Livekommentar 61: ESC 2023

Die Juroren suchen die jeweiligen Sender in den Teilnehmerländern aber selbst aus und das Televoting läuft seit fast 20 Jahren komplett über die deutsche Firma digame.
Da braucht man keine Sorge haben, dass er da irgendwas gedeichselt haben könnte.

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…hier meine Holger letzte Woche gesendete E-Mail mit Kuriositätenlinks, die aufgrund der ARD-Doku dann komplett hinten runter fiel.

Sie ist ohne die entsandten Siegertitel da es darüber einen separaten Livekommentar geben soll:
(ohne Dschinghis Khan, Guildo Horn, Sürpriz & Stefan Raab):

Infos in erster Linie aus den Wikipedia-Artikeln zu den deutschen Vorentscheidungen

1956 – 2023

Deutschland hat kein Jahr ausgelassen und hat immer einen Teilnehmer ermittelt oder bestimmt.

Lt. den Regeln zum ersten Song Contest 1956 musste jedes teilnehmende Land eine Vorentscheidung stattfinden lassen.

Keine Vorentscheidung gab es

1959

1966

1967

1968

1977

1993

1994

1995

2009

2020 (Corona)

2021

1958 - Schlager 1958 (20.01.1958):

Die einzige Vorentscheidung bei der heute nicht mehr alle teilnehmenden Titel ermittelbar sind.

12 Titel haben teilgenommen und bei 9 Titeln steht nur ein „?“ im Wikipedia-Artikel.

Kurios:

Der Schauspieler Georg Thomalla hat offenbar als Sänger teilgenommen und plazierte sich zwischen Platz 3 und 12. Der Titel ist auch hier unbekannt!

1961 hat Dieter (noch ohne „Thomas“) Heck teilgenommen und 1964 & 1965 der spätere Opernsänger René Kollo (Titel nicht sonderlich erwähnenswert).

Zwar nicht kurios aber auch erwähnenswert:

Einer der größten Schlagerhits der 70er hat an der Vorentscheidung 1975 teilgenommen und wurde da nur auf Platz 10 gewählt:

Marianne Rosenberg – Er gehört zu mir

1976 - Ein Lied für Den Haag

Platz 3 für:

Maggie Mae – Applaus für ein total verrücktes Haus

Multi-Kulti in einem Mietshaus anno 1976:

Maggie Mae wurde durch ihre Coverversion von „My Boy Lollypop“ und ihre flippigen Auftritte in der ZDF-Hitparade (dort Sieger 1974) bekannt. Sie ist mit 61 Jahren am 30.08.2021 in den USA verstorben.

1976 gab es auch den ältesten Bewerber für den Grand Prix von deutscher Seite:

Bruce Low (damals 63 Jahre alt) mit „Der Jahrmarkt unserer Eitelkeit“ (ernsteres Stück), das ursprünglich von Bill Ramsey gesungen werden sollte…

Der Sieger 1976 (über Einsendung von Postkarten ermittelt) war

Tony Marshall - Der Star

der disqualifiziert wurde, da der Titel bereits vorher öffentlich aufgeführt wurde.

Bis heute ist umstritten ob dem wirklich so war:

Hintergrund:

Der Titel wurde bereits 1972 geschrieben und mit der in Deutschland lebenden israelischen Sängerin Nizza Thobi 1973 für eine Schallplatte von BASF Records aufgenommen. Die Plattenfima entschied sich aber gegen eine Veröffentlichung, da man keine Erfolgsaussichten für die Platte sah und überließ der Sängerin (nach Klageverfahren) die Playbackbänder.

Ende 1975 bot man dem Produzenten von Tony Marshall (Jack White) den Titel an. Bis dahin gab es keinerlei angefallene GEMA für den Titel – insofern ist man davon ausgegangen dass der Song unveröffentlicht und somit nicht öffentlich aufgeführt wurde.

