Der interessanteste Spruch kam noch am Ende. Hier hätte ich mir eine kurze Nachfrage gewünscht, ob es WIRKLICH so ist, daß das sog. „Unterschichtenfernsehen“ eben genauso von gebildeten, gutverdienenden Leuten geguckt wird wie von anderen.
War das Herrn Darkos persönliche Meinung oder eine Aussage nach faktischer Auswertung der GfK-Personen?
Auja - Prekariatsfernsehen war wirklich das beste Wort im ganzen Beitrag G
Also ich musste bei dem Beitrag sofort an „Free Rainer“ denken =)
Und besonders übel ist mir aufgestoßen, wie „sauer“ der liebe Herr der GfK (mit sowas repariere ich normalerweise kaputte Verkleidung am Moped^^) war, als es um das Thema Quotenboxen und Sender gibt… Ungefähres Gedächtnisprotokoll „blöde Quotenboxenbesitzer“ - war auf jeden Fall nicht nett.
Überhaupt ist diese Verschwiegenheitsgeschichte ein Grund dafür, dass das Ganze nicht repräsentativ sein KANN!
Oder um es anders auszudrücken: Es wurde gesagt, dass 90 Prozent der Bevölkerung repräsentiert werden.
Das bedeutet eine Abweichung von 10 Prozent. Mit anderen Worten: Quoten unter 50% sind nicht einmal annähernd repräsentativ! Es besteht im statistischen Mittel die Möglichkeit, dass eine 10% Quote einer 0% Quote entspricht - und andersherum. Und genau da scheitern statistische Modelle mal wieder an der Realität.
Wäre auch toll, wenn sich die Welt an Statistiken halten würde. Dann gäbe es kein Chernobyl, kein Fukushima… Und überhaupt - kann ich wenn ich nach 1000 Münzeinwürfen im Automaten noch keinen Gewinn hatte den Mathematiker verklagen der die Gewinnwahrscheinlichkeit von 1:1000 berechnet hat?
Nicht wirklich…
Es wird auf dieser Welt so viel auf Statistiken gegeben, die eben nichts aussagen.
Das Bundesverfassungsgericht hat kürzlich Überhangmandate für „ungültig“ erklärt. Diese stützen sich aber auch auf „Hochrechnungen“. Denkt man das weiter ist klar, dass Statistiken sicher wegweisend, nicht aber verbindlich sein dürfen.
Demnächst geht ein Lehrer in die Klasse und erschiesst pauschal 3 Schüler, weil in seinem Viertel rein statistisch gesehen jeder Zehnte einen Angriff auf den Lehrer verübt. Na herzlichen Glückwunsch!
Das ist dann Statistik ad-absurdum.
Die Quoten bedeuten in ungefähr garnichts.
50% Quote für Mitten im Leben sagen in der Realität nur aus, dass sich die Scheisse mindestens 2750 Personen reingezogen haben. Nicht mehr und nicht weniger.
Oder um es etwas zu erläutern:
Wir schliessen von Statistiken auf Wahrscheinlichkeiten, da gibt es eine gewisse Verteilung. Natürlich sind Abweichungen von der Statistik unwahrscheinlicher als Übereinstimmungen mit selbiger, die Summe aller Abweichungen bzw. deren Wahrscheinlichkeiten ist aber unendlich viel höher als die Wahrscheinlichkeit eines Treffers. So können wir vielleicht sagen, dass mit 90%iger Wahrscheinlichkeit 90% der Bevölkerung repräsentiert werden. Mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sind es aber eben nur die 5500, die vor der Box sitzen. Man könnte auch sagen, dass mit nahezu 0%iger Wahrscheinlichkeit 100% der Bevölkerung repräsentiert werden. Und das ist dann doch wieder sehr gering… Binominale Verteilung mag interessant sein. Jedoch ist das Ergebnis eher subjektiv, da es eben von den gesteckten Randbedingungen abhängig ist!
Die Wahrscheinlichkeit für einen Flugzeugabsturz kann bei 1:1000000 liegen. Es kann auch gerade ein Flugzeug abgestürzt sein. Das ändert aber nichts daran, dass das eigene Flugzeug jeder Zeit abstürzen kann.
Die Quote unschuldig zum Tode verurteilter liegt bei nur 3%. Das nützt aber demjenigen, er verurteilt wird auch nicht viel.
Und auch wenn die Chancen, das Geld von dem Girokonto der Bank zurückzubekommen bei 99,98% liegen hilft das nicht, wenn bei einer Bankenkrise auf einmal doch kein Geld mehr da ist und die Versicherungssumme nicht ausreicht.