Folge 72 - Im Reich der Quoten

Danke red_tiger82. Das fragte ich Holger bereits im Chat am Dienstag (also einen Tag vor Veröffentlichung der Couchversion) - Antwort: “Das hat jetzt keinen Sinn, Harald”…

Dann hab ich gewartet… aber es wurde in der Folge nicht beantwortet… :evil:

Edit: Ich möchte einfach aber mal lobend erwähnen, dass mir der Manager von der GfK, Michael Darkow, sehr sympathisch ist und er offene Worte gefunden hat. Dafür ein: :smt023 Herr Darkow!

Passend zum Thema hier das neueste Video von PKTV:

http://www.youtube.com/watch?v=dScGSK8M … r_embedded

In der zweiten Hälfte kommt er zu Wort.

Der interessanteste Spruch kam noch am Ende. Hier hätte ich mir eine kurze Nachfrage gewünscht, ob es WIRKLICH so ist, daß das sog. “Unterschichtenfernsehen” eben genauso von gebildeten, gutverdienenden Leuten geguckt wird wie von anderen.
War das Herrn Darkos persönliche Meinung oder eine Aussage nach faktischer Auswertung der GfK-Personen?

Auch spannend gefunden hätte ich die Frage, wie es in anderen Ländern (z.B. Schweiz, Frankreich, Britannien, Italien usw.) mit der Quote gemacht wird.
In den USA ist es angeblich so, daß 2x im Jahr eine Woche lang die Quoten für das restliche Halbjahr gemessen werden und genau da hauen die Sender ihre besten Sachen nur so raus. Kann man auch anhand von Episodenlisten beliebter Serien sehen: die besten Folgen laufen beinahe immer in der gleichen Kalenderwoche…

Zu der Geschichte mit Quotenmessung im Netz: ja können die Sender das denn nicht selber anhand der Klicks messen?? Oder will die GfK noch die ganzen Mitschnitte auf Youtube, Dailymotion usw. mitzählen?

Ansonsten ist mir glech zu Beginn das Bild rechts unten aufgefallen: Isabell Adjani. :smt023

Ich glaub, ich hab irgendwo mal ein Interview mit einem Ex-Teilnehmer dieser Quotenmessung gelesen. Die Person hat folgendes gesagt: "Also jedesmal auf einen Knopf zu drücken, wenn ich kurz aufs Klo gehe, die Mühe hab ich mir nie gemacht."
Ist schon ganz intressant gewesen dieser Beitrag, aber er bestätigt wieder das, was ich mir schon immer dabei gedacht habe, nämlich dass das ganze nicht so repräsentativ ist, wie das immer dargestellt wird. Vorallem: Haushalte wie meiner, wo der Fernseher seinen Dienst nur an meinen Konsolen tut, solche haben sicher keine dieser Boxen.

Wo ich ne Zukunft in dieser Messung sehen könnte wäre, wenn irgendwann das Fernsehen komplett Digital ist, dass man dadurch JEDEN Fernseher erfassen könnte und somit eine ECHTE Quote liefern kann. Aber dann kommen sicher die Datenschützer und protestieren, weil man das ja irgendwie Missbrauchen könnte und so. Wäre immerhin eine verlässliche Quotenmessung.

Zu der Geschichte mit Quotenmessung im Netz: ja können die Sender das denn nicht selber anhand der Klicks messen?? Oder will die GfK noch die ganzen Mitschnitte auf Youtube, Dailymotion usw. mitzählen?

Durch die Klicks verdienen die Fernsehsender Geld, da dort Werbung angezeigt wird. Angenommen du würdest so ein Werbeunternehmen führen. Wem würdest du mehr trauen? Einer unabhängigen Firma, die die Quoten misst, oder dem Fernsehsender, der dir Zahlen in die Hand drück und meint „so viele waren es, glaub uns das einfach mal“.

Naja mich wundert ja trotzdem dass ~6000 Leute reichen um gesamt deutschland zu repräsentieren, mal angenommen die der Schnitt dieser Leute sei repräsentativ für ganz Dtl müsste man mal die Signifikanz berechnen

In Deutschland und den USA ist es üblich für repräsentative Studien 1000-3000 Personen einzuplanen. Die Größe der Gesamtheit, auf die mit Hilfe einer Stichprobe geschlossen werden soll, spielt kaum eine Rolle für die Größe der Stichprobe.

