Folge 72 - Im Reich der Quoten

Was ist hierzu zu sagen?

Mir hat ein bisschen das Kritische gefehlt. Oder hast du dich zurückgehalten damit du weiter Interviewen kannst? So wurde der Bericht im Endeffeckt nur eine kleine Dokumentation wie die Quoten zustande kommen und das kannte ich größtenteils (wenn auch nur aus dem Film „Free Rainer“) schon(Natürlich ist ein fiktiver Film kein Wiki^^). Für jemanden der die GfK noch nicht kennt ist es sicherlich lehrreich und erschreckend zu erfahren das 1 Zuschauer = 6000 repräsentiert. Um aber auf meine Einleitung zurück zu kommen. Mir hat das „Bohrende“ gefehlt. :slight_smile:

chop-suey

wo hätte ich denn zum Beispiel bohren sollen?

Zu „Free Rainer“ hat er sich übrigens auch geäußert (und nicht gerade freundlich :wink: ) - kommt demnächst bei Pantoffelkino-TV :mrgreen:

Mich würde mal interessieren, wer dieser Moderator war, der die Leute eingeladen hat mal zur show zu kommen.

Für jemanden der die GfK noch nicht kennt ist es sicherlich lehrreich und erschreckend zu erfahren das 1 Zuschauer = 6000 repräsentiert.

Für jemanden, der leider gar keine Ahnung von Mathematik bzw. Stochastik hat, ist das auch verständlich.

Es leben nunmal nicht alle Mensche repräsentativ. Zum Glück. Mathematisch mag das alles ja top hinhauen - aber wie es in der Realität aussieht ist dann schon wieder eine andere Sache. :mrgreen:

Auf wie viele Leute soll man denn dann die „Stichprobe“ erhöhen? Auf 40 Millionen? Dann fühlt sich ja immer noch jeder zweite benachteiligt.

Es geht mir nicht darum ab welcher Masse eine Messung repräsentativ ist. Das ist, wie ich sagte, die mathematische Seite. Vielmehr geht es mir darum nach welchen Kriterien man bei der Auswahl geht. Nur nach Geschlecht, Alter, Beruf, Einkommen, Familienstand und (ungefähre) Wohngegend?

Beispiel: Jemand der ausserhalb der Satdt wohnt ist vielleicht später vor der Glotze (länger unterwgs, länger beschäftigt mit Haus und Hof / Garten) dann aber wohl wahrscheinlicher (weniger Alternativen wie Kino, Theater, Stripclub, bessere Internet-Verbindung …). Ob da die regionale Spiegelung wirklich passt?

Bei einem Endspiel der Fussball-WM wird man sicher nahe dran sein. Nur wie sieht es bei den „kleinen Quoten“ aus? Wie auch im Beitrag erwähnt können halt schon sehr wenige sehr viel bewirken. Logischerweise schlagen dann 10 Boxer (also Leute mit Quotenbox) die nicht entsprechend ihrer Auswahl repräsentativ „um 22:00 Kultur“ (obwohl sie laut Kriterien zur Klientel dieser Inahlte gehören) schauen deutlicher zu Buche da die absolute Zahl ja kleiner ist.

@Fernsehkritiker:

Hmmmm da wäre einiges:

Warum hängt im Digitalen Zeitalter von Internet und Digitalem Fernsehen die Quote immernoch von einem verhältnis von 1:6000 ab? Zumal im Digitalen Fernsehen schon heute Aktiv mit der Fernbedienung an geschehen Teilgeonmmen werden kann.

Wieso stellt die GfK „dem Endverbraucher keine Messdaten zur Verfügung“? siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Einschaltquote

Es ist nicht überpüfbar ob die 5000 Haushalte sich auch wirklich so verhalten wie sie sollen. (Bei Sport1 Sendungen um 00:01 vielleicht das Gerät aus scham abschalten) oder ob der Fernseher einfach nebenher läuft.

Nicht nur Gruppen wie Schweizer, Türken oder Studenten in Wohnheimen fallen aus dem Raster… Was ist mit den ganzen Büroangestellten die N-TV schauen? Viellleicht ist das mit ein Grund warum reine Nachrichtensender so schlechte Quoten haben?

