Folge 63 - Integration und Manipulation

Ich fand den Beitrag grauenhaft
Er trotze nur von Falschaussagen und Fehlern und war guten Menschenquwake aller erste sahne.

Belege & Beispiele, sonst bleibt dein Beitrag nichts weiter als heiße Luft.

Gerade in der damals hoch erhitzten Debatte um Integration hätte Herrn Savran klar sein müssen, dass RTL bei ihm nicht unbedingt die heile Welt filmen will. Die angesprochenen Themen, Fragen zur Eheschließung etc. hätten in ihm vielleicht den Verdacht erwecken sollen, dass RTL auf negative Publicity für Migranten aus ist. Hat er leider nicht. War wahrscheinlich gutgläubig und dachte, dass die nur eine harmlose kleine Dokumentation drehen wollen. Insofern muss man ihm da leider etwas Naivität vorwerfen.

So einfach ist das aber leider nicht. Die meisten Leute, die nichts mit einem TV-Produktionsprozess zu tun haben, haben allenfalls eine dumpfe Ahnung, wie selektiv es da zugeht. Insbesondere weil er davon ausgeht, dass seine Familie in Ordnung ist und nich dem Klischee der muslimischen Patriarchenfamilie entspricht, wird er kaum gedacht haben, dass man das Bildmaterial so schön umdeuten kann.

Mit so einem Dialekt könnte man sich an einem Stammtisch nicht artikulieren. :smt002

Also für eine einfache „Die da oben und wir hier unten“-Rhethorik wird’s doch wohl noch reichen! :smiley:

@ Ali Schwarzer
Darauf will ich ja auch hinaus. Die suchen Leute, stellen an und für sich harmlose Fragen und sind auch den ganzen Dreh wahrscheinlich recht nett zu einem. Doch wenn man mal darauf geachtet hat, dann haben sie vor allem Fragen zum Thema Integration gestellt. Das war ja auch Thema und sicher auch so vorher abgesprochen. Aber worum es mir geht, ist die Naivität bei den meisten Menschen, die sich für so etwas melden. Ich bin sicher, dass Herr Savran absolut hehre Absichten hat und zeigen wollte, wie eben Integration gelingt.

Aber in der damals so aufgeheizten Debatte für ein Team von RTL für einen Beitrag rund um Sarrazin vor der Kamera Alltagsleben in einer muslimischen Familie zeigen? Da schrillen eben sämtliche „Achtung, sie könnten böse über den Tisch gezogen werden“-Alarmglocken bei mir.

Aber so ist das wohl leider im TV-Geschäft. Hier ein Schnitt, da eine deplatziert wirkende Geste und schon stehst du am Pranger. :frowning:

Der Mann heißt SarraZin und nicht Sarrasin
Hab ich mir auch ständig gedacht… Holger hatte wohl seine Brille nicht auf. 8)
Allerdings: der Herr Barloschky kann ebenfalls nicht lesen. :slight_smile:

Aber davon mal abgesehen… der Beitrag ist klasse, aber so was in der Art hab ich ja schon öfter gesehen bei FKTV. Es ist nur interessant zu sehen, daß auch vermeintlich „seriöse“ RTL-Sendungen wie z.B. Stern TV manipulativ sein können.
Beim Thema Religion geht der Fatter aber m.E. zu weit! „Die darf meinen Sohn nur heiraten, wenn sie an Gott glaubt“, das ist schon kraß. Und naTÜRlich gibt es eine Einteilung zwischen religiös und streng religiös!
Nur: da gibt es Christen, die sind genauso spinnert drauf, das können wir auch ohne Migranten.

Besonders fies an dem ganzen Bericht finde ich: es gibt ja bestimmt wirklich irgendwo Leute, die Migranten UND nichtintegriert sind. Warum filmt man dann nicht die, sondern eine besser integrierte Familie? Weil man zu faul zum suchen war und den erstbesten genommen hat. GANZ schwache Vorstellung von RTL!

Fazit: wem sollen wir eigentlich noch glauben?? Guttenberg fällt ja auch aus…

PS: Der Sound bei 12:54 hat mich ja fast zu Tode erschreckt :!: :oops:

Genau diese Art von Beiträgen sind es, wo Fernsehkritik.tv am aller besten zur Geltung kommt. Man kann über Einzelheiten diskutieren, eine arrangierte Hochzeit offenbart für mich immer noch ein antiquirtes Weltbild, und ein Sarrazin (dem ich nicht das geringste abgewinnen kann) würde sich vermutlich hier trotzdem schon wieder bestätigt fühlen. Aber das sind inhaltliche Fragen. Handwerklich war der Beitrag spitze, bitte mehr davon.

Sehr gute Beitrag! Hat die ansonsten etwas langweiligere Folge gerettet!

