Folge 159 - Der Rundfunkbeitrag und das Bargeld

Das ist nur “Werbung” für den Kerl. Beide Texte Tragen ein Kürzel. Schaut man in die Mitarbeiterliste, passt das erste nur zu Herrn Schulz. Das zweite konnte ich nicht zuordnen, wobei dort im Text sowieso nur das Video von Herrn Solmecke zusammengefasst wird.

@Topic:
Vor relativ kurzer Zeit gab es doch eine ungeheure Empörungswelle, als über die “Abschaffung” von Bargeld philosphiert wurde. Ich glaube, dass die Aktion eine Folge davon ist. Hier kann man dann noch schön die Leute mit einspannen, denen das Bargeld relativ egal ist, aber Gegner des Rundfunkbeitrages sind.

Warum auch nicht, sind ja beides okaye Anliegen, die sich nicht widersprechen.

[QUOTE=Mindflare;410531]Das ist nur “Werbung” für den Kerl. Beide Texte Tragen ein Kürzel. Schaut man in die Mitarbeiterliste, passt das erste nur zu Herrn Schulz. Das zweite konnte ich nicht zuordnen, wobei dort im Text sowieso nur das Video von Herrn Solmecke zusammengefasst wird…[/QUOTE]
Ich meinte nicht Kasten mit Bild, sondern die Textzeilen unter den 3 Kästen, stehen praktisch direkt über den Kommentaren.
Dort steht einmal Autor und einmal die Kategorien, dort steht Solmecke als Autor.
Die Kürzel habe ich gar nicht wahrgenommen, aber die widersprechen sich mit den Textzeilen.

Irgendwie seltsam.

[QUOTE=FireBird94;410463]Bei mir steht unter beiden Artikeln[I] Rechtsanwalt Christian Solmecke [/I]als Autor.
Irgendwie seltsam.[/QUOTE]

Das liegt daran, dass die Wordpress einsetzen und vermutlich einen Mitarbeiter haben der ihnen die ganzen Artikel einpflegt. Der Autor weiter unten ist nur der Name des Accounts der den Artikel erstellt hat. Das Kürzel in Klammern wird hier sicherlich der richtige Autor sein.

Ich finde auch, dass man den Kampf ums Bargeld widerspruchsfrei an mehreren Fronten kämpfen kann. Nachteile sehe ich darin keine. Und bei Beitragsgegnern zu fischen ist ja jetzt kein Publikumsmagnet.

Wenn das Massen in Bewegung setzen könnte, wäre die Ampel hier schon lange grün.

Das war auch keine Kritik, sondern eine subjektive Einordnung der Aktion, wenn man den Hintergrund des Journalisten betrachtet.

[QUOTE=DeeperSight;410561]Nachteile sehe ich darin keine.[/QUOTE]
Klar - das bedeutet ja nur die Abschaffung eines Zahlungsmittels, dass ohne Bank funktioniert mit gleichzeitiger kompletter(!) Machtübergabe des Geldmarktes an die Banken.
Hmmm… Lass mich mal kurz nachdenken, ob das in Anbetracht der finanziellen Disaster, in denen die Banken alleine in diesem Jahrtausend verstrickt waren, wirklich ein erstrebenswerter Zustand ist… Nein, ich denke nicht.

Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, das das was auf dem Konto bei der Bank ist nur eine Forderung ist. Wenn Ich im Supermarkt mit EC Karte bezahle ist das so: Der Supermarkt hat eine Forderung gegen mich und ich habe was auf dem Konto und somit eine Forderung gegen die Bank. Mit der Ec Karte sage ich quasi, das ich meine Forderung an den Supermarkt übergebe. So hat der Supermarkt eine Forderung gegen die Bank und ich nicht mehr (bzw weniger).

Das ist allerdings davon Abhängig ob die Bank in der Lage ist Forderungen gegen sie zu erfüllen. Kann sie das nicht, ist meine Forderung Wertlos. Bargeld dagegen ist unabhängig von der Bank und wenn eine Bank Pleite macht (bei mehreren gäbe es auch Auswirkungen) dann betrifft das Leute mit Bargeld nicht.