Nach der Vorentscheidung vom 31.01.1976 gab es zunächst keine Beanstandung zu dem Titel.

Am 18.02.1976 gab es eine zweite Sendung in der ARD mit der Bekanntgabe des Ergebnisses – erst nach dieser 2. Sendung meldete sich die israelische Sängerin & der ursprüngliche Arrangeur und erklärten an Eides statt, dass der Titel in verschiedenen Discotheken von der Sängerin gesungen worden sei… (hätte bei der GEMA eigentlich gemeldet werden müssen). Weitere Zeugen ob dem wirklich so war wurden nicht benannt.

Daraufhin erfolgte die Disqualifizierung und die zweiten (Les Humphries Singers) rutschten nach…

Am Abend des Song Contests (03.04.1976) gab es auch eine Live-Sendung im ZDF:

„Lustige Musikanten“ mit Maxl Graf & Lolita aus der Dortmnder Westfalenhalle

Zum Finale gab es dort eine nicht zuvor angekündigte Überraschung (siehe Video – Finale dieser Sendung mit Ansage – war mal auf „YouTube“ - ist da in dieser Form nicht mehr…)

https://magentacloud.de/s/kXTZzAmWoc5xELF/download

…übrigens die „Les Humphries Singers“ haben auf ihrer LP von 1976 auch den „Star“ in deutsch gecovert… (nur Audioclip)

1979 – Ein Lied für Jerusalem

Gebrüder Blattschuss – Ein Blick sagt mehr als jedes Wort (Platz 12 – letzter) (Ralph Siegel)

Hatten im Jahr zuvor den Hit mit „Kreuzberger Nächte“

1980 – Ein Lied für Den Haag

Viel-Harmoniker – In der Oper (Platz 10)

mit Komponist Gert Wilden („Erkennen Sie die Melodie“) am Klavier (zu diesem Zeitpunkt kurz vor seinem 63. Geburtstag – zweitältester Bewerber)

im Video ab Laufzeit 45:30 min.

Costa Cordalis – Pan (Platz 2 – knapp hinter „Theater“ von Katja Ebstein und auch von Ralph Siegel)

…zudem wurde er schon als Sieger auf die Bühne gebracht – und wurde dann doch „nur“ Zweiter:

im Video ab Laufzeit 1h:13 min.

1981 – Ein Lied für Dublin

Leinemann – Das Ungeheuer von Loch Ness (Platz 5) von Ulf Krüger

mit Stoff-Nessie

nach „Volldampf Radio“ (1980) & vor „Mein Tuut Tuut“ (1985)

im Video ab Laufzeit 37:30

1982 – Ein Lied für Harrogate

Gottlieb Wendehals – Der Ohrwurm (geschrieben von Gebrüder Blattschuss) – Platz 11

mit „Textimprovisation“

nach „Herbert“ (1979) & „Polonäse Blankenese“ (1981)

1983 – Ein Lied für München

Bernd Clüver – Mit 17 (Platz 3) von Dieter Bohlen

Warum kurios? - Weil wir im Sieges-Fall Dieter Bohlen auf der Grand Prix-Bühne gesehen hätten (hier deutlich zu sehen) – vor „Modern Talking“

Wencke Myhre & Sohn Dani – Wir beide gegen den Wind (Platz 5) – Text von Julians letztem Gast: Christoph Busse

im Hinblick darauf, dass am Dienstag bei euch Meike Garden im Interview ist, die gemeinsam mit ihrer Mutter Deutschland vertreten hat:

Es gab auch ein Mutter/Sohn – Gespann. Dani war zu dieser Zeit 9 oder 10 Jahre alt (geboren 1973). Damit der jüngste deutsche Bewerber aller Zeiten.

Übrigens wurde 1990 verfügt das beim ESC ein Mindestalter von 16 Jahren erreicht sein muss.

Zuvor hatte es 1964 (Gigliola Cinquetti für Italien) und 1986 (Sandra Kim für Belgien) jüngere Sieger gegeben).

