In der EU so einiges. Die Blockadehaltung der Engländer z.B. resultiert aus patriotischen Gedanken. Die der Deutschen auch. (Getarnt unter dem Mantel der „Souveränität“, die dabei hier nur verlagert nicht aber abgeschafft werden würde.)
Du verwechselst da was. Anchantia ging es um eine linke Bürgerbewegung, die sich klar zu ihren Wurzeln bekennt. (EDIT: bekämpft ist irgendwie das falsche Wort gewesen.)
Das, wovon du sprichst, ist Politik die fern von jedem Bürger ist.
@Linker Patriotismus
Was das Thema für einen Gegenwind sät. Ist ja irre.
Glaubt ihr wirklich, die SPD im 19. Jahrhundert hat sich unter Bismarck in Lebensgefahr begeben, weil sie so Antideutsch war? Oder Antinational? Das waren Patrioten die für ihr Land und für ihre Menschen gekämpft haben!
Wer sein Land nicht liebt, sich nicht mit ihm verbunden fühlt, der wird auch niemals dafür kämpfen.
Linker Patriotismus ist für mich die einzige Alternative. Gerade weil ich dieses Land so liebe, gerade weil ich die Menschen hier schätze und die Brauchtümer für schützenswert halte, wehre ich mich massiv gegen jede Form des losgelösten Liberalismus’.
Die Soziale Marktwirtschaft ist linker als so manche glauben mögen. Und diese ist eines der Besten Systeme der Erde. Wenn ich als Linker kein Heimatgefühl habe, gegen was sollte ich dann kämpfen?
Unser Land wird finanziell von Eliten übernommen, die Presse eingespannt, die Bürger übergangen und alles hier geht den Bach runter, wenn man nicht zu einem auserwählten Kreis gehört.
Wer den sozialen Gedanken nicht verloren hat, sich um die Menschlichkeit in einem System kümmert, der muss zwangsläufig Patriot sein.
@Europa
Schaut es euch doch mal an. Die Grenzen offen, das Geld ist gleich und die Ökonomie fusionierte.
Ich weiß ja nicht wie alt ihr seid, aber ich kann mich noch daran erinnern wie es war, an Italiens Grenze zu stehen.
Das fremde Geld und damit ein Stück fremde Kultur in der Hand zu halten, vor dem ich neugierig und ehrfürchtig stand. Mein Respekt vor der Fremdheit, das Gefühl an etwas Wertvollem teilhaben zu dürfen für ein paar Wochen.
Das italienische Stadtbild, die fremde Sprache. Den Sprachkurs den man sich kaufte.
Frieden in Europa. Gastfreundschaft.
Jetzt sind alle Grenzen offen. Das Geld ist gleich. Man fährt ohne Kontrolle von A nach B.
Und wo hat es uns hingeführt?
Die Länder hassen sich. Griechenland wird von Deutschland ausgeblutet und Griechen beleidigen Deutschland als Nazi-Nation. In Italien sieht die Stadt, welche ich seit meiner Kindheit kenne, so verdammt verdeutscht aus, dass ich darin nur noch Reste einer fremden Kultur erkenne, die aufgrund fehlender Präsenz keinen Respekt mehr hervorruft.
Banken und Politiker führen innerhalb Europas Wirtschaftskriege, genauso wie Konzerne. Man hasst die Franzosen, man hasst die Griechen, man hasst die Engländer weil sie weder den Euro haben, noch ihre Monarchie beseitigten aber ständig von Demokratisierung schwadronieren. Diese Form der Gleichmacherei hat nichts als Hass hervorgebracht. Anti-National.
@National
Ich bereiste als Kind vorwiegend islamische Länder. Genau wie in Italien war die Kultur scharf von unserer Abgegrenzt. Die Gastfreundschaft rührte fast zu Tränen. Man respektierte sich gegenseitig, suchte Unterschiede für die man offen wahr, suchte Gemeinsamkeiten welche verbanden. Nimmt man ihnen die Kultur und ihre nationale Identität, was bleibt dann? Richtig. Ein Mensch. Ein Mensch ohne Nation, ohne Geschichte. Wie der Typ in Frankfurt, an dem man vorüber läuft. Was respektiert man noch? Welche Achtung?
@Respekt
Wenn ich mich und meine Wurzeln respektiere und pflege, dann werde ich respektiert.
Gehe ich in ein fremdes Land und treffe Menschen, so werde ich schon alleine weil ich den Wert von nationaler Identität kenne, niemals abfällig und respektlos sein. Die gegenseitige Achtung wird es indes sogar leichter machen, friedliche Gespräche zu führen. Denn Respekt vor der fremden Kultur ist ein freundlicher Schritt aufeinander zu. Beraubt man uns dieser, so respektieren wir nichts.
