Am liebsten hätte ich gezählt wie viel Herr Rychlik nicht weiß.
Zwischendurch hatte ich immer den Eindruck, er möchte doch bitte aktiv von den jeweiligen Personen angerufen und informiert werden. Irgendwie etwas abstrus diese Vorstellung.
Zur Herdenimmunität habe ich nur mitbekommen, dass die Werte wegen der Delta-Variante hochgesetzt wurden, weil deutlich ansteckender und deshalb reichen 2/3 nicht mehr. Ich finde es aber auch verwirrend, das mal von der Gesamtbevölkerung gesprochen wird und mal von allen die geimpft werden können. Da verliert man schnell den Überblick und auch das Interesse, zumal mal man als Bürger da nur minimalen Bezug zu hat, außer vlt. anderen zur Impfung zu raten.
Ich hätte es gut gefunden, wenn der Professor sich selbst mal vorgestellt hätte und was seine Kerngebiete in der Medizin sind. Hatte jetzt nicht das Gefühl, dass er Virologe oder Immunologe ist und die Fachpresse dazu liest, dann könnte er wohl zu diesen Dingen auch Einschätzungen geben und den Zuschauer nicht auf sein Unwissen hinweisen. Die Pandemie hat, glaube ich mehr als gezeigt, dass nicht jeder der Arzt ist sich kompetent zum Thema Infektionskrankheiten äußern kann, siehe Bodo Schiffmann. Auch ein Prof. Bhakdi verrennt sich eher in unglaubwürdigen Thesen mMn. Wobei man aber auch sagen muss, das der Arzt in China, der als Erster COVID-19 dokumentiert hat, Augenarzt war.
Wo ich zustimmen würde, ist der mittlerweile nicht enden wollende Informationstsunami zu COVID-19. Und das scheinbar nur noch daran geforscht wird. Auch dieser Hang des Journalismus Pre-Prints als Quelle zu zitieren scheint keine Unsitte mehr zu sein. Und manche Studie mehr verspricht als letztendlich gehalten wird. Oft stellt sich ja heraus, das die Methoden zu Datengewinnung nicht gut gewählt wurden und Ergebnisse daher in ihrer Aussagekraft neu bewertet werden sollten.
Auch fehlt mir von Seiten RKI und Politik eine Zukunftsperspektive, wie wir mit dem Virus leben wollen. Da nennt Prof. Rychlik schon einen wichtigen Punkt. Aber auch ein Prof. Streek hat dazu in den Medien aufgefordert.
Warum sagt man nicht, das COVID wohl zur künftigen Grundimmunisierung zählen wird wie Tetanus, Masern, Mumps etc. pp. und dann für Risikogruppen jährlich aufzufrischen ist.
Tut in unserem reichen Land, indem die Bevölkerung medizinisch eher über- als unterversorgt ist, keinem weh.
Schauen wir mal wie lange es noch bis zum nächsten Lockdown dauert, vlt. eine der ersten Amtshandlugen von Olaf Scholz als neuer Bundeskanzler?
Ich finde eine 2G+ - Regelung kommt einem Lockdown verdammt nahe, da ich dann auch als geimpfter Quasi nur einmal in der Woche mit kostenfreiem Test Spaß haben kann.
Und zähle ich 6 Monate nach der 2ten Spritze eigentlich wieder als ungeimpft?
Dazu wurde auch noch nichts veröffentlicht?
Alles in allem, es fehlt eine Perspektive bzw. Strategie, wäre schön wenn Deutschland hier mal eine Vorreiterstellung einnehmen würde und nicht ein Quartal später das machen, was Israel, USA und der Rest der Welt entschieden haben.