Guttenberg soll seine Doktorarbeit abgeschrieben haben

Nach meiner Erfahrung ist es völlig normal, dass man…
Meine Meinung: Nachdem es mit der Gorch Fock nicht geklappt hat, …

Man sollte differenzieren zwischen der Technik der wissenschaftlichen Ausarbeitung eines Textes und schlichtem Copy&Paste. Natürlich kann man das Rad nicht jedesmal neu erfinden und wissenschaftliche Arbeiten bauen aufeinander auf. Allerdings muss dies auch ordnungsgemäß gekennzeichnet werden, da es sich sonst schlicht um geistigen Diebstahl handelt.

Was sich Gutti hier leistet, nämlich ganze Absätze Wort für Wort zu übernehmen, ist schon für eine Hausaufgabe unglaublich dreist. Es liegt entweder am Unvermögen oder Faulheit. Beides ist gleich peinlich. :oops:
Ich bin zuversichtlich, dass die Uni Bayreuth konsequent und im Sinn wissenschaftlicher Grundsätze handeln wird. Schließlich haben dort manche Leute was gut zu machen… :smt012

Meine Meinung: Wer hier wem ans Bein pinkeln will oder welche politischen Spielchen hier eine Rolle spielen, interessiert mich nicht. Es geht um die Beurteilung eines Plagiats und meine Empörung wäre immer die gleiche: Ob es den Verteidigungminister oder den Ersti betrifft. Fazit:

Gutti passt zum Zeitgeist: Schein* oder Nichtsein.
*gilt im doppelten Sinn

Man soll ja nicht mit Steinen auf andere werfen… Ach sch$&% drauf! Ich mach’s! Ich werfe den ersten Stein!!

Aber im Ernst: das ist ein kleiner Fleck auf seiner bisher zum kotzen weissen Weste, mehr nicht.

wahre worte.

Tut mir Leid, aber irgendwie wünsche ich mir, dass sich die Vorwürfe samt Aberkennung bestätigen. Sonst wird der Kanzler und stürzt uns in unermessliches Leid.

Im Radio hieß es gerade (frei wiedergegeben):

Ein Professor aus Bremen habe die zitierten Passagen bei einer Rutineprüfung der Arbeit entdeckt, die Koalition wittert eine Kampagne von links, kein Wunder, handelt es sich bei dem Professor doch um einen bekennenden Sozialdemokraten, ob es eine Rutineprüfung war, darf also zumindest angezweifelt werden

Und selbst wenn?

Wenn ich sowas in einer einfachen Hausarbeit und nichtmal ner Doktorarbeit bringen würde, würde ich direkt exmatrikuliert werden…

Aber obs seiner Karriere schadet? Wir haben ja selbst nen Finanzminister, der in ner Spendenaffäre verwickelt war…

handelt es sich bei dem Professor doch um einen bekennenden Sozialdemokraten, ob es eine Rutineprüfung war, darf also zumindest angezweifelt werden

Und selbst wenn der linkeste aller linken Gutmenschen für den selbst ein normaler linker Gutmensch wie ein rechter Bösemensch wirkt diesen Stein ins Rollen gebracht hätte wäre das vollkommen egal.
Wenn sich nach gründlicher Überprüfung der Arbeit herausstellt das [-]der Messiahs[/-] Guttenberg hier gemogelt hat, dann ist er dafür wie jeder andere auch zu bestrafen.
Da ist es vollkommen irrelevant von wem das Ganze ausging.

Hier noch mal der Link: Plagiatsvorwurf gegen Verteidigungsminister - Guttenberg soll bei Doktorarbeit abgeschrieben haben - Politik - SZ.de

So detalliert habe ich das bisher noch nicht gesehen. Eindeutiger geht es ja gar nicht mehr!

Hoffentlich geht das Thema nicht in wenigen Tagen/Wochen wieder unter…

Und selbst wenn der linkeste aller linken Gutmenschen für den selbst ein normaler linker Gutmensch wie ein rechter Bösemensch wirkt diesen Stein ins Rollen gebracht hätte wäre das vollkommen egal.
Wenn sich nach gründlicher Überprüfung der Arbeit herausstellt das [-]der Messiahs[/-] Guttenberg hier gemogelt hat, dann ist er dafür wie jeder andere auch zu bestrafen.
Da ist es vollkommen irrelevant von wem das Ganze ausging.