Zusätzlich gibt es noch etwas. Bargeld ist nicht verfolgbar. Da man vor einigen Jahren das Bankgeheimnis abgeschafft hat (zur Terrorismusbekämpfung, obwohl man damit hauptsächlich gegen Sozialbetrug arbeitet) kann der Staat zugriff darauf erhalten, was wer wie wann und zu welchem Preis gekauft hat. Dadurch ist im Prinzip eine Totalüberwachung des wirtschaftlichen Lebens jeder einzelnen Person möglich. Wenn ich dagegen Bargeld habe, kann niemand wissen, wofür ich das benutzt habe.

@Icetwo: Ich hätte schon ein Problem damit, wenn Zahlungen nur noch über Banken laufen könnten.

Dass das Thema größer ist - und man vor allem Themen wie „Wie entsteht Geld?“ (Kreditaufnahme) und „Wie wird Geld vernichtet?“ (Kredittilgung) in Bezug auf das Forderungs-Thema halte ich für sehr wichtig. Könnte aber hier den Rahmen sprengen. :wink:

Müsste doch gehen… wenn ich was „Bar“ mit in die Bank nehme und dann auf ein bestimmtes Konto versenden lassen will ?!
Vlt was für Hoaxilla :slight_smile:

Was passiert, wenn ich den Rundfunkbeitrag bar bezahlen will? Ich vermute alle Barzahler werden die Beiträge am Ende komplett (nach)zahlen müssen und der Gesetzgeber wird die Barzahlung des Rundfunkbeitrags nicht garantieren*. Wie soll das auch aussehen, wenn das alle tun? Das wären ungeheure Mehrkosten in der Verwaltung - und nichts bricht zusammen, wenn der Gesetzgeber die Barzahlung untersagt.

*Womit dann auch die Erklärung derer widerlegt wäre, die - vielleicht aufgrund einer leichten Schizophrenie - behaupten ein Staat könne sie nicht zwingen ein Konto zu führen.

[QUOTE=RextheC;410617]Müsste doch gehen… wenn ich was “Bar” mit in die Bank nehme und dann auf ein bestimmtes Konto versenden lassen will ?![/QUOTE]

Natürlich geht das, meine Sparkasse nimmt dafür allerdings 10€ Gebühren pro Überweisung.

Okey, cool… danke :wink: Wusste ich jetzt nicht.
Hab bisher immer über das Konto vom Bruder oder Vater oder sonst-wem Überweisungen getätigt :ugly

P.s
Was die GEZ-Abgaben angeht, denk ich nicht das da einer drumrumkommt. Weder Politik noch BGH werden daran was ändern fürchte ich.

[QUOTE=Icetwo;410593] Bargeld ist nicht verfolgbar. Da man vor einigen Jahren das Bankgeheimnis abgeschafft hat (zur Terrorismusbekämpfung, obwohl man damit hauptsächlich gegen Sozialbetrug arbeitet) kann der Staat zugriff darauf erhalten, [B]was wer wie wann und zu welchem Preis gekauft hat[/B]. Dadurch ist im Prinzip eine Totalüberwachung des wirtschaftlichen Lebens jeder einzelnen Person möglich. Wenn ich dagegen Bargeld habe, kann niemand wissen, wofür ich das benutzt habe.[/QUOTE]

Das stimmt so nicht ganz. Wenn ich etwas kaufe und mit Karte bezahle, wird bei der Bank zwar gespeichert, wo und wann ich eingekauft habe, wie viel ich insgesamt bezahlt habe, aber in der Regel nicht, [B]was [/B]ich gekauft habe. Dazu müsste man dann an das Geschäft herantreten und anhand der Belege vergleichen. Das hat nichts mit Totalüberwachung zu tun.

Mal ganz davon abgesehen hat Bargeld auch einen erheblichen Nachteil: Wenn ich mein Bargeld verliere, ist es weg. Das bekommt man nicht wieder. Wenn ich mit riesigen Bargeldbeständen herumlaufe oder viel im Haus habe, steigt gleichzeitig auch das Risiko, Opfer von Dieben zu werden.