Sehr guter Beitrag, der mal wieder offenbart, wie es so im TV wirklich läuft. Solche Enthüllungen sind nach meinem Geschmack und ich bin schon gespannt, was als nächstes kommt. Nur gut, das Mr Seriös himself (G. Jauch) bei Stern TV ausgestiegen ist - wer weiß, welche Halbwahrheiten in Zukunft dort präsentiert werden.

Ich persönlich zweifel sehr stark an der Glaubwürdigkeit dieser türkischen Familie. Ich lebe mitten in Berlin und sehe solche Leute jeden Tag und kenne solche türkischen Mädchen persönlich sehr gut (eine ist sogar meine beste Freundin). Sie erzählte mir mal, dass den meisten Mädchen befohlen wird, von außen einen auf “heile Welt” und “ist ja gar nicht so schlimm” zu machen, im inneren aber doch unter dem religiösen Druck der Eltern sehr leiden. Meine beste Freundin konnte sich Gott sei Dank aus ihrer Familie befreien, leider aber nicht ohne Morddrohungen vom Bruder und vom Cousin zu erhalten. Und solche Sachen habe ich einfach viel zu oft (gerade in Berlin) gehört. Ich finde es wird, gerade von einigen männlichen türkischen Mitbewohnern, zu sehr verharmlost, was da in den Familien teilweise abgeht. Deshalb muss ich ganz klar sagen, dass es aus meiner Sicht kein Klischee ist, was Stern TV da hin stellt. Also auf mich wirkt eher die türkische Familie (insbesondere dieses angeblich sooo "verliebte Paar) zweifelhaft, statt der Bericht von Stern-TV.

Und über diesen widerliche Barloshky sage ich jetzt lieber erst mal nix. Solche Leuten regen mich wirklich auf. Am liebsten würde ich jetzt nochmal “Deutschland schafft sich ab” lesen. :mrgreen: (wenn ich es nicht schon 3x gelesen hätte^^).

Da ich einen persönlichen Hass auf Herrn Jauch und auf Stern-TV habe, fand ich es gut, auch dafür mal eine sachliche Grundlage zu bekommen. Hatte den Beitrag bei der Erstausstrahlung gesehen und das Gesehene als nicht so dramatisch empfunden.

Trennen muss man nämlich zwingend zwischen einer arrangierten Ehe und einer Zwangsheirat! Ja, in konservativen türkischen Familie ist eine Ehearrangement nicht selten. Und daran ist auch erstmal nichts schlimmes. Dies entspricht nicht unseren AKTUELLEN Vorstellungen von einer Liebesheirat, aber man sollte wohl kaum Menschen vorschreiben, aus welchen Gründen sie denn genau heiraten. Und es wäre ja nicht so, dass nicht auch deutsche Mütter dazu neigen können, ihren Kindern doch Freundinnen/Partnerinnen vorzuschlagen. So eine Ehe endet auch nicht unbedingt im Unglück, da es wohl kaum der Fall ist, dass die beiden zukünftigen Eheleute sich vor der Eheschließung gar nicht kennen.
Diskussionswürdig und gleichzeitig kriminell wird das Thema erst, wenn einer oder beide zu der Heirat gezwungen werden! Das wurde auch von der türkischen Familie zu keinem Moment behauptet. Aber RTL hat das Arrangement einfach mal durch Suggestion gleichgesetzt mit einer Zwangsheirat.

Zu der Heirat zwischen Moslems und nicht-Moslems: Die Familie gehört eher dem konservativen muslimischen Kreis an. Das ist aber nichts schlimmes. Auch hier im Forum wird aber trotzdem die Aussage des Herren gerne falsch verstanden: Er hat gesagt, ein gläubiger Moslem sollte einen Gläubigen heiraten. Gläubig ist aber nicht unbedingt gleichzusetzen mit einem Moslem! Dank unterschiedlicher Aussagen im Koran herrscht nämlich im Islam keine durchgehend gleiche Meinung darüber, was denn ein “Gläubiger” genau ist. Auch Christen, Moslems,Juden und Hindus können Gläubige sein, da auch sie Gott verehren. (Außerhalb der strengen Auslegungen werden auch Hindus häufig als Monotheisten klassifiziert, was religionswissenschaftlich auch je nach genauer Strömung des Hinduismus richtig sein kann.) Wenn ich es richtig behalten habe, hat Holger Kreymeier doch an der Stelle auch noch mal nachgefragt und die Antwort bekomme, dass die Heirat zwischen Moslem und Christ aus der Sicht des “Familienpatriarchen” möglich ist. Und hat nicht auch der Mann in etwa gesagt: “Wer nicht gläubig ist, für den gilt das nicht.”?
Am “Frauentisch” saß übrigens mindestens eine Frau ohne Kopftuch.