Ja, diese Aussage würde ich natürlich auch unterschreiben, wenn es so ist, dann muss der Titel weg.

Nur bis dies bestätigt/entkräftet ist haben beide Ansichten gleich „recht“

SPON mutmaßt, und hat eine mögliche Erklärung:

Eine mögliche Erklärung dafür, wie zumindest einzelne Passagen fremder Arbeiten in Guttenbergs Dissertation gelangen konnten, findet sich auf Seite 373 seiner Doktorarbeit. „Die folgenden Ausführungen basieren auf einem Vortrag des Verf. in Wilton Park im Mai 2004, für den die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages wichtige Grundlagenarbeit geleistet haben“, heißt es dort in einer Fußnote. Eine der umstrittenen Passagen, die aus einem Kommentar der Schweizer Journalistin Klara Obermüller übernommene Bewertung der Präambel für den EU-Verfassungsvertrag, findet sich acht Seiten später.

Hat der Minister also eine seiner Reden in der Promotionsschrift zweitverwertet und dabei Jahre später übersehen, dass diese in weiten Teilen nicht von ihm selbst, sondern von den Wissenschaftlern des Bundestages verfasst worden war? Und sind irgendwo bei diesen vielen Verarbeitungsschritten die Fußnoten abhanden gekommen?

Vorstellbar wäre das zumindest. Aber helfen würde diese Erklärung zu Guttenberg kaum. Denn erstens gelten für akademische Arbeiten höchste Sorgfaltsregeln. Und zweitens gibt es etliche beanstandete Passagen in Teilen der Arbeit, die nicht im Zusammenhang mit ebenjener Fußnote stehen.

Ausserdem scheinen weitere kopierte Stellen ohne Fußnoten aufgetaucht zu sein.

Nur bis dies bestätigt/entkräftet ist haben beide Ansichten gleich „recht“

absolut richtig. Meine Aussage war auch nicht gegen dich gerichtet falls der Eindruck entstanden sein sollte. Ich habe mich nur an deinem Zitat bedient.

Man sollte die Angelegenheit meiner Meinung nach aber nicht der Uni selbst überlassen, denn wie hoch kann die Motivation schon sein, wenn der berühmteste und bekannteste Absolvent unter Betrugsverdacht steht.

Nach meiner Erfahrung ist es völlig normal, dass man - im Rahmen einer Diplomarbeit in meinem Fall - beim Einlesen in den Stoff Sachen aufschnappt und diese Gedankengänge oftmals genau so oder ähnlich dann zu Papier bringt, weil man das Gelesene in seine Meinung umwandelt.[…]In diesem Fall muss man nichts zitieren und es wird einem auch nicht negativ angerechnet, wenn nicht gerade die ganze Arbeit ne Kopie ist. Und wir sprechen hier von acht (?) Zitaten auf 400 Seiten oder so. Das macht jeder Student, der irgendwelche Arbeiten schreibt.

Wow, verrätst du allen hier auf welche Uni du gegangen bist. Vielleicht will der ein oder andere hier ja wechseln. Und nein, das macht nicht jeder Student. Es soll auch noch Studenten geben, die ihr Studium ernst nehmen und Unis, die an ordentlichen und sorgfältigen Arbeiten interessiert sind. So eine sch**ßpauschale Aussage. Ich empfinde das jetzt schon ehrlich als Beleidigung. Nur weil du es nicht gebacken bekommst…(muss Wut unterdrücken). :smt013

Kein Wunder das Deutschland den Bach runter geht.

Wow, verrätst du allen hier auf welche Uni du gegangen bist. Vielleicht will der ein oder andere hier ja wechseln. Und nein, das macht nicht jeder Student. Es soll auch noch Studenten geben, die ihr Studium ernst nehmen und Unis, die an ordentlichen und sorgfältigen Arbeiten interessiert sind. So eine sch**ßpauschale Aussage. Ich empfinde das jetzt schon ehrlich als Beleidigung. Nur weil du es nicht gebacken bekommst…(muss Wut unterdrücken). :smt013

Kein Wunder das Deutschland den Bach runter geht.

War FH, nicht Uni. Übrigens ist es bei meinem Kumpel von mir, der an einer ganz anderen FH studiert, genauso.

Das ist keine pauschale Aussage, das wurde uns von unserem Tutor sogar so erklärt und das haben ausnahmslos alle in meinem Studenten-Bekanntenkreis mehr oder weniger gemacht. Und wir sprechen von vielleicht 2-3 Stellen auf 100 Seiten.