1986 – Ein Lied für Bergen

Mister Fisto – Rein und klar wie’s früher war (Platz 11) – Text von Peter Rubin („Wir zwei fahren irgendwo hin“ oder deutsche Version von „Azzurro“)

Der Versuch NDW zu integrieren…

1998 – Countdown Grand Prix

Ballhouse – Can Can (Platz 6) von Ralph Siegel

2000 – Countdown Grand Prix 2000

Knorkator – Ich wer zun Schwein (Platz 4) von Alf Ator

Lotto King Karl & die Barmbek Dream Boys fischering ROH – Fliegen (Platz 7) von Carsten Pape (Clowns & Helden)

…hab ich mal aufgrund eures Hamburger Lokalpatriotismusses mit rein genommen – zudem: die längste Interpretenangabe in der Geschichte des deutschen Vorentscheides…

2001 – Countdown Grand Prix 2001

Zlatko – Einer für alle (Platz 6)

nach seiner Big-Brother Karriere (erste Staffel) und zwei Nr. 1. Hit-Singles in 2000 („Ich vermiss dich wie die Hölle“ & „Großer Bruder“ mit Jürgen Milski)

Münchner Zwietracht & Rudolph Moshammer – Teilt Freud und Leid (Platz 10)

…hatten gemeinsam im Vorjahr den Wiesn-Hit „Moos hamma“. Rudolph Moshammer war damals 61 Jahre alt – somit (wie oben beschrieben) nicht der älteste Bewerber

2002 – Countdown Grand Prix 2002

Mundstuhl – Fleisch (Platz 11) Eigenkomposition

hessisches Comedy-Duo mit Erfolgen in den Albumcharts und dem Single-Hit „Dragan & Alder Weihnachtsmedley“

2003 – Countdown Grand Prix 2003

Gerd Show – Alles wird gut (Platz 3) von u.a. Elmar Brandt (Parodist, auch auf der Bühne)

im Vorjahr Single-Nr. 1-Hit „Der Steuersong (Las Kanzlern)“ als deutsche Version des Ketchup-Songs von Las Ketchup

Bundeskanzler Schröder war damals noch im Amt (bis Oktober 2005).

2004 – Germany 12 Points!

Scooter – Jigga Jigga! (Platz 2) von H.P. Baxter

2006 – Der deutsche Vorentscheid – 50 Jahre Grand Prix

Thomas Anders – Songs That Live Forever (Platz 2) von u.a. Thomas Anders

Der Song ist nicht die Kuriosität – kurios ist das der Song dreimal angesagt werden musste weil bei den ersten beiden Versuchen das Halbplayback streikte…

im Video ab Laufzeit 48:40 min.

2013 – Unser Song für Malmö

LaBrassBanda – Nackert (Platz 2)

Der Song ist natürlich allein schon kurios – aber die Wertung war damals sehr umstritten:

LaBrassBanda bekammen die volle Punktzahl von Radio/Internet (12 Punkte) &

von den Zuschauern die zweithöchste Wertung (10 Punkte).

Die Fachjury im Studio setzte die Band allerdings auf den letzten Platz: 1 Punkt!

(Jury: Tim Bendzko, Roman Lob, Anna Loos, Peter Urban & Mary Roos)

Somit fuhr „Cascada“ zum Grand Prix

Wertung:

2015 – Unser Song für Österreich

Andreas Kümmert – Heart Of Stone (Platz 1)

verzichtet auf Teilnahme nach Verkündung des Siegs (78,7 %) und lässt Platz 2 (Ann Sophie) nachrücken

Song:

Siegerehrung:

2018 – Unser Lied für Lissabon

Voxxclub – I mog di so (Platz 5)

hatten zuvor den Party-Hit „Rock mi“ (22 Wochen in den Charts)