…sry aber das war jetzt 20 Minuten googeln :wink:

Ich behaupte nicht das das Interview schlecht war… …es hatte nur keinen Biss^^

chop-suey

Ich fand das Interview auch ziemlich interessant.
So richtig Ahnung hatte ich von der Quotenmessung nicht. -Wenn man mal den schon genannten „Free Rainer“ weglässt :wink:

Allerdings stelle ich mir auch die Frage, ob es nicht hier und da doch Manipulationsversuche gibt. Auch wenn „Free Rainer“ wohl nicht realistisch ist, wird es bestimmt trotzdem ähnliche Möglichkeiten geben, den Box-Besitzern auf die Spur zu kommen, oder? Wenn man daran denkt, dass die Quoten-Box-Besitzer ja nix davon haben, außer ein paar Gewinnspiele (komische Entlohnung meiner Meinung nach!) kommt da schon der Gedanke, dass vielleicht nur halbherzig oder einfach aus Bequemlichkeit nicht korrekt mit der Box umgegangen wird…

Ich finde übrigens den Titel „Im Reich der Quoten“ sehr passend. Liegt natürlich auch nahe; aber wenn man mehr darüber nachdenkt, kommt schon ein Gedanke der Tiefgründigkeit des Titels in mir auf :slight_smile:

Es gab noch einige Dinge mehr, die besprochen wurden - aber so ein Beitrag muss halt auf eine gewisse Länge begrenzt werden.
Deshalb stelle ich auf YouTube demnächst noch weitere Interview-Passagen online - dort geht es dann auch nochmal ums Nutzer-Verhalten und das digitale Zeitalter!

Sehr guter Beitrag, ich finde es klasse, dass Holger dieses Interview organisieren konnte. Der Mann äußert sich sehr offen und direkt, das macht die Sache anschaulich und man kann sich gut in die Sicht der GfK hineinversetzen. :smt023

Zu der Kritik, das Interview sei nicht kritisch genug: Der Mann machte auf mich nicht den Eindruck, als habe er die Macht oder das aufrichtige Interesse, an den bestehenden Verhältnissen etwas zu ändern.

Was mir lediglich fehlte war die Frage, ob man denn die Probanden mit der übrigen, GfK-externen Presse unkontrolliert kommunizieren lässt. Denn dass die Sender nicht ihre vertraglichen Pflichten verletzen sollten, scheint ebenfalls nachvollziehbar.

5500 Probanden ist doch eine recht ansehnliche Zahl. Klar wird der Standardfehler mit wachsender Fallzahl immer kleiner, aber wer kann sich diesen Luxus leisten? Ich bezweifle jedoch, dass sich die betreffenden Personen wirklich an die ganzen Regeln der Datenerfassung halten. Wer hat schon Lust seine ganzen Freunde an der Kiste anzumelden?

Die GfK ist ein privates Unternehmen und wird von einem Ausschuss aller Landesmedienanstalten (diese Aussage kann durchaus falsch sein, bin nicht mehr so sicher) für Erhebung und Analyse bezahlt. Da ist es doch klar, dass die Daten nicht öffentlich zugänglich sind. Der Auftraggeber hat sicherlich kein Interesse, dass er für etwas bezahlt was von Trittbrettfahrern kostenfrei verwendet werden kann.

Gerade wenn es nur die !öffentlichen! Landesmedienanstalten wären, müsste Vox populi doch Anspruch auf entsprechende Daten haben. Natürlich hast du Recht das die GFK(bzw AGF) Privat ist und natürlich auch nur ihre Finanziers anspruch auf die Daten haben. Laut Interview und Internetauftritt http://www.agf.de/daten/datenbezug/ bzw. http://www.agf.de/daten/datenbezug/werbekundenPrivate Sender wie Pro7/Sat1 bzw. die entpsprechende Mediengruppe und die Öffentlichen Fernsehanstalten. Aber auch hier gilt das gleiche Prinzip wie beispielsweiße bei ARD/ZDF selbst. Da diese Anspruch auf die Daten haben und diese auch bezahlen finde ich das das Volk ein Recht hat diese einzusehen. Ich zahle ja auch GEZ und damit ARD/ZDF und damit die AGF :slight_smile:

chop-suey

Das kommt alles ganz auf die Vertragsart an. Damit einher gehen auch noch das Datenschutzgesetz und ggf. eine Verschlüsselung aller Daten, die nur der Datenherr entschlüsseln kann.

