Folge 78 - Wir sind auch Opfer der Super Nanny

Erziehungs- und Familienberatungsstellen

Erziehungs- und Familienberatungsstellen sind spezialisierte Fachberatungstellen in Deutschland, die eine Leistung des Sozialstaates gem. SGB VIII darstellen. Sie stellen pädagogisch-psychologisches Wissen bereit um Kinder, Jugendliche und Eltern und ggf. pädagogische Fachkräfte bei Erziehungsfragen (z. B. ‚Wie bereiten wir uns und die Kinder auf eine Elterntrennung vor?‘) oder Familien- und Schulproblemen (z. B. sehr viel Geschwisterstreit und Aufmerksamkeitsprobleme im Schulunterricht) frühzeitig zu unterstützen.

Es gibt in Deutschland mehr als 1000 Erziehungsberatungsstellen, an denen insbesondere Sozialpädagogen und Psychologen tätig sind. Erziehungsberatung wird von verschiedenen Beratungsstellen kostenfrei angeboten (z. B. städtische oder kreisangehörige Beratungsstellen sowie Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände). Sie tragen dabei unterschiedlichen Bezeichnungen und Namen wie, Psychologische Beratungsstelle, Familienberatungsstelle, Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche o.ä… Die gesetzliche Grundlage in Deutschland ist der Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung für Eltern gem. § 27 SGB VIII im allgemeinen, und der § 28 SGB VIII -Erziehungsberatung- im speziellen. Ratsuchende Eltern, Kinder und Jugendliche, aber auch Erzieher und Lehrer können sich unmittelbar an eine Beratungsstelle am Ort bzw. in der Region oder im Kreis wenden. Die Beratung ist persönlich, vertraulich, auf Wunsch anonym und kostenfrei.

Leider weiß das kaum jemand und landet dann bei beim Fernsehen.

naja irgendwann is das kind alt genug um seine Eltern vor solchen Geistesblitzen zu bewahren…echt warum denken Leute das ihnen dort geholfen wird…
da haben die mehr vertrauen in ein Fernsehteam als in die staatlichen Einrichtungen…
oder ist es echt nur die kohle !?

und zum thema enrgie kosten, soweit ich weiß werden die doch auch über das Arbeitslosengeld II bezahlt( ggf auch Nachzahlungen)
(weil das ja im letzten Beitrag auch schon thema war)

Sehe ich das richtig, dass erst durch eine Klage der Eltern verhindert werden konnte, dass RTL Bilder eines komplett nackten kleinen Mädchens zeigt, bzw “nur bis zum Bauchnabel” zeigen darf?

da haben die mehr vertrauen in ein Fernsehteam als in die staatlichen Einrichtungen…
oder ist es echt nur die kohle !?

Weil im TV und ganz besonders bei RTL und co. hauptsächlich zum Thema nur Berichte laufen, wie staatliche Einrichtungen Kinder wegnehmen, während die SuperNanny und co. dort allen hilft und die meisten danach glücklich sind. Das TV konstruiert für die Zuschauer eine Wahrheit und die Menschen nehmen sie gerne an, da sie meistens simpel ist und dem persönlichen Begehren nach Glück entsprechen.

Ich kann das schon verstehen, denn schließlich gab es (zumindest früher) in jeder Sendung ein Happy End und glückliche, fröhliche Familien. Wenn man dann generell noch Probleme mit dem Staat hat (ist ja nicht so, daß soziale Leistungen einem hier hinterhergeschmissen werden), dann glaubt man wohl eher daran, daß einem bei der Super Nanny leichter, schneller und einfacher geholfen wird und bißchen Geld gibts obendrauf auch noch.

Ist ja nicht so, daß die Leute FKTV Zuschauer wären und einigermaßen erahnen könnten, daß bei solchen Sendungen mit unfairen Mitteln gespielt.

Noch dazu kommt ja, wenn man sich an den Staat wendet und das Jugendamt einschaltet immer die Gefahr/Angst besteht, daß einem das Kind weggenommen wird und ich glaube auch wenn Eltern noch so schlecht sind, aber ein bißchen lieben sie ihre Kinder doch noch.