2023 – Unser Lied für Liverpool

Ikke Hüftgold – Lied mit gutem Text (Platz 2 gemeinsam mit Will Church)

von u.a. Matthias Diestel alias Ikke

…und ganz zum Schluß noch ein Bonbon:

lt. „chrkruse“ war der Wunsch ja „deutsche Kuriositäten aus den Vorentscheidungen“

Darunter würde dann auch das hier fallen:

Die 3 lustigen Moosacher – Engerl samma olle net

(unter Pseudonym von Ralph Siegel & Bernd Meinunger geschrieben)

Platz 11 in der deutschen Vorentscheidung zum „Grand Prix der Volksmusik“ 1990

Nachtrag vom Grand-Prix-Abend

In den Jahren 1982 – 1988 (außer 1986) gab es jährlich vor der TV-Vorentscheidung vorab eine Ausstrahlung im ARD-Radio mit einer größeren Titelauswahl.

Im Radio wurden 24 bzw. 20 Titel den Hörern einmalig vorgestellt und um Abstimmung gebeten. Die 12 Titel mit den meisten Hörerstimmen gingen dann in die TV-Vorentscheidung.

Im Jahr

1983

ist eine Kuriosität so knapp ausgeschieden:

Folgend ein Zitat von der Seite „Schlagerprofis.de“:

„Gemeinsam mit der Gruppe „ENORM IN FORM“ bewarb sich Rosi MITTERMAIER mit ihrem Mann Christian NEUREUTHER für den Grand Prix. Hintergrund war…eine Fernsehsendung. Das ZDF sprang auf die damalige Aerobic-Welle auf – die Sendung ging dann sogar in Produktion, das Lied wurde aber kein Erfolg und wurde auch nicht mit Rosi und Christian veröffentlicht.“

Ralph Siegel hatte den Song zwar nicht geschrieben aber produziert und hat in seiner Autobiografie geschrieben:

„Sogar die Jury fand den Song gut und er kam unter die letzten 24 Teilnehmer. Wir übten bereits tagelang, und Rosi und Christian waren wirklich unendlich toll bei der Sache.“

Von daher war die einmalige Radio-Ausstrahlung 1983 zur Vorauswahl die bis heute einzige Veröffentlichung dieses Songs (liegt mir auch nicht vor…).

ROSI MITTERMAIER verstorben: Auch als Sängerin beliebt - beinahe beim ESC dabei (schlagerprofis.de)

Den Titel und die Melodie kennen aber alle Fernsehzuschauer der 80er Jahre:

(Titel- und Schlußmelodie)

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Danke Dir.

Da gibt es noch viel zu Sichten, wie man sieht.
Diese ARD-Doku kann deiner Liste nicht das Wasser reichen. Wir hatten Vieles nicht im Livekommentar drin.

Bitte Kuriositäten aus dt. Vorentscheiden für den nächsten Monat - also als Teil II erneut vorschlagen. Dann kann man direkt anknüpfen und das fortsetzen. :slight_smile:
Außer, es wird nicht zur Wahl zugelassen, dann muss man einen Monat warten.

Danke für die Infos!

Ich bin nur etwas verunsichert bei den Jury-Stimmen, muss ich sagen. Diese vielen 12er für Schweden und der Vorsprung. Möglicherweise wollten viele Jurys Finnland in Erwartung eines starken Publikums-Votings verhindern oder eben Schweden das Jubiläumsjahr gönnen.

Was da im Hintergrund und Vorfeld passiert, wissen wir nicht. Schwedens Einfluss bei der ganzen Veranstaltung wirkt auf mich groß. Historisch natürlich sowieso.

Natürlich ist Schweden auf Nummer sicher gegangen mit der bereits profilierten und ESC-etablierten und ehemaligen Siegerin Loreen anzutreten und der Nummer-sicher-Komposition, die erkennbare Ähnlichkeiten und den gleichen Komponisten vom letzten Loreen-Sieg (2012, Euphoria) hat. Um einen größtmöglichen europäischen Nenner zu finden und auf Stimmenfang zu gehen oder es leichter zu machen andere für sich abdrücken und anrufen zu lassen.