Das ganze wäre wohl im schlimmsten Fall die Haltung einer jeden konservativ-christlichen Familie. Ich stelle mir als Gegenbild immer die konservativ-christlich-katholische Familie aus Bayern vor, deren Tochter ihrer Familie beichtet, dass sie einen Moslem heiraten wird. Das wird natürlich einfach toleriert werden! Ganz bestimmt.

Zusammenfassend kann man sogar sagen, dass SternTV mit diesem Bericht kaum das Thema Integration berührt hat. Arbeitslos ist die Groß-Familie scheinbar nicht, diejenige, die kein Deutsch kann wirkte glaubwürdig lernbehindert.

Man sollte hier auch nicht vergessen: Es geht hier nicht darum, dass die Familie eigentlich ein Musterbeispiel der Integration sei, sondern darum, dass die Familie kein Beispiel der gescheiterten Integration ist, so wie SternTV auf Gedeih und Verderben es hindrehen wollte. Eben weder zu Deutschen assimilierten Ex-Türken noch Klein-Istanbul in Deutschland, sondern eine Familie zwischen zwei Kulturen und Nationen. Aber im TV und auch bei einigen Gemütern gibt es halt nur diese beiden Extremen. Den farbenfrohen Mittelraum will man lieber nicht beachten, das ist ja soooooo langweilig.

Edit:
Das Holger Kreymeier hier das Gutmenschentum unterstellt wird, finde ich lustig. Ich würde mich sehr freuen, wenn es so wäre. Aber er gehört wohl einfach zum ausgedehnten Spektrum der Mitte. Aber natürlich ergibt sich je nach Standpunkt der Betrachtung manchmal das Problem, dass alles was sich eigentlich in der Mitte befindet, schon soweit nach links entfernt ist… Ähm… und eigentlich ging es hier Holger auch nicht um Politik, sondern um die Produktionsweise von SternTV.

Sehr guter Beitrag!
Technisch wie inhaltlich gut gemacht.

@ Baru: Danke für das Statement, stimme dem in weiten Teilen zu und finde, Du hast das sehr schön formuliert. Eine Frage: Unterscheiden Muslime nicht Anhänger der Bibel (Muslime, Christen, Juden) von „Ungläubigen“? Ist das nicht der Unterschied? Ich meine das mal gelesen zu haben, muß aber hier guttenbergen weil ich grad keine Zeit hab eine Fußnote zu suchen. :wink:

Ich persönlich zweifel sehr stark an der Glaubwürdigkeit dieser türkischen Familie…

Ich kenne viele türkische Familien wo sich jedes Mitglied frei entfalten kann was die Partnerschaft etc angeht, wo alle (fast) akzentfrei deutsch sprechen und die ich als nahezu perfekt integriert sehe. Es gibt also solche und solche und SternTV versucht hier ganz klar das Klischee zu bedienen und wenn es dem nicht entspricht, kümmert sich in der Postproduktion halt der Spin-Doctor darum…

mfg

PS: Du solltest aufhören diesen Sarrazin-Dreck zu lesen…

PS: Du solltest aufhören diesen Sarrazin-Dreck zu lesen…

Dieses Thema kann doch auch wieder nur nach hintenlosgehen… dann wird dieser Thread seitenlang: Sarrazin-ja Sarrazin-nein, für die einen bleibt er immer DER SPD-Supernazirassist, für die anderen der, der Probleme angesprochen hat.

Meine Frage mal dazu, dass es anscheinend völlig ok ist, dass er eine Hochzeit zwischen Moslem und Ungläubigem anscheinend nicht gestattet hätte. Findet man das ok? Wenn sie sich doch geliebt hätten?
(ich hänge das an dem Thema auf, weils eben hier gerade ist, ich bin mir sicher, dass eine kreuzkonservative katholische Familie das genauso verhindern wollen würde) ich finde das etwas befremdlich. Oder zählt das zu den kulturellen EIgenheiten, die man annimmt?

In einer Diskussion vor einigen Monaten (ich glaube zu genau diesem Thema) argumentierte mein Gegenüber mit einem Beitrag aus SternTV. Damals antwortete ich ihm, dass ich die Seriösität arg in Zweifel ziehe, da RTL in allen möglichen Sendungen manipuliert und verfälscht und warum das nun bei SternTV anders sein solle. Logischerweise kam natürlich die Antwort, dass nur weil der Rest ja so schlimm sei, das für SternTV nicht automatisch gelten müsse und dass SternTV sehr seriös sei. Man kann sich sicher vorstellen, dass ich eine gewisse Genugtuung verspüre, dass nun meine Vermutung belegt wurde.
Und genau das ist das wirklich Starke an dem Beitrag: Natürlich ahnt man, dass auch bei SternTV manipuliert wird. Warum auch sollte RTL bei jeder Sendung hinbiegen um dann ausgerechnet dieses eine Gegenbeispiel zu präsentieren? Aber mit “ich glaube”, “ich vermute” und so weiter, lässt sich eben schlecht argumentieren. Deshalb sind solche Belege für die Manipulation so extrem wichtig. Danke dafür.

