Folge 156: Der WDR und die Islamistin - Kinder fragen Kanzlerkandidaten - Anmerkungen zu Tencent

Das ist mir auch aufgefallen, fand ich abstrakt, einmal „Vollmuslimisch“ und dann „ohne“ Weltoffen, zu mindestens vor der Kamera, Hä ? Wat den nu ? Wer ist sie ?

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Und bringt dabei noch selber ein ad-hominem-Argument („Dieses Scheinargument wird ganz oft von Leuten vorgebracht, die …“)

Fandest du denn Maischbergers Auftreten „medienkompetent“? Sie ist ja immerhin hauptberuflich Journalistin und Moderatorin.

Hatte jetzt nicht verstanden, wieso für dich Chrupalla’s Auftreten problematisch war, Maischberger aber unkommentiert wegekommen ist…

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Das hatte ich auch so gemeint. Aber mir ging es ja mehr um den Jungen, bei dem ich das Gefühl hatte, das er am liebsten abgehauen wäre, weil er Schnauze voll hat, solche doofe Fragen zu stellen. Dagegen waren die bei Sat.1 besser.

Vor X Jahren gab es mal bei „logo!“ und/oder bei Morgenmagain von ARD&ZDF sowas mal, wo Kinder Politiker Fragen stellen durften. Da waren die Fragen besser und - nach meinem Gefühl - von den Kindern ausgedacht.

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Das finde ich jetzt doch unfair, Armin Laschet als „Jungen“ zu bezeichnen :face_with_hand_over_mouth:

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@Skabus : Danke Du hast mir den Sonntag gerettet.

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Fand ich auch. Ich frage mich aber noch was ich jetzt mit meinen Tencent-Aktien machen soll. Vielleicht tausche ich jeweils 5 Tencent-Aktien gegen eine 50Cent-Aktie um.

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Oder er ist einfach literarisch gebildeter. Überflüssig war der agressive Stil von Chrupalla. Warum ist er nicht defensiver, wenn er keine Ahnung hat. Was lernt man dazu in der Politikerausbildung?

@Skabus: Weil die AFD fordert, dass Gedichte in der Schule gelernt werden, ihr Vorsitzender aber anscheinend kein einziges kennt.

Ich stelle fest, Holger ist ein Fan der Ampel. :laughing:

Ihm wurde gerade indirekt unterstellt Heine autoritär zu interpretieren. Da wollte er halt reingrätsschen und das richtig stellen. Dann hat man ihn nicht mehr frei zu Wort kommen lassen.

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Das schöne an Kunst ist doch eigentlich, dass sie frei interpretierbar ist. Aber Chrupalla hat sich trotzdem sehr ungeschickt angestellt. Mit der Frage war diesmal zu rechnen. Wenn er Heine mag, hätte er einfach irgendwas kurzes von ihm auswendig lernen können. Da gäbe es so vieles, das leicht einprägbar ist. In diesem Fall wars vollkommen legitim, dass Maischberger nicht locker gelassen hat.

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Ich halte diese akademische Fixierung in unserer Politik für gefährlich.

Demokratie muss mMn auch ermöglichen und respektieren, dass ALLE an der Politik teilnehmen. Diese Fixierung und Akademisierung der Politiker-Schicht kann nicht gesund für eine Demokratie sein.

Auch das Argument der Sach- und Fachkompetenz funktioniert hier nicht, denn einerseits werden Politiker in Ämter berufen, von deren Inhalt sie nachweislich keine Fachkompetenz haben(Stichwort: Frau von der Leyen) oder sie nutzen ihre Fachkompetenz nicht im Sinne ihrer Fachkompetenz(Stichwort: Angela Merkel und Fukushima).

Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle Menschen gleichsam gebildet sind. Ich frage mich, ob es wirklich von Vorteil ist, dass wir von den Politikern eine akademische Vollausbildung erwarten und anhand derer ihre Eignung als Politiker ableiten.

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Chrupalla hätte nur ein kurzes Gedicht auswendig lernen müssen. Eine akademische Meisterleistung wird damit nicht verlangt. Gerade Heine bietet viele obrigkeitskritische Gedichte, mit denen man die jetzige Regierung und obendrein den „Staatsfunk“ trefflich hätte vorführen können. Leider war Chrupalla nicht clever genug, diese naheliegende Chance zu nutzen. Hier ein Beispiel für ein schnell erlernbares Heine-Gedicht, das wunderbar in diese öffentlich-rechtliche Talksendung gepasst hätte:

Warnung

Solche Bücher läßt du drucken!
Teurer Freund, du bist verloren!
Willst du Geld und Ehre haben,
Mußt du dich gehörig ducken.

Nimmer hätt ich dir geraten,
So zu sprechen vor dem Volke,
So zu sprechen von den Pfaffen
Und von hohen Potentaten!