Das gute an der Quotenmessung ist, dass Fehler bei der Datenerhebung und -erfassung minimal sind, da maschinell ermittelt.

Von was willst du die Signifikanz berechnen?

Die Größe der Gesamtheit, auf die mit Hilfe einer Stichprobe geschlossen werden soll, spielt kaum eine Rolle für die Größe der Stichprobe.

Das stimmt, was aber eine Rolle spielt sind die Bereiche (bzw. deren Anzahl) in die man die Leute einteilen muss, bzw. möchte.
Gehen wir mal davon aus, dass sich alle 13k Personen immer ordnungsgemäß an- und abmelden. Jetzt nehmen wir irgendeinen Zeitpunkt, bei dem z.B. 1/3 der Leute der Stichprobe vor dem Fernseher sitzen. (Was ich für deutlich überdurchschnittlich halte.)
Und wir betrachten die 20 zu dem Zeitpunkt meistgesehenen Sender. (edit: „20“ Hab ich grad aus der Luft gegriffen, TV-Movie listet 13 „Hauptsender“, 15 große Regionalsender und 119 Sendungen, die ca. um 20:15 beginnen.)
Wenn alle Sender von gleich vielen Zuschauern geguckt werden würden wären das 217 Personen pro Sender, da dem aber nicht so ist schätze ich, dass der wenigstgesehene Sender maximal noch ein 15’tel vom Durchschnitt an sich bindet. Das sind dann 14 Personen. Super Stichprobe.

Der interessanteste Spruch kam noch am Ende. Hier hätte ich mir eine kurze Nachfrage gewünscht, ob es WIRKLICH so ist, daß das sog. „Unterschichtenfernsehen“ eben genauso von gebildeten, gutverdienenden Leuten geguckt wird wie von anderen.
War das Herrn Darkos persönliche Meinung oder eine Aussage nach faktischer Auswertung der GfK-Personen?

Auja - Prekariatsfernsehen war wirklich das beste Wort im ganzen Beitrag G

Also ich musste bei dem Beitrag sofort an „Free Rainer“ denken =)
Und besonders übel ist mir aufgestoßen, wie „sauer“ der liebe Herr der GfK (mit sowas repariere ich normalerweise kaputte Verkleidung am Moped^^) war, als es um das Thema Quotenboxen und Sender gibt… Ungefähres Gedächtnisprotokoll „blöde Quotenboxenbesitzer“ - war auf jeden Fall nicht nett.
Überhaupt ist diese Verschwiegenheitsgeschichte ein Grund dafür, dass das Ganze nicht repräsentativ sein KANN!

Oder um es anders auszudrücken: Es wurde gesagt, dass 90 Prozent der Bevölkerung repräsentiert werden.
Das bedeutet eine Abweichung von 10 Prozent. Mit anderen Worten: Quoten unter 50% sind nicht einmal annähernd repräsentativ! Es besteht im statistischen Mittel die Möglichkeit, dass eine 10% Quote einer 0% Quote entspricht - und andersherum. Und genau da scheitern statistische Modelle mal wieder an der Realität.

Wäre auch toll, wenn sich die Welt an Statistiken halten würde. Dann gäbe es kein Chernobyl, kein Fukushima… Und überhaupt - kann ich wenn ich nach 1000 Münzeinwürfen im Automaten noch keinen Gewinn hatte den Mathematiker verklagen der die Gewinnwahrscheinlichkeit von 1:1000 berechnet hat?
Nicht wirklich…

Es wird auf dieser Welt so viel auf Statistiken gegeben, die eben nichts aussagen.

Das Bundesverfassungsgericht hat kürzlich Überhangmandate für „ungültig“ erklärt. Diese stützen sich aber auch auf „Hochrechnungen“. Denkt man das weiter ist klar, dass Statistiken sicher wegweisend, nicht aber verbindlich sein dürfen.
Demnächst geht ein Lehrer in die Klasse und erschiesst pauschal 3 Schüler, weil in seinem Viertel rein statistisch gesehen jeder Zehnte einen Angriff auf den Lehrer verübt. Na herzlichen Glückwunsch!
Das ist dann Statistik ad-absurdum.

