Folge 51: Die Basis

Hast du das aus dem Migrationsbericht der AfD abgeschrieben? :innocent:

„Fazit des Berichts: Ist ja kein Wunder, wenn so viele neue Menschen auf einmal ins Land strömen, dass die alle erstmal kritisch gemustert werden.“

Um mal eine ad-hoc Theorie in den Raum zu werfen: In der Politik bekommt man ja Lösungen zu Sachverhalten angeboten die man selbst nicht versteht und die prominenten Leute im Politikbetrieb nicht verstehen. Wenn mir zum Beispiel jemand der Links ist sagt, dass die Erwerbsarbeit ja immer Ausbeutung sei, dann weiß der 08/15 Anhänger oder Wähler der Partie Die Linken sicherlich gar nicht wie stark die Ansicht an das Konstrukt der Arbeitswerttheorie gebunden ist. Ja, die Person weiß sicherlich nicht einmal was die Arbeitswerttheorie überhaupt ist und das sie bereits seit langer langer Zeit widerlegt ist. Die Wahl und die Zugehörigkeit einer Partei ist ja dann doch eher Gefühl. Politik beackert ja viele Themen die in den Bereich Volkswirtschaft und Soziologie fallen. Gerade die Bereiche wo man nicht wie in der Physik Experimente im Großen Maßstab hat, wo immer das gleiche Ergebnis raus kommt.

Wie frei muss der Markt sein? Wie viel Eingriff braucht es durch den Staat? Führt der Sozialstaat zur Entsolidarisierung der Gesellschaft oder ist der Notwendig um Härten zu vermeiden? Da haben wir wohl alle Meinungen zu, Experimentell die eine Wahrheit zu finden ist aber schwer.

Und weil Politik in so uneindeutigen Themenfeldern arbeitet, ist die gefühlte Nähe zur Partei die man wählt so hoch. Die neue Partei stört da nur in der zuvor wohl abgesteckten Landschaft. Das sieht man zu Beginn der Grünen, bei der Etablierung Der Linken, man sah es bei der Piratenpartei und man sieht es bei der AfD, die immer noch von vielen als Fremdkörper wahrgenommen wird.

Dazu kommt noch, dass man sich dort auch auf ein anderes intellektuelles Fundament bezieht. Kleines Beispiel ist die Ausführung des Steuerberaters im Video zur zunehmenden Unvernunft im Umfang mit Geld. Da bezieht er sich wohl auf Milton Friedman. Nun wage ich es mal zu bezweifeln, dass selbst in der FDP sonderlich viele Leute von Milton Friedman was gelesen haben. Bei denen ist sogar die Kenntnis rund um Schriften von von Hakey und von Mises dünn gesäht. (Gleiches gilt im übrigen bei linken Politikern auch, Kenntnisse von dem was Marx wirklich so geschrieben hat sind da kaum vorhanden).

Wenn ich aber nun versuche mit Erklärungen die auf theoretischen Schulen basieren, die viele nicht kennen, dann ist es schwer damit Politik zu machen.

Hab ja @Civitas gegenüber schon gesagt, dass ich nur Junge Freiheit lese. Notfalls habe ich auch den Migrationsbericht der AfD geschrieben :-D.

Ich dachte, du liest das Edgelord-Magazin mit den monatlichen TooCoolForSchool-Sammelkarten. :face_with_hand_over_mouth:

Hast mich erwischt! Ich hab ein Bahamas Abo!

Zurück zum Thema. Mir stellt sich nach solchen Reaktionen oft die Frage: Wären 16 Jahre Merkel möglich gewesen, wenn der durchschnittliche deutsche Dösbürger mit den Regierungsparteien genauso kritisch verfahren würde wie mit winzigen Außenseiterparteien wie Die Basis? :thinking:

Oder: Haben 16 Jahre Merkel zu den Zuständen geführt wie sie sind oder haben die Zustände wie sie sind zu 16 Jahren Merkel geführt?

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Du wirst lachen, aber das haben wir gemeinsam.

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Gibt’s hier auch jemanden mit Cicero-Abo? :smiling_face_with_three_hearts:

Ehrlich gesagt, hatte ich da schon eine Vermutung.
@BrainFister Kein Abo, aber hole ich mir gelegentlich. Ist halt besser als Spiegel.

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Hin und wieder Online-Abo.

Die Jüdische Rundschau hätte ich noch vorzuweisen. Und bis vor kurzem Tumult.

