Griechenland und die EU

Die Traumtänzer und Ideologen, die wider jeder ökonomischen Vernunft den Euro eingeführt haben, bekommen jetzt die Rechnung. In Deutschland, in Griechenland, und auch sonst überall. Schade um unser Geld, aber das ist eben der Preis, den eine gemeinsame Währung zwischen völlig verschiedenen Ländern fordert.

Siehe auch: http://www.express.de/politik-wirtschaft/alter-clip-wird-youtube-hit-video-von-1998--hat-gregor-gysi-hier-schon-die-griechen-krise-vorausgesagt-,2184,31134470.html

Den Gedanken zum Thema “integration des Geldes” mal weitergesponnen: Vielleicht sollte man einfach nur Leute in die Politik lassen, die tatsächlich mal eine zeitlang in der Realwirtschaft tätig waren, und ein Unternehmen o. ä. geführt haben. Dann hätte man die schlecht laufende EU-Niederlassung “Griechenland” nämlich schon vor Jahren abgewickelt und viel Geld gespart.

[QUOTE=TomK.;412132]Die Traumtänzer und Ideologen, die wider jeder ökonomischen Vernunft den Euro eingeführt haben, bekommen jetzt die Rechnung. In Deutschland, in Griechenland, und auch sonst überall. Schade um unser Geld, aber das ist eben der Preis, den eine gemeinsame Währung zwischen völlig verschiedenen Ländern fordert.[/QUOTE]

Weiß gerade nicht in welchem Land du lebst. Aber das Land in dem ich wohne profitiert seit Jahren von der Krise.

[QUOTE=menag;412135]Weiß gerade nicht in welchem Land du lebst. Aber das Land in dem ich wohne profitiert seit Jahren von der Krise.[/QUOTE]

“Das Land” im Sinne von “die Bürger, die den Kram letztlich finanzieren” profitiert in keinster Weise, es sei denn, einige Banker kaufen sich einen neuen Mercedes und zahlen darauf Steuern. Aber es stimmt, dass die Auswirkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zerfallprozesses hier noch nicht ganz so deutlich geworden sind. Das wird sich demnächst auch ändern.

Du hast über “unser Geld” geredet. Und das einzige Geld, welches ich einem von dir nicht näher spezifizierten Kollektiv zuordnen kann, wären die Staatsfinanzen. Und von der schwarzen Null hat hier hoffentlich jeder schonmal was gehört, oder?

Klar, die schwarze Null heißt Angela Merkel.

[QUOTE=Corbeau;412143]Klar, die schwarze Null heißt Angela Merkel.[/QUOTE]

Ich hätte jetzt diesen Witz gemacht,

aber deiner ist auch nicht schlecht.

[QUOTE=DeeperSight;412090]
Uff. Vielleicht hätte ich nochmal kennzeichnen sollen, dass es sich hier um einen offenen Brief und nicht um eine Faktenanalyse handelt. Dass das dennoch renomierte Ökonomen sind, die sich hier sehr deutlich äußern, könnte darauf hinweisen, dass es sich nicht um ein Trollposting mit angehängtem Katzenfoto handelt.[/QUOTE]

Was soll denn diese herablassende Art? Ich habe doch in meiner Antwort genau dazu doch was geschrieben. Nächstes mal bitte den ganzen Beitrag lesen.

Ja, was denn jetzt? Profitieren wir nun davon oder nicht? Einigt euch :lol:

[QUOTE=Sherlock;412154]Ja, was denn jetzt? Profitieren wir nun davon oder nicht? Einigt euch :lol:[/QUOTE]

Das hängt essentiell davon ab, was man so arbeitet. Als Politiker oder Banker profitiert man von der EU, sonst halt nicht.

Griechenland-Experten aus Union verweigern neue Hilfe.

Ich würde den Griechen auch keinen halben Cent mehr geben.

Offenbar gibt es in Griechenland die irrige Meinung, dass einem die Nachbarn umso lieber helfen, je mehr man sie beleidigt und anpöbelt und ihnen seine Verachtung ins Gesicht kreischt.

Ich meine, sie sollten mal lernen, dass sie sich da in einem Irrtum befinden.

[post=412150]@Mindflare[/post]

Du hast recht. Das war unangemessen polemisch. Das Thema ist für mich sehr emotional und das hat einzig den Grund, der in Sascha Lobos Kolumne beschrieben wird. Dir möchte ich nach dem, was ich von dir las, nicht unterstellen in diesem Prozess zu sein. Mich kotzt einfach nur die Reaktionen aus Deutschland so sehr an, dass ich mir echt schon überlegt habe, der Antifa beizutreten, obwohl ich die überhaupt nicht leiden kann. Aber das sind nunmal die einzigen, die sich strikt gegen solche Wandlungen wehren. Kurz, ich fühle mich hilflos, weil es wieder en vouge ist Fremdenhass zu fühlen und zu äußern.

