Folge 98 - Kurz kommentiert

Wer Spitzer infrage stellt hat nicht kapiert, was er gesagt hat. Und das macht mich traurig, denn ich war bisher der Meinung, dass Spitzers Populärliteratur laienverständlich ist.

Ach ja und Bücher verkaufen muss der Mann nicht, das hat er nicht nötig. Aber dazu müsste man mehr über Spitzers Arbeit wissen, d.h. seine Bücher lesen, woran es hier wohl hapert.

Warum diese Lügen, Revane? Warum diese schäbigen Argumente ad hominem? Wenn du Spitzers Thesen nicht magst, argumentiere gegen die Thesen, nicht gegen Spitzer. Und zwar mit richtigen Argumenten und nicht mit heißer, hasserfüllter Luft.

Nee dann müssten die Leute ja zeigen, dass sie selbst so viel Ahnung und noch mehr wie Spitzer haben und das trifft nicht zu.

Generell finde ich es lustig, wenn jmd. wissenschaftlich bewiesene Fakten als Meinung darstellt.

Mal davon abgesehen wäre ich erfreut, wenn zum Thema BILDUNG, über das Spitzer sich überaus treffend geäußert hat, auch mal so ein riesiges Geschrei ausbrechen würde.

PS: Spitzer MUSS sich doch selbst BELEGEN wenn kein anderer eine vergleichbare STUDIE dazu durchgeführt hat!

PS: An welcher Uni wird denn Spitzer so dargestellt? An meiner nicht. Und ich hatte als Drittfach auch Erziehungswissenschaften und in der Fachdidaktik kam er auch immer wieder vor.

RTL ist ja so toll

und wenn man dem Zuschauer in der Kampagne schon vorgaukeln will das es sich um „Normale RTL Zuschauer“ handelt, dann sollte man wenigstens „frische“ Gesichter nehmen! Zwei von denen habe ich nämlich in den letzten Tagen in div Werbespots gesehen (ua in einem DB Spot)

die verarschen doch überall den Zuschauer :roll: :mrgreen:

Orientierung gewinnt man immer nur durch Erfahrung und Lernen.

Wenn aber die Notwendigkeit nicht besteht, merkt man sich oder lernt man etwas nicht.

Also macht Navi doch dumm :wink:
Wenn ich ein Navi habe besteht ja nicht die Notwendigkeit es zu lernen, also wird es nach der Fahrt auch wieder vergessen.

Durch den Taschenrechner haben Schüler die Möglichkeit komplexe mathematische Probleme zu lösen. Das 1x1 zu beherrschen würde ich nicht als grundsätzliche Förderung der Intelligenz bezeichnen. Dies ist mehr mit sturem Auswendiglernen gleich zu setzen.

Das wird immer behaupte, dass das nur etwas mit sturem auswendig lernen zu tun hat. In Wirklichkeit spielt sich aber im Unterbewusstsein viel mehr ab.
Der Taschenrechner wird allerdings in der Schule so spät wie möglich eingesetzt, dann nur stark reglementiert, im Studium ist er in höherer Mathematik gar nicht erlaubt.

Mein Vater benutzt auch huetze nur noch Taschenrechner und ist rotzdem fit im Kopfrechnen. Wenn mans gelernt und auch eingeprägt hat, vergisst man sowas nie wieder, auser vllt die Formel selbst.

So ähnlich sagt es aber auch Professor Spitzer. Das Problem ist nur, dass man es erst mal lernen muss während sich das Gehirn entwickelt, später lernt man es kaum noch.
Das man im Erwachsenenalter gelerntes gut behalten kann liegt nach Spitzer darin, dass man im Alter auch schlechter etwas neues lernen kann. Wenn man aber im Erwachsenenalter bestimmte Dinge nicht mehr macht, wird man sich aber im Laufe damit trotzdem schwer tun.

Herr Spitzer ist einer der letzten deutschen Wissenschaftler im Bezug auf Copmputerspiele auf dem Stand von 2002. Er bezeichnet seine Kollegen als selbsternannte Experten, die keine Ahnung von der Materie hätten, aber belegt seine Thesen als logische Schlussfolgererungen.

In wie weit kannst Du das beurteilen, oder wünscht Du Dir vielmehr, dass es so wäre?