Die Quoten bedeuten in ungefähr garnichts.
50% Quote für Mitten im Leben sagen in der Realität nur aus, dass sich die Scheisse mindestens 2750 Personen reingezogen haben. Nicht mehr und nicht weniger.

Oder um es etwas zu erläutern:
Wir schliessen von Statistiken auf Wahrscheinlichkeiten, da gibt es eine gewisse Verteilung. Natürlich sind Abweichungen von der Statistik unwahrscheinlicher als Übereinstimmungen mit selbiger, die Summe aller Abweichungen bzw. deren Wahrscheinlichkeiten ist aber unendlich viel höher als die Wahrscheinlichkeit eines Treffers. So können wir vielleicht sagen, dass mit 90%iger Wahrscheinlichkeit 90% der Bevölkerung repräsentiert werden. Mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sind es aber eben nur die 5500, die vor der Box sitzen. Man könnte auch sagen, dass mit nahezu 0%iger Wahrscheinlichkeit 100% der Bevölkerung repräsentiert werden. Und das ist dann doch wieder sehr gering… Binominale Verteilung mag interessant sein. Jedoch ist das Ergebnis eher subjektiv, da es eben von den gesteckten Randbedingungen abhängig ist!

Die Wahrscheinlichkeit für einen Flugzeugabsturz kann bei 1:1000000 liegen. Es kann auch gerade ein Flugzeug abgestürzt sein. Das ändert aber nichts daran, dass das eigene Flugzeug jeder Zeit abstürzen kann.
Die Quote unschuldig zum Tode verurteilter liegt bei nur 3%. Das nützt aber demjenigen, er verurteilt wird auch nicht viel.
Und auch wenn die Chancen, das Geld von dem Girokonto der Bank zurückzubekommen bei 99,98% liegen hilft das nicht, wenn bei einer Bankenkrise auf einmal doch kein Geld mehr da ist und die Versicherungssumme nicht ausreicht.

@andy01q: Was wäre da jetzt das Problem? Man rechnet die die Anteilswerte auf die Gesamtpopulation hoch und fertig. Genau das ist doch der Sinn von Stichproben. Ich sehe dein Problem nicht.

Repräsentativität bedeutet übrigens, dass man die Maßzahlen einer Stichprobe induktiv für die Gesamtbevölkerung stehen. Bedingung ist eine einfache oder stufenweise Zufallsauswahl.

Oder um es anders auszudrücken: Es wurde gesagt, dass 90 Prozent der Bevölkerung repräsentiert werden.
Das bedeutet eine Abweichung von 10 Prozent. Mit anderen Worten: Quoten unter 50% sind nicht einmal annähernd repräsentativ! Es besteht im statistischen Mittel die Möglichkeit, dass eine 10% Quote einer 0% Quote entspricht - und andersherum. Und genau da scheitern statistische Modelle mal wieder an der Realität.

Nein, das ist keine Abweichung! Es wird bewusst ein Teil der Gesamtbevölkerung nicht repräsentiert, z.B. die in Deutschland lebenden Ausländer ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Man nehme an es leben 80 Mio. Menschen in Deutschland und 10% fallen aus der Gesamtpopulation, die durch die Stichprobe geschätzt werden soll. Somit wird nicht mehr die deutsche Gesamtbevölkerung repräsentiert, sondern die theoretisch festgelegte Grundgesamtheit - also 72 Mio. Menschen.

Erklär mal bitte wie die Möglichkeit besteht, dass eine 10% Quote einer 0% Quote entspricht.

Übrigens arbeitet das Quotenpanel mit einem geteilten oder rotierenden Panel, ich tippe auf ersteres. Es werden nach einer bestimmten Zeit 1000 Haushalte ausgetauscht, somit kommt noch eine Kontrollgruppe zu den dauerhaften Panelhaushalten dazu.

@andy01q: Was wäre da jetzt das Problem? Man rechnet die die Anteilswerte auf die Gesamtpopulation hoch und fertig. Genau das ist doch der Sinn von Stichproben. Ich sehe dein Problem nicht.

