Folge 158: #allesaufdentisch - Olympia-Boykott? - Hyped

Ich bin ja immer sehr einverstanden mit den meisten Berichten hier, aber bei „Alles für den Wahnsinn“ kann ich auch nicht mitgehen. Ich würde mich auch nicht als Politik-Ass bezeichnen, ernähre mich hauptsächlich von Mainstreammedien, natürlich anbei von Massengeschmack und ab und zu von einer wissenschaftlichen Publikation. Aber zumindest in meinem Kopf (!) war es unstrittig so abgespeichert, das der Irak-Krieg ein gegen geltendes Völkerrecht geführter Angriffskrieg der U.S.A.war, der auf der auf der Grundlage von gefälschten Beweisen oder zumindest auf Grundlage einer falschen Behautpung - nämlich der, es gäbe Massenvernichtungswaffen im Irak - geführt und ausgelöst wurde. Von daher sind die Zusammenhänge klar und ich sehe da keine Verschwörungstheorie.

Auch mit dem Rest des Beitrags bin ich nicht einverstanden. Gerade hier (bei MG) ist man doch der Meinung, das man mit allen Leuten reden und das alle Meinungen zu Wort kommen sollten. Diese verklärende Meinung, das es nur eine wissenschaftliche Position gibt und das alle anderen Positionen vom Dialog ausgeschlossen und von vornherein als falsch angesehen werden sollten, ist ja eh so eine Unart, ein Narrativ, den man nur aus den Medien entlehnen kann, der aber glücklicher Weise in den Wissenschaften selbst keine Rolle spielt. Da herrscht natürlich Diskursfreiheit, was auch als der Inbegriff des wissenschaftlichen Fortschritts angesehen wird, und ich glaube, das die konträren Positionen nicht immer so radikal ausfallen müssen wie in dem hier gebrachten Beispiel übers Rauchen. Oft geht es auch nur um Nuancen, um Teilbereiche, nicht hop-oder-top darum, ob Corona beispielsweise existiert oder nicht.

Bei dem Verweis auf den Tankstellenmitarbeiter bin ich auch raus. Selbst für einen polemischen Cheap Shot (den ich von MG eigentlich nicht gewohnt bin) wär mir das noch zu flach. Verkürzt bedeutet das ja im Umkehrschluss: „Jemand wurde erschossen, deshalb darf man keine Coronamaßnahmen mehr kritisieren“. So habe ich das in etwa verstanden…

Kann sein, das ich auch einiges falsch verstanden hab, wie gesagt, sonst kann ich mir den Bericht wirklich nicht erklären, vielleicht ist er auch unter enormen Zeitdruck entstanden oder so, aber er hinterlässt einen ratlos.

Dennoch viel Lob und Liebe für Eure Arbeit, mit der ich ja im Großen und Ganzen konform gehe. Sollte zum Schluss noch erwähnt sein, bei aller Kritik. :wink:

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Und noch zur Ergänzung: Dafür, das es sich ja anscheinend um so eine Art Fortsetzung zu #allesdichtmachen handeln soll, bin ich doch etwas „bedrückt“ darüber, wie wenige „richtige“ Promis jetzt daran teilnehmen. Klar, vielleicht hat man nicht so viele angefragt, aber ich gehe schon davon aus, dass das eventuell mit den Nachwehen der vorherigen Shitstorms einhergeht und das Leute einfach Angst um ihre Person oder um soziale Ächtung haben, was in meiner Welt schon ein dramatisches Problem darstellt. Von daher sollten wir auch dem Thema „Cancel Culture“ einen gewissen Wert einräumen, ein Phänomen, mit dem viele, die hier schreiben und auch viele derer, die hier das Programm entwerfen, ja sicher auf der Ein oder Anderen Ebene schon in Kontakt gekommen sind :wink:

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Ich stimme Dir bei deinen Aussagen ja zu, aber das mit der Diskursfreiheit hat auch in der Wissenschaft so seine Grenzen. Das Netz ist voll davon, so z.B. hier:

Das war der Grund warum „Particles For Justice“ überhaupt existiert…

Auch der von mir weiter oben genannte Artikel im Heft „Angewandte Chemie“ wo immer mal wieder Arbeiten „verschwunden werden“ sollte einem zu denken geben.