Mal ein ganz simples Beispiel:

Der Fernsehkritiker findet 9live blöde, weil…

Jetzt schreibe ich: Ich finde 9live blöde, weil…, wobei ich die Argumente des FK verwende.

Ich habe etwas gelesen und transformiere dies in meine eigene Meinung. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden.

Schreibe ich dagegen: Der Fernsehkritiker findet 9live blöde, weil… und beziehe dies in die Argumentation („Im gegensatz dazu finde ich, dass 9Live ein ganz nützlicher Sender ist, weil…“) mit ein, muss ich natürlich die Quelle angeben.

Ich möchte gar nicht widersprechen, dass die Zitatregelung an Unis evtl. strenger ist, das weiß ich nicht. Aus meiner Sicht und Erfahrung finde ich daran aber nichts Schlimmes, zumal es ein leichtes ist, etwas Gelesenes einfach so umzuformulieren, dass man es nicht wieder erkennt. Um die Vorkommnisse um Herrn von und zu G. bewerten zu können, müsste man aber die Arbeit selber vorliegen haben. Vorher ist das für mich erstmal nichts mehr als heiße Luft bzw. schmutzige Wäsche.

Das was du schreibst ist zwar aus meiner Sicht schon an der Grenze, hat aber mit Guttenberg nichts zu tun. Das ist nämlich ganz klar jenseits dessen, was man noch durchgehen lassen kann.

Um die Vorkommnisse um Herrn von und zu G. bewerten zu können, müsste man aber die Arbeit selber vorliegen haben. Vorher ist das für mich erstmal nichts mehr als heiße Luft bzw. schmutzige Wäsche.

Du bist doch als Student bestimmt in der Lage zu lesen, oder? Die entsprechenden Stellen sind längst online einsehbar.

Hier zum Beispiel eine sehr schön gemachte Übersicht des Spiegel:
http://www.spiegel.de/flash/0,,25296,00.html

Ein paar Leute haben sogar ein Wiki eingerichtet, auf dem sie die von ihnen gefundenen Stellen präsentieren:

Wenn sich das bewahrheitet (frei editierbare Quellen aus dem Internet sind ja mit Vorsicht zu genießen), wars das mit dem Doktortitel. Es wurden schon Promotionen wegen weniger Stellen aberkannt.

Es geht hier also ganz offensichtlich nicht nur um ein paar Ideen, sondern um ganze Textpassagen, vielleicht nimmst du das mal zur Kenntnis.

@ LJ Silvere

hier meiner Meinung nach einfach(er) zu sehen.
siehe auch erstes Post dieser Seite…
http://www.sueddeutsche.de/app/subchann … uttenberg/

Herrlich, wie jeden Monat ein neues Schwein durchs Dorf gehetzt wird um endlich mal Freiherr von und zu Guttenberg demontieren, nur dummer Weise wurde er immer nur beliebter :lol:

Gerade im Internet sticht man gerne auf eine Partei und so wird jetzt auch aufgerufen weitere “Zitate” zu finden :lol:
Doch eigentlich können sie sich das sparen, denn dafür gibt es Programme, die das sehr gut können. Sehr wahrscheinlich kam auch solch ein Programm zu Einsatz. Also einfach nur lächerlich wie sich der Professor aufspielt, es sein nur eine Routinekontrolle und er heben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mag sein, dass eine maschinelle Überprüfung Routine ist, insgesamt war es aber keine Routinekontrolle, er bekam den Auftrag diese Arbeit zu kontrollieren.

Ich frage mich auch, wie viele Doktor-Titel aberkannt werden müssten, wenn jede Arbeit derat geprüft wird.
[ironie]Und überhaupt dachte ich, eine wissenschaftliche Arbeit müsse geklaut sein[/ironie] (mir fällt leider dieser Witz dazu nicht mehr ein).
Viele Arbeiten bauen nur auf Semesterarbeiten auf und übernehmen diese in großen Teilen… und hier wird so ein Aufstand gemacht. Bitte! Die “Qualität” haben die sich manche unter einer wissenschaftlichen Arbeit vorstellen gibt es in den meisten Fällen nicht (auch wenn zugegeben viele Professoren penibelst auf Form halten und sehr ärgerlich werden, sollte mal ein Zitat nicht gekennzeichnet werden).