Meine Frage mal dazu, dass es anscheinend völlig ok ist, dass er eine Hochzeit zwischen Moslem und Ungläubigem anscheinend nicht gestattet hätte. Findet man das ok? Wenn sie sich doch geliebt hätten?
(ich hänge das an dem Thema auf, weils eben hier gerade ist, ich bin mir sicher, dass eine kreuzkonservative katholische Familie das genauso verhindern wollen würde) ich finde das etwas befremdlich. Oder zählt das zu den kulturellen EIgenheiten, die man annimmt?

Das sagt der Vater:
„Eine muslimische Frau darf einen Ungläubigen, wir reden hier nicht von Christen oder Juden, nicht heiraten, wenn sie sagt, sie sei Muslimin. Das ist so.[…]
Sie hat mich gefragt, ob ich streng religiös bin? Was ist das für ein Begriff? Entweder bin ich religiös und ich glaube daran und ich orientiere mich daran oder ich bin nicht religiös. Also in dem Moment, wo ich mir etwas vormache, brauche ich die Religion nicht weiter ausüben.“

Der Vater ist nicht der liberalste Moslem, keine Frage. Aber bei weitem auch nicht der Konservativste. Christen und Juden dürfen aus seiner Sicht muslimische Frauen heiraten und damit ist schon mal viel gewonnen Im Vergleich zu den Positionen vieler strenggläubiger Muslimen.
Dass sie keinen Ungläubigen heiraten dürfen, hält er für ein religiöses Gebot. Scheinbar ist für ihn aber Religion auch eine freie Wahl: „ich orientiere mich daran oder ich bin nicht religiös“. Dass er jemand zwingt, Moslem oder Muslimin zu sein, lässt sich daraus für mich nicht erkennen.

Niemals vergessen: Ein Moslem ist ein Anhänger einer Religion, ein Türke die einer Nation und nicht jeder Türke ist gläubiger Moslem und nicht jeder gläubige Moslem hasst ungläubige Anhänger seiner ursprünglichen Nationalität.

@LastKnight: Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es doch den Begriff der „Schriftbesitzer“ für Juden und Christen, neben den Moslems. Das würde dann natürlich auf die Tora als ursprünglich gemeinsames Werk orientieren. Ich orientiere mich hier vor allem an der Gruppenbildung, die durch die koranischen Schutzgesetze für Christen, Juden und Zoratristen vorhanden sind. Diese wurden dann später durch islamische Rechtsgelehrte auf andere Religionen erweitert, solange man Spuren des Monotheismus finden konnte.
Leider gibt es auch später entstandene Koranteile, welche eine drastischere Sichtweise leider religiös begründet möglich machen. Es sind halt viele Anteile des Korans, wie im Christentum, widersprüchlich zueinander und der einzelne gläubige Moslem muss sich von außen betrachtet auch entscheiden, welche Gebote er für maßgeblich betrachtet und welche er in einem historischen Kontext nur sieht.
(Schon alleine die Frage, was denn ein „Feind des Islams“ ist? Ein Andersgläubiger? Ein Missionar? Oder jemand, der den Islam gewaltsam bekämpft?" Die Gebote, Feinde des Islams radikal zu bestrafen können von Moslems in Zusammenhang mit einer Kriegssituation betrachtet werden oder verallgemeinert auf alle Alltagssituationen übertragen werden. Und wie sich ein Moslem als Angehöriger einer Minderheit und in einem „fremden“ Herrschaftsgebiet verhalten soll, ist wohl überhaupt nicht genauer direkt durch den Koran geregelt. Und hinzu kommen verschiedenste Rechts- und Glaubensschulen des Islams.

Meine Frage mal dazu, dass es anscheinend völlig ok ist, dass er eine Hochzeit zwischen Moslem und Ungläubigem anscheinend nicht gestattet hätte. Findet man das ok?