Klar kann man auch durch den Computer verblöden,aber es gibt doch mehr Vorteile als Nachteile,kommt eben immer darauf an was man mit dem Ding macht, wenn man sich richtig mit Ding beschäftigt kann man sehr viel lernen.Von RTL&Co dagegen verblödet man echt !

Die RTL Werbung (kotz) erinnert mich stark an die Bild Werbung !!

Der Spitzer Beitrag war einfach nur zum lachen, in Anbetracht der Ironie das für gewöhnlich Spitzer den Paten für derartig meinungsverzerrende Reportagen gibt. Nun ist er mit seinen neusten “Angstthesen” mal Opfer eben solcher diffamierenden journalistischen Arbeit.

Spitzer ist ein Populärwissenschaftler aller erster Güte, immer mal wieder eine andere Horror Story am Start vor der das BILDungsvolk sich fürchten soll. Mal die Gewalt im TV, dann das böse Internet und demnächst erzählt uns der Mann was von den Handystrahlen und wie uns ja alle “Blöd” machen, nur um wieder ein paar Bücher und DVD’s verkauft zu bekommen, ein Quacksalber wie er im Buche steht. Da muss er sich nicht wundern wenn das irgendwann nach hinten los geht.

Peinlich wird es wenn der Psychiater dann dem Neurobiologen abstreitet das Lernprozesse neurologisches Wachstum begünstigen… Aber da will ich hier nicht weiter drauf eingehen, Spitzer ist einfach kein unumstrittenes Blatt, wer das nicht glaubt kann sich ja hier ein bisschen einlesen:

http://www.google.com/search?q=site%3Ahttp%3A%2F%2Fstigma-videospiele.de%2Fwordpress%2F+spitzer

@Amiga: Natürlich geht es darum, was man damit macht. Der PC ist ein Werkzeug mehr nicht, nur scheinen einige darum eine Religion zu spinnen und fühlen sich persönlich beleidigt, wenn auch mal etwas negatives beleuchtet wird.
Professor Spitzer lehnt ja auch nicht neue Medien ab und verwendet sie selbst, auf BRalpha hat er sogar eine eigene Fernsehsendung (so sehr kann er also Fernsehen nicht ablehnen). Nur viele treiben seine Aussagen ins Absurde.

Wenn man zum Beispiel den Beitrag von Nethlem ließt, der ihn als Populärwissenschaftler beschimpft (wobei ich den Sinn dahinter nicht verstehe; Populärwissenschaft ist mindestens genau so wichtig wie wissenschaftliche Publikationen. Außerdem trifft das so nicht zu, Spitzer veröffentlicht auch wissenschaftliche Arbeiten), dann zeigt es das doch sehr deutlich.

Spitzer ist ein Populärwissenschaftler aller erster Güte,

Mit dieser Konnotation: Schwachsinn.

Wer, wenn nicht er, soll denn den Millionen Laien sonst verständlich machen was die Wissenschaft weiß? Interessant war auch was Spitzer zu Lobbyismus sagt (Beispiel Playstation…).

BILDUNG und damit die Verminderung der Schere zwischen arm und reich ist nämlich politisch nicht gewollt.

Warum diese Lügen, Revane? Warum diese schäbigen Argumente ad hominem? Wenn du Spitzers Thesen nicht magst, argumentiere gegen die Thesen, nicht gegen Spitzer. Und zwar mit richtigen Argumenten und nicht mit heißer, hasserfüllter Luft.

Selbstverständlich beziehe ich mich mit meiner Kritik auf die im Beitrag von ttt aufgezeigten Themen, die ich auch noch einmal selbst genannt habe, nämlich der Bereich Mensch, Computer und Lernen. Hast du da evtl man ein Beispiel? Es ist völlig irrelevant, was er im Bereich Neurowissenschaft punktuell beigetragen hat, seine Herleitungen in den o.g. Bereichen sind trotz alledem Vollkommen sinnfrei und Kollegen aus diesem Bereich nehmen ihn in keinster Weise ernst. Das brauche ich nicht zu erfinden, denn ich habe mit einigen dieser Kollegen zusammengearbeitet.

