Folge 76: Die Politik der Grünen

Ich würde sagen, Überproduktion liegt vor, wenn der Strom nicht mehr wirtschaftlich verkauft werden kann, sondern sogar gegen Negativpreise abgegeben wird, wie bereits geschehen. Dann wird offensichtlich mehr Strom produziert als nachgefragt, und man bezahlt Leute dafür dass sie den Strom abnehmen.

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Seufz! Auch beim Stromhandel kann nie mehr Strom produziert als abgenommen werden.
Das ist ein ganz anderes Thema.

Es kann bestenfalls die Situation eintreten, dass viel weniger Strom produziert (und damit verkauft) wird, wie produziert werden könnte. Dadurch könnten Kraftwerke weniger wirtschaftlich effizient arbeiten.
Das setzt aber die Physik nicht außer Kraft.

Andererseits dürfen Kraftwerke nie zu 100 % ausgelastet werden um plötzlich höhere Stromabnahmen kompensieren zu können. Es braucht also immer Luft nach oben.

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Einige hier scheinen sich Stromerzeugung so vorzustellen wie Gemüseanbau: Wenn der Acker nicht effizient bewirtschaftet wird, bleibt am Ende ein großer Berg Kartoffeln übrig, der auf dem Misthaufen vergammelt. Im prinzipiellen Ansatz ist das nicht völlig falsch, aber wie du schon sagst, sind die physikalischen Grundlagen weitaus komplexer. Wikipedia erklärt es recht gut:

Physikalisch ist der elektrische Strom die pro Zeiteinheit fließende elektrische Ladung. Die Energie berechnet sich als Strom multipliziert mit der elektrischen Spannung und der Zeit. Da die physikalische Gesamtenergie nach dem Energieerhaltungssatz konstant bleibt, sind die Begriffe Strom- oder Energieerzeugung aus physikalischer Sicht unzutreffend. Es handelt sich um eine Umwandlung verschiedener Energieformen, meist die Umwandlung von kinetischer Energie in elektrische Energie durch einen Generator. Die elektrische Energie wird dann zumeist über ein Stromnetz zu den angeschlossenen Geräten geleitet, um deren Strombedarf zu decken.
(Quelle: Elektrische Energieerzeugung – Wikipedia)

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Ich bin jetzt auch nicht auf die verschiedenen Spannungsebenen und die Orte der Energieeinspeisung eingegangen.
So muss man ja auch beachten, dass z. B. private Solarenergieerzeuger ihren Strom ja nicht „ganz oben“ sondern „ganz unten“ in der Netzebene einspeisen - und dass diese Erzeuger bezüglich der Stromabgabe nicht so einfach gesteuert werden können wie z. B. ein Kraftwerk. Im Prinzip gar nicht.

Prinzipiell ist es aber einfach zu verstehen, dass die europäische Netzfrequenz bei 50 Hz gehalten werden muss. Und das geschieht, indem je nach „Verbrauchssituation“ die Stromerzeuger ihre „Produktionsmenge“ anpassen.
(Bitte die Anführungszeichen beachten!)

Ein prominentes Beispiel, bei dem das in die Hose gegangen ist, ist der Stromausfall 2006, der in Folge das europäische Netz in 3 Teilnetze getrennt hatte. Die Experten brauchten zig Anläufe um das wieder zu synchronisieren.

Und nun zur „Doomer“- bzw. „Prepper“-Abteilung.
Wer sich leicht beunruhigen lässt - bitte überspringen. :wink:

Im Prinzip können wir froh sein, dass z. B. terroristische Vereinigungen entweder kein Interesse an solchen Stromausfällen haben (da sie sich damit auch selbst ins Knie schießen würden) oder einfach nicht daran denken.
Es dürfte nicht all zu schwer sein div. Strommasten in „freier Wildbahn“ strategisch zu Fällen und damit die Netzfrequenz maßgeblich aus dem Takt zu bringen.
Von Lastspitzen, die IoT-Geräte-Bot-Netze in der Zukunft auslösen könnten, spreche ich da noch gar nicht.
Jedenfalls wären nach ein paar Tagen ohne Strom bürgerkriegsähnliche Zustände zu erwarten.
Mehr dazu im Video: „Wie man einen Blackout verursacht.