Ich saß gestern vollkommen paralysiert vorm TV als ich mir die neueste Folge angesehen habe.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass man mit so viel Lug und Trug seitens RTL tatsächlich durchkommt, nur weil man auf Kosten einer naiven Gruppe den besseren Anwalt bezahlen kann?

Erstmal Respekt für die Protagonisten sich zeitnah mit Holger kurzzuschließen. Könnte mir vorstellen dass einem dieser Schritt erstmal nicht leicht fällt.

Wieder sehr schön aufgedeckt, Holger… Großen REspekt dafür dass du sowas immer wieder ans Tageslicht zerrst…

Mir kamen die Sätze der kleinen Lena auch etwas hoch gestochen vor, so ausformuliert und so künstlich betont… gut, ich kenn die kleine nich, aber ich bezweifle, dass sie so redet.

nicht nur Daumen hoch sondern alle 10 Finger…
Respekt…

Das Format muss weg, ich hoffe das wird zumindest langfristig was…

Und andere stimmen ja auch in dieses Lied mit ein.

Schützen Sie Ihre Kinder vor der Super Nanny… Nicht vergessen! Selbst vor geschändeten Kindern wird nicht halt gemacht.
Der Super Nanny würde ihre eigene Medizin gut tun…

Ist ja erschreckend, daß es solche Vorwürfe schon seit 2006 gibt und dieses Format immer noch besteht, Quote geht halt einfach über alles.

Schützen Sie Ihre Kinder vor der Super Nanny… Nicht vergessen!

Bei allem Verständnis für die Kritik an der Supernanny, aber was für ein bescheuerter Artikel ist das denn? Die Wortwahl ist mehr als nur tendenziös und seit wann bezeichnet man ein Kind als „Pflegefall“ wenn es von Pflegeeltern aufgenommen wurde?

Ich dachte schon, da wäre ein Kind von der stillen Treppe gefallen (Buahahahahahhaaa :ugly )

Die Eltern prostituieren sich und ihre Kinder im Fernsehn, weil sie Angst haben, jemand nimmt ihnen die Kinder weg, wenn sie Hilfe bei staatlichen Stellen suchen?
Also bitte.

  1. Gibt es genug Beispiele, wo die Kinder anscheinend nach dem Besuch der Supernanny (trotz oder wegen ihr…)ihren Eltern weggenommen wurden.
  2. sind Eltern, die sich generell nach Hilfe umsehen, am Wohl des Kindes interessiert. Wenn dazu eine vorübergehende Unterbringung bei einer Pflegefamilie gehört, sollte das in Kauf genommen werden. (Zumal Eltern, die sich selbst melden, ja bereits den ersten Schritt in Richtung Familientherapie gemacht haben und diese Tatsache allein spricht ja schon für ein Minimum an erzieherischer Kompetenz und dem Willen zur Veränderung…) 3. nimmt das Jugendamt nicht wahllos Kinder weg. Und wenn Eltern die Befürchtung haben, dass es bei ihnen vielleicht soweit kommen wird, dann ist es doch mehr als bescheuert seine Familienverhältnisse (verzerrt) im Fernsehn zu präsentieren.

Einfach mal einigermaßen in die Lage solch einer verzweifelten Familie versetzen, da können sehr verschiedene Ängste auftreten. :wink:

zu 1. Kommt durchaus vor, aber selbst so etwas wird ja als Erfolg verbucht und so schlimm wie die Eltern dann meist bei solchen Sachen dargestellt werden, wird sich ja keiner selbst empfinden -> So schlimm wie bei denen ist es ja bei mir nicht, also werden dir mir schon meine Kinder nicht wegnehmen

zu 2. Ist ja durchaus richtig, nur in wessen Hilfe setzt man mehr Vertrauen? In die SUPER Nanny ist ja quasi der Superman der Erziehungshilfen oder in behördliche Einrichtungen, wo man kein Vertrauen zu hat

zu 3. hat keiner behauptet, es wird nur oft im Fernsehen so dargestellt und wieder gehst du davon aus, daß die Leute total aufgeklärt sind, was dort wirklich mit denen passiert, man geht doch nur vom Guten aus

Was natürlich interessant gewesen wäre (was Holger hätte mal in Erfahrung bringen können), was denn nun die verschiedenen Beweggründe waren, an so einer Sendung teilzunehmen, dann müßten wir hier nicht spekulieren.

