Folge 72 - Im Reich der Quoten

Er hat auch gesagt, wer aus dem Raster rausfällt und inwieweit es schwierig ist jede Bevölkerungsgruppen zu repräsentieren.

Hier fand ich nachvollziehbar, dass es schwierig ist, unter den betagten Zuschauern welche zu finden, die die Geräte auch bedienen können. Mir wurde jedoch nicht ganz klar, ob man nun genügend Zuschauer findet oder ob eben diese Gruppe wirklich nicht repräsentativ vertreten ist.

Nicht nachvollziehbar find ich aber, was damit gemeint ist, das „Singlehaushalte in der Stadt“ schwerer zu erreichen seien, weil sie so selten zuhause sind. Heißt das, diese Gruppe ist nicht adäquat vertreten oder heißt es - wie mir gerade beim nochmaligen anschauen in den Sinn kam - dass die „Interviewer“ es nur schwerer haben, an diese Gruppe heranzukommen?

Jedenfalls sollte auch diese Gruppe ebenfalls repräsentativ vertreten sein. Wenn sie nicht zuhause sind und kein TV schauen, dann fällt eben der Marktanteil in % - und das bildet ja die Realität auch ab. Würde man aber nur diejenigen berücksichtigen, die tatsächlich auch fernschauen, so wäre meiner Meinung nach der Marktanteil in % der sog. Zielgruppe nach oben verfälscht.

Wenn man bedenkt, wie nah zB die Forsa-Umfragen (Sonntagsfrage) an den Wahl_Realitäten dran ist (die fragen immer rund 1000 oder 2000 Leute), dann ist 5000 schon ne große zahl, die viele statistischen Unwägbarkeiten ausgleicht…

Bin dann auch mal auf das ausführliche Interview gespannt …

@Markus.U
Umfragen sind eher das falsche Beispiel um die Qualität abschätzen zu können. Viel interessanter sind die Wahlsonntage und ihre Hochrechnungen. Da erscheinen auch kurz nach 6 die ersten Hochrechnungen auf Basis weniger tausend Stimmen. Die Genauigkeit ist jedes Mal schon recht beachtlich.
Beispielsweise Bundestagswahl 2009:
CDU 1.HR: 33,4%, Wahlergebnis: 33,8%
FDP 14,8%, 14,6%
SPD 22,7%, 23,0%
Grüne 10,6%,10,7%
Linke 12,5%, 11,9%
Piraten: 2%, 2%

Man sieht also, dass die Abweichungen schon bei wenigen tausend ausgewerteten Stimmen recht gering sind. Sie reichen aus, um als repräsentativ zu gelten.

Im Übrigen ist hier auch ein entscheidender Punkt, dass es keine Umfrage, sondern eine Messung ist. Es wird nun mal kein Hätte und Könnte gemessen, sondern ein Ist.

Bei 1000 Stichproben ist es eigentlich schon eine Frechheit Nachkommastellen anzugehen und auch noch zu interpretieren. Man braucht ca. 12000 Stichproben um eine mathematisch gültige Nachkommastelle angeben zu können.

Nichtsdestotrotz sind statische Verfahren, wenn sie bedacht konzipiert, richtig angewendet und gedeutet werden, sehr genau bei Schätzungen von Werten.

Bei 1000 Stichproben ist es eigentlich schon eine Frechheit Nachkommastellen anzugehen und auch noch zu interpretieren. Man braucht ca. 12000 Stichproben um eine mathematisch gültige Nachkommastelle angeben zu können.

In dem Bericht wird doch gesagt, dass sie ca. 5500 Haushalte haben in denen insgesamt ca. 13000 Personen leben. Wo ist dann das Problem?

Schau dir mal an um was es im Beitrag über meinem geht.

Letzteres - die Interviewer rennen sich die Füße wund, um passende Leute zu finden :slight_smile:

@ContractHustle: Achso, war nicht klar das du dich auf den Beitrag beziehst. Ich dachte du schreibst über das Thema.

Letzteres - die Interviewer rennen sich die Füße wund, um passende Leute zu finden :)[/quote]

DAS hatte ich nicht geschrieben. Falsch gequotet worden! Skandal!!! :smt076 Meine Meinungsfreiheit :smt025 :smt022

Einer Oma das System zu erklären und dann auch eine tägliche korrekte Bedingung zu erwarten, ist nicht so einfach. Das ist ja freiwillig. Und der Aufwand ist nicht minimal. Abmelden, Anmelden, wenn ein Gast mitschaut muss der auch angemeldet werden.

Was ich eine coole Innovation fände, wenn die Box auch messen würde, wie oft DVD geguckt oder an einer Konsole gespielt wird. Das wären doch eine interessante Zahl.

Der Vater meines damaligen Freundes hatte vor ca. 20 Jahren mal so ein Gerät zuhause. Vielfach haben wir uns aus Bequemlichkeit nicht registriert oder der Vater ist vor dem Fernseher eingeschlafen und das Gerät wurde nicht ausgeschaltet. Es kann nur einigermassen funktionieren, wenn sich alle daran halten, doch das bezweifle ich stark.

Schade finde ich, dass so viel auf die Quoten gegeben wird und deshalb viele wertvolle Filme nicht gezeigt werden, da unbekannt und deshalb keine Quote.

Ein sehr interessantes Interview! Auch ich bezweifle, dass die Apparatur wirklich zu 100% korrekt bedient wird. Beim Beispiel “Gang zur Toilette” glaube ich kaum, dass jemand die Einstellung ändert, vor allem nicht, wenn es mal dringend ist. :smt005

war ein toller Bericht, muss ich schon sagen. Da kann ja auch nich jeder rein in die GFK Zentrale, oder?

und jeden Antrag werden die auch nich zulassen.
Mich hat der Bericht aber auch an Hanno Peniis Clip “mediale Oligarchie” erinnert.