“Das Volk” kann mit reinen Paneldaten gar nichts anfangen. Die Wenigsten besitzen die nötigen statistischen Kenntnisse und die Software zur Datenaufbereitung und -analyse. Außerdem macht das schon die GfK, dafür wird sie bezahlt (von wem auch immer). Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Private die Erhebung der Daten mitfinanzieren, da genau sie vom Werbemarktmechanismus betroffen sind.

Nunja es geht mir weniger darum jeden einzelnen von diesen 5000 Haushalten persönlich ob anonymisier/pseudonymisert oder sonstig verändert einsehen zu können allerdings kritisiere ich das das Verfahren extrem intransparent ist. So geht es mir zb. auch wenn die Regierung bei der aktuellen Debatte um Panzer verkäufe dem Parlament nicht ausreichend Bericht erstattet etc… Und ich sehe keinen Grund aus Quoten genauso ein Staatsgeheimnis zu machen wie aus Panzerverkäufen nach sonstwo… :wink:

chop-suey

Die Quoten werden doch veröffentlicht, allein schon damit der Tausendkontaktpreis der Werbefenster berechnet werden kann. Da hängt eine Industrie dran.

Natürlich (um das ganze nun ein bisschen abzukürzen) ist es richtig das man die Quoten einsehen kann. Aber Ich würde gerne live mitverfolgen und aus wievielen der 5000 sie sich ergibt. Auch finde ich es nicht richtig das wie der Verantwortliche der GFK sagt 1 Panel benutzer für eine kleine Sendung schon den Ausschlag geben kann. Das fördert doch kleine Sendungen in keinem Fall und wenn eine (Intelligente) Sendung wie Aspekte nur von Zuschauern exestiert die zufällig durchzappen ist das doch recht bedenklich…

Du hast aber auch recht anscheinend sollte man nicht überall genau bescheid wissen :wink:

Gutes Interview und wichtig finde ich auch die (meiner Meinung nach zutreffende) Feststellung, dass es so etwas wie Unterschichten-TV eben nicht gibt. Freue mich schon auf den ausführlicheren Part auf Youtube. :smt023

Ich kann die hier gelebte Aufregung nicht nachvollziehen.
Es wird versucht die Quote möglichst repräsentativ zu ermitteln. Das dies nicht zu 100% und auch nicht zu 95% gelingt lässt sich aufgrund des damit verbundenen Aufwands und den Kosten sehr gut nachvollziehen. Mit dieser Ungenauigkeit muss man bei jedem statistischen Verfahren leben. Ist ja bei der Sonntagsfrage auch nicht anders… und traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hat.

Weiterhin sehe ich das Problem gar nicht darin, ob und wie genau die Quote ermittelt wird, sondern darin, welchen Einfluss sie auf die Programmgestaltung hat.
Die Privaten mal ganz außen vor, denn die können ihre Geldgeilen Mäuler gerne nach der Quote recken, aber auch im Bereich der ÖR hat die Quote einen großen Einfluss. Und tötet dadurch letztlich Spartenprogramme für die kleinen Zielgruppen.

Nicht die Quote ist das Problem, sondern wie die Intendanten mit ihr umgehen.

War sehr interessant. Er hat ein tolles Interview abgegeben. Der muss den Fernsehkritiker gar nichts sagen, hat er aber doch und dadurch viel Öffentlichkeitsarbeit getan.

Mathematisch ist die Berechnung korrekt. Er hat auch gesagt, wer aus dem Raster rausfällt und inwieweit es schwierig ist jede Bevölkerungsgruppen zu repräsentieren. Da kann sich jeder denken, dass es da nicht zu einer Übereinstimmung bei den Quoten mit allen Bevölkerungsteilen gibt. Wer will, dass Holger das auch noch sagt und den weiß Gott leichten Gedankensprung nicht selbst tätigen kann, kann nicht eigenständig denken.

Sehr interessant fand ich, dass Aussehen der Geräte. Sehr aufklärend. Sehr gut ist es zu sehen, inwieweit Sender Einfluss haben. Es ist gut zu Wissen, dass es diesen Einfluss nicht gibt.

Die Bebilderung vom Beitrag hätte allerdings besser sein können. Manche Bilder waren sehr verpixelt mit Artefakten und andere bedienen ein bisschen Klischeedenken. Aber was solls, wer will findet immer was zum Kritisieren. :smt014