Hier haben Leute mal die Abstimmungsergebnisse ausgewertet, und tatsächlich kam der deutsche Song extrem Mittelmäßig an. Kein Land sah ihn auf dem letzten Platz, aber eben auch nur ganz wenige unter den Top-Ten.

https://www.reddit.com/r/de/comments/13hqdk6/wer_wie_für_deutschland_beim_esc_abstimmte/?utm_source=share&utm_medium=web2x&context=3

https://www.reddit.com/r/eurovision/comments/13hz8mi/detailed_televote_breakdown_shows_that_germany/

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Habt ihr gewusst das Deutschland anscheinend seine Landes Flagge geändert hat?


jedes Land präsentiert im Vorstellungsvideo stolz seine Landes Flagge und was macht Deutschland…?
Lord of the Lost repräsentierte 99% der in Deutschland lebenden Menschen nicht beim ESC, weil die schließt diese Progressiven Flagge EINDEUTIG aus, nämlich die Heteros.
Verdient letzter Platz. #gowokegobroke

Ich liebs, wie 99% der wütenden Twitterer dieses Sharepic teilen und die Sendung anscheinend noch nicht mal gesehen haben, denn dann wüssten sie, dass das Video Teil der Onlinepromo der BBC war und nicht in der Fernsehausstrahlung vorkam. Das hatte sowas von keinen Einfluss auf irgendeine Abstimmung.

Schaum vorm Mund, gemischt mit diffuser GEZ-Abschaffen-Gröhlerei und Queerfeindlichkeit findet man dort hauptsächlich. Aber klar, Hans-Jürgen, „Europa wollte den deutschen belehrenden Tr*nsenzirkus nicht sehen“, deswegen gabs im Halbfinale auch eine Dragqueenshow, und der Italiener, der mit der Progress-Flagge einlief, der schwule Belgier mit Voguing-Tanzperformance, der Finne mit Nieten-Lackoutfit und die grell geschminkten Kroaten in Rock und Unterhose sind alle vor uns gelandet.

War aber auch schon 2014 so, als Dragqueen Conchita Wurst den ESC gewann und Konservative damals den Untergang des Abendlandes und der westlichen Kultur sahen.

PS: Zum Thema „Der Steuerzahler muss den Schwachsinn jedes Jahr mitfinanzieren“. Der ESC liefert jedes Jahr an drei Abenden über zehn Stunden quotenbringendes und erfolgreiches Liveprogramm, zu einem Bruchteil der Kosten eines 90-minütigen „Tatorts“ oder einer Fußballübertragung.

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Danke, Chris, für dieses Statement, das ich in allen Aspekten unterstütze. Der ESC ist in meinen Augen großartige Unterhaltung und ich freue mich jedes Jahr darauf. Klar sähe auch ich Deutschland gern mal wieder ganz weit vorn, vor allem schaue ich den ESC aber wegen der einmaligen Mischung aus Kunst, Camp, Pomp und Trash. Es sind immer Songs dabei, die ich total abfeiere. In diesem Jahr vor allem Finnland und - ja, wirklich! - Kroatien. Der Sieg von Loreen war für mich dennoch von vornherein eine ausgemachte Sache. Glatter, mainstreamiger und charttauglicher Schwedenpop halt, der sich in die Gehörgänge windet, den Tanzfuß zum Zucken bringt und niemandem weh tut. Kann man machen, reicht auch meist für die Top Ten - aber wie langweilig wäre es ohne die skurrilen, abseitigen, provokanten Acts, die letztlich viel stärker in Erinnerung bleiben. Wer den ESC nicht mag, muss ihn nicht anschauen, sollte allen anderen aber einfach ihren Spaß gönnen.