Lügen habe ich demnach auch überhaupt nicht nötig, um Spitzer zu hassen müsste ich ihn übrigens ersteinmal ernst nehmen. Von daher besteht auch dort garkeine Gefahr meinerseits. Deine Rhetorik jedoch lässt viel eher vermuten, dass dort angegriffene Emotionen mit im Spiel waren.

Reißerische und Angst erzeigende Aussagen seinerseits wie: „Setzen sie ihre Kinder blos nicht vor den Computer! Die werden vollkommen verblöden“ (Interview im SPiegel vor etwa 5-7 Jahren), die er damit begründet „dass ja eben dass, das wir erleben, unser Gehrin strukturiert“ sind so dämlich wie nichtssagend. Selbstverständlich wird unser Gehirn von unserem Erlebten strukturiert. Das lässt noch lange nicht die Schlussfolgerung zu, dass dies durch die Nutzung von Computern/Bidlschirmen/Videospielen in jungen Jahren irgendwelche Nachteile oder Schäden mit sich zöge. Kennt man sich sogar mit diesen Bereichen/Themen aus, und hat diese verstanden, weiß man, dass das Gegenteil der Fall ist: es kann zur Verständnisentwicklung beitragen.

Er vergleicht zB, wenn er mit der Presse spricht, das Gehirn oft mit einem Muskel, der durch die Nutzung der Technologien nicht mehr beansprucht würde. Bis dahin ist die Aussage ja völlig korrekt. DIe IMplikation, dass das Gehirn keiner (qualitativen) Tätigkeit unterliegt, sobald man einen Comupter nutzt, ist jedoch geradezu albern. Aber damit auch du etwas zu dem Thema zum Nachschlagen hast: http://fuga.aalto.fi/

Wer im Bereich Lernen und Medien Verständnis entwickelt hat (ja und dazu gehörne auch Grundlagen des Gehirns, keine Sorge), der hat auch Verstaden, dass das Medium für die Informationsübertragen an den Menschen nur die Form der Information verändert. IM Fall Computer ist das teilweise nicht einmal der Fall: Da wird genauos mit Text und Bild gearbeitet wie zuvor in Büchern. Auch das Spielen lässt alles andere als verblöden. Spielen ist grundsätzlich eine für das Gehirn intensive Tätigkeit, die voraussetzt, das kognitive Muster und Strategien enwtickelt werden, oder normal ausgedrückt: Man denkt nach über das, was man tut. Egal ob du draußen Fußball spielst, oder Counter Strike am PC.

Das waren jetzt mal ein paar Beispiele. Die habe ich bestimmt wieder erfunden und erlogen, aber nun gut…

PS: Wieso haben eigentlich alle, die sich differenzierter mit diesen Problematiken auseinandergesetzt haben und Spitzer widersprechen, angeblich seine Thesen nicht verstanden? Es ist schon auffällig, dass seine Thesen in dem o.g. Bereich unter jenen Anklang finden, die von vorneherein mit Vorurteilen und Unkenntnis über die IT-Welt behaftet waren.

PPS: Kleiner Nachtrag zu deinen Quellen: Vorträge in Rathäusern, von der Kirche organisiert und in Buchhandlungen sprechen jetzt eigenlich sehr für meine „Unterstellungen“. Ich sehe schon wie „Tante Hildegard“, deren Highlight der letzten 10 Jahre war „The Da Vinci Code“ und „Twilight“ gelesen zu haben, eloquent und mit Fachwissen gebündelt, Spitzers Thesen grazil und scharfsinnig auseinander nimmt, kritische Fragen stellt und ihn damit dazu zwingt, seine Forschungsmethodik und Herleitungen zu verbessern!

RTL ist ja so toll war ein SUPA Beitrag! Musste ich 3 Tage schlapplachen!

Das brauche ich nicht zu erfinden, denn ich habe mit einigen dieser Kollegen zusammengearbeitet.

Diese Kollegen haben dann sicherlich kein Problem, wenn Du sie hier nennen würdest.

Kennt man sich sogar mit diesen Bereichen/Themen aus, und hat diese verstanden, weiß man, dass das Gegenteil der Fall ist: es kann zur Verständnisentwicklung beitragen.