Teurer Freund, du bist verloren!
Fürsten haben lange Arme,
Pfaffen haben lange Zungen,
Und das Volk hat lange Ohren!

(Heinrich Heine, 1844)

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Da bin ich ganz deiner Meinung. Warum der Crupalla es nicht schafft, nachdem er schon bei dem Kinder-Interview so aufgelaufen ist, im Nachhinein mal 5 Minunten investiert und eine Antwort parat hat, ist mir schleierhaft. Mein erster Gedanke war: „Mist, wäre mir in der Situation auch passiert.“ Aber der nächste dann gleich: „Muss ich mal wieder schauen und nachlesen, was mein Lieblingsgedicht war.“

Er hätte dann ja direkt zeigen können, dass er aus Fehlern lernt und damit souverän umgeht. Aber vielleicht ist das das eigentlich Wntlarvende? Nicht das er kein Gedicht kennt, sondern das er vollkommen lernresistent ist und scheinbar entweder keine Lust oder nicht die Umsichtigkeit hat, solchen Situationen in seinem Sinne zu begegnen. Sagt ja auch ne Menge über ihn aus, denke ich…

Übrigens wenn wir hier schon dabei sind, Gedichttexte zu posten, mein Lieblingedicht aus meiner Jugend stammt von Gottfried August Bürger und heißt „Der Bauer“:

Der Bauer

In seinen Durchlauchtigen Tyrannen

Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu
Zerrollen mich dein Wagenrad,
Zerschlagen darf dein Roß?

Wer bist du, Fürst, daß in mein Fleisch
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut
Darf Klau′ und Rachen hau′n?

Wer bist du, daß, durch Saat und Forst,
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
Entatmet, wie das Wild? -

Die Saat, so deine Jagd zertritt,
Was Roß, und Hund, und Du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein.

Du Fürst hast nicht, bei Egg′ und Pflug,
Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.
Mein, mein ist Fleiß und Brot! -

Ha! du wärst Obrigkeit von Gott?
Gott spendet Segen aus; du raubst!

Du nicht von Gott, Tyrann!

Hab ich damals auswendig lernen müssen, in der Schule. Würde heute aber auch, ohne Vorbereitung, weder Titel, noch Autorennamen oder Inhalt zusammenkriegen.

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Ich frage mich allerdings warum niemand auf die Idee gekommen ist den Chrupalla mal zu fragen, was er denn glaubt, was im deutschuntericht unterrichtet wird. Ich meine man lernt irgendwann (ich weiß nicht mehr in welcher klasse das war) wie man eine Gedichtanalyse macht und dabei lernt man deutsche Gedichte Rauf und runter. Und auch andere deutsche Texte werden im Unterricht massenweise durchgenommen. Ich werde jetzt mal nur die Bücher aufschreiben, an die ich mich erinnern kann:

(Ok Dürrenmatt war Schweizer)

(Frisch ebenfalls)

Da geht’s um die Schweiz, aber Schiller ist eindeutig deutsch

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Das entspricht ja fast der Literatur, die ich auch in der Schule hatte. Hinzu kamen bei mir noch einige Werke von Kafka.

Mir schoss gerade Spontan die Frage in den Kopf ob man AfD Politiker eigentlich mit Brecht triggern kann.

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Ich finde auch, Merz hätte es sich mal vorher notieren sollen oder eben schnell mal im Hintergrund googeln können, wenn er schon merkt, dass da nachgebohrt wird oder auch wenigstens versuchen können, mal ein, zwei Namen hervorzubringen.

Apropos Literatur :wink::

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Wenn schon, dann der hier :laughing:

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Da spricht ein Gymnasiast wie aus dem Buche.

Ich war in der Hauptschule (mittlerweile Fachabitur erlangt) in Bayern. Auch auf der Realschule (in MV wo Chrupalla war) gab es solche Analysen nicht. Die Schüler waren bestimmt für Sparkasse, Bäckerei oder Bau. Da waren Gedichte eher zweitrangig, vor allem nicht die Analyse damit.

Also erwarte nicht von Leuten, die anders sozialisiert wurden als Du, der sich hier in Foren in eloquenten Reden ergeht und auf andere Fähigkeiten hin trainiert wurde, weil er Kant und Co. auswendig konnte und wußte wie deren Hund hieß, dass diese Leute ein Gedicht auswendig können und das dann als politische Eignung herhalten muss, weil Dir sonst die Argumente fehlen.

Nur sind genau diese Leute der Bevölkerung sympathischer, vor allem wenn sie ein Handwerk erlernt haben, als irgendein Uni-Fuzzi und Hamburgs Ex-OB der Wirecard hat machen und betrügen lassen.

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And you, my father, there on the sad height,
Curse, bless, me now with your fierce tears, I pray.
Do not go gentle into that good night.
Rage, rage against the dying of the light.

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