@Nationalismus
Wovon sprach denn Anchantia? Er verwies ausdrücklich auf willkommene Ausländer, die sich hier niederlassen dürfen.
Linker Patriotismus sorgt gerade dafür, dass man kein Rassendenken bekommt, weil man 1. das soziale Handeln in den Fokus rückt und 2. Faschismus als etwas untragbares sieht.
Wer glaubt, Stalin wäre Kommunist oder ein Linker gewesen, der irrt. Er war ein brutaler Diktator der mit süßen Versprechungen das Volk betrog. Genau wie Hitler. Keiner von denen war links. Es waren Bestien. Sonst nichts.
@NPD und Erziehung
In meiner Schulzeit war der Tenor klar. Du bist Deutsch, du bist verantwortlich. Schäme dich für Hitler und wenn du Heimatliebe aufbaust, bist du als Deutscher sowieso gefährdet, Nazi zu werden.
In der Adoleszenz hasste ich mein Land. Ich hasste es für die Konzerne, für die Politik, für die Geschichte, für die Nazis, für die Benachteiligungen der Migranten und Asylanten, für die Fahne, für alles.
Alles was ich hatte, war Hass. Hass führt zur Zerstörung oder, wenn man ohnmächtig ist, zur Lethargie.
Ich wäre am liebsten ausgewandert, schämte mich für mein Deutschsein.
Mitte meiner 20iger, in denen ich mich noch befinde, lernte ich auf einmal, dass dieser Hass eigentlich nichts bewirkte und ich nicht einmal wusste, gegen was ich kämpfte. Ich kämpfte ohne genaues Ziel und traf damit vermutlich nur Zivilisten (bildlich).
Hätte ich mich damals zu meiner Heimat bekannt und gesagt, dass Deutschland MEINE Heimat ist, dann hätte ich vermutlich weniger auf die Bullen geschimpft, sondern eine Partei gegründet, hätte mich in irgendeiner Form konstruktiv eingebracht. So war ich nur destruktiv ohne Ziel.
Heute liebe ich Deutschland. Die Sprache, die Kunst, die Kultur.
Es wird mir immer wichtiger, dass ich dieses Land ohne Scham repräsentieren möchte.
Es wird mir ein Anliegen, dass ich in den Urlaub fahren und sagen kann: „Jap, ich bin Deutscher. Mein Land hat sich nicht am Irakkrieg beteiligt, hat andere Nationen nicht finanziell ruiniert und kümmert sich mehr um die Bevölkerung als um die Banken“. Kann ich aber nicht. Und erst wenn meine Liebe zu meinen Wurzeln stark genug ist, dass ich diese Situation nicht mehr ertragen kann, erst dann werde ich versuchen etwas zu ändern.
Sei es über Kommunikation (Internet), sei es über Politik (Partei, Stiftung, Organisationen) oder einfach auf der Straße (Ausländern ein- und nicht ausladen). Ich empfinde vieles in Deutschland als unerträglich und weil ich auf mein Land stolz sein möchte, habe ich mich in vielem geändert und seitdem paradoxerweise einen bunteren Freundeskreis mit mehr Nationen darin bekommen. Ich möchte einfach keine türkische Familie besuchen und Weißwurst angeboten bekommen. Ich hätte gerne meinen Börek.
@Fazit
Ich sehe es gar nicht ein, dass Neonazis für jungen Menschen, die sich eine Dazugehörigkeit wünschen (Menschen sind Rudeltiere), die einzige Option ist.
Was ist denn das für ein Bild?
extr. Linker: Du bist Deutsch! Deutsch ist böse! Hasse dein Land damit du nicht böse bist!
extr. Rechter: Nix da, du bist gut so wie du bist. Sei stolz auf dich und deine Heimat. Lass dir nix erzählen, du bist ein ganz wertvoller Mensch.
Wohin geht der Typ wohl?
Bei den Faschos bekommt er dann langsam den Hass und die Paranoia gegen Fremde eingeimpft, ohne dass er großartig weiß, wie ihm geschieht.
Würden Linke sich nicht selbst für ihre Nation verachten, dann könnten sie dem Jugendlichen ganz andere Welten zeigen.
Patr. Linker: Nix da, du bist gut so wie du bist. Sei stolz auf dich und deine Heimat. Lass dir nix erzählen, du bist ein ganz wertvoller Mensch. Lass uns mal zu dem Nikola gehen und mal schauen was der so macht. Schon mal Cevapcici gegessen? Deutschland ist ein schönes, weltoffenes Land. Lass dir niemals erzählen, Nichtdeutsche wären schlechter als du! Und achte drauf, dass das auch so bleibt. Wir wollen uns nie wieder für uns schämen müssen.
So wäre das doch 'ne coole Sache.