Sofern sie einzig auf nicht falsifizierbaren Behauptungen ruht, ja. Ein besonderes Ärgernis, wenn daraus gesellschaftspolitische und/oder moralische Forderungen abgeleitet werden. Oder diese sogar Wirkmacht in die Politik entfalten!
Die gehört sogar zu den ganz wenigen Dingen, die abschließend, da gemeinhin geklärt werden können! Wie erwähnt unter Maßgabe, dass unsere Realität real ist, ist eine reale Messung und die daraus gewonnenen Daten ein Fakt. Ein anschauliches Beispiel ist die in unserem Alltag stets präsente, von Anders Celsius durchgeführte Experiment. These war, dass ein Quecksilberröhrchen, welches sich mit der Temperatur gleichmäßig ausdehnt, immer jeweils an denselben Punkten steht, wenn es Wasser am Gefrierpunkt bzw. am Siedepunkt ausgesetzt ist.
Das hat er selbst oft wiederholt, das haben andere wiederholt. Das bedeutet aber nicht, dass seine Aussage wahr gewesen ist, sondern nur, dass sie mit den durchgeführten Experiementen nicht als falsch gelten muss!
Später hat man nämlich noch weitere Faktoren beobachtet, die erfüllt sein müssen, damit sie weiterhin nicht falsch ist. Luftdruck etwa oder Verunreinigungen des Quecksilbers etc.
Sehr viele unserer Hypothesen, die als gesichertes (nicht absolutes!) Wissen gelten, sind so gut überprüft, dass man mit ihnen umgeht als seien sie wahr. Das führt auch beim wissenschaftlich tätigen Menschen dazu, dass er einen Parameter übersieht, unter dem sie vielleicht dann doch einmal nicht gelten.
Das ist aber der Grund, warum man sie in jeder wissenschaftlichen Arbeit in den Annahmen vermerken sollte.
Das wurde auch nicht behauptet, sondern dass es das einzig notwendige Axiom ist, das die Naturwissenschaft benötigt. Die Mathematik kann weitere Eigenschaften dieses Universums als Axiom annehmen und daraus weitere Aussagen allgemeingültig ableiten, die dann natürlich auch im Universum gelten. Zahlentheorie macht das vielleicht besonders anschaulich: es gibt Mengen, in denen die Addition nicht kommutativ ist wie bei unseren „natürlichen Zahlen“. Wir können aber experimentell messen, dass unsere Abzähladdition kommutativ ist. Folglich können wir alle daraus abgeleiteten Sätze und Folgerungen auch in unserem Universum anwenden.
Das funktioniert so gut, dass wir Sonden zum Neptun schicken und Objekte anhand ihrer Gravitation erkennen, ohne sie direkt wahrzunehmen.
Im Gegenteil, das ist ein völlig normaler Vorgang, denn die Zustände - wenn Du die meinst, die ich gerade im Sinn habe - sind willkürlich benannte Klassifizierung von beobachteten Eigenschaftskombinationen, die man bis dato für abgeschlossen gehalten hat.
Ob man das kann oder nicht, kann ich nicht abschließend beantworten. Beides lässt sich aber nicht durch die von Dir genannten Dinge bejahen oder verneinen.
Was wären denn Deiner Auffassung nach die fehlenden Dinge in einem Weltbild, welche sich nicht durch Experimente oder Beobachtung prüfen lassen?
Über den Absatz hatte ich expressis verbis geschrieben, dass sich das auf moralische Kategorien bezieht. Moral stellt ganz andere Fragen als die Naturwissenschaft. Die NW haben nur den Anspruch die Welt zu beschreiben. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Die großen Weltreligionen, die meisten Ideologien, aber auch esoterische Konzepte treffen aber Aussagen über die Welt, die falsifiziert sind. Daher sind auch ihre Folgerungen bestenfalls stark anzuzweifeln.
Moralphilosophie ist nicht ohne Grund eine eigene Disziplin. Sie speist sich aus Grundüberzeugungen, die sich leider oft nicht aus bewusster Reflexion, sondern eben aus Religionen, Ideologien oder auch tradierte Aberglauben speisen.
Warum glauben wir (gehe davon aus, Du tusts das auch), dass schwule und lesbische Beziehungen in Ordnung sind? Warum haben die Leute früher mehrheitlich geglaubt, das sei nicht in Ordnung?
Egal, welcher Überzeugung ich folge: wie kann ich sie in die Kategorien „richtig“ und „falsch“ einordnen?
Unsere Gesellschaft ist von „Steht in der Bibel“ unterwegs zu „Schadet doch niemandem“. Das wären moralische Axiome, Meinungen, die aber anders als Aussagen wie „Impfungen immunisieren“ oder „Die Erde ist keine Scheibe.“ nicht Subjekt der Naturwissenschaften sind.