Angenommen man sagt 13000 Leuten, dass sie eine möglichst zufällige Zahl zwischen 1 und 1 Millionen raten sollen.
Idealerweise werden 13000 Zahlen völlig überrepräsentiert (EV=0,0001%; ausgewerteter Wert=0,0077%) und 987.000 Zahlen völlig unterrepräsentiert sein. (100% unter den Erwartungen.)
Die 13k werden schon durch verschiedene Sachen dezimiert: In vielen Fällen wird sich wahrscheinlich gerade mal eine Person anmelden, wenn der Fernseher läuft. Ob man die Möglichkeit den Fernseher auszuschalten jetzt als weitere Wahlmöglichkeit betrachtet, die berücksichtigt werden muss oder sagt, die Leute, deren Fernseher aus ist fallen raus und verringern die Größe der Stichprobe macht überhaupt keinen Unterschied. Die Stichprobe ist z.B. dann wunderbar genau, wenn es nur 3 Sender gibt und wenn wenigstens 10% der Leute aus der Stichprobe registriert vor dem Fernseher sitzen.
Die Genauigkeit nimmt umso stärker ab, je weniger Leute zuschauen, eben deswegen ist es so kritisch (aber möglicherweiße trotzdem sinnvoll) Ein Format bereits nach 2 Folgen abzusetzen.

mal was anderes

Ich bezweifle übrigens, das 11% der Quotenboxbenutzer Homosexuell sind (So wie der Weltbevölkerungsdurchschnitt), und somit diese Zielgruppe vermutlich einfach rausfällt.

Denn welcher Hetero guckt sich schon freiwillig ein Homosexuellenthematisierten FIlm oder anderes an.

(In Deutschland ist der Schnitt btw höher als 11%, da viele Homos aus drittländern hierherflüchten, da ihnen in ihren Heimatländern aufgrund ihrer Genetik die Todesstrafe droht)

Erklär mal bitte wie die Möglichkeit besteht, dass eine 10% Quote einer 0% Quote entspricht.

Die Möglichkeit besteht bereits, sobald nur 90% der Bevölkerung erfasst wird.
Zumindest theoretisch.

Solange im stochastischen Mittel eine Abweichung von 10 Prozent besteht, kann die Verteilung dieser auch Extrema erreichen. Da gibt es nichts zu erklären.
Wenn ich 100 Stück Kuchen habe und diese an 90 Leute verteile, die widerrum jeder eines essen sollen und den Rest weitergeben sollen, dann besteht die Möglichkeit (und die ist nicht klein), dass nicht jede der 100 anwesenden Personen ein Stück bekommt, da auch jemand ein Stück Kuchen bekommen könnte, der zB schon eines hatte.
Es ergibt sich eine Abweichung.
Das gilt für erdenkbaren Beispiele. Selbst im simpelsten Fall:
Ich würfle sechs mal, rein statistisch gesehen müsste ich je einmal ein, zwei, drei, vier, fünf und sechs Augen sehen.
Das wird in der Praxis jedoch nicht passieren.
Genauso wenig wird in der Praxis die statistische Quote der reellen entsprechen.
Abweichungen von 10% sind da noch absolut minimal.

Und sagen wir mal, 250 der Quotenboxen melden einen View. Wir haben eine 10% Quote.
Das sind aber in Deutschland die einzige, die dieses Programm sehen.
Dann wäre das nichtmal eine Stelle hinter dem Komma.

Der Herr des Marktforschungsinstituts hat es wirklich geschafft, das ganze Interview in einer Langsamkeit so runter zu nuscheln, dass man nicht anders kann als nach einer Minute abzuschalten. :smt013

Könnte mir das bitte wer in Textform geben? :mrgreen:

Och komm, so lahm wars nun auch wieder nicht und jetzt soll das einer von uns transkribieren, nur weil du keine Lust hast dich 5 Minuten länger hinzusetzen?

Die Möglichkeit besteht bereits, sobald nur 90% der Bevölkerung erfasst wird.
Zumindest theoretisch.

Solange im stochastischen Mittel eine Abweichung von 10 Prozent besteht, kann die Verteilung dieser auch Extrema erreichen.

