Schwieriges Thema:
Arbeite selbst in einem Warenhaus. Unsere Parfümerie, einige Haushaltswaren, der Coiffeursalon und der gesamte Lebensmittelbereich darf öffnen. Schuhe, Kleider, Sportartikel, Schuck etc. dürfen wir nicht mehr verkaufen. Einige Stockwerke sind geschlossen, im Lebensmittelbereich tummelt sich zeitweise eine riesen Horde von Menschen weil sonst nichts um uns herum offen hat. Wir haben eine explosionsartige Zunahme von Diebstählen.
Einerseits waren viele „hochwertige Modeläden“ in den Innenstädten schon vor Corona der Schliessung nahe, wie man es auch immer wieder vernahm. Da war es der Online-Handel und der Billighandel.
Andererseits bin ich einverstanden, dass es nicht sein kann, dass der Discounter die Waren verkaufen darf, die der kleine Laden auch hat aber zu bleiben muss. Dann beschweren sich die Leute wenn Waren einfach abgesperrt werden, weil sie ja eh schon dort wären und es kein grösseres Risiko wäre auch die Waren einzukaufen.
Die Post hat mit den vielen Paketen auch ein grosses Problem, Inlandsendungen sind oft eine Woche unterwegs, wären die Geschäfte geöffnet, wären die Postboten auch wieder etwas entlastet.
Unter dem Strich: Ja die Massnahmen scheinen unüberlegt und nicht wirksam (sonst wären wir ja nicht fast ein Jahr in den Problemen) andererseits zweifle ich schon daran, ob das Retailgeschäft wirklich so tragfähig gewesen wäre. Was hätte sie gesagt, wenn sie offen haben dürfte aber totzdem niemand kommt? Wenn sie sonst max 3 Kunden gleichzeitig hat (und ich denke hochwertige Mode wird nicht im Vorbeigehen gekauft) dann ist sie nicht so weit von 0 weg.