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Uns wurde im Vorfeld und nach dem desaströsen Abschneiden des deutschen Beitrages in 2022 von vielen selbsternannten „Experten“ (auch hier im Forum!) erklärt, dass genau das nicht beim ESC erfolgreich wäre und es ganz schlimm und völlig falsch wäre, radiotaugliche Popmusik aufzufahren. Flippig und ausgefallen müsste es sein!

Nun hat aber jemand genau mit dieser verpönten Musik gewonnen und das „flippige und ausgefallene“ ist grandios auf dem letzten Platz gescheitert.

Erklärungsversuche?

Das ZDF ist der Meinung, dass der schwache Vorentscheid und die Leistungen des NDR zusammen mit einem unpassenden Lied Schuld seien. Was wird beim NDR passieren? Vermutlich das Gleiche wie immer: nichts.

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Dann probier ichs mal:
Guck dir das Public Vote an. Da waren die flippigen Nummern im Schnitt deutlich erfolgreicher als der Mainstream (allen voran Finnland mit überwältigender Mehrheit).

Loreen bildet dahingehend eher die Ausnahme, weil sie vermutlich vorher eine bekannte Größe war und ist, sie hatte also wohl so eine Art Vorschuss.
Wer weiß, wo die Nummer gelandet wäre, hätte sie jemand Unbekanntes gesungen.

Ich jedenfalls bleibe dabei, dass man mit schrilleren oder besser ausgefalleneren Nummern im Schnitt erfolgreicher abschneidet.

In keinem Fall, und das war ja die eigentliche Kritik, kann Radiotauglichkeit das Hauptauswahlkriterium bilden, wie in der Vergangenheit immer kolportiert wurde.

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Es stellt sich auch die Frage, wie sehr das 4656766 Mal in den Medien genannte „Also nach den Buchmachern ist ja eh klar, dass es nur ein Duell zwischen Schweden und Finnland wird“ das Abstimmungsverhalten beeinflusst.

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Ganz sicher. Diese Wettquoten beeinflussen selbstverständlich. Wenn dir im Vorfeld erzählt wird, dass Schweden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gewinnt, muss das ja wohl auch ein super Song sein (und andersherum genauso)

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Leider war es beim Einzug der Musiker zu Beginn des Contests nicht besser. Lord of the Lost hatten als Einzige nicht die Flagge ihres Landes dabei, während alle anderen ihre Landesflaggen hissten.
Der mangelnde Patriotismus „unserer“ Vertreter (offenbar ist es ihnen peinlich, aus Deutschland zu sein) war also auch in der Show selbst zu sehen.

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Es ist dir im Livekommentar nicht aufgefallen oder war dir zumindest keinen Kommentar wert. So geht es der „Hausfrau aus Baku oder dem serbischen Klempner“ wahrscheinlich auch, wegen einer nicht vorhandenen Flagge überlegt sich keiner, ob er für das Land anruft oder nicht :smiley:

Überhaupt wird mir persönlich ein viel zu großes Fass aufgemacht, was die vorhandene oder nicht vorhandene Flagge angeht, es gibt so viel anderes Kritikwürdiges rund um die deutsche Beteiligung beim ESC dieses Jahr, da ist das wirklich das geringste Problem. Mangelnden Patriotismus kann man übrigens denen vorwerfen, die Deutschlands Repräsentanten nach dem letzten Platz jetzt aufs Übelste beleidigen.

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Und wie oben bereits gesagt das Outfit (Haarfarbe, Kleidungsfarbe, das Make-Up und Tattoo) der Gruppe hatte die Farben der Nationalflagge Deutschlands, falls das noch nicht aufgefallen ist. Sie trugen die Flagge an sich, statt nur mit sich.

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Das war bestimmt Absicht.

Deren Outfit und Look fällt extrem auf. Das ist bewusst gewählt und kommt nicht von einfach so.

Das ist absoluter Quatsch. Wo ist denn bitte die Farbe schwarz?
Die Kostüme haben nun so rein gar nichts von der deutschen Flagge.

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