N’abend an alle!
Zu erst möchte ich etwas zur Sendung im Allgemeinen mitteilen:
Ich finde es zwar gut, dass so etwas wie “Fernsehkritik.TV” existiert, finde aber die Art und Weise, wie es geführt und gestaltet wird etwas … nunja … sagen wir mal … ähnlich populistisch, wie die Vorgehensweise der Sender, die verurteilt werden.
Aber dazu werde ich wohl in einem anderen Thema etwas mehr schreiben (wenn so etwas wie ein Kritik-Forum existiert, was wohl anzunehmen ist oder sein sollte)
Nun zum Eigentlichen:
Der Gastbeitrag um das ZDF heute-Studio ist, meiner Meinung nach, hoffnungsgeladenes Reiten auf einer Anti-GEZ-Welle, die schnell jeden leichtgläubigen und weniger standfesten Zuschauer mitreißt.
Man zitiert mal eben ein paar Satzungen des ZDF, zerschnipselt einen Werbefilm und spekuliert auf 30 Millionen, die fleißig als reine GEZ-Investition abgestempelt werden. Aber mit Recherche und objektiver Be(/Ver-)urteilung hat das ganze Gebilde allerdings reichlich wenig zu tun. (was nicht heißt, dass ich diese Arbeit nicht respektiere!)
Die GEZ ist in erster Linie dazu da Personal- und Unterhaltskosten zu finanzieren. Diese Kosten verteilen sich auf das Hauptsendezentrum, 17 nationale und 19 internationale Studios mit insgesamt ungefähr 4.ooo Mitarbeitern (man berechne sich alleine das Einkommen der Mitarbeiter, um zu begreifen, dass diese Kosten nicht mit einem leichten Handwink zu decken sind - ich behaupte sogar, dass das ZDF nicht mal in der Lage ist diese Kosten überhaupt durch die GEZ zu decken, da die ARD-Anstalten den deutlich größeren Anteil dieser erhält).
Zu glauben, dass mit der GEZ-Gebühr Investitionen in dieser Höhe möglich sind, ist höchst irrsinnig.
Was viele vergessen und auch oft (absichtlich) ausblenden, ist die Tatsache, dass das ZDF Werbung macht, und zwar - HOLLA - verdammt durchdacht und äußerst professionell (!).
Nicht umsonst ist man mit 16,5% Spitze bei den Werbemarktanteilen bei den (in Zielgruppen) “Beruflich Etablierten”, “HHNE ab 2.5oo€” und “HHNK ab 3.ooo €” (Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung) und letztlich kommt es gerade auf diese Zielgruppen bei der Werbung an.
Denn dort fließt nicht nur der Reichtum hin, sondern er verteilt sich auch von dort (Selbständige, Hohe Beamte, Manager großer Firmen etc.) und das wiederum sorgt dafür, dass Firmen und Institute dazu bereit sind horrende Geldbeträge für Werbemaßnahmen eben bei diesem Sender zu investieren, weil es auch eine Plattform darstellt, sich für Kooperationen zu präsentieren und dies den Aktienwert einer Firma deutlich steigen lässt.
Bei allem Respekt, aber mit dem Mittelstandszuschauer lässt sich eben nicht die dicke Kohle machen.
Noch dazu erhält das ZDF riesige Summen an Sponsoring-Einnahmen (man denke nur an die Fußball-Welt- und Europa-Meisterschaften, “Wetten, dass …?”, Leichtathletik-WMs, früher auch “Tour de France”), die in der Summe die GEZ-Einnahmen im Vorrübergehen schlucken.
Deswegen mein Rat an “Fernsehkritik.TV” und alle Gastbeitrag-Verfasser:
Bitte erst nachdenken, recherchieren, wieder nachdenken und dann den Beitrag verfassen. Diese Besonnenheit fordert Ihr ja auch von den Fernsehanstalten.
Für viele, die mit dem Thema nicht wirklich konfrontiert sind, klingt das vielleicht alles einleuchtend, aber wer sich auch nur etwas auskennt, oder sich nur ein klein wenig damit beschäftigt, ist das alles purer Humbuk!
Nette Grüße
Shaddad
Um Missverständnissen vorzubeugen:
Dieser Beitrag schildert meine Sicht der Dinge, mit einigen Fakten unterlegt.