Verständnis für was?
Ich sehe das durchaus als plausibel, denn gerade Kinder lernen mit allen Sinnen. Wenn dann das Lernen nur mit den Sehen oder Hören (und das mit einer kleinen Latenz) stattfindet, dann ist das doch ein ziemlich ärmliches lernen. Aber gerade das Zusammenspiel von vielen Sinnen ist für die frühe Entwicklung wichtig.

DIe IMplikation, dass das Gehirn keiner (qualitativen) Tätigkeit unterliegt, sobald man einen Comupter nutzt, ist jedoch geradezu albern.

Nur hat er das nie behauptet.
(wobei es jetzt natürlich darauf ankommt, wie Du hier qualitativ definierst.

Egal ob du draußen Fußball spielst, oder Counter Strike am PC.

Hier wird es aber abenteuerlich, das musst Du doch selber zugeben.

Es ist schon auffällig, dass seine Thesen in dem o.g. Bereich unter jenen Anklang finden, die von vorneherein mit Vorurteilen und Unkenntnis über die IT-Welt behaftet waren.

Komisch, dann muss ich wohl mit Unkenntnis innerhalb der IT-Welt behaftet sein :roll:

Ehrlich gesagt finde ich die Empörung darum eigenartig. Keiner würde sich so aufregen wenn jemand behauptet, dass Kinder so wenig Süßigkeiten wie möglich essen soll (außer vielleicht das betroffene übergewichtige Kind), bei diesen Thema kämpft man aber verbissen für seinen PC oder Fernseher.

Ich finde solche Stimmen aber sehr begrüßenswert. Laptopklassen habe ich schon immer sehr kritisch gesehen, jetzt wollen aber Politiker Schüler mit iPads ausstatten. Das ist doch absoluter Warnsinn. Man hilft den Kindern damit nicht, im Gegenteil. Für das Geld soll man doch lieber eine Klassenfahrt ins Ausland oder sonst was finanzieren. Der Computer ist ein Werkzeug und keine Wundermaschine. In der Schule sollen die Schüler Grundlagen lernen und üben und nicht mit einem Tablet herumspielen.
Und ein noch größerer Wahnsinn ist das Vorschulprogramm von KiKa. Ein Kind in dem Alter ist am besten nicht vor dem Fernsehen. Und egal was das Kind macht, es lernt mehr wenn es vor einem Bildschirm hockt. Dennoch wird es als pädagogisch wertvoll verkauft und manch Mutter denkt vielleicht noch was gutes zu tun.

Ehrlich gesagt finde ich die Empörung darum eigenartig. Keiner würde sich so aufregen wenn jemand behauptet, dass Kinder so wenig Süßigkeiten wie möglich essen soll (außer vielleicht das betroffene übergewichtige Kind), bei diesen Thema kämpft man aber verbissen für seinen PC oder Fernseher.

Ach es geht doch nur um diesen Populismus und diese Pauschalisierung, diese Panikmache „Dann verdummen ihre Kinder“, das ist so auf dem Niveau von „Durch Masturbation wirst du blöde im Kopf“ und solche ammenmärchen.

ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung von den Studien und Ergebnissen dieses Mannes, allerdings glaube ich nicht, das eine wirklich begründete und ziemlich nachvollziehbare These es nötig hätte, dermaßen „vercasualisiert“ zu werden - daher gehe ich von reinem Populismus aus.
Es geht nicht darum, jemanden Fachfremdes den Zugang zu diesem Thema zu erleichtern oder etwas pointierter die Aussage darzulegen, es geht um reine Meinungsmache und Panikmache, gerade an
Eltern.

Außerdem hat sich so mancher IT-ler/Gamer/Internetuser/etc. einen ziemlichen Beißreflex angewöhnt, kein wunder bei dem ganzen Mist, der ihnen Teilweise in die Schuhe geschoben wird…

Der Computer ist ein Werkzeug und keine Wundermaschine. In der Schule sollen die Schüler Grundlagen lernen und üben und nicht mit einem Tablet herumspielen.

Und vor allem nicht zur konsumgeilen, unreflektierenden geistigen Leiche mutieren, die dann von Kindesalter an Apple als Wundermarke ansieht.
Ups,schon passiert. :frowning:

Es sollte auf jeden Fall nicht den Unterricht ersetzen, gerne darf aber ein neues Medium eingebunden werden, ansonsten bleibt der Unterricht auf der Strecke. Dazu würde dann aber auch das Lernen des Umgangs mit diesem Gerät gehören, und nicht beschränkt auf die technische Seite.
Es sollte den Kindern als das präsentiert werden, was es ist: Ein Werkzeug. Nicht mehr und nicht weniger.

