Folge 140 - Undercover in der Märchenwelt

Hör es dir gern selbst noch einmal an!

Man kriegt leicht das Gefühl, dass du eine Anti-Haltung gegenüber Kunigk mit einer Pro-Haltung für das GLF Forum und diese Kinderschänder Sekte gleichsetzt. Du hättest den Beitrag einfach neutraler und faktiver gestalten und gewisse Aussagen (z.B. die Mücke -> Elefant Aussage) vermeiden sollen.

Dass ich die verfälschten und verdrehten Aussagen im Beitrag relativiere, mag möglicherweise so ankommen, als würde ich GLF und Zwölf Stämme damit verteidigen wollen. Das ist aber nicht so. Ich stehe aber zu der Aussage, dass ich sowohl das GLF als auch die Zwölf Stämme für nicht so skandalös halte wie von RTL suggeriert. Daher auch die Aussage mit Mücke und Elefant. Das ändert aber nichts an meiner kritischen Haltung gegenüber GLF und Zwölf Stämme.

Das hörte sich Tatsächlich erst wie ein lachen an. Aber einen Moment später war das schon eher ein weinen.

Man kann bei Kunigk ja nicht mal sicher sein, ob er nicht noch obendrein am Ton manipuliert hat (sowas wie ein Kinderweinen z.B. reingeschnitten) - aber ich gebe zu, dass das natürlich reine Spekulation wäre.

Um Kindern psychisch zu schaden, bedarf es keiner blauen Flecken. Dass es immer noch Menschen gibt, die das nicht verstanden haben …

Was ist eigentlich mit den zahlreichen Aussteigern aus dieser Sekte, übertreiben die auch?

http://www.br.de/nachrichten/schwaben/aussteiger-zwoelf-staemme-100.html

Nachfolgend “authentische” Eindrücke der glücklichen Kinder.

Echte Schulen sind voll doof und so.
[SPOILER]
//youtu.be/fvo3UzxvGKk
[/SPOILER]
Nicht RTL, sondern der Staat ist das Böse.
[SPOILER]
//youtu.be/tRpmIZD5-Jo
[/SPOILER]

PS. Welche Gruppe erwachsener Männer macht bitte einen Ausflug in den Zoo?

In den Zoo gehen doch alle möglichen Leute hinein. Kinder, Erwachsene, Rentner, …

Machst du mit deinen Kumpels auch öfters Ausflüge in den Zoo?

Also ich schon - und ich bin 42. Es gibt hier in Hamburg Hagenbecks Tierpark und da gehe ich gern hin mit Freunden - und zwar ganz ohne Kinder, stell dir mal vor… :roll:

Ansonsten machst du den Fehler, mir jetzt schon wieder zu unterstellen, ich würde die “12 Stämme” verteidigen. Das ist nicht meine Absicht. Mir ist fremd, was dort als Lebensentwurf praktiziert wird. Ich möchte aber über diese “Sekte” oder “Glaubensgemeinschaft” informiert werden - und zwar anhand von Fakten. Und Kunigk informiert nicht, er erzählt uns ein Schauermärchen.

Kinder sind ja durchaus kein seltener Anblick in den meisten Orten in Deutschlands Städten (zumindest tagsüber).
Bis zu welcher durchschnittlichen “Kinderdichte” (#Kinder / km²) ist es denn für Pädophile noch legitim, sich an einem Ort aufzuhalten, und ab wann ist es gerechtfertigt trotz fehlender Straftat die Leute einfach mal mit einem Dutzend Polizisten aus der Öffentlichkeit präventiv zu entfernen?
Sollten Pädophile direkt dazu gezwungen werden, den ganzen Tag isoliert in ihrer Wohnung zu verbringen, damit sie unter gar keinen Umständen irgendwie indirekt in Kontakt mit Kindern kommen können?

ok, wenn die Leute den Tag über von der Polizei überwