Folge 65: Umgangsformen im Alltag

@nbfilm Ich esse auch gerne gutes Fleisch, und z.B. ein Angus Steak ist schon was feines.
Aber bei einr Bolognese oder Chilli schmeckt man inzwischen echt keinerlei Unterschied mehr (mit Fleischessern getestet!), ob man nun echtes Hack nimmt oder das vegetarische von Rügenwälder, preislich machts nur einen geringen Unterschied.
Und mein Fleisch kaufe ich nur noch bei www.kalieber.de - das kommt au Tierwohlhaltung und schmeckt einfach um 100 Klassen besser als aus dem Supermarkt. Der örtliche Metzger ist natürlich auch eine tolle Wahl, allerdings kommt dort gerade das Schweinefleisch i.d.R. noch aus Massentierhaltung, und wer Mal in so einen Schweinestall (haha) reingeschaut hat, dem vergeht meist der Appetit - weil das einfach lebensunwürdige Zustände sind, wie wenig Platz die Tiere habenund dort gehalten werden.
Bei Kalieber gibts Schweinefleisch aus Aktivstall haltung - außer, dass die Tiere zu Tode gekitzelt werden, haben die es wirklich ziemlich gut…und man merkts auch echt am Geschmack.

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(Sven lebt als Deutscher in Tokio)

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Von Chili habe ich 0 Ahnung.
Aber Ragù alla bolognese mache ich öfter.
Ich behaupte mal, dass die meisten Deutschen gar nicht wissen, wie eine Bolognese schmeckt. Entsprechend ist das „Nichterkennen“ einer abweichenden Zutat eher ein zarter Hinweis auf kulinarische Wurstigkeit.

Es macht einen Unterschied. Selbst wenn man statt Pancetta Bacon nimmt, ist das Ergebnis anders.

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Aber vielleicht würde es Sven anders damit gehen, wenn er nicht als Deutscher in Tokio leben würde, sondern als Japaner in der X. Generation mit deutscher Abstammung?

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Das wa Olli sagte, das alles was mit Wurst und Fleisch „vegetarisiert“ wird, geht mir auch auch den Keks. Denn wenn ich Wurst oder/und Schnitzel essen will, dann will ich auch Wurst oder/und Schnitzel essen. Und nicht irgendwas vegetarische Pampe. Wenigstens sollten dann die Begriffe „Wurst“, „Fleisch“ u.s.w. für sowas geschützt sein.

Auch wenn bestimmte Fleischersatz-Produkte gut schmecken.

Ich warte nur noch darauf, das der Gemüsebauer Salat aus Hack macht und die Fleischtomaten richtiges Fleisch enthalten. :smiley:

zum eigentlich Thema „Umgangsformen“
Wenn ich an der Kasse stehe, da sage ich kurz „Guten Tag!“ und am Ende dann „Schönen Tag noch!“ (oder „Schönes Wochenende“). Bin da bei sowas sehr nett, auch wenn die Kassiererin mich vielleicht nicht mag oder so.

Wo ich während einer (der vielen beruflichen) Maßnahmen immer wieder nach dem Feierabend bei einem Dönerladen war, da habe ich länger und mehr geredet, wenn gerade keine Kunden da waren. War ja meistens alleine, weil der Laden da immer kurz davor aufmachte. Während ich so auf meine Bestellung gewartet habe, habe wir (ich, er und seine Freundin) uns gegenseitig aufgezogen.

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Deswegen ist es dann trotzdem nett gemeint vom Fragenden - und hat mit Rassismus nichts zu tun.

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Du tust so, als würde sich das ausschließen.
Der Alltagsrassismus muß nicht immer böse und geifernd sein. Und trotzdem kann er verletzen.

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Es gibt keinen Alltagsrassismus, es gibt Rassismus.
Jemand der einmal einen Mord begeht ist auch ein Mörder und kein Alltagsmörder.
Die Frage ist wo Rassismus los geht - meiner Meinung jedenfalls nicht dann, wenn jemand sein Interesse dem anderen gegenüber bekundet und es freundlich meint. Was soll daran verletzend sein? Es ist vielleicht nervig, das verstehe ich - aber es ist nicht verletzend.

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Ich esse so gut wie nie Bolognese oder Chili. Und wenn, dann nehm ich auch da Hackfleisch vom Verwurster meines Vertrauens.
So ne Wurst wie in der Folge kommt auch in fleischlicher Form nicht auf meinen Frühstückstisch, weil ich diese Mortadellapampe eigentlich nicht mag.
Das ist kein Fleisch, sondern Brei.

Du kannst nicht anderen Menschen vorschreiben wann Sie sich verletzt zu fuehlen haben.

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Gut, dann IST es halt Rassismus, ohne Wenn und Aber. Ich verstand Alltagsrassismus als einen, der ohne Absicht angewendet wird. Einfach, weil man es nicht besser weiß oder zu faul ist, an sich zu arbeiten.

Ich bin auch ein alter weißer Mann, darum kann ich es nur an anderen Erfahrungen festmachen. Wenn ich innerhalb der ersten Stunde nur erst einmal auf meine Behinderung reduziert werde, so ist das nicht nur nervig, sondern in der Tat verletzend.

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Ne, bei so stark verarbeiteten Gerichten wie Hackfleisch ist es sehr schwer einen Unterschied zum Ersatzprodukt festzustellen. Gerade bei Bolognese geht es nur um Konsistenz und Umami Geschmack und den kann man sehr gut faken.

Den Unterschied bei solchen oder aehnlichen Gerichten erkennen nicht mal professionelle Koeche.

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Sehr richtig. Das hat doch kürzlich schon mal jemand genauso gesagt…

Dann solltest du es auch nicht tun.

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Aber ist denn verletzend = rassistisch? Oder können wir uns darauf einigen, dass das zwei völlig verschiedene Ebenen sind?

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Ich wuerde sagen nur weil sich jemand durch etwas verletzt fuehlt hat diese Person nicht automatisch Recht. Aber das ist ja eigentlich ein Nobrainer.

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Hackfleisch ist ein Gericht?
„stark verarbeitet“?
Ich weiß ja nicht, was sonst noch umgangssprachlich als Hackfleisch gibt, aber nach meinem Verständnis ist das ge(hack)tes Fleisch.

Auch deine Grundaussage teile ich nicht. Da spielen so viele Sachen mit rein…
Das geht so weit, daß ich mein Gehacktes selbst herstelle, weil mir das hier im Handel Erhältliche zu fein ist.
Für Bolognese ist alles unter 5mm nicht zu gebrauchen; es wird quietschig.

Ich habe auch schon vegane Alternativen probiert; ganz so unbedarft bin ich da also nicht.
Bisher habe ich nichts gefunden, was mich überzeugen konnte.

Ich meinte damit, dass das Hackfleisch in dem Gericht verarbeitet wird. Es ist ja nur ein Teil des ganzen Gerichts (neben Olivenoel, Sellerie, Zwiebeln, Karotten, Salz, Pfeffer, Tomatenmark, Wein, Milch/Sahne, wenn wir mal bei der traditionellen italienischen Variante bleiben). Das ist was anderes als ein Ribeye Steak wo du nix anderes als den Fleischgeschmack hast.

Du bist voreingenommen. Das ist recht normal. Wenn du anfaengst (korrekt durchgefuehrte) Blindtests zu machen (siehe das Video oben) wirst du staunen was du alles nicht rausschmecken kannst. Ich hatte auch mal Soja Nuggets gegessen ohne es zu wissen und war nachher schwer verwundert, weil das 1 zu 1 wie normale Chicken Nuggets geschmeckt hat. Die meisten Menschen denken auch Sie koennten billiges Aldi Bier von Markenbier unterscheiden. Surprise, Sie koennen es nicht, suggestion is a bitch:

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Ich hatte mal eine Phase, in der ich auf den veganen Hype neugierig war. Da habe ich etliche Sachen probiert und bin offen rangegangen. Diese Phase mit mittlerweile vorbei, denn die Nachbauten haben mich immer enttäuscht; ohne Ausnahme.
Edit: Wurst esse ich aber auch nicht, es sei denn, ich schlachte selbst mit. Sowas wie Mortadella kommt bei mir nich auf den Tisch.

Ich esse gerne Gemüse, aber auch gerne Fleisch. Ein anständiger Teller mit butterzartem Lammkaree, Bratkartoffeln, Grünen Bohnen und gegrillten Tomaten zeigt dann auch das Verhältnis von Fleisch zu Gemüse. Und ich bin ehrlich: Weniger Fleisch wird es bei mir nicht.

Nachgebautes Fleisch hat mir nicht gefallen. Aber um fair zu sein:
Aus Fleisch nachgebautes Gemüse fänd ich ebenso albern.

Natürlich ist es kein Rassismus, weil dieser grundsätzlich eine abwertende Intention hat.
Ich wüsste nicht, was daran „abwertend“ ist, wenn sich jemand äußerlich deutlich von der in den betreffenden Breitengraden lebenden Mehrheit an Menschen unterscheidet.

Wer sich durch so eine Frage allen Ernstes „verletzt“ (nicht „genervt“, das ist etwas völlig anderes!) fühlt, sollte es vielleicht aufgrund seiner offensichtlichen Minderwertigkeitskomplexe einmal mit einem guten Therapeuten versuchen.

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