Insbesondere bei der Kreditkartenzahlung kann ich mir übrigens bei unberechtigten Abbuchungen mein Geld meist problemlos zurückholen oder die Bank informiert mich sogar über Ungereimtheiten auf dem Konto. Ich weiß wirklich nicht, woher die Angst vor Kreditkarten von vielen Menschen kommt.

Bargeld ist übrigens auch nicht der richtige Weg, um einen Überblick über seine Ausgaben zu haben. Im Gegenteil: Es verschwindet im Geschäft schneller aus dem Portemonnaie als man denkt. Bei der Kartenzahlung hat man wenigstens einen Überblick über seine Finanzen, wenn man sich die Abrechnung anschaut. Dazu kommt noch, dass man auch mit Bargeld sein Konto überziehen kann.

Wenn ich etwas kaufe und mit Karte bezahle, wird bei der Bank zwar gespeichert, wo und wann ich eingekauft habe, wie viel ich insgesamt bezahlt habe, aber in der Regel nicht, was ich gekauft habe.

Mal abgesehen davon, daß das bereits zu viele Informationen sind, läßt sich letzeres ganz leicht implementieren, wenn diese Daten tatsächlich nicht heute schon mitgesendet werden. Das dient schließlich der Terrorismusbekämpfung, wenn nachvollzogen werden kann, was Bürger X sich so für Literatur reinpfeift.
Ausserdem liessen sich ohne Bargeld auch ganz leicht automatisierte Restriktionen installieren.
(Der Transferleistungsempfänger will sich von seinen Sozialleistungen Alkohol oder Tabak kaufen? Pustekuchen, den kann er haben!)
Auf Flohmärkten ist jeder ausgeschlossen, der nicht ein Kartenlesegerät oder ein Smartphone mit sich herumträgt, Privatgeschäfte werden also mit Edelmetallen oder eben anderen Gutscheinen als Banknoten abgewickelt.
Auch physisch nicht existentes Geld kann geklaut werden, immerhin handelt es sich dann lediglich um Daten.
Desweiteren macht man sich durch bedingungslose Technikhörigkeit noch weiter von ebendieser abhängig.

Klingt für mich nach keiner guten Idee.

[QUOTE=Scumdog;410638]
Ausserdem liessen sich ohne Bargeld auch ganz leicht automatisierte Restriktionen installieren.
(Der Transferleistungsempfänger will sich von seinen Sozialleistungen Alkohol oder Tabak kaufen? Pustekuchen, den kann er haben!).[/QUOTE]

Wo ist da das Problem?

Haha :lol:
Schöne Scherzfrage ^^

Aber selbst, wenn du dieses konkrete Beispiel okay findest (echt jetzt?!) ist und bleibt es eben nur ein Beispiel.

[QUOTE=Scumdog;410638]Mal abgesehen davon, daß das bereits zu viele Informationen sind, läßt sich letzeres ganz leicht implementieren, wenn diese Daten tatsächlich nicht heute schon mitgesendet werden. [/QUOTE]

Ob die Daten tatsächlich mitgesendet werden, sollte jemand beantworten können, der bei einer Bank - oder noch besser - bei einem der Anbieter für Kartenzahlungssysteme arbeitet. Ich kanns mir nicht vorstellen, denn sonst würden die Transaktionen sicherlich noch länger dauern.

Es mögen für den einen oder anderen schon jetzt zu viele Informationen sein, aber man muss auch mal wirklich Vor- und Nachteile der Kartenzahlung gegenüberstellen. Profitiere ich nicht vielleicht auch ein wenig von der nicht vorhandenen Anonymität bei der bargeldlosen Zahlung?

Anonymität ist so ziemlich der einzige Vorteil des Bargelds, aber habe ich denn tatsächlich andauernd den Anspruch, anonym zu sein? Meine Provinzbank darf gerne wissen, dass ich in Florida oder New York einkaufen war. Ich habe auch kein Problem damit, dass sie weiß, dass ich vor kurzem was bei Amazon bestellt habe. Ich habe keinen Nachteil dadurch.