Nein, OK ist das ganz sicher nicht, aber mit dem Glauben ist das so eine Sache. Ich finde vieles nicht OK, was aus den verschiedensten Religionen an Ideen so exisitiert. Jedoch hat sich bisher noch keine der großen Religionen durch Feminismus oder Weltoffenheit hervorgetan. Der Papst verbat Jahrelang Kondome. Is das OK? Es ist immer leicht sich über die Wertvorstellungen anderer zu empören, was auch völlig OK ist denke ich…aber zuerst sollte man immer vor seiner eigenen Haustüre kehren…

Beispiel: Minarette und die Aufrufe zum Gebet per Lautsprecher waren eine Zeitlang großes Thema in den Medien und bei den Menschen. Das die Kirchen durch die Nacht hindurch bimmeln das Guantanomoische Zustände erreicht werden schien hierbei völlig egal. (meine Ex-Freundin wohnte in Wismar zwischen 3(!) Kirchen, das hiess alle 15min BIMMELING). Und ja, mir als Agnostiker der keine der menschengeschaffenen Religionen als wahr erachtet ist dabei völlig egal, ob wir uns in einem christlichen Kulturkreis befinden.

@Conny

Ich persönlich zweifel sehr stark an der Glaubwürdigkeit dieser türkischen Familie. Ich lebe mitten in Berlin und sehe solche Leute jeden Tag und kenne solche türkischen Mädchen persönlich sehr gut (eine ist sogar meine beste Freundin). Sie erzählte mir mal, dass den meisten Mädchen befohlen wird, von außen einen auf „heile Welt“ und „ist ja gar nicht so schlimm“ zu machen, im inneren aber doch unter dem religiösen Druck der Eltern sehr leiden.

Und ich zweifel an der Glaubwürdigkeit der Freundin, da ihre Familie nicht gleichbedeutend ist mit der Mehrheit der Türkischen Familien. Tatsache ist als erstes mal das der „religiöse druck“ bei den meisten Familien gleich Null ist. Beweis? Da brauchst du dir nur die Jugendlichen,Mädchen und Jungen mal ansehen. Wir dürfen im Islam nicht wetten aber wenn wir es dürften würde ich wetten das 90% dieser Alibi „Muslime“ wie deine „Freudin“ noch nicht mal das Glaubensbekenntnis des Islams ausprechen können,geschweige denn das sie arabisch lesen kann oder das sie in ihrem Leben und sei es auch nur ein einziges mal selbstständig gebetet hat,nicht 5 mal am Tag wie es Pflicht ist sondern ein einziges mal in ihrem ganzen Leben. Ich bin mir zu 100% sicher das mindestens 70% der „Muslime“ hier in Deutschland und vorallem solche die unter „religiösem Druck“ leiden nicht den Unterschied zwischen Religion und Tradition kennen.

Ich,wir praktizierenden Muslime beschweren uns nicht darüber das man Zwangsheirat,Ehrenmord usw. anklagt,NEIN sowas muss angeklagt werden und es wäre ein Verbrechen gegen die Opfer dies nicht zutun ABER wir wehren uns dagegen das man es unserer Religion zuschriebt oder das man alle über einen Kamm schert,ganz so wie du es in deinem Beitrag getan hast.

Soll heissen,Beispiele die nicht ins (Sarazin) Schema passen sind entweder Lüge,Lippenbekenntnisse,Verdrehung oder sonst was,bestenfalls sind sie aber allein die berühmte Ausnahme die die Regel bestätigt. Man verpasst uns diesen Anstrich ob wir wollen oder nicht,und man verweigert uns jegliche Möglichkeit sich selbst vom negativen Beispiel abzugrenzen,ausser als Ausnahme wie gesagt.

Was arangierte Ehen angeht,nicht die Ehe wird dabei arangiert sondern das kennenlernen der beiden. Meistens sind es aber die Mütter und die Töchter im Zusammenspiel die dieses kennenlernen „arangieren“,daher gibt es im türksichen so etwas wie ein Sprichwort sozusagen: „Die Väter erfahren es zuletzt“ . Ich bestreite nicht das es sicher auch mal anders läuft aber dort wo ein Zwang besteht redet man dann eben von Zwangsheirat und nicht mehr von Kuppelei. Wobei man auch dazu noch einiges sagen kann aber mir reicht der Hinweis darauf das man es nicht auf einen „religiösen Druck“ schieben kann da der Islam Zwangsheirat ganz klar verbietet.

@Last Knight

Eine Frage: Unterscheiden Muslime nicht Anhänger der Bibel (Muslime, Christen, Juden) von „Ungläubigen“? Ist das nicht der Unterschied? Ich meine das mal gelesen zu haben,

Jein -
Es gibt wie wir glauben eine Wahrheit,und wer diese Wahrheit annimmt,sich ihr ergibt,unterwirft ist ein „Muslim“,eben ein „Ergebener“,in der Sprache der Bibel von mir aus „Knecht“ (Gottes).

Und jemand der die Wahrheit nicht akzeptiert ist ein „Kafir“ jemand der „Bedeckt“,damit ist gemeint das man die Wahrheit eben nicht annimmt,sondern sie mit falschem Glauben,Ideologien usw. „zudeckt“,Sinngemäss ist somit die richtigere Bedeutung nicht „Ungläubiger“ sonder „Leugner“.