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Nein, der Strom bleibt nicht aufm Berg liegen sondern muss zu Negativpreisen abgegeben werden, hab ich doch geschrieben,

Du hast das Beispiel nicht wirklich verstanden. Geht in beiden Fällen um Überschussproduktion. Es wird jedoch keine Strommasse abgegeben, die vergleichbar mit einer Kartoffelmasse wäre. Dabei kommt es nicht darauf an, in welcher Form der Überschuss am Ende verwertet wird. Schon die Erzeugung ist grundverschieden. Wie Wikipedia sagt: „Da die physikalische Gesamtenergie nach dem Energieerhaltungssatz konstant bleibt, sind die Begriffe Strom- oder Energieerzeugung aus physikalischer Sicht unzutreffend. Es handelt sich um eine Umwandlung verschiedener Energieformen“. Der Kartoffelacker hingegen bleibt nicht konstant, egal wie er bewirtschaftet wird.

Einige hier scheinen Strom dennoch so zu betrachten wie Kartoffeln.

Stell dir einfach einen Bauern vor, der kein Lager hat. Wenn er seine Kartoffeln nicht loswird, muss er also jemanden für die Entsorgung bezahlen - er hat also zu viel Produziert. Genau so ist es am Strommarkt.

Mit Sicherheit gäbe es diesen Zustand in den Städten. Hier funktioniert nichts ohne Strom.
Abwasser muss abgepumpt werden, Trinkwasser wird auch mit Pumpen befördert.
Die Rechner, die den ÖPNV, die Ampelschaltungen usw usf koordinieren, arbeiten nicht mehr. Tankstellen (Treibstoff für Notstromaggregate) können mit ihren Notpumpen ,falls vorhanden, fast nur die Notdienste bedienen.
Die Einzelhandelsunternehmen können nicht bedienen und werden geplündert; Kühlware wird eh nach wenigen Tagen entweder unbrauchbar oder verbraucht sein.
Fast jede wichtige Infrastruktur würde nach kurzer Zeit versagen, und dann geht der Mob um. Nach ein paar Tagen wird geplündert, nach weiteren Tagen auch Privathäuser und Wohnungen.

Wenn man das zuende denkt, kommt man um ein bisschen Angstschweiß nicht herum. Es schadet jedenfalls nicht, sich zu überlegen, wie ich an welchen Ort im Umland gelange, an dem man im Notfall für kurze Zeit bei Verwandten oder Freunde, möglichst mit eigenem Brunnen, unterkommen kann.
Was ich unbedingt mitnehmen muss sollte ich auch vorher im Kopf zurechtgelegt haben. Und selbst der beste Plan bringt nichts, wenn der Tank vom Auto leer ist.

Gruselig

Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will. Es geht um die phsysikalische Form von elektrischer Energie und um die Frage, inwiefern damit Überschüsse erzeugt werden können. Wie mchawk schon richtig sagte: „Auf dem Strommarkt kann es physikalisch gesehen keine Überproduktion geben.“

Auf dem Kartoffelacker wäre das physikalisch möglich, bei der Stromerzeugung jedoch nicht.

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Korrigiert mich, wenn ich falsch liege: Bei Windenergie und PV bestimmen Wind und Sonneneinstrahlung wie viel Leistung von Verbrauchern im Netz abgenommen werden könnte. Steht mehr Leistung zur Verfügung als abgenommen wird, regeln das die Umrichter der Anlagen, wodurch sich das Windrad aufgrund geringeren mechanischem Widerstand schneller dreht (und ggf. mechanisch gebremst werden muss) und die Solarzelle schlicht ein wenig wärmer wird. Jetzt passen Leistungangebot und Leistungsabnahme in dem Fall nie wirklich zusammen.

