister wie Amazon etc. komplett zu töten. Toller Wirtschaftsliberalismus, Libertas.

Du gibst den Unternehmen den Schlüssel in die Hand, Monopole aufzubauen und nimmst jedem anderen diesen Schlüssel komplett weg.

Nur würdest du jetzt mit deinen Plänen Facebook die Mittel geben, jeden Konkurrenten zu töten, der kleiner ist.

Nein, ist es in dem Fall nicht. Du erzählst leider groben Unfug.

Habe ich irgendwann mal behauptet, dass im vollkommen freien Handel kein Darwinismus herrsche? Das wird wohl noch kein überzeugter Kapitalist behauptet haben. Der Markt reinigt sich selbst, die kritische Masse der Verbraucher entscheidet, welche Unternehmen Erfolg haben. Die aktuelle Situation rührt ja nicht aus einem freien Markt her, sondern aus einem ehemaligen Staatsmonopol.

Es hat seinen Grund, warum kleinere Mobilfunkanbieter als Reseller von den großen drei regelmäßig schlussendlich einverleibt werden, bei denen sie sich zuvor eingemietet haben :smiley:

Freier Markt funktioniert halt nicht immer, auch wenn du es dir herbeiwünscht.

Meine Aussage bezog sich auf Internetanbieter. Und das aus gutem Grund: Anbieter wie die Telekom haben mit ihren mehrere Millionen umfassenden Kundenstamm ein gigantisches Netz. Wenn du mit deiner kleinen Lokalinfrastruktur a là Stadtwerke um die Ecke kommst, dann kann die Telekom deinen Zugang in ihr Netz drosseln und damit die bei dir liegenden Angebote für ihren Kundenstamm unbenutzbar gestalten.

Das erlebe ich im Strommarkt (das habe ich zufällig ein klein wenig Einblick) ganz anders. Das ist ein extrem regulierter Markt (selbst für deutsche Verhältnisse), der durch Regulierung für kleinere Stromdienstleister überhaupt erst befahrbar wurde.

Die Regulierung ist überhaupt erst der Grund, warum du dir deinen Stromanbieter aussuchen kannst, weil sonst müsste theoretisch jeder einzelne Stromanbieter erst ein Kabel zu dir ins Haus legen, damit er liefern kann.