Schaut man sich auf der anderen Seite mal das Bargeld an: Allein schon die Tatsache, wie viele Straftaten sich durch Bargeld in den letzten Jahrzehnten ergeben haben (Überfälle, Diebstähle, Morde…); nur weil Bargeld z. B. von einem Ort an den anderen transportiert wurde. Ich habe mir in den letzten Monaten etliche alte Aktenzeichen XY-Folgen angeschaut und in so gut wie jeder Ausgabe war irgendwie Bargeld betroffen; gerade in den älteren Ausgaben. Es ist kein Allheilmittel, denn die Nachteile überwiegen eindeutig. Sicher gibt es im bargeldlosen Zahlungsverkehr auch Unsicherheiten, aber unsere Technik ist mittlerweile schon so weit fortgeschritten, dass diese auf ein Minimum reduziert werden können.

P.S.: Ich bin absolut nicht für eine Abschaffung des Bargelds (habe ich ja schonmal hier geschrieben). Aber ich bin auch kein Freund der reinen Bargeldkultur.

Natürlich gewichtet jeder das Recht auf Privatsphäre individuell.
Den meisten Facebookusern ist es offensichtlich ziemlich egal, die würden wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken eine transparente Tür an ihr Klosett bauen oder gleich in ein Gläsernes Haus einziehen. Mir hingegen ist meine Privatsphäre heilig und das nicht, weil ich sinistere Welteroberungspläne hege oder eine Bombenwerkstatt im Keller betreibe.
Das Verständnis dafür geht vor allem jüngeren Leuten meistens völlig ab.

Anonymität ist aber mitnichten der Einzige Vorteil von Bargeld, wenn auch ein sehr, sehr großer.

Schaut man sich auf der anderen Seite mal das Bargeld an: Allein schon die Tatsache, wie viele Straftaten sich durch Bargeld in den letzten Jahrzehnten ergeben haben (Überfälle, Diebstähle, Morde…); nur weil Bargeld z. B. von einem Ort an den anderen transportiert wurde.

Diese Delikte würden sich dann nur verlagern auf andere Wertgegenstände oder in den „Cyberspace“.
Die Kriminalität an sich läßt sich so nicht bekämpfen.

Es ist kein Allheilmittel, denn die Nachteile überwiegen eindeutig.

Das ist wie gesagt auch eine Sache der individuellen Gewichtung.
Für mich überwiegen eindeutig die Datenschutz und Big Brother bezogenen Nachteile.

P.S.: Ich bin absolut nicht für eine Abschaffung des Bargelds (habe ich ja schonmal hier geschrieben). Aber ich bin auch kein Freund der reinen Bargeldkultur.

So lange das bargeldlose Bezahlen eine Option bleibt und nicht obligatorisch wird, ist ja auch alles okay. Dann kann ich nämlich selbst entscheiden.

[QUOTE=Scumdog;410650]So lange das bargeldlose Bezahlen eine Option bleibt und nicht obligatorisch wird, ist ja auch alles okay. Dann kann ich nämlich selbst entscheiden.[/QUOTE]

So sehe ich das auch. Mich nervt diese Diskussion um die komplette Abschaffung des Bargeldes extremst, aber das hat einen ganz speziellen Grund: Deutschland ist eh noch ein Entwicklungsland, was das Angebot an bargeldlosen Zahlungsmethoden insbesondere im Einzelhandel oder auch in Gaststätten betrifft. Nun kommt einer an und möchte in einem ohnehin schon sehr bargeldorientierten Land das Bargeld abzuschaffen. Diese Debatte führt dazu, dass die leider immer noch recht unbeliebte Bezahlmethode “Karte” aus Sicht des Volkes einen noch negativeren Charakter erhält.

Bevor man über eine Abschaffung des Bargeldes redet, wäre es schön, wenn zunächst einmal die bargeldlose Zahlung eine tatsächliche Alternative zum Bargeld darstellen würde. Das ist momentan aber noch nicht der Fall.