Da ist von offenem Diskurs nicht mehr viel zu sehen. Schlimmer ist aber das man die Artikel wirklich löscht. Normalerweise lässt man die Artikel stehen und vermerkt das sie zurückgezogen wurden, was sie weiterhin einsehbar macht. Bei ideologisch problematischen Artikeln kann man das nur leider nicht machen und lässt sie sprichwörtlich „verschwinden“.

Das es soweit gekomen ist, wundert übrigens nicht. Hier mal ein Zitat aus einem Essay von Marcuse:

Sicher ist von keiner Regierung zu erwarten, daß sie ihre eigene gewaltsame Beseitigung begünstigte, aber in der Demokratie ist ein solches Recht im Volk verankert (das heißt in der Mehrheit des Volkes). Das bedeutet, daß die Wege, auf denen sich eine umstürzende Mehrheit entwickeln könnte, nicht versperrt werden sollten, und wenn sie durch organisierte Unterdrückung und Indoktrination versperrt werden, dann wird ihre Wiedereröffnung offenkundig undemokratische Mittel erheischen. Dazu würde gehören, daß Gruppen und Bewegungen die Rede- und Versammlungsfreiheit entzogen wird, die eine aggressive Politik, Aufrüstung, Chauvinismus und Diskriminierung aus russischen und religiösen Gründen befürworten oder sich der Ausweitung öffentlicher Dienste, sozialer Sicherheit, medizinischer Fürsorge usw. widersetzen. Darüber hinaus kann die Wiederherstellung der Denkfreiheit neue und strenge Beschränkungen der Lehren und Praktiken in den pädagogischen Institutionen erfordern, die ihren ganzen Methoden und Begriffen nach dazu dienen, den Geist ins etablierte Universum von Rede und Verhalten einzuschließen - und dadurch a priori einer rationalen Einschätzung der Alternativen vorzubeugen. Und in dem Maße, wie Denkfreiheit den Kampf gegen Unmenschlichkeit mit sich bringt, schlösse die Wiederherstellung einer solchen Freiheit auch Intoleranz gegenüber wissenschaftlicher Forschung ein, die im Interesse tödlicher »Abschreckungsmittel«, des Ertragens unmenschlicher, abnormer Bedingungen usw. erfolgt.

Während es denkbar ist, daß die Umkehrung des Trends wenigstens im erzieherischen Bereich sich von den Schülern und Lehrern selbst durchsetzen ließe und damit selbstauferlegt wäre, ließe sich der systematische Entzug von Toleranz gegenüber rückschrittlichen und repressiven Meinungen und Bewegungen nur als Ergebnis eines massiven Drucks vorstellen, was auf eine Umwälzung hinausliefe. Er würde, mit anderen Worten, voraussetzen, was noch zu leisten ist: die Umkehrung des Trends.

Herbert Marcuse, Repressive Toleranz.

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Das ist richtig, was aber schlicht daran liegt, dass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch nur Menschen sind und es daher auch unter ihnen Menschen gibt, die vor subjektiven Charakterschwächen oder von Ergeiz verursachter Diskursunfähigkeit nicht verschont bleiben.

Man sollte das aber nicht durcheinanderbringen: Ja es gibt Wissenschaftler, Institute und Einrichtungen, die aufgrund ihres Egos andere Betrachtungsweisen nicht zulassen. Das ist wie gesagt menschlich. Auch Wissenschaftler sind keine Roboter.

Der Unterschied ist aber, dass es einen allgemeinen Konsens zur Diskursfreiheit gibt, wie @Tho das richtig benannt hat. Das es dennoch immer wieder Fälle gab und gibt, bei denen Wissenschaftler verlacht wurden, bis sie stichhaltig beweisen konnten, dass ihre Thesen beweisbar sind, ändert daran nichts.

Bei den Medien ist es aber ein anderes Problem. Deren Arbeitsweise basiert eben weder zwangsläufig auf Evidenz noch auf die Sachlichkeit der Beweisbarkeit, sondern vor allem darauf Aufmerksamkeit zu generieren. Allein diese „False Balance“-Geschichte zeigt, wie inkompatibel Wissenschaft und Medien sind. In der Wissenschaft gibt es kein „False Balance“. Wenn 99 Wissenschaftler A sagen und 1 Wissenschaftler B, dann ist es irrelevant, wie sehr sich die 99 Wissenschaftler im Recht sehen, wenn der eine Wissenschaftler stichaltige Beweise für seine These vorlegen kann.