Hmm… Gut, ich akzeptiere, dass es Menschen gibt, die vielleicht nicht “aufgeklärt” sind.
Aber wenn man sich da anmeldet (oder spätestens wenn man den Vertrag vorliegen hat), denkt man doch zumindest mal eine Minute nach, oder? Dann überlegt man sich doch, wie man gerne dargestellt werden würde und ob man überhaupt will, dass man im Fernsehn dargstellt wird und dann vergleicht man diese Idee mit dem, was in den letzten Folgen so dargestellt wurde…

Tut mir leid, ich verstehe nicht, wie Eltern (so verzweifelt sie auch seien) sich und ihren Kindern das antun können?

Spielt da vielleicht noch ein bisschen Mediengeilheit mit? Generelle Naivität?
Ein Rätsel…

Ich hoffe nur, dass die anhaltende, schlechte Presse all die “Unaufgeklärten” aufklärt…

  1. nimmt das Jugendamt nicht wahllos Kinder weg.

Im entfernten Bekanntenkreis kam das aber anders rüber. Folgender Sachverhalt: Ein mehrfach-schwerstbehinderter Junge war stationär in der Klinik. Es kam plötzlich der Verdacht auf,dass die Mutter des Kindes diesen Jungen angeblich vergiften wollte. Das Jugendamt hat daraufhin der Mutter komplettes Kontaktverbot auferlegt und hat den Jungen nach der Entlassung aus der Klinik in ein Pflegeheim gesteckt. Selbst ihre anderen beiden Kindern hat man bei den Großeltern untergebracht ebenfalls Kontaktverbot für die Mutter. Später kam heraus,dass in der Klinik geschlampt wurde und die Mutter keineswegs ihren Sohn vergiften wollte. Monate später hatten die Behörden ein einsehen und hoben das Besuchsverbot auf. Mittlerweile leben die Kinder wieder da,wo sie hingehören.

Quellen:
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,123789
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 217,123845
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,125158
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,127633
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,225974
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,228180
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,230578
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d … 930,230888

EDIT:
Um eins klarzustellen: Die Mutter war immer auf freien Fuß sprich es gab keine U-Haft,da es keine 100%igen Beweise gegen sie gab.

Das ist keine Wahllosigkeit sondern ein Ermittlungsfehler.
Irgendwie muss es ja einen Verdacht gegeben haben, dass dies oder jenes passiert ist. Dass sich die Ermittlungen gegen die Mutter als Sachgasse erwiesen haben, ist tragisch, aber nicht wahllos.
Keine Behörde in diesem Land arbeitet fehlerfrei.
Nur wird es bei Fehlern des Jugendamtes schnell sehr emotional…

@Suede

Du vergisst aber den zeitlichen Rahmen, zwischen Produktion und Ausstrahlung liegt ja über ein halbes Jahr und wie gesagt, man geht ja selbst immer vom Positiven aus und wenn den “schlimmen” Familien schon geholfen werden konnte, dann muß es ja bei einem selbst viel einfacher sein.

Ich denke, wenn das Produktionsteam dann mal auf der Matte steht und man sozusagen zu dem sehr kleinen Kreis der Auserwählten gehört, wird man sich auch den Vertrag schönreden lassen und wer traut das den Menschen(Prod.team) nicht zu, einen Vertrag in all seinen Punkten schönzureden, die noch wesentlich mehr manipulative “Gene” in sich tragen.

@Micki

Und genau das sind dann diese Fälle die für Angst sorgen, daß man ungerechterweise seine Kinder weggenommen bekommt, wer traut einem Staat bzw. dessen Angestellten, die manchmal nichtmal paar Zahlen richtig zusammenrechnen können, generell dürfte ja auch abschreckend wirken, daß die meisten Sachbearbeiter keine Menschen vor sich sehen, sondern nur eine Aktennummer.