Und natürlich ist somit jeder der nicht an den Tauhid glaubt,den Eingott glauben im Islam,so wie er im Islam definiert wird ein Leugner dessen.

Wieso man auf diesen Begriff kommt,das etwas geleugnet wird liegt daran das wir glauben das Allah swt.,DER hocherhabene eine Gott als er unsere Seelen schuf sie alle hat ein Bekenntnis ablegen lassen.
Alle Seelen haben bevor sie in einem Körper geboren wurden bezeugt das allein Allah,DER Gott ihr Schöpfer ist.
Dies ist zwar nicht in unseren Erinnerungen in Fleisch,sprich nicht als Erlebnis im Gehirn gespeichert aber es ist in unserer „Fitra“ unsere „Natürliche Veranlagung“. Wir glauben das jeder in seinem Herzen,in seiner Seele die Wahrheit kennt das es einen Gott gibt,selbst wenn er/sie dies „verleugnet“ :wink: Und an dem Tag wenn wir sterben,bzw, wenn die Trunkenheit des Todes kommt fällt es wie ein Schleier vor unseren Augen und auch der Leugner weiss dann wieder das es die Wahrheit war worüber er gespottet hat.

Wie dem auch sei,dementsprechend ist es natürlich klar das auch Christen und Juden „Kufar“ also „Leugner“ oder wie es falsch übersetzt wird „Ungläubige“ sind.

Jedoch ist eben nicht Kafir gleich Kafir,es gibt Kategorien unter ihnen,wie zb. Atheiisten,Götzenanbeter oder eben „die Leute der Schrift“. Letzteres sind die Juden und Christen die sich auf „die Schrift“ Gottes berufen. Und da wir glauben das auch die Thora (Tevrad),die Zeltar (Zabur),das Evangelium (Injil) von Allah swt. Dem hoch erhabenen offenbahrt worden sind haben sie eine Sonderstellung in verschiedenen Bestimmungen. Das heisst aber NICHT das sie dadurch Gläubige,im Sinne von „Muslime“ wären,Nein. Die Christen und Juden sind ganz klar Kufar und auch Götzendiener. Bei den Juden ist es das sie sich ihre Schriftgelehrten und Mönsche zu „Herren“ (Taghut) ausser Allah swt. genommen haben. Bei den Christen ist es (unter anderem) das sie aus Jesus as. einen Götzen gemacht haben.

Aber selbst wenn wir glauben das diese Schriften heute entstellt sind beruhen sie doch im Ursprung auf wahre Offenbahrung,daher werden sie wegen dem was in ihrer Schrift noch richtig ist von uns anders behandelt als andere „Kufar“.

Zb. dürfen wir das essen was ein Jude oder Christ schlachtet wenn er es auf die richtige Art und weisse macht und dabei keinen Götzen anruft (wie zb. heiliger Christopher oder sowas). Was ein Hindu oder Buddist,Atheiist schlachtet darf man hingegen nicht essen selbst wenn er es im Namen Allah swt.´s schlachten würde.

Auch wegen der Heirat.

Ein User war ja so freundlich die Quran Stelle zu zitieren:

Und heiratet keine Götzenanbeterinnen, ehe sie glauben. Und eine gläubige Dienerin ist besser als eine Götzenanbeterin, mag sie euch auch noch so gut gefallen. Und verheiratet nicht (gläubige Frauen) mit Götzenanbetern, ehe sie glauben. Und ein gläubiger Diener ist besser als ein Götzenanbeter, mag er euch auch noch so gut gefallen. Jene rufen zum Feuer, doch Allah ruft zum Paradies und zur Verzeihung mit Seiner Erlaubnis und macht den Menschen Seine Zeichen klar, damit sie Seiner gedenken mögen. (Sura 2, Vers 22, Quelle:

Ich geh das mal Ayat für Ayat durch damit man mit nicht vorwerfen kann ich würde etwas entstellen (wegen den anderen Auslegungen der „Muslime“)

also

Und heiratet keine Götzenanbeterinnen, ehe sie glauben. Und eine gläubige Dienerin ist besser als eine Götzenanbeterin, mag sie euch auch noch so gut gefallen.