Aber gerade bei Zitate genau abzugrenzen ist doch oftmals sehr schwer. Was ist ein echtes Zitat, was übernommen und was zufällig gleich klingend?

Naja, ich denke da hauen mehr auf die Pauke als es rechtfertigen würde, vielleicht um das Bild des ehrwürdigen Doktors aufrecht zu erhalten.

@Hurz kllick auf die Links, lies dir die Einleitung durch, vergleiche sie mit dem Original. Und du wirst sehen, dass die Texte nicht zufällig gleichklingen, sondern dass eindeutig abgeschrieben wurde (abgesehen von minimalen Änderungen). Und das in der Einleitung, wo man wirklich einen selbst verfassten Text erwarten kann.

Zu den Vorwürfen gegen Herrn Guttenberg möchte ich jetzt nichts direkt sagen, dass soll die Universität überprüfen und ihr Urteil fällen. Wenn schlampig gearbeitet, dann ist es schon recht schlimm, wenn bewusst abgeschrieben ohne Quellen zu nennen noch wesentlich schlimmer!

Was mich daran nur nervt ist, dass dieser Vorfall sofort wieder aus allen gegnerischen Lagern dazu genutzt wird auf Herrn Guttenberg loszuballern. Hauptsache man findet irgendwas, das man dieser Person vorwerfen kann um auf irgend eine Art eine der letzten großen Sympathiefiguren der CSU und als Schwesterpartei auch der CDU zu demontieren…
Wenn man es auf anderem Wege nicht hinbekommt dann greift man eben zu jeder Gelegenheit :smt018

Ich bin ja sowieso der Meinung, dass Deutschland mal wieder richtig große Politiker braucht. Irgendjemand, der etwas bewirkt, sympathisch ist und vom Großteil der Bevölkerung auch respektiert wird. Ich will damit nicht sagen, dass Guttenberg so jemand wäre, dazu müsste er noch viel mehr leisten. Aber er ist zumindest jemand, der mit seiner Art aus der grauen Masse hervorsticht. Aber anscheinend sind solche Leute gar nicht mehr gefragt, da sie wie hier im Thread schon mal angesprochen, nicht nur den fremden Parteien, sondern auch der eigenen zu gefährlich werden könnten.
(Und falls jetzt jemand mit blöden Hitlervergleichen oder so kommt, nein so jemanden meine ich natürlich nicht :slight_smile: Es gab nach ihm zu Beginn der BRD große demokratische Politiker!)

Naja aber die politische Opposition hält sich ja verhältnismaßig zurück. Die Vorwürfe kommen hauptsächlich von Medien (und zwar auch von Welt, FAZ und anderen konservativen Blättern) und von Sachverständigen (Professoren, Juristen).

Was mich daran nur nervt ist, dass dieser Vorfall sofort wieder aus allen gegnerischen Lagern dazu genutzt wird auf Herrn Guttenberg loszuballern.

Du hast recht, allerdings ist das kein neues Phänomen und in der Politik doch völlig normal. Deswegen sind die Politiker heutzutage doch so versessen darauf aalglatt und 100% politisch korrekt zu sein. Andernfalls macht dein Gegner aus jeder Mücke einen Elefanten und da ist es egal wie beliebt man ist oder ob man sich gerade in der Regierung oder Opposition befindet.

Guttenberg ist ja nicht irgendwer, sondern ein Spitzenpolitker, der sich sehr gerne der Medien bedient, um seine Popularität zu steigern. Er hat überhaupt kein Problem damit, sich mit der Boulevardpresse ins Bett zu legen - insbesondere BILD - und medienwirksam [-]PR zu machen[/-] Interviews in Afghanistan zu geben (Kerner).
Und wenn nun in den Medien Tatsachen berichtet werden, die an seinem Saubermann-Image kratzen, dann ist das plötzlich nicht in Ordnung? Das ist ja eine interessante Auffassung von freier Presse und Berichterstattung…
Wie wäre es mit von der Regierung kontrollierten Medien wie in Ungarn (de jure) oder Italien (de facto), liebe Gutti-Fans? :smt021

Und überhaupt dachte ich, eine wissenschaftliche Arbeit müsse geklaut sein (mir fällt leider dieser Witz dazu nicht mehr ein).

Meinst du vielleicht „Eine Doktorarbeit schreiben heißt, über 10 Bücher ein elftes zu schreiben.“?
Dann soll man die 10 Bücher aber wenigestens benennen.