Folge 151: Filme, die man nicht versteht

Tarantino wurde von niemanden inspiriert, der klaut Szenen 1:1 aus anderen Filmen, dreht sie neu und reiht sie aneinander. Tarantino kann genau zwei Dinge:

  1. Die klauten Ideen schön in Szene setzen
  2. Völlig selbstverliebte und bedeutungsschwangere Mono-/Dialoge in epischer Länge schreiben
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Auch das ist eine Kunst. Tarantino ist der Meister der Collage. Das erkennt man immer dann sehr schön, wenn es andere Regisseure versuchen, ihm nachzumachen und dabei kläglich scheitern. Ich bin auch nicht der größte Tarantino-Fan, aber das muss man ihm schon lassen. Er ist auf seine Art ein Genie.

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Ich würde nicht so weit gehen, ihn des 1:1-Klauens zu bezichtigen. Er zitiert, mehr oder weniger deutlich. Doch ehrlicherweise muss man sagen, dass seine Zitate oft besser sind wie die Originale. Das mit den Monologen/Dialogen ist auch besser geworden. So schlimm wie in „4 Rooms“ wurde es eigentlich nie wieder.

Naja, schau dir mal Lady Snowblood an und dann Kill Bill. Das ist doch ein 1:1 Remake und geht weit über eine kleine Hommage, wo es am Ende mal schneit, hinaus.

Und nein, Kill Bill ist nicht besser als Lady Snowblood, nur etwas anders, moderner, ebenfalls gut, aber definitiv nicht besser.

Ich bin Tarantino aber auch dankbar in dem Sinne, dass ich ohne Kill Bill 1 (den ich sehr gern sehe) nie auf Meiko Kaji bzw. Lady Snowblood aufmerksam geworden wäre.

Ich gehe mal schwer davon aus, dass es im Zuge von „Once Upon a Time in Hollywood“ ein Tarantino-Pantaffelkino-Special geben wird (ansonsten wäre ich SEHR enttäuscht…). Da sollte man das noch mal vertiefen inkl. der Analyse der genannten „Vorlagen“ :wink:

Hätte man doch nur einen versierten Filmhistoriker in seinen Reihen…

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Der SV Wacker Obercastrop beschwert sich auch nicht darüber, dass Ronaldo woanders unterzeichnet hat.

Ronaldo war aber schon mal in diesem Verein…

Das ist ein positiver Nebeneffekt, dass Tarantinos Vorbilder durch ihn eine größere Bekanntheit erlangen und sich im kollektiven Popkulturgeist festsetzen. Asiatische Filme, Grindhouse, Blaxploitation, Western. Und nicht zu vergessen, die Soundtracks.

Mal was in eigener Sache…

diesen Film von mir verstehen viele Leute nicht.
:relaxed:

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Wenn wir schon dabei sind: Sobald der DVD-Ripper auf Vimeo oder so rumliegt, kauf ich den.

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Das ist nur ein Fake-Trailer.
Der kommt auf die nächste DVD mit rauf

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Sag mal Christian, kannst von diesen Filmen denn wirklich leben? Hut ab

Ähhh…nein. Die Filme mache ich als Hobby, ebenso wie die Medienhuren-Webseite. Ich arbeite Vollzeit in einem normalen Bürojob.

Wie kann Volker behaupten, daß: „12 Monkeys“ einer seiner Lieblingsfilme wäre, wenn er den Film gleich zu Anfang völlig falsch vorstellt? Coles Mission ist es gerade NICHT, die Vergangenheit zu ändern! Das wird gefühlt dutzende Male im Film betont, daß er die Vergangenheit garnicht ändern KANN! Nein, er soll die Urform des Virus finden, damit in der Zukunft ein Gegenmittel gefunden werden und die Menschheit NACH 2035 wieder zurück an die Erdoberfläche kommen kann.

Und die letzte Szene ist auch nicht: „aufgezwungen“, vor allem nicht durch das Hollywoodstudio, sondern soll in typischer Gilliammanier nochmal die vollkommene Inkompetenz der Wissenschaftler betonen, die selbstherrlich über Coles Leben bestimmen: Das waren eigentlich nie echte Wissenschaftler, sondern nur Leute, die einzig und allein aus einer Mischung aus Zufall, Ironie und persönlicher Arroganz/Aggression an einer Stelle gelandet sind, mit der sie völlig überfordert sind, was sie wiederum an Leuten wie Cole auslassen. Die spätere Wissenschaftlerin weiß nicht, neben wem sie da zufällig im Flugzeug sitzt, und sie kommt auch nicht aus der Zukunft oder sonstwas, sondern es ist die jüngere, aber wie immer völlig ahnungslose Version der Frau.

Die beiden machen keine gemeinsame Sache und der Bösewicht wird sie auch nicht einweihen; was diese Zufallsbekanntschaft angeht, dürfte die Frau für ihr ganzes restliches Leben dumm bleiben und nicht wissen, daß sie neben dem Bioterroristen gesessen hat, der das Virus freigesetzt hat, dessen Urform sie Jahre später suchen wird.

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So hab ich den Film beim 2. Schauen (nach ~20 Jahren) nun auch wahrgenommen. Entweder aus Erinnerung (obwohl ich die Handlung komplett vergessen hatte) oder weil es sich so erschlossen hatte.

Dieses YouTube-Video zu Mulholland Drive finde ich sehr gut, falls jemand an einer weitergehenden Interpretation als der gängigen von Volker präsentierten interessiert ist:

Es wird auch auf die von Lynch gestellten Fragen bzw. Hinweise zur Deutung eingegangen, daher erscheint mir das alles recht schlüssig. Allerdings müsste ich den Film jetzt auch noch ein zweites Mal schauen, um zu überprüfen, ob das so passen kann.

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