Konventienelle Energiequellen können hingegen gezielt geregelt werden, wenn also mehr Leistung im Netz benötigt wird, steigt der mechanische Widerstand im Generator, weshalb mehr Brennstoff benötigt wird um ihn so schnell zu drehen, dass er 50 Hz hat.

Die Herausforderung ist nun, dass die Leistung aus den Erneuerbaren (gesetzlich geregelt?) bevorzugt abgenommen werden muss. Konventionelle können zwar geregelt aber nicht ganz ohne weiteres auf Null runter gefahren werden. Und das müssten doch dann die Situationen sein, wo man vereinfacht sagt „es wird zu viel Strom produziert“. Das Leistungsangebot aus Erneuerbaren was abgenommen werden muss ist so groß, dass das Leistungsangebot der Konventionellen so weit runter gefahren müsste, dass das Kraftwerk eigentlich abgeschaltet werden müsste. Das erneute Hochfahren würde aber lange dauern und teuer sein, weshalb zu bestimmten Situationen negative Energiepreise zustande kommen.

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Bei der ganzen grünen Propaganda wird so viel weg gelassen…

U.a. das wir auch Kraftwerke bräuchten welche ganz schnell hoch oder runter gefahren werden können. Das könnten z.B. Gaskraftwerke sein. Ansonsten droht ganz schnell der Black Out!

Das wird natürlich alles immer schön weggelassen und stattdessen so getan, als wenn man das alles prima mit Wind und Co. lösen könnte.

Über die zukünftigen Strompreise spricht natürlich auch niemand… könnte ja die Bevölkerung beunruhigen :wink:

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Ich verrate Dir mal ein gut gehütetes Geheimnis: Auf dem Land sieht es nicht anders aus. Jedenfalls nicht hier in Deutschland. Im australischen Outback? Vielleicht - aber hier in „Schland“: Nö. :wink:

Das ist in der Tat auch ein Grund, warum ich batteriebetriebenen KFZ in sofern kritisch gegenüber stehe, da man sich hier noch stärker vom Strom abhängig macht als wir es jetzt schon sind.

Auch hätte ich bisher nie eine Gegenrechnung gesehen, was ein Batterieauto gegenüber Benzin/Diesel im Kraftstoffverbrauch kostet.
Gut, ich habe noch nicht aktiv danach gesucht - aber bei den ständigen Argumentationen rund ums Thema - auch und gerade in den Medien - finde ich diesen Punkt nun wirklich nicht. :man_shrugging:

Trotz meines Schreibfehlers steht das auch bei mir( "Anpassung der Stromerzeuge"r) und ich gebe dir da voll recht.
Nichtsdestotrotz bleibt doch die grundlegende Aussage von mudvayne92 richtig. Man kann die physikalisch richtige Formulierung erarbeiten, aber darum geht es ja nicht. Sondern, dass nachhaltige Energiequellen zeitweise eine größeren Beitrag als angenommen leisten.

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Jaja - unpassende Fakten - wie die Physik - werden dann immer ausgeschlossen, wenn es dem eigenen Weltbild und den eigenen Definitionen zu wider läuft. Alles klar. Danke für die Klarstellung.

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Ganz im Gegenteil. Es geht gerade darum, dass hier die Physik mitspielt. Sie ermöglicht nämlich die Energieerzeugung aus nachhaltigen Quellen.

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Diese Aussage bedeutet, dass Du am kompletten Thema vorbei redest!
Und das scheint sich auch nicht zu ändern.
e.o.d.

Ja ja,
die große Abrechnung wird noch kommen! Wenn dann erstmal alles, und damit meine ich absolut ALLES, teurer wird und man sich dann fragt, wie man das alles noch bezahlen kann und auf was man zukünftig noch alles verzichten muss, während der Rest der Welt über uns lacht, dann wird das große Erwachen kommen!

