Folge 8: Die Vulgäre Analyse

Halte ich für möglich, hat auch anderenorts funktioniert mit der Kolonial- und Christianisierung, ich will darüber aber nicht weiter mutmaßen, weil ich den Gedanken, die Idee an sich so absurd wie ekelhaft finde.

@Fernsehkritiker es würde mich noch interessieren,weshalb weder im Video selbst, noch auf YouTube bislang die von Shlomo erwähnten Studien veröffentlicht wurden? Hat er dir im Nachgang keine Belege genannt ? Bei seinen teilweise extremen Thesen wäre das schon katastrophal

Doch, es gibt ja die eine offizielle Statistik, die aussagt, dass 25% der Flüchtlinge arbeiten - hab ich eingeblendet. Ebenso hab ich die Statistik gezeigt, wonach 0% der britischen Muslime Homosexuelle mögen.

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Sag mal Holger, was hast du eigentlich zeitweise innerlich empfunden und gedacht, als dein Gast seinem Kulturrasismus freien Lauf gelassen hat?

Vermutlich sowas in die Richtung:

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Als Journalist bin ich dankbar für Angriffsfläche :wink:

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Du verstehst ihn offensichtlich falsch. Er wünscht sich keine Militärdiktatur als das Ziel. Die Militärdiktatur soll ja nur der Weg zum Ziel sein: Ein nichtmuslimischer, demokratischer Sozialstaat. Seiner Meinung nach ist die Militärdiktatur nur notwendig, um dies in islamischen Staaten durchzusetzen.

Die Leute sollen sich Mal nicht so anstellen wegen paar Jährchen Militärdiktatur! Das ist schließlich nur der Weg und nicht das Ziel.
Wenn ich die Kohle hätte, würde ich diesen Penner Mal 2 Jahre Aufenthalt in Sissis toller Militärdiktatur ausgeben.

Dass das ganze bescheuert ist, steht außer Frage. Ob es den Menschen im Irak, Saudi-Arabien, VAE, etc. heute allerdings besser geht, ist eine andere Frage.

Ich stelle diese Behauptung von DVA generell in Frage, es gab in der Vergangenheit ganz ohne aktiven westlichen Einfluss sowohl in der Türkei, als auch im Iran (und sicher auch in anderen Staaten des nahen Ostens) Bestrebungen in Richtung Säkularisierung.

Es geht daher durchaus, es muss aber gewollt sein und braucht möglicherweise finanzielle und materielle Zusagen seitens des Westens. Ein ganz wesentlicher Faktor für eine solche Entwicklung ist nach meinem Empfinden der soziale Frieden im Land.

Eine Militärdiktattur kann das alles meiner Meinung nach nicht erreichen, selbst wenn sie, wie von DVA vorausgesetzt, mehrere Generationen die Macht hätten. Damit treibt man die Gläubigen lediglich in den Untergrund, nimmt ihnen aber nicht das als rückständig geltende Weltbild.

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Kenn diesen Herrn nur von Veto und paar Erwähnungen von früher.

Bin auch Religionskritisch und in manchen Aussagen war durchaus etwas dran, aber ich glaub man kann ohne Zweifel sagen, dass Holger ihn förmlich zerlegt hat. Der Gast klingt recht jung, war auch nicht wirklich ein Schlagabtausch auf gleichem Niveau. War halt ein wesentlich einfacheres Spiel, als bei diesem Impfgegner.
Wünsche mir einen so bissigen Holger auch in Zukunft.

Übrigens könnte ich schwören, dass der Gast ein Haufen falscher Hinweise gegeben hat. Kann mir unmöglich denken, dass jemand der dermassen auf seine Identität achtet, ein solch überdeutliches Pflaster trägt, erzhählt dass er einen jüdischen Namen hat und sagt, dass er in der Nähe eines Flüchtlingsheimes wohnt. An sich clever

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Angesichts seiner Ausdrucksweise ist es auch nicht schwer, ihn falsch zu verstehen. :wink:

Im Ernst: Das hat er vielleicht gedacht, aber der Weg, den er genannt hat, ist völlig abwegig, als ob eine Militärdiktatur jemals zu mehr Demokratie geführt hätte. Falls du Gegenbeispiele hast, gerne nennen. Mal davon abgesehen, dass das mit den Einmärschen im Nahen Osten immer hervorragend geklappt hat und dass explizit säkulare Regime in diesem Raum bislang genau zu dem geführt haben, was in diesem Thread bereits geschildert wurde, nämlich zu einer Sammlung und Reaktion der ultrareligiösen Kreise (Beispiele: Ägypten, Irak, Türkei).

Wenn er sich also eine pluralistische, säkulare, westlich orientierte Demokratien in den Nahoststaaten wünscht, wie in Ansätzen in Tunesien und im Libanon und wie phasenweise in der Türkei, dann lässt sich dies kaum über Zwang von aussen erreichen.