Ach es geht doch nur um diesen Populismus und diese Pauschalisierung, diese Panikmache „Dann verdummen ihre Kinder“, (…)

Solche Aussagen sind häufig nötig um die Aufmerksamkeit zu bekommen, pauschalisieren tun dann die meisten anderen die alle anderen Aussagen missachten.

Und Computer können ja auch in einer Schule sein, aber dann bitte in einen gesonderten Raum und auch nur sinnvoll eingesetzt.
Allerdings sehe ich es völlig überbewertet wenn es heißt, dass man in der Schule den Umgang mit dem PC lernen soll. In der Regel können das schon Schüler, und selbst wenn nicht, dann ist der Umgang mit den Anwendungen schnell gelernt. Auch programmieren lernt man in wenigen Stunden (zumindest das was in der Schule vermittelt wird). Die Grundlagen (vor allem Mathe und Sprachen) dagegen lernt man später kaum noch, zumindest wird man sich später sehr schwer tun.

Solche Aussagen sind häufig nötig um die Aufmerksamkeit zu bekommen,

Mag ja sein, allerdings zerstört sie damit in meinen Augen vollkommen die Glaubwürdigkeit.
Eine gute, begründete Argumentation sollte sich nicht auf so einen Mumpitz herablassen müssen.
Das sind nur die Bauernfänger-Argumente? Trotzdem schwach für eine wissenschaftliche Theorie.

Allerdings sehe ich es völlig überbewertet wenn es heißt, dass man in der Schule den Umgang mit dem PC lernen soll. In der Regel können das schon Schüler, und selbst wenn nicht, dann ist der Umgang mit den Anwendungen schnell gelernt.

Mir geht es auch um das Lernen von Medienreflexion, das findet zwar nicht statt, wäre aber eine tatsächliche Ergänzung und eine echte Legitimation des PCs in der Schule.

Du tust so, als ob nichts anderes als diese provokante Aussage vorhanden wäre. Das ist aber nur eine überspitze Formulierung, die wahrscheinlich so niemals von ihm selbst getätigt wurde. Das sagt aber doch nichts über seine Thesen aus, schon gar nichts über seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Zu RTL ist ja so toll
Ich bin mir so ziemlich sicher ein paar von denen mal als Schauspieler gesehen zu haben.

Wirklich?!
Das ist aber überraschend :mrgreen:
Ne, mal ehrlich, es liegt doch auf der Hand, dass das Laiendarsteller, vllt. aus irgendwelchen Doku-Soaps, sind. Als ob RTL oder irgendein anderer Sender normale Bürger für deren Werbung engagieren würde.
Die Verarsche fand ich aber toll, vor allem den Outake am Schluss dazu :smiley:

Der Taschenrechner wird allerdings in der Schule so spät wie möglich eingesetzt, dann nur stark reglementiert, im Studium ist er in höherer Mathematik gar nicht erlaubt.

(Hervorhebung durch meine Wenigkeit)

Das heißt also, daß bei Integral- und Differenzialrechnungen, sowie in der Stochastik mal so ganz locker im Kopf oder auf nem Fresszettel gerechnet wird ?

Dann bin ich aber froh, daß ich nur so ein dummer Fachhochschüler war und neben einer Logarythmensammlung doch noch einen Taschenrechner benutzen durfte.

Man kann das Gehirn nicht trainieren in dem Sinne: “Ich mache oft Sudoko, wodurch ich mich besser konzentrieren kann.”. Die Aussage müsste lauten: “Ich mache oft Sudoko, wodurch ich in Sudoko besser werde.” Wenn man also eine Sache trainiert, dann trainiert man auch nur diese Sache.
Daher ist die These, dass das Navi die Orientierungsfähigkeit einschränkt auch nicht sehr glaubwürdig. Man orientiert sich ja auch nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch in der Fußgängerzone, in jedem Supermarkt oder auch in der Tiefgarage, wo man sein Auto abgestellt hat. Das hat alles was mit Wegfindung zu tun, und wenn man nicht nur in seiner eigenen Wohnung rumsitzt wird man keinerlei Einbußen der Orientierungsfähigkeit feststellen können.
Der Orientierungssinn wird außerhalb des Einsatzgebietes des Navigationssystem noch mehr als genug trainiert.
Grüße

Das heißt also, daß bei Integral- und Differenzialrechnungen, sowie in der Stochastik mal so ganz locker im Kopf oder auf nem Fresszettel gerechnet wird ?