Selbst das Abo bei Holger wird dann über kurz oder lang teurer sein müssen, weil auch er Strom benötigt und auch andere Dinge, welche CO2 Kosten mit sich bringen und in seine Kosten einfließen.

Süß fand ich das Argument in der Sendung, das nun auch China auf den CO2 Sparkurs wäre. Ja ja, auch hier mal wieder Propaganda, welche in die Köpfe gehämmert wird. Wo sind da eigentlich die Fakten-Checker, wenn sowas bei ARD und ZDF als Halbwahrheit verkündet wird? Dort habe ich diesen Mist nämlich zuerst gehört, wird immer noch verkündet und wird 1:1 von Teilen der Bevölkerung übernommen, welche damit überzeugt werden, das wir nicht alleine sind mit diesem Quark.

Da ist es nämlich mal sehr interessant zu schauen, was die Chinesen tatsächlich noch vor haben. Da werden noch einige hundert Kohlekraftwerke gebaut etc. und erst DANN soll eingespart werden.

Wer daher glaubt, das es noch andere Länder gibt, die diesen Weg mitgehen… der ist fernab der Realität! Das sind alles Lippenbekenntnisse, wenn überhaupt.

Wer tatsächlich an den menschen gemachten Klimawandel glaubt, sollte mal über das Bevölkerungswachstum diverser Länder nachdenken! Oh nein, da kommen ja dann unschöne Gedanken und Nazi und so… Dann fahren wir lieber hier unsere Wirtschaft völlig an die Wand, die internationale Konkurrenz wird es freuen und in fernen Ländern explodiert weiter die Bevölkerung und somit auch das CO2. Denn gleichzeitig wollen wir ja auch diesen Ländern noch Wohlstand bringen.

Das ganze ist eine solche undurchdachte Grütze und mehr Religion als alles andere!

Edit: Wie wäre es denn, wenn wir endlich begreifen das wir das Klima nicht beeinflussen werden können oder es einfach nicht schaffen werden, weil andere nicht mitmachen?! Dann könnte man die ganzen hunderte Milliarden doch dafür einsetzen, das wir uns darauf vorbereiten. Jetzt verballern wir die hunderte Milliarden, stellen dann fest, das sich - oh wunder - das Klima schon immer geändert hat und stehen dann mit leeren Taschen da, weil wir alles in Windmühlen und sonstigen Käse verballert haben!

Kleine Kritik an der Argumentation @Bossmang:

Anspruch und Wirklichkeit gehen bei den Grünen am meisten auseinander. Grüne fliegen am meisten (Umfrage zur Flugscham: Grünen-Anhänger fliegen am meisten – und haben das schlechteste Gewissen - Politik - Tagesspiegel),

Es schmerzt mich als Mathematiker immer aufs Neue. Eine Existenzaussage ist keine Allaussage. Es existiert (mindestens) ein x, so dass y heißt es eben nicht, für alle.

Die Ausgangsfrage dieser Statistik heißt: „Ich bin in den letzten 12 Monaten geflogen?“. Daraus zu schlussfolgern: „Grüne fliegen am meisten“ ist mehr als hanebüchen. Es heißt nur, dass die relative Mehrheit (verglichen mit den anderen hier zugrunde gelegten Parteien) der Befragten, die nach eigener Auskunft Grünenwähler seien, mindestens einmal pro Jahr ein Flugzeug betreten. Dies sagt überhaupt nichts über die Quantität ihres Flugverhaltens aus. Einfache Denkaufgabe: Angenommen eine Person ist Pendler von Hamburg nach München und nutzt dafür wöchentlich das Flugzeug. Fliegt sie dann mehr oder weniger, als eine Person, die einmal pro Jahr in den Urlaub oder geschäftlich geflogen ist? Eine mögliche Erklärung hier: Wenn man, wie schon öfter angesprochen, die situative Lage (pe­jo­ra­tiv hier „Besserverdiener“) der Grünen betrachtet, könnte ein Grund auch einfach sein, dass viele unter Ihnen geschäftlich einmal pro Jahr, wohin auch immer, reisen müssen/dürfen/sollen. Aber mir fallen auf Anhieb auch noch - diverse - andere Erklärungsmuster ein (man nehme nur: diverser und damit Familie im Ausland - was auch immer). Für die hier dargelegte Behauptung deinerseits, noch einmal die Differenz von Korrelation und Kausalität internalisieren.