Die Frage die ich mir gewünscht hätte, wäre eine Diskussion darüber gewesen, wie repräsentativ es wirklich sein soll, wenn 1 Quotenkasten-Besitzer 6000 Leute repräsentiert und ob das wirklich realistisch ist, das so linear hochzurechnen?
Genauso die Frage, wie man als kritischer TV Gucker da ein Signal für schlechtes Programm setzen kann? aber eine Antwort wäre da wohl nich zu erwarten gewesen.

für mich ist das nicht repräsentativ, das ist eigentlich nur eine Wert-Zusammenspinnerei auf Basis eines Mathematik-Modells auf das man sich geeinigt hat. Die tatsächlichen Quoten und Verhältnisse zwischen den parallel ausgestrahlten TV Angeboten werden definitiv anders aussehen als es dieser DAtenbestand glauben macht.

ich frag mich aber auch, wer macht bei der Quotenzählerei mit, wenn es keinerlei Anreiz gibt da mitzumachen? würde mir extrem auf n SAck gehen bei jedem kleinen Mist da knöppe zu drücken…

Auf keinen Fall ein Buch über repräsentative Stichproben ausleihen! Da stehen so viel verrückte mathematische Formeln drin. Es ist natürlich viel sinnvoller über die Gültigkeit von statistischen Modellen zu diskutieren - natürlich ohne jegliches Fachwissen und mit Leuten, die genauso wenig Ahnung davon haben. Oder gleich darauf einigen, dass das altes verrückter Hokus Pokus ist und die GfK der Zeremonienmeister, so auf demokratischer Konsensbasis.

Was ich im Zusammenhang mit Mediatheken NICHT verstehe: Was soll da die GfK überhaupt? Das kann doch jeder Anbieter solcher Mediatheken selbst messen? Schließlich kann auch Holger hier die Anzahl FKTV-Gucker pro Folge messen …

an alle die meinen der interview hatte keinen biss.naja der herr darko war jetzt auch kein sprühender interviepartner wie sercan zb.

ich finde der beitrag war der interessanteste seit langem.das verhältniss der ausgewählten personen zur gesamtzuschauerzahl ist wirklich ein witz.
die stochastische varianz ist bei solchen zahlen unter annahme der typischen verteilungen nicht unbeachtlich würd ich sagen.vorallem wird ja gar nicht gemessen wieviele leute tatsächlich eingeschaltet haben.
denn nur weil 3000 von 5000 eingeschaltet haben heisst das ja nicht,dass 60% alle deutschen haushalte gerade fernsehen.da halte ich die mögliche abweichung für noch höher als nur bei der verteilung der zuschauerverhältnisse.

Danke für diesen Beitrag, Holger!

Wirklich interessant zu wissen, wie das mit den Quoten so läuft. Konnte mir bis jetzt kein wirkliches Bild davon machen, wie das da überhaupt von statten geht (mangels Interesse), aber jetzt nach diesem Beitrag finde ich dieses Thema wirklich interessant.

Ich hätte mir gewünscht, dass du dieses ganze System ein wenig mehr kritisierst und auch hinterfragst… es kann ja wohl nicht sein, dass angeblich representative Haushälte über das ganze Fernsehprogramm bestimmen… Ich meine wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Probanten ihr Gerät da einfach mal hin und wieder falsch bedienen ? Da wird ein Sender um seine Quoten betrogen und das eigentlich nur aus Wilkür… Wenn man dann noch bedenkt, dass da teilweise Existenzen davon abhängen, wird mir schwindlig.

Da kann man froh sein nichts mit dem Fernsehgeschäft zu tun zu haben!

Wow, das war der erste FK-TV Beitrag der meine Meinung über das Fernsehen positiv verändert hat. Also zumindest über das Quoten Erfassungssystem. Ist wirklich professioneller als ich dachte.

Andererseits gibts es von „schlechtes und untaugliches System“ nur Steigerungen :wink:

Der Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es sehr schön, mal einen Einblick von der GfK zu sehen. Besonders gut fand ich auch, wie die Quoten ermittelt werden.

Mich hat auch nach dem sehen das mit der Quote, der GfK und das Ganze nicht überzeugt. Das ein Haushalt für 6000 Haushalte steht, kann für einen gewissen Bereich noch zutreffen. Allerdings gibt es ja die Gaußsche Verteilungskurve, und da werden die Seiten abgeschnitten. Oder um es mit der Wirtschaft zu sagen: Es gibt da http://de.wikipedia.org/wiki/The_Long_Tail. Das heißt alle die Nischen fallen unter den Tisch. “Aspekte” wurde ja schon erwähnt, bei dem nicht die Intellektuellen erreicht werden, sondern die Zapper.

Holger ist bei dem Interview wirklich kein Vorwurf zu machen, weil was hätte er wirklich fragen sollen?

Positiv fand ich die Aussage über die Verschwiegenheitspflicht der teilnehmenden Haushalte, und das die Haushalte auch wechseln.

Ganz verstehe ich es nicht: zum einen soll es geheim gehalten werden, zum anderen sollen “Gäste” sich ebenfalls anmelden. Also werden doch die Freunde der Familie weitererzählen, dass diese Familie eine Box stehen hat. Oder?
:smt017

Was ist wenn die Personen auf Toilette gehen, einschlafen, wegen einen Notfall aus dem Haus gerufen werden, etc.? Die Box merkt dies nicht.