@Euro

Tom hat meiner Meinung nach bedingt recht. Ich liebe den Gedanken eines vereinten Europas, einer gemeinsamen Währung und einer gemeinsamen Demokratie. Das, was die EU aber in Tatsache ist, ist eine auf Banken ausgerichtete Wirtschaft innerhalb eines Konstrukts, in dem jede Nation für sich und gegeneinander wirtschaftet. Deutschland ist der treibende Keil darin und dafür schäme ich mich. Es ist naturgemäß, dass finanziell schwächere Länder eher dazu tendieren, ein Europa zu wollen, dass anders aufgebaut ist. Gerade, weil sie die Hilfen ja benötigen.

Die reichen Staaten hingegen wollen ihre Vorherrschaft aber auch nicht aufgeben und sind nicht nur aggressiv, sondern auch borniert. Frankreich und Deutschland (in teilen UK) verhindern eine wirkliche Zusammenkunft.

Europa hätte kulturell gegründet werden müssen. Das heißt nicht, dass man sofort die nationale Identität verliert.
Aber ein gemeinsames Parlament, das demokratisch gewählt wird und die Abschaffung der Nationalen “Führer” wäre eine echte Vereinigung. So hat man nur etwas geschaffen, in dem Konzernmächte noch mächtiger werden und Banken ihre Privatverluste auf den Steuerzahler übertragen. Das kann nur scheitern.

Und ja. Deutschland hat sehr viel an den Krisenstaaten verdient. Unsere Zinstilgung für unsere Schulden werden durch die Zinstilgung Griechenlands nahezu gedeckelt. (Aber die Zahlen muss ich mir noch mal in Ruhe ansehen)

Man transferiert praktisch nur das bisschen, was den ärmeren Ländern gehört, in die eh schon reichen Länder. Dieses Geld wird nur unter Banken und Konzerne aufgeteilt und die Bürger ganz Europas werden in den Medien gegeneinander aufgehetzt. So befinden wir uns in einem Krieg, der überhaupt nicht wie einer aussieht. Das ist doch keine Vereinigung. Das ist Raubrittertum.

Vor ein paar Jahren machte ich mal den Scherz, dass uns die Merkel die Ländereien zurückerobert, die durch Adolf nach Ende des Krieges verloren gingen. Und… so polemisch das sein mag… in Teilen stimmt es doch.

[QUOTE=Kildare;412162]Griechenland-Experten aus Union verweigern neue Hilfe.
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Wenn Mutti sagt es wird gemacht, dann wird es gemacht. Die Koalition ist hat eine so große Mehrheit, dass ein paar Abweichler nicht weiter stören. Zur Not bringt man sie halt vorher noch auf Linie, damit das Bild auch schöner aussieht. Bosbach darf vorher vielleicht ein bisschen rumstänkern um den Eindruck zu erwecken, es gäbe einen Diskurs.

Offenbar gibt es in Griechenland die irrige Meinung, dass einem die Nachbarn umso lieber helfen, je mehr man sie beleidigt und anpöbelt und ihnen seine Verachtung ins Gesicht kreischt.

In einem Forum, in dem es hauptsächlich um Medien- bzw. Fernsehkritik geht, erschrecken einen solche Sätze immer wieder.

Peter Carstens hat in der FAZ einmal schön dargelegt, warum die radikale Linke Syriza so abfeiert.

Mit Marx und Spartakus gegen das System

Versuchst du eigentlich noch Dinge neutral zu bewerten, oder teilst du die Welt nur noch in Links, Mitte, Rechts zur vereinfachten Einordnung ein?

Seit Schirrmacher tot ist, kann man die FAZ getrost in die Tonne treten.
Schirrmacher: Demokratie ist Ramsch

Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen.

Wieso, sieht man heute: Sogar die Altparteien unterstützen nun die Linie der aktuellen Regierung: Weil sie sich nicht gegen das Volk stellen wollen. Davor hatte man in Brüssel Angst.

[QUOTE=DeeperSight;412166]
Europa hätte kulturell gegründet werden müssen. Das heißt nicht, dass man sofort die nationale Identität verliert.
Aber ein gemeinsames Parlament, das demokratisch gewählt wird und die Abschaffung der Nationalen “Führer” wäre eine echte Vereinigung. So hat man nur etwas geschaffen, in dem Konzernmächte noch mächtiger werden und Banken ihre Privatverluste auf den Steuerzahler übertragen. Das kann nur scheitern.
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Ein solches Konstukt wäre sowohl handlungsunfähig, als auch nach kurzer Zeit bitterarm. Schon die meisten Nationalstaaten sind zu groß, um vernünftig verwaltet zu werden. Nicht umsonst haben die reichsten Länder der Welt alle Miniaturgröße.

Die EU hat nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Ich würde gern eine Rückkehr zur EWG sehen, leider wird das nicht eintreten, dafür hängen die EU-Versager viel zu ehr an ihren Posten.

@Danzig

Ich bin weit entfernt vom Linksradikalismus, also bitte!
Aber bevor ich über die Hühner des Nachbarn schimpfe, kümmere ich mich erstmal um die Füchse auf meinem Grundstück!