Ein anderes Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Journalismus sich beißen ist Mai Thi Nguyen-Kim und ihr Umgang mit Dr. Sucharit Bhakdi. Mai verweigerte eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Bhakdi’s Thesen, weil sie ihm „keine Plattform“ geben wollte. Das heißt, sie hat hier als Wissenschaftsbloggerin der medialen Verbreitung MEHR Bedeutung beigemessen, als sich wissenschaftlich mit seinen Thesen auseinanderzusetzen und eine fundierte Analyse zu liefern.

Mai hat hier in ihrem Rahmen mediale Einflussnahme betrieben und den wissenschaftlichen Diskurs ausgeschlagen. Das ist einer Wissenschaftlerin mMn nicht würdig. Und das von einer Person, die auch die größten Esotherik-Spinnereien „debunked“, wie das heutzutage heißt. Also etwas das NULL wissenschaftliche Evidenz hat, weil es von Quacksalbern und Spinnern kommt, ist ihr eine wissenschaftliche Betrachtung wert. Aber die (offenbar leicht wiederlegbaren) Thesen eines Experten, sind für sie ein tendenzöses „Plattform bieten“.

Das zeigt eben, dass es Wissenschaftler gibt, die den freien Diskurs nicht zu ihrer Leitmaxime gemacht haben. Das heißt eben aber nicht, dass dies deswegen nicht der zentrale Angelpunkt der Wissenschaft ist und auch bleiben wird. Nicht aus edlen Motiven sondern schlicht aus dem bloßen Wissen heraus, dass es FUNKTIONIERT.

Warum werden dann, wie von @Grimeton beschrieben, bestimmte wissenschaftliche Publikationen vollständig gelöscht anstatt sie weiter für den offenen Diskurs zur Verfügung zu stellen?

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Das sagte ich ja bereits: Weil es Einzelpersonen, Insitute und Einrichtungen gibt, die menschlich fehlerhaft sind.

Wenn es in dieser Häufigkeit vorkommt und sich durch ganze wissenschaftliche Bereiche zieht, ist der Glaube an „Einzelpersonen“ und „einzelne Institute“ reichlich naiv. Es scheint hier auch weitläufigere Zusammenhänge zu geben. Bereits bei den Rahmenbedingungen für wissenschaftliches Arbeiten. Bspw. bei den Fördertöpfen, aus denen wissenschaftlichen Arbeiten (und somit letztlich auch die Publikationen) finanziert werden. Schon dort scheint die Diskursfähigkeit von vornherein ausgebremst zu werden, indem diese Finanzierung bestimmte Denkströmungen mehr begünstigt als andere.

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Ich bin da ganz bei dir. Es gibt bedenkliche Entwicklungen. Dessen sind sich auch viele Wissenschaftler sehr bewusst. Gender Studies sind ja z.B. ein gutes Beispiel dafür, dass einiges im Argen liegt. Es ist aber schwierig jetzt irgendwie eine „Gesamtheit“ definieren zu wollen. Wissenschaftliches Arbeiten ist sehr sehr stark separiert und es gelten überall ganz andere Regeln und Vorgehensweisen. Schon innerhalb einer Universität gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Arbeitskreisen versch. Fakultäten.

Ich sehe das Problem aber dennoch im menschlichen Versagen. Ich sehe wenig strukturelle Problem in der Art der Organisation wissenschaftlicher Einrichtungen. Ich war selbst Teil solcher Arbeitskreise und weiß daher, das dort z.T. wesentlich weniger Widerstand gegen unliebsame Erkenntnisse gepflegt wird, als das in Politik und Medien der Fall ist.

Aber dass im Hintergrund viel faule Mauschelei passiert, ist auch kein Geheimnis.

Das stimmt so nicht. Die von mir aufgezeigten Beispiele zeigen beide sehr schön was passiert wenn man in einem Papier gegen eine gewisse Ideologie vorgeht. So hat z.B. Tomas Hudlicky in seinem Essay angeprangert das man Leute auf Grund ihrer Hautfarbe oder der Zugehörigkeit zu bestimmten Minderheiten einstellt anstatt die Besten ihres Jahrgangs zu nehmen und das für diese „Selektion“ extra Trainings angeboten werden.