Diese 90% sind auch die Inferenzpopulation, somit sind die 10% keine Abweichung, sondern ein für die Messung irrelevanter Anteil innerhalb der Gesamtbevölkerung, für den keine Aussage gemacht wird. Die Induktion erfolgt ja nicht für 100% der Bevölkerung sondern für die relevanten 90%. Gesamtbevölkerung != Inferenzpopulation. Die so gennante Gesamtbevölkerung ist eigentlich die Inferenzpopulation, aber dieses wird nicht explizit beim Interview definiert. Das was du meinst ist wohl eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 10%. Wenn nicht weiß ich auch nicht weiter. Ist ja auch egal, interessiert eh keinen Menschen.

Interessanter Beitrag aber gleichzeitig eine vertaene Chance. Dabei hätte man hier doch DIE Gelegenheit gehabt, ein “hohes Tier” mal mit der Unsinnigkeit des Systems zur Quotenermittlung zu konfrontieren. Das ganze dann mit reingeschnittenen Ergänzungen zu kritisieren, ist, mit Verlaub, feige.

Trotzdem ein schöner Blick hinter die Kulissen.

Für mich persönlich ein ganz interessanter Beitrag. Die Quotenmessung hat mich schon immer interessiert, hab aber vor einigen Jahren erfahren wie das mit dem Gerät funktionieren soll und auch „Free Rainer“ gesehen.
Es ist schon unglaublich, dass gerade einmal 5000 Haushalte für 30 Millionen Haushalte stehen. Ich will jetzt keine hochgestochenen Diskussionen fortführen die die Genauigkeit der Messungen kritisieren mit Fehlerquote usw wie sie jetzt schon geführt wurden.
Ich bin für eine massive Aufstockung der Geräte, da 5000 Boxen das ganze zwar offiziell repräsentativ darstellen aber ich habe einige Anmerkungen mit simplen Beispielen die euch zum nachdenken bringen sollen wenn euch 5000 Boxen reichen.

  1. Es gibt zwar 5000 Boxen aber die werde NIE alle gleichzeitig an sein. Nehmen wir an wir befinden uns in der Haupturlaubszeit, es ist Wochenende, wo viele junge Leute abends weggehen. Aber natürlich auch Ältere die ins Theater oder auf Geburtstag und sonstige Feiern gehen die hauptsächlich am Wochenende stattfinden. Sagen wir mal von den 5000 Boxen sind abends vielleicht normalerweise 3500 an, durch die Urlaubszeit fallen 1500 weg und durch Leute die am Wochenende abends weggehen nochmal 1000. Dann sind wir gerade einmal bei 1000 Boxen. Ist das noch repräsentativ? Der Vergleich mit den Politikumfragen hinkt etwas , weil die Befragten ja wirklich alle befragt wurden aber bei den Fernsehboxen ja NIE alle an sind. Das Ganze wäre ja nur repräsentativ wenn eine bestimmte Anzahl an Geräten an sind. Und das trifft in meinem Beispiel und meiner Meinung nach nicht zu. Es könnte so gar vorkommen, dass (sehr unwahrscheinlich) nur 50-100 Boxen an sind und dann ist die Abweichung der Quotengenauigkeit bei der Senderschwemme überhaupt nicht mehr gegeben und auch bei 5000 Boxen nicht.

  2. Es mag zwar sein, dass die Umfragen vor der Bundestagswahl sehr nah am Endergebnis dran sind. Dort interessieren aber auch nur die großen 5 Bundestagsfraktionen+Piraten+NPD. Der Rest wird eh unter „Andere“ geführt.
    Ganz anders beim Fernsehen: 1-5 Boxen mehr oder weniger ist für Sendungen auf ZDF neo z.b. entscheidend.
    5 Boxen stehen für 13 Leute und jeder für 6000 Bewohner, d.h. dass schon eine Box einen Einschaltquotenunterschied von 15600! Zuschauern ausmachen kann. Wenn also ein Mensch gelangweilt und zufällig auf den einen statt auf den anderen Spartensender schaltet kann das schon das Ende für die ein oder andere Sendung bedeuten.