Das ist keine Wahllosigkeit sondern ein Ermittlungsfehler.
Irgendwie muss es ja einen Verdacht gegeben haben, dass dies oder jenes passiert ist. Dass sich die Ermittlungen gegen die Mutter als Sachgasse erwiesen haben, ist tragisch, aber nicht wahllos.
Keine Behörde in diesem Land arbeitet fehlerfrei.
Nur wird es bei Fehlern des Jugendamtes schnell sehr emotional…

Nun, es geht ja auch um die eigenen Kinder. Bei kaum einem anderen Thema sind Menschen emotionaler.

Wenn es ein Fehler ist, so scheint es eher, dass der Sachverhalt nicht ausreichend überprüft wurde, sondern eher voreilig gehandelt wurde (d.h.: „Möglichst schnell die Kinder da raus bringen“).

Das Jugendamt hat es aber auch wirklich nicht leicht ein positives Bild in der Öffentlichkeit zu bekommen. Nehmen sie den Eltern die Kinder zu früh weg, dann sind sie die böse Staatsmacht die aus Willkür handelt und aufgrund von Indizien. Wenn sie zu spät eingreifen sind die Kinder manchmal tot und beim Jugendamt wurden alle Hilferufe ignoriert.

So wird es in den Medien doch weitestgehend dargestellt, völlig schwarz/weiß.

Meinetwegen voreilig, aber immerhin stand da der Verdacht einer Vergiftung im Raum. Hätte man warten sollen, bis dem Kind vielleicht nachhalig Schaden zugefügt worden wäre?
Aber darum geht es ja nicht in diesem Thread…

Halten wir fest, dass der Durchschnitts-RTL-Zuschauer dem Jugendamt im gleichen Maße misstraut, wie er der Supernanny vertraut. Verkehrte Welt?

In den Medien tauchen doch nur die Fehler der Jugendämter auf: Entweder sie handeln übereifrig, nehmen Eltern ungerechtfertigterweise die Kinder weg oder sie kümmernsich nicht und die Kindern verwahrlosen, verhungern bei den Eltern.
Über die tägliche Arbeit, die rechtliche Lage, die vielen tausend Fälle, die gut laufen, erfährt man nix. Vom Personalmangel, finanziellen Kürzungen etc. ganz zu schweigen.

Erziehungs- und Familienberatungsstellen unterstehen übrigens nicht dem Jugendamt, sind tatsächlich nur beratend und unterstützend tätig. Das weiß nur kaum jemand, da fehlt es massiv an Aufkärung. Man sollte Vertreter dieser Beratungsstellen obligatorisch in Kindertageseinrichtungen und Schulen zu Elternabenden einladen, damit sie dort ihr Angebot vorstellen und vielleicht Schwellenängste nehmen können.

Da kommt mir gerade die Ide, dass es sinnvoll wäre in Supernanny-Kritikbeiträge auf Erziehungs- und Familienberatungsstellen hinzuweisen.

Wenn schon keiner vom Fernsehen Alternativen zur Supernanny aufzeigen mag und stattdessen immer nur reißerische Berichte über Jugendamtsversagen bringen.

Nanny-257022]
Ich dachte schon, da wäre ein Kind von der stillen Treppe gefallen (Buahahahahahhaaa :ugly

Bei der Super Nanny wurde ja nur ein Kind vorgeführt, dass sexuell missbraucht wurde. Das dieser Kurzbericht öberflächlich ist, liegt in der Natur der Sache, zumal man sich auf ein anderes Magazin beruft. Durch professionelle Hilfe hätte man den Jungen die Pflegefamilie ersparen können. Die Unterbringung in einer Pflegefamilie sollte nur das Ultima Ratio sein.

Der Einsatz der Super Nanny in diesem Fall ist vergleichbar mit dem Einsatz eines Exorzisten, der auf psychisch kranke Menschen losgelassen wird. Frau Saalfrank hat bei den Jungen nur einen seelischen Scherbenhaufen hinterlassen. So verkehrt ist die Bezeichnung Pflegefall dann auch nicht mehr. Den 14 Tage Drill der Nanny kann die Jugendpsychiatrie auslöffeln…