Wie das im Internet so ist, verschwindet jat nichts wirklich:

Diversity of work force. In the last two decades many groups and/or individuals have been designated with “preferential status”. This in spite of the fact that the percentage of women and minorities in academia and pharmaceutical indutry has greatly increased. It follows that, in a social equilibrium, preferrential treatment of one group leads to disadvantages for another. New ideologies have appeared and influenced hiring practices, promotion, funding, and recognition of certain groups. Each candidate should have an equal opportunity to secure a position, regardless of personal identification/categorization. The rise and emphasis on hiring practices that suggest
or even mandate equality in terms of absolute numbers of people in specific subgroups is counter-productive if it results in discrimination against the most meritorious candidates. Such practice affects the format of interviews and has led to the emergence of mandatory “training workshops” on gender equity, inclusion, diversity, and discrimination [Note 2].

Die „Note 2“:

  1. An example of focusing on “underrepresented minorities” can be seen in the recently established “Power Hour” at Gordon Research Conferences. While this effort is commendable in order to increase the participation of women in science it diminishes the contributions by men (or any other group). Universities have established various centers for “Equity, Diversity and Inclusion”, complete with mandatory seminars and training. These issues have influenced hiring practices to the point where the candidate’s inclusion in one of the preferred social groups may override his or her qualifications.

Er schreibt hier nichts was nicht stimmt oder gängige Praxis wäre. Darauf hin treten viele des Beirats der Fachzeitschrift zurück. Sogar Nobelpreisträger. Viele „chemische Gesellschaften“ sahen sich zu einer Stellungnahme veranlasst und distanzierten sich scharf von einem der einflussreichsten Wissenschaftler in seinem Bereich.

Anstatt die Arbeit dann im DOI-Archiv zu belassen und als „zurückgezogen“ zu markieren, was der gängigen Praxis entspricht, hat man sich dann auch noch dazu hinreissen lassen die Artikel wirklich zu löschen. Was eigentlich der noch viel größere Skandal ist.

Alessandro Strumia ist auch nicht betrunken auf der Bühne aufgetaucht und hat alle Frauen in der Wissenschaft zum Klo putzen geschickt. Er hat mit wissenschaftlichen Mitteln allen Anwesenden gezeigt das die Idee der Voreingenommenheit gegenüber Frauen im physikalischen Bereich der Wissenschaft ein Märchen ist.

Danach war er dann zum Abschuss freigegeben und das CERN hat sich zum herausgeben der obigen Pressemitteilung sowie dem Erstellen von „Particles for Justice“ gezwungen gesehen.

Hier haben zwei Wissenschaftler klar gegen die Ideologie gewettert und wurden deshalb „gecanceled“.

Ja die Dame macht genau das was man in den Fachzeitschriften auch seit längerem macht. Man filtert vor, mit den absurdesten Ausreden und behindert die Teilnahme einiger Wissenschaftler am Diskurs. Das ist wirklich brandgefährlich. Die Fachzeitschriften sollten nur veröffentlichen und nicht beurteilen. Andere Wissenschaftler können sich dann an die Fachzeitschriften auf den vorgegebenen Wegen wenden und die Arbeiten anzweifeln.

Mich beschleicht ja der Verdacht das dessen Thesen so einfach nicht zu widerlegen sind, weshalb man ihn eben mit diesen Mitteln auf Distanz hält und nicht zu Wort kommen lässt.

Wenn das CERN gegen eine Person auf persönlicher Ebene vorgeht wegen etwas was er im wissenschaftlichen Diskurs gesagt hat dann zeugt das nicht von offenem wissenschaftlichen Diskurs. Dieses Vorgehen ist strengstens untersagt.

Gleiches gilt für Fachzeitschriften die im Nachhinein immer mal wieder Artikel verschwinden lassen. Das sind dann auch keine Einzelfälle mehr wo mal eine Wissenschaftlerin etwas komische Ansichten oder Vorgehensweisen hat. Hier sieht man klar ganze Gruppen im Rahmen einer Ideologie agieren, welche sich immer mehr durchzusetzen scheint.

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Wäre übrigens eine hochinteressante Idee für ein eigenes Magazin. Sozusagen „Wissenschaftskritik-TV“. Darin könnten genau solche fragwürdigen Vorgänge im Wissenschaftsbetrieb aufbereitet werden, inkl. Interviews mit Betroffenen und Experten. Zudem könnte man ähnlich wie bei Medienkritik auch die Qualität wissenschaftlicher Publikationen (Fachzeitschriften usw.) kritisch beleuchten.