Na, ganz locker bestimmt nicht. Auf einem Fresszettel wäre auch blöd, dafür gibt es keine Punkte.
Es geht ja um den Lösungsweg, man soll zeigen dass man es verstanden hat und nicht, dass man einen Taschenrechner bedienen kann. Die Kunst ist es, den richtigen Lösungsweg zu Erkennen und mit Formeln umzugehen.
Dadurch lernt man aber auch gut mit Potenzen und Brüchen umzugehen.
Und je nach Studiengang sollte auch ein FHler die wichtigsten Potenzen kennen. Weiß man dann noch wie diese aufgebaut sind, kann man damit auch schon sehr viel ohne Tabelle oder Taschenrechner anfangen.

Wenn man also eine Sache trainiert, dann trainiert man auch nur diese Sache.

Zum Glück ist unser Gehirn nicht so primitiv, ansonsten hätten wir uns nicht so entwickelt.
Das Problem an Sudoku ist eher, dass die Aufgabe recht einfach gestrickt ist, mit komplexeren Aufgaben lernt man eben mehr als mit Sudoku und diese komplexen Aufgaben stellt nicht selten der Alltag.
Und sich auf Straßen zurecht zu finden ist komplexer als eine Sudoku-Aufgabe.
Zu Fuß funktioniert bestimmt auch, nur wie häufig läuft man schon zu Fuß und wie häufig lernt man neue Fußgängerzonen oder Parkgaragen kennen? Mal davon abgesehen sind Fußgängerzonen häufig schon sehr einfach aufgebaut.
Und es geht ja auch nicht darum, dass man bestimmte Aufgaben gar nicht macht, sondern darum, dass man sich immer häufiger Aufgaben vereinfacht und weniger darüber nachdenkt. Und nein, das heißt nicht, dass man gar keine Hilfsmittel verwendet werden soll (weil hier ja so gern alles in ein Extrem übertrieben wird).

Zum Glück ist unser Gehirn nicht so primitiv, ansonsten hätten wir uns nicht so entwickelt.

Ich würde es eher andersherum sagen: Zum Glück ist unser Gehirn nicht so primitiv wie ein Muskel, den man einfach nur Trainieren muss um geistig Fit zu bleiben. Dazu mal ein kleiner Artikel der sich kritisch zu dem Thema äußert. Es gibt dazu noch mehr Studien aber einer sollte erstmal als Angabe reichen:
http://www.altern-in-deutschland.de/de/ … alter.html

Das Ergebnis: Auch wenn der Spieler beim kognitiven Jogging sein „Gehirnalter“ senkt – im Alltag wirkt sich das anscheinend nicht aus. Die tägliche Übung führte durchaus dazu, dass die Testpersonen in den trainierten Spielen besser wurden. Die jeweiligen Erfolge beim Gehirntraining ließen sich jedoch nicht auf andere mentale Bereiche übertragen. Bei Aufgaben, die sie nicht trainiert hatten, verbesserten sie ihre Leistungen nicht – nicht einmal bei Spielen, die dem trainierten Spiel ähnlich waren.
Die Ergebnisse bestätigten, worauf 30 namhafte Alters- und Gehirnforscher bereits im vergangenen Jahr in einem Memorandum hingewiesen hatten: dass Denksport nur die speziellen geistigen Fähigkeiten verbessert, die trainiert werden – nicht aber die allgemeine geistige Fitness.

Allerdings um beim Thema des Beitrags zu bleiben: Ich fand die Kritik an dem ARD-Beitrag durchaus gerechtfertigt. Auch bei mir kam es so rüber als würde er als esotherischer Spinner abgetan, was ich nicht unbedingt als gute Konversationsstrategie ansehe.