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Meine Menschenkenntnis ist in dieser Hinsicht beschissen. Theoretisch könnte ich dir heute anderswo die Freundschaft gekündigt haben oder parallel zu diesem Thread hier mit dir über etwas anderes sprechen. Nichts davon würde mir auffallen. Wer würde sich nach Ray Traylor benennen und dabei wie Scott Hall klingen? Schwierig!

Und jetzt fällt mir mein drittes laufendes Abo ein: Novo Argumente.

Es gibt Hoffnung auf eine intellektuelle Landschaft in diesem Land. Warum hast du das Abo von Tumult gekündigt?

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Aus finanziellen Gründen und weil ich nicht rechtzeitig erkannt habe, wie gehaltvoll die Artikel sind. Andernfalls hätte ich die Jüdische Rundschau gekündigt, denn die ist im Grunde nur die Printversion von Achgut.

Ist Tumult nicht so gut? Hab jetzt nur mal auf die Seite geschaut und das klingt vom Selbstverständnis her eigentlich interessant: Störung des Konsens.

Doch. Sehr intellektuell, sehr sachlich. Lässt sich keinem Lager zuordnen, sofern man nicht alles als rechtspopulistisch einstuft, was momentan nicht als vorbildlich gilt. Der Herausgeber ist ein Alt-68er, der nicht verrückt geworden ist.

Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass das Format für mich gewöhnungsbedürftig war: praktisch nur Text, keine Werbung, keine Bilder. Und definitiv trockener als die Bahamas.

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So schaut es aus, wenn zwei Leute am selben Strang ziehen.
Allerdings in unterschiedliche Richtungen. :grin:

Wie sie sichtlich angepisst ist, als er ihr ins Wort fällt.
Sie: „Ich hätte gern noch meinen letzten Satz gesagt,.“
Er: redet einfach weiter.

Das gibt zweifellos Punktabzug seitens der Feminist*innen. :sunglasses:

Natürlich bringen sie beide Argumente, über die es nachzudenken gilt.
Er bringt nach meiner Einschätzung fundiertere Argumente als sie.
Er überzeugt mich mehr.
Allerdings ist er auch rhetorisch geschickter.
Aber so wird das nix … jetzt mal abgesehen davon, dass sich „Die Basis“ mehr als einen großen Wurf auf die Agenda geschrieben hat: Umstrukturierung des Steuersystems, Abschaffung der Beamtenpensionen etc.

Ein bisschen hat der Auftritt was von der Goldgräberstimmung anno 1990 in der Ex-DDR. Damals sind jede Menge politische Parteien aus dem Boden geschossen. Wer erinnert sich z.B. noch an die „Deutsche Sex Liga“? :sunglasses:

Das Ende vom Lied: Das Rennen gemacht haben die etablierten Parteien, alle anderen sind im Nirvana verschwunden. Zwar haben wir auch jetzt mit dem Ende der 15-jährigen Amtszeit von Muddi „Sie kennen mich“ Merkel sowas wie eine kleine Wende. Dennoch lautet meine Prognose: Genauso wie damals wird es im September ebenfalls laufen.

Der Deutsche hat an sich keinen Bock auf Revolution, er liebt die Stabilität und hält sich an das Bewährte. Und nach diesem chaotischen Co-Auftritt der „Basis“ erscheint mir diese Haltung tatsächlich durchaus vernünftig. Wer zum Geier hat die beiden gemeinsam ins Interview geschickt?!?

Sogar die AfD als Protespartei hat in 4 Jahren Fraktionsdasein im Bundestag nix anderes gerissen als nur zu stören. Was will dann „Die Basis“ machen.

Zu irrelevant um sich das alles anzusehen. Und die beiden waren noch zu normal um ein irrelevantes Thema interessant zu machen (wie bei dem Flatearther).

authentisch vlt, aber leicht peinlich trotzdem.

Mich triggert es unglaublich, wie diese Nasen den Begriff „Schwarmintelligenz“ einfach neu definieren (und scheinbar für sich kapern wollen!)

Wenn an einer Ampel viele Menschen aneinander vorbei laufen - dann ist das Schwarmintelligenz - weil die Leute nicht ständig gegeneinander laufen. Es ist also ein Code, der in jedem Menschen gleichermaßen unterbewusst vorhanden ist. Wenn es um Politische Entscheidungen geht, dann gibt es so etwas schlicht nicht. Da kann man die Entscheidungen nur durch Bildung und effektive Informationsweitergabe qualitativ verbessern.

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