Damit ist klar das der Muslim keine Götzenanbeterin heiraten darf,also zb. keine Hindu. Natürlich gibt es auch hier Menschen die dies trotzdem tun und meinen das auch Hindus im Grunde ja einen Gott verehren den sie in verschiedenen Abbildern lediglich anbeten,wobei sie jedoch nicht glauben würden das diese die Vollkommenheit Gottes erreichen würden usw. usf. Das Ende vom Lied ist aber wenn soll man denn dann überhaupt als Götzendiener bezeichnen wenn nicht die Menschen die Abbilder verehren? Aus Islamischer Sicht ist es ohne Zweifel klar das zb. Hindus Götzendiener sind. Dies lässt sich mit ALLEN Rechtschulen belegen. Natürlich gibt es aber trotzdem Menschen die sich wie gesagt Ausflüchte daraus suchen,dies entspringt aber entweder politischen,wirtschaftlichen oder schlicht eigenen Interessen und Neigungen und nicht aus der Religion. Ein Bekannter Verfechter dessen,das Muslime Hindu Frauen heiraten dürften ist zb. Shahrukh Khan,zufälligerweisse ist er eben auch als Muslim mit einer Hindu Frau verheiratet.

Und verheiratet nicht (gläubige Frauen) mit Götzenanbetern, ehe sie glauben. Und ein gläubiger Diener ist besser als ein Götzenanbeter, mag er euch auch noch so gut gefallen.

Genau das gleiche für die Muslima also,sie darf keinen Götzendiener heiraten.

Also im Topf heisst das nun ganz klar das Muslime NUR Muslime heiraten dürfen,keine Christen und keine Juden und schon garnicht andere.Aber da kommt noch was…

Jetzt zu der Aussage des Vaters das Muslime ja andere Gläubige heiraten dürften,ja aber „Gläubige“ „Muminun“ sind nach dem Islam NUR Muslime. Das heisst nicht das die anderen an Nichts glauben würden,Nein sie glauben einfach nicht an das Richtige.

Aber trotzdem ist das was der Vater sagt nicht gleich absolut falsch. Nach dem Quran ja,nach der Sunnah ja,aber nach „Ditib“ eben nicht unbedingt. Ditib ist der grösste Muslimische Verband in Deutschland,und die sehen Sachen im Islam zum Teil wirklich anders. Irgendein Vorsitzender oder ober Imam von den oder sonst was hat zb. vor einigen Jahren in einem Interview mit einer Deutschen Zeitung gesagt:

„Wir brauchen die Christen und Juden nicht zum Islam einladen,sie sind schon Gläubige“

Oder noch eine grössere Katastrophe,die haben den Papst doch tatsächlich mit ihre „heiligkeit“ angesprochen.

Für mich,einem Muslim der sein Verständnis vom Islam nicht allein durch solche Verbände aufbaut sondern auch mal in den Quran reingesehen hat ist dies ganz klar falsch. Weder ist der Papst heilig noch sind die Christen oder Juden Gläubige ABER für jemanden der diesen Leuten folgt kann es durchaus so sein.

Was ich meine ist einfach das ihr Verständnis vom Islam nicht unbedingt dem Entspricht was wir,sei es Salafiten,Wahabiten,Sufis und was weiss ich noch wie man uns nennen möchte haben,sie nehmen ihr Wissen aus diesen türkischen Moschee Verbänden die ihr „eigenes“ Verständnis vom Islam lehren wenn man so will.

Das soll nicht heissen das sie keine Muslime wären,aber sie haben halt unserer Meinung nach ganz klare und grobe Fehler in ihrer Aqida,ihren Glaubensfundamenten.

Aber wie dem auch sei,zurück zum Text:

Muslime dürfen also keine anders Glaubige oder Atheiisten heiraten, aber eine Ausnahme gibt es:

Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Und die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, wie auch eure Speise ihnen erlaubt ist. Und ehrbare gläubige Frauen und ehrbare Frauen unter den Leuten, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, wenn ihr ihnen die Brautgabe gebt, und nur für eine Ehe und nicht für Unzucht und heimliche Liebschaften. Und wer den Glauben verleugnet, dessen Tat ist ohne Zweifel zunichte geworden; und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein.

Wie man hier rausliesst wurde es uns an dieser Stelle erlaubt Christinen und Judinnen zu heiraten,vorrausgesetzt sie ist „ehrbar“,was gleichbedeutend ist mit „keusch“ und fromm.

Aber Tatsache ist bei all dem erwähnten das es letztendlich eben doch jeder so macht wie er/sie es braucht und es geht dabei wenn überhaupt als letztes darum wie es im Islam wäre. Denn ihr alle kennt es wie es zb. bei vielen Türken ist,die Jungs haben Freundinnen,aber zum heiraten wollen sie dann eine Jungfrau…

Was sagt den der Quran dazu?

Sura 24,Vers 3:
„Und ein Mann, der Unzucht begangen hat, kann nur eine ebensolche oder eine heidnische Frau heiraten.“

Lustig nicht ? Da kann man ja sehen wie sehr sich die „Muslime“ doch an den Islam halten was. Dieser Vers bedarf natürlich auch einer Auslegung nach dem Verständnis der Muslime und steht nicht so für sich allein ABER es zeigt eines ganz deutlich,die „Muslime“ halten sich garnicht „wortwörtlich“ so an den Quran als das man ihn als Zeuge für ihre Handlungen nehmen könnte. Traditionen,auch über ihren Glauben spielen eine viel grössere Rolle bei den „Muslimen“ als das was wirklich im Quran steht,oder anders gesagt als das wie die Religion eigentlich ist.