Wähler der Grünen fahren am liebsten SUVs (Wer fährt SUV? Grünen-Wähler überraschend vorne dabei - FOCUS Online ).

Dazu heißt es im Artikel:

[…] liegen überraschend die Sympathisanten der Grünen knapp vorne. 16,3 Prozent der befragten Anhänger fahren einen SUV - mehr als bei allen anderen Parteien. Auf den Plätzen folgen die Wähler der SPD (16,0 Prozent), der AfD (15,9) und der Union (15,6). Am zweitwenigsten FDP-Wähler fahren SUV (13,3) - weniger sind es nur unter den Anhängern der Linken(7,7 Prozent). Allerdings muss betont werden, dass bei einer Umfrage mit etwas mehr als 1000 Teilnehmern die Fehlertoleranz bei zwei bis drei Prozent liegt.

Allein der letzte Satz diskreditiert den ganzen Artikel. Aber wer den FOCUS für eine halbwegs seriöse Quelle hält, dem ist auch schwer zu helfen: Befragt wurden ca. 1000 Personen, die nach Selbstauskunft besagte Parteien gewählt haben sollen. Schon das ist fragwürdig. Beziehen wir die Fehlertoleranz ein, ist die „Statistik“ ungefähr so aussagekräftig wie ein zufällig auf mit Parteinamen beschriftete Schilder geworfener Hundehaufen: Unionsanhänger könnten also auch bei 18,6 % und gleichzeitig die Grünenanhänger bei 13,3 % liegen.

Wenn man Kritik an den Parteien üben möchte, dann bitte mit Ansatz von Niveau. Und da gibt es bei den Grünen eine Reihe von Kritikpunkten. Dazu zählt, dass sie durch ihre Politik den Wiedereinstieg in die Atomkraft überhaupt erst ermöglicht haben, glücklicherweise ereignete sich dann in Malheur in Fukushima; dazu zählt Hartz IV und das Zerschlagen des Sozialstaates unter Rotgrün; der erste Wiedereintritt in einen völkerrechtswidrigen Kritik; dank der Grünen (Zustimmung von BaWü und Hessen) wurde das menschenverachtende Asylbewerberleistungsgesetz im Bundesrat beschlossen.

Dazu zählt aber vor allem, dass sie sich immer mehr aus einem verrohten, gehobenen, bürgerlichen Milieu (wie schon richtigerweise erwähnt) stützen und deshalb auch immer weiter in eine rechte, wirtschaftsliberale Ecke abdriften. Nicht ohne Grund ist in Baden-Württemberg der Konservativste Ministerpräsident geworden. Als „Links“ verkauft sich dann nur noch die Identity Politics. Ähnliches sieht man bei den Demokraten in den USA. Über Wirtschaftspolitik darf dort nicht mehr gestritten werden, weil jede Kritik am Kapitalismus mit Linksextremismus gleichgesetzt wird. So verschieben sich die eigentlichen sozialen und ökonomischen Probleme einzig auf die persönliche Identität. Mit den grünen Debatten der Gründungsjahre hat das offensichtlich nicht mehr viel gemein, weil die soziale Frage nicht mehr gestellt wird.