Fazit: Warum nicht 50000 statt 5000 Boxen? Und die Kosten? Sollen die Fernsehsender zahlen. Die haben eh genug Geld. Somit wären auch die gebühren gut angelegt. Außerdem müssen die Sender ein Interesse daran haben eine bessere Quotenermittlung durchzuführen.

Wenn Dinge an meiner Ausführung unklar geblieben sind dann schreibt bitte euren Kommentar dazu :wink: Danke!

Für die größen Fernsehsender ist es genau genug. Ungenau wird es nur bei den Sendern, bei denen 5 Boxen ein Unterschied von 80% ausmacht.
Erstere haben Geld, sind aber nicht an einer genaueren Messung intressiert. Letztere sind an einer genaueren Messung intressiert, haben aber kein Geld.

ZDF neo gehört doch zum ZDF und ist daher finanziell abgesichert? :smt017

Ich persönlich halte es auch bei den großen Sendern für zu ungenau.
Wer registriert schon alle Gäste die vorbeikommen um sich eine Fußball-WM anzugucken? Drückt da einer immer auf die Tasten wenn jemand das Zimmer verlässt, wieder kommt oder heimgeht? Nein. Und jemand der eine Box besitzt wird auch nicht dauernd auf nen Knopf drücken wenn er mal das Zimmer verlässt oder ne zweite oder dritte Taste wenn Familienmitglieder dazukommen. Dazu kommen noch die alten Menschen die nicht damit umgehen können.
1000 Geräte werden pro Jahr ausgetauscht? Das heißt, dass manche mindestens 5 Jahre ein Gerät besitzen? wer hat schon Lust 5 Jahre dauernd einzustellen wer gerade guckt oder wie viele. Die wenigsten.

Und dann gibt es ja noch die mangelhafte Erfassung des Durchschnitts der Zuschauer. Ausländer, Leute die von der GEZ befreit sind und Jugendliche an Zweitgeräten (Wikipedia Free Rainer) werden nicht erfasst und bekommen somit auch keine Box.

Warum sollten die großen Sender kein Interesse daran haben? Die Werbewirtschaft hat mit einer mangelnden Erfassung zu tun und würde es sich was kosten lassen diese zu verbessern. Das wiederum lohnt sich für die Sender.
Und notfalls verpflichtet man die Sender einfach dazu. Oder dürfen sich die Sender ihre regeln selbst bestimmen?

Halllo zusammen!

Ich sehe hierbei auch die große Schwachstelle bei dem Erfassungsprinzip der Quote. Denn es wird stets die Anzahl der Boxen als Referenz verwendet, die tatsächlich eingeschaltet sind. Wird also zu einem bestimmten Tageszeitpunkt oder generell weniger ferngesehen, wird die Messung immer ungenauer.
DIe Privaten sender werden sich dafür recht wenig interessieren, da hier wirklich nur die hochgerechnete Quote für die Werbeeinnahmen entscheidend ist. Es gibt also keinen Anreiz wieder mehr Menschen vor den Fernseher zu locken. Das öffentlich rechtliche Fernsehen verhält sich, wie es der FK in mehreren Beiträgen zeigt, ähnlich.

Ein Beispiel:
Früher haben 100 Menschen jeden Nachmittag um 15:00 ferngesehen. Es kamen drei Sendungen: „Mitten im Leben“, „Löwenzahn“ und „Pokemon“. Die Quoten lagen bei 7%, 40%, 53%.
Nun wird Löwenzahn durch „Die Schulermittler“ ersetzt. Die neuen Quoten lauten: 30% 30% 40%. Es schauen allerding nurnoch 65 Leute fern. Ein Teil der Zuschauer hat einfach eine bessere Beschäftigung gefunden, da ihnen das Programm nicht mehr zusagt.

Mein Verdacht ist, dass es dadurch erst zu einer Aussage kommen kann wie bei DSDS: „Unsere Shows haben also 300 Mio. Menschen gesehn“

Meiner Meinung nach ist genau dieser Qualitätsverlust mit dem gekoppelten Zuschauerschwund passiert und da dieser in der Quotenerfassung nicht aufzutauchen scheint, gibt es keine Grund und keine Anreiz das Prgramm qualtitativ zu verbessern.

PS: Das Zahlenbeispiel ist natürlich frei erfunden.