Allerdings bräuchte man dafür eben wirkich jemanden, der genügend Fachwissen mitbringt und der weder in die eine noch in die andere Richtung ideologisch beeinflusst ist. So ein Magazin funktioniert nur mit größtmöglicher Neutralität.

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Dafür ist der Markt nicht groß genug und es wird ja auch nicht jede Woche eine Arbeit wirklich gelöscht. Das wird wohl schnell langweilig und hat sich dann erledigt zumal man hier wirklich wissenschaftliche Diskussionen auf höchstem Niveau hat wenn es um die Sachverhalte geht.

Da können dann die Wenigsten noch folgen…

Ich denke das die CRT noch ein bis zwei Jahre hat und dann wird es eine Gegenreaktion geben die sich gewaschen hat. Die Leute wachen langsam auf und spielen nicht mehr mit.

Edit: Um das klarzustellen:

Ich rede hier nicht davon das die Aluhutler aufwachen, sondern die ganz normalen Bürger der USA. Sie haben die Indoktrinierung mit CRT ihrer Kinder in den Schulen bemerkt und gehen dagegen vor:

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Es kann sein, das ich mit meiner Feststellung der Diskursfreiheit in den Wissenschaften zu sehr den Idealzustand beschrieben habe und das es vereinzelt immer wieder Abweichungen gibt. Ich bezog mich jetzt auf meine eigenen Erfahrungen aus der Studienzeit, auf das, worauf man sich zumindest konsensuell einigt und auch auf das, was ein Virologe Streeck neulich noch im Interview gesagt hat: das Begriffe wie „False Balance“ zum Glück immer nur in den Medien auftauchen und in seiner wissenschaftlichen Lebensrealität keine Rolle spielen. Man sollte, finde ich, schon das hochhalten, wofür Wissenschaft idealtypisch steht. Das ist mir zumindest in den Sinn gekommen, nachdem ich jetzt schon mehrmals Gespräche mit Leuten hatte, die offenkundig noch nie eine Uni von innen gesehen haben und auf meine harmlose Bemerkung, „es gibt ja immer unterschiedliche Meinungen“ mit dem Brustton der Überzeugung geantwortet haben „Ja, aber meine Meinung ist DIE WISSENSCHAFTLICHE“. Das haben sie mit demselben Brustton gesagt, mit dem man auch sagt „ja, mein Gott, ist aber der EINZIG WAHRE“… und das hat mir schon zu denken gegeben.

Insgesamt sehe ich das Problem hier, wie gesagt, nicht in einem Pluralismus der Meinungen - wie könnte das in einer Demokratie auch ein ernsthaftes Problem darstellen? Mir macht eher der fortschreitende Weg zur Cancel Culture und die Stigmatisierung von Andersdenkenden/ die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft meine Gedanken.

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Morgan Freeman ist auch based was das angeht:

Die letzten beiden Themen habe ich gerade erst gesehen, nicht nur Taiwan, auch Südkorea war ja eine Militärdiktatur und kam erst Ende der 80er bis in den 90ern zur Demokratie und die Aufarbeitung kam mW auch erst vor einigen Jahren in Gange, u.a. filmisch.

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Ist das nichte genau der Weg um den Meinungspluralismus abzuschaffen? Die von mir angeführten Beispiele - welche wirklich keine Seltenheit sind - entspringen immer einem Hassmob auf Twitter, welcher dann versucht die Leute loszuwerden. Der Druck der durch den Hassmob erzeugt wird ist so groß das selbst gestandene Wissenschaftler und Fachzeitschriften davor einknicken und sich nicht mehr an die Regeln der wissenschaftlichen Gemeinde halten. Das sind dann auch schon längst keine Einzelfälle mehr…

Gleichzeitig wird die Gesellschaft immer weiter gespalten. Dahinter steckt m.M. die kritische Rassentheorie und deren Ausläufer die sich im „social justice“ zusammenfinden.

Ich kann nur empfehlen mal das Essay von Marcuse zu lesen. Es liest sich wie eine Anleitung zu dem was wir die letzten Jahren in unserer Gesellschaft überall sehen und beobachten.

http://www.infopartisan.net/archive/1967/2667108.html

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Da verstehe ich gerade den Zusammenhang nicht.