Obige Diskussion verschleiern aber wunderbar die eigentlichen Probleme. Das sind zum einen soziale (siehe Aufkommen rechtsextremer Kräfte wie der AfD) und ökologische. Alle Parteien, leider die grünen eingeschlossen, haben bis heute nicht verstanden, dass die ökologische niemals von der sozialen Frage zu entkoppeln ist. Das sogenannte 1,5°- oder 2°-Ziel sagt nicht anderes aus, als dass wir die derzeitigen Wetterextreme, in aller Welt schon seit Jahren spürbar, letzte Woche leider auch in Deutschland angekommen, bei Einhalten des 2°-Ziele noch (sogar in verschärfter Form) bis Ende dieses Jahrhunderts spürbar begleiten werden. Sollten wir nichts gegen den Klimawandel unternehmen, werden sich diese Wetterextreme noch weiter verschärfen. Wirtschaftsliberale und Libertäre hoffen auf Technologien, die heute noch nicht einmal im Ansatz existieren und deren Existenz über irrationale Quantensprünge auch auf absehbare Zeit nicht von Statten gehen wird; andere möchten so weiter machen wie bisher. Dabei begreifen alle diese Kräfte nicht, dass die nun mindestens 2-stelligen Milliardenbeträge für Instandsetzungskosten dieses einen Wettereignisses letzte Woche bald regelmäßig treffen werden. Inventionen in Klimaschutz sind keine Kosten, sondern verhindern genau diese Kosten perspektivisch. Die Reihe an Beispiel dazu ist endlos. Schon heute ist ökologisch erzeugter Strom schon heute günstiger als konventioneller; schon heute könnte man teilweise den Strombedarf Deutschlands tagsüber über ausschließlich über regenerative Energien decken - so schnell sind die Altmeiler aber nicht runter-/wieder hochgefahren. Der durchschnittliche PKW steht 90 % der Zeit dumm rum, gleichwohl sind die meisten Deutschen der Meinung für den durchschnittlichen Pendelweg von 5-10 km brauchen sie einen 3 t schweren Suff mit 400 km Reichweite pro Tankfüllung. Kein Mensch weiß, wohin mit dem Atommüll, glücklicherweise wird es aber der Steuerzahler finanzieren, obwohl ein AKW 1 Mio € Gewinn pro Tag abwirft (und auf die Aktionäre umverteilt wird). Das CO2 für unsere (Bedarfs-)Güter wird nach China auslagert; gleichwohl verbraucht ein Chinese pro Kopf weniger CO2 als ein Einwohner Deutschlands - eingerechnet der externalisierten Kosten! Usw. usf.

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Das ist klar. Es macht aber im Katastrophenfall schon einen Unterschied, ob ich in einem Plattenbau mit weiteren 300 Bewohnern lebe, die Wasser verbrauchen und entsprechend Abwasser produzieren; beides muss hin- oder weggepumpt werden, oder ob ich einen eigenen Brunnen auf dem Hof habe und auch Möglichkeiten, mich hinten auf dem Hof zu erleichtern.

Ich wohne in einem solchen Plattenbau und komme aber vom Dorf.
Mir ist bekannt, daß wir hier am Plattenbau ein unterirdisches Notstromaggregat haben, das mit Diesel betrieben wird. Alle paar Monate wird das Teil zu Überprüfungszwecken mal angeschmissen und rußt die Umgebung voll. Es dient u.A. dazu, ein paar Pumpen anzutreiben.

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Tja - das ist ins sofern falsch, als dass die Aussage den falschen Tempus hat.
China IST nicht auf CO2-Sparkurs - hat aber Ausstiegspläne.
Aber China ist aufgrund der Regierungsform auch in der Lage solche Pläne über Jahrzehnte zu verfolgen und umzusetzen - wo hier div. Legislaturperioden mit Hick-Hack verstreichen.

Nicht missverstehen: Ich mag die chin. Regierungsform nicht - aber mir ihr lassen sich bestimmte Dinge leichter und geplanter umsetzen. (Hust!)

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