Um es am Ende noch mal zusammen zufassen,
Ein Muslim darf eine Muslimin heiraten,auch eine Jungfrau wenn er selbst Keusch lebt. Er darf aber keine ausserehelichen Beziehungen mit ihr eingehen.

Ein Muslim darf eine Christin oder Judin heiraten wenn diese eine Jungfrau ist. Er darf aber keine ausserehelichen Beziehungen mit ihr eingehen!

Ein Muslim darf keine Unzüchtige Christin oder Jüdin heiraten und aus anderen Relgionen oder Atheiistinen erst recht nicht.

Eine Muslima darf einen Muslim heiraten. Jedoch keinen Christ oder Juden. Das liegt mit unter daran weil im Islam die Kinder nach der Religion des Vaters erzogen werden.

So ist das im „klasischen“ Islam,natürlich gibt es aber Muslime die es einfach so machen wie sie wollen oder die den Islam so auslegen wie es ihnen (oder ihrer Umgebung) passt.

mfg,
IbnAdam

Schon zu kompliziert gedacht. Wieso gleich einen Moslem? Die würden ihren Kindern nicht mal erlauben, einen Protestanten zu heiraten! :wink:
(Kenn ich aus eigener Familie)

@IbnAdamO
Mann! Da muß man aber schon wirklich fest an alles mögliche glauben können, damit diesen Religionsunsinn mitmachen kann. Schade, für sowas bin ich wohl zu ausgeschlafen.
Wie leicht es sich lebt ohne solch behindernden Ballast… :smiley:

Vielleicht sollten wir, bevor hier der große Theologenstreit (Gott ja oder nein und wenn ja, welcher) ausbricht, lieber wieder auf das ursprüngliche Thema (auch Stern TV manipuliert) zurückkommen?..

Ach nee Moment, einen hab ich noch:

Allah swt.
SWT?
Saugt wohl toll?
Sehr wahrscheinlich tot?
Südwest Terror?
Super-Weiche Tischdecke?
Stefan will Tv Total?
Könnte ewig so weitermachen…

Die Wahrheit liegt den irgendwo zwischen Fernsehkritik und Stern TV, denn bei Fernsehkritik konnte sich die Familie repräsentieren wie sie sich wollte, ohne eine kritische Frage befürchten zu müssen. Es klang ja gerade zu liberal, dass die Tochter (oder Nichte) nur keine Ungläubige nicht heiraten darf :roll:
Doch was ist, wenn die Liebe wo anders hin fällt?

Auch kann ich die Romantik einer arrangierten Ehe nicht so ganz sehen. Ist es wirklich so viel besser als eine Zwangsehe? Nun gut, jetzt will ich mal glauben, dass Liebe eine Rolle spielte, aber hatte sie wirklich die gleichen Möglichkeiten wie wir einen Partner kenne zu lernen? Durfte sie sich wirklich frei Jungs kennen lernen?
Und was ist, wenn ihr die 2-3 vorgeschlagenen Männer nicht zusagen, was passiert dann? Enttäuscht sie dann ihre Familie? Wieviel Entscheidungsfreiheit hat sie, in Anbetracht einer Erwartungshaltung seitens der Familie und mit dem Wissen, das die Chance Männer kennen zu lernen sehr begrenzt ist?

Auch kann ich die Romantik einer arrangierten Ehe nicht so ganz sehen. Ist es wirklich so viel besser als eine Zwangsehe? Nun gut, jetzt will ich mal glauben, dass Liebe eine Rolle spielte, aber hatte sie wirklich die gleichen Möglichkeiten wie wir einen Partner kenne zu lernen? Durfte sie sich wirklich frei Jungs kennen lernen?
Und was ist, wenn ihr die 2-3 vorgeschlagenen Männer nicht zusagen, was passiert dann?

Was wäre wohl dann passiert? Na Ehrenmord (zu deutsch: Familiendrama), was denn sonst? :roll:
Ist natürlich ein rein muslimische Sache, dass Eltern bei ihren Kindern gewisse Wünsche bei der Partner- oder Berufswahl haben (Junge, warum hast du denn nichts Anständiges gelernt/geheiratet?) und in anderen Kreisen völlig fremd.

Wurden dir Partner vorgeschlagen? Ich finde das ist so bei uns nicht üblich und die Zeiten, dass den Eltern der Partner passen muss sind doch eigentlich auch vorbei, oder ist das bei dir noch anders?