Ich hab mich mit den von Dir genannten Beispielen noch nicht auseinandergesetzt. Ich weiß, das „Cancel Culture“ ein großes Problem ist, wie weit sie es schon in die Wissenschaften vorgedrungen ist und dort um sich greift, kann ich schlecht einschätzen. Aber auf jeden Fall danke für den Input! Vielleicht werde ich mit beizeiten mal genauer damit befassen.

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Es ist zum guten Teil auch „Wessen Brot ich ess’ - dessen Lied ich sing.“

Beispiel:
Wenn ein Forschungsauftrag so formuliert würde: „Belegen Sie die Existenz des Urknalls.“
Ist mit anderen Forschungsergebnissen zu rechnen als bei „Untersuchen Sie ob der Urknall stattgefunden hat.“
Disclaimer: Jetzt bitte keine Urkall-Diskussion - es geht mir nur um Formulierungen von Aufträgen.
Bei Formulierung 1 würde es mich wundern, wenn die Antwort jemals „Geht nicht/existiert nicht“ lauten würde, denn in dem Fall dürfte dann der Arbeitsplatz gefährdet sein, denn der Auftraggeber erwartet ja schon von der Formulierung her ein „Ja“. :man_shrugging:

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Im ersten Beitrag kam mir Holgers Stimme ungewöhnlich aggressiv und hoch vor, das gab es in dem Maße nicht mal bei berechtigten Aufreger-Themen wie Super-Nanny, Posch oder Call-In. Das, was hier inhaltlich schon gut dargelegt wurde, deckt sich mit meinem Eindruck, dass die Herangehensweise eher emotional als journalistisch war. Ich hoffe, dass Holger das sachliche Feedback als rechtzeitigen Warnschuss wahrnimmt und der gewohnte Qualitätsmaßstab nicht, wie bei anderen Journalisten, an diesem polarisierenden Thema scheitert.

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Ja aber ist ihr denn nicht klar, dass sie Bhakdi damit noch mehr Aufmerksamkeit gibt? Dann kann er sich hinstellen und behaupten: „Seht her, sie traut sich nicht gegen mich anzutreten weil sie weiß, dass ich die Wahrheit sage.“
Es dürfte für sie doch ziemlich leicht fallen, seine teils kruden Thesen bloßzustellen. Ich verstehe nicht, warum man sich den Querdenkern (oder besser deren Redeführern) nicht einfach stellt und sie als das entlarvt was sie eigentlich sind, nämlich Dummschwätzer (jaja #notall und so weiter). Und bevor hier einige Leute zu heulen anfangen, weil ich deren Idol verunglimpft habe, ja Bakhdi WAR mal ein renommierter Wissenschaftler aber auch Wissenschaftler sind Menschen und sind deshalb auch vor geistiger Umnachtung nicht sicher (mit dem zunehmenden Alter kommt es automatisch).
Querdenkern steht es absolut frei ihre Meinung zu äußern (egal wo) und ich bin absolut gegen deren Zensur im Internet und offline. Aber es steht mir/und anderen genauso zu diese Leute als Spinner und Querulanten zu bezeichnen.

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Die Geschichte ist fast ein Jahr alt.
…und man sollte das Video im Kontext sehen und verstehen.
„Mehr Aufmerksamkeit“ ist in dem Fall so oder so sehr relativ.
(Es sei denn, @Skabus bezieht sich noch auf eine andere Veröffentlichung. Das mit „keine Bühne bieten“ hätte ich mit dem Wortlaut jetzt nicht gefunden.)

Generell fällt mir aber auf, dass der maiLab-Output an Videos in den letzten Monaten gegen Null tendiert. Schade eigentlich, denn diese Videos gingen in Sachen Detailgrad für Laien schon mal sehr in die richtige Richtung.
Ich gehe davon aus, dass sie ihre neue Show „MAITHINK X – Die Show“ für ZDFneo vorbereitet.

Die Tatsache, dass sie von Quarks weg ist, kann ich aufgrund der jüngsten Ereignisse sogar vollkommen verstehen.

Das sagst Du so einfach.
Viele Dummschwätzer feuern ihre Thesen schneller raus, als man sie irgendwie abfangen und widerlegen könnte.
Der Satz…

"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“ - Mark Twain (1835 - 1910).*

…kommt nicht von ungefähr. :wink:

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