Du steckst scheinbar in einem größeren Ideologiekonflikt.

Links = Böse; no matter what.

      • Aktualisiert - - -

@Tom

Das wäre jetzt zu viel Text für mein Handy. Falls ich heute abend noch Elan habe, antworte ich ausführlicher.

Es ist wohl zu bezweifeln, dass Griechenland durch noch mehr Geld und einen weiteren Schuldenschnitt „gerettet“ wird. Es existiert kein funktionierendes Staatswesen. Das Problem ist hausgemacht. Das ist ein Aspekt.

Ein anderer ist die linksradikale Regierung Griechenlands, die das Land isoliert. Die Regierungspartei vereint sozialistische, kommunistische und allgemein linksradikale Strömungen, aus diesen sie ihre Politik ableitet. Warum zur Hölle sollte das kein Diskussionsgegenstand bilden?

Ein dritter Aspekt ist die Wirkung Syrizas auf andere europäische Parteien, vor allem natürlich ebenfalls linksradikale (obwohl auch Rechtsradikale nicht unbeeindruckt sind).

Du oder ezzendy werden letztgenannte Aspekte nicht aufgreifen, sondern ausblenden. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Wenn nun Querulanten wie ich es vereinzelt wagen querzuschießen, wird dieses Forum das sicher überstehen. Glaubst du nicht? Wenn’s so sehr stört, einfach überlesen.

[QUOTE=DeeperSight;412183]Links = Böse; no matter what.[/QUOTE]

Ich kritisiere Links[U]radikale[/U]. Und übrigens erwähne ich, als einziger, immer wieder auch die Rechtsradikalen, die ebenfalls Teil der heldenhaften griechischen Regierung sind, was sonst vollkommen ausgeblendet wird.

Aber ich weiß schon: Kritik an irgendwas, was links ist (und seien es Linksradikale oder Linksextreme), wird als Kritik an allen Linken aufgefasst. Was auch immer der Quatsch soll…

Wie man aus der Verlinkung auf einen FAZ-Artikel über das Ansehen griechischer Linksradikale bei Europas Linksradikalen (u.a. kommen Oppermann und Hofreiter zu Wort) auf die Unterstellung kommt „Links = Böse; no matter what“, ist mir ein Rätsel. Und das ist wirklich nicht böse gemeint. Genauso habe ich dir doch an keiner Stelle unterstellt, du wärest linksradikal.

[QUOTE=Danzig;412191]Es ist wohl zu bezweifeln, dass Griechenland durch noch mehr Geld und einen weiteren Schuldenschnitt „gerettet“ wird. Es existiert kein funktionierendes Staatswesen. Das Problem ist hausgemacht. Das ist ein Aspekt.
[/QUOTE]
Vernünftige Reformen hat die Troika/Institutionen in den vergangenen Jahren aber offensichtlich nicht zugelassen. Alles was von der Seite kam (und daran ist die deutsche Regierung maßgeblich beteiligt) hat Griechenland noch weiter in den Schuldensumpf gedrückt. Diese Seite sollte jetzt also endlich einfach mal ruhig sein und die anderen machen lassen. Klar, können die damit auch auf die Schnauze gefallen, aber sie sind es NOCH nicht.

Ein anderer ist die linksradikale Regierung Griechenlands, die das Land isoliert. Die Regierungspartei vereint sozialistische, kommunistische und allgemein linksradikale Strömungen, aus diesen sie ihre Politik ableitet. Warum zur Hölle sollte das kein Diskussionsgegenstand bilden?

Ist es doch. Aber du schreibst einfach nur, „das ist links, das ist kommunistisch, das ist sozialistisch“. Du gehst nicht auf die konkreten Umstände ein, sondern kategorisierst sie nur.

Ein dritter Aspekt ist die Wirkung Syrizas auf andere europäische Parteien, vor allem natürlich ebenfalls linksradikale (obwohl auch Rechtsradikale nicht unbeeindruckt sind).

Die Wirkung einer linken Partei auf konservative Parteien ist aber auch nicht zu unterschätzen. Rein polittaktisch kann eine Unions-geführte Regierung überhaupt kein Interesse daran haben, dass eine linke Regierung den Karren aus dem Dreck zieht. Das wäre doch nur Werbung für die Linke in allen Ländern Europas! Von der Seite musst du es also auch betrachten.

Du oder ezzendy werden letztgenannte Aspekte nicht aufgreifen, sondern ausblenden.

Ok. :shock:

[QUOTE=ezzendy;412192]Vernünftige Reformen hat die Troika/Institutionen in den vergangenen Jahren aber offensichtlich nicht zugelassen. Alles was von der Seite kam (und daran ist die deutsche Regierung maßgeblich beteiligt) hat Griechenland noch weiter in den Schuldensumpf gedrückt. Diese Seite sollte jetzt also endlich einfach mal ruhig sein und die anderen machen lassen.
[/QUOTE]

Der Meinung bin ich auch. Aber bitte nicht mit dem Geld anderer Leute.