Das beste Beispiel, dass und wie man in einem Land Demokratie etablieren kann ist die Bundesrepublik Deutschland. Wir hatten mir der WR nach hunderten Jahren Monarchie auch zunächst Probleme. Demokratische Kultur muss wachsen, man kann sie nicht erzwingen. das Problem ist aber, dass rein kultururell der arabische Raum deutlich weiter weg ist von freiheitlich-demokratischer Lebensweise als es Mitteleuropa Anfang des 20. Jhds. war.

Ein möglicher Weg ist vielleicht der Marokkos, wo mit einer parlamentarischen Monarchie mit schrittweisen Modernisierungen gearbeitet wird. Auch wenn Marokko im Human Development Index weit hinter absolutistischen Monarchien wie VAE und Saudi-Arabien liegt, aber das Land ist eben schlichtweg ärmer. Schwierig da einen einzigen Weg zu definieren. Letztendlich müsste eine kulturell akzeptable und individuelle Lösung für die einzelnen Regionen gefunden werden, aber der Impuls muss primär von innen kommen.

Das stimmt auf jeden Fall, aber genau das scheint er nicht begriffen zu haben.

Diese Aussage ist insofern richtig, als dass Deutschland, von aussen betrachtet, ein gutes Beispiel dafür ist, aber die drei Ausgangsbeispiele dafür, wie man ein parlamentarisch-demokratisches Staatswesen etablieren kann, sind eher Grossbritannien, die USA und die Schweiz. All diese Staaten begannen Versuche mit demokratischen Elementen in einer Zeit, in der die absolute Monarchie die übliche Staatsform war, alle drei Modelle haben sich im jeweils nationalen Kontext bewährt, obwohl sie zu ihrer Entstehungszeit kaum auf Erfahrungswerte zurückgreifen konnten. Diese Erfahrungen konnten dann auch andere Staaten aufgreifen, auch wenn keines dieser Systeme, zumindest nicht in Europa, 1:1 von einem anderen Staat übernommen wurde. Du würdest ja nicht bestreiten, dass zum Beispiele die politischen Systeme Deutschlands und der Schweiz sich ziemlich stark unterscheiden, dass beide aber prinzipiell geeignet sind, eine freie Gesellschaftsordung zu garantieren (auch wenn dies nicht immer mit der politischen Praxis übereinstimmen muss, siehe die Schweiz zwischen 1939 und 1989).

Demokratietauglich scheint diese Region noch nicht zu sein. Der “Arabische Frühling” hat ja eindrucksvoll bewiesen, dass den dortigen Völkern nach dem Sturz eines Diktators nichts Besseres einfällt, als die nächstbeste islamistische Mörderbande an die Macht zu wählen. Wer Mubarak aus dem Amt jagt, um dann die Muslimbruderschaft an die Regierung zu bringen, sollte vielleicht tatsächlich noch nicht wählen dürfen.

Man kann, wie es die USA zumindest in ihrem Selbstverständnis schon immer getan haben will, gezielt freiheitliche Kräfte unterstützen, notfalls auch mal mit geheimdienstlichen Mitteln. Entweder das oder man lässt die problematischen Regime in Ruhe, solange sie keinen anderen Staat angreifen, und wartet darauf, dass sie von selbst kollabieren.

Ich bin prinzipiell schon für Ersteres, nur zeigt halt die Erfahrung, dass hinter den vorgeschobenen hehren Motiven meist nur Kalkül steckt und es eben nicht um den Freiheitsexport geht, sondern ausschließlich um ökonomische und/oder geopolitische Eigeninteressen.

Deutschland war in dieser Hinsicht ein Sonderfall - wobei man natürlich ein berechtigtes Interesse daran hatte, diesen ewigen Unruheherd zu befrieden. Dass wir 70 Jahre später auf völlig andere Weise wieder Amok laufen und übergriffig werden würden, weil es der Deutsche an sich einfach nicht erträgt, nicht von der ganzen Welt verehrt zu werden, konnte ja niemand absehen. ^^ (Normaler Patriotismus: “Wir sind das beste Volk der Welt und unser Land ist toll!” Deutscher Patriotismus: “Wir wollen, dass uns die ganze Welt für das beste Volk der Welt hält, und wenn sie das nicht tut, dann gibt es Ärger!”)

mir ging es ja eher um die Etablierung der Demokratie durch von außen wirkende Mächte. Das gute war eben, dass es eher einen Aufsichtscharakter hatte und das GG uns nicht aufgezwungen wurde, sondern die Deutschen es sich erarbeitet haben.

Naja.

  1. Was gerade in D passiert hat nichts damit zu tun, dass man uns international nicht mögen würde
  2. Man mag uns international, sogar erstaunlich sehr
  3. Sind wir außenpolitisch eines der Ankerländer für friedliches und diplomatisches Handeln.
  4. sind 18% nicht DIE DEUTSCHEN

Wobei die Amerikaner in dieser Hinsicht durchaus erzieherisch tätig waren. Mit dem Unterschied, dass dies nicht auf diktatorischem Wege geschehen ist und dass daraus keine religiösen Konflikte resultierten (und dass die Amerikaner in Deutschland kein Öl gesucht haben :wink:).

Tunesien ist nun demokratisch.

Was genau hat also dann der Arabische Frühling „bewiesen“?

DAs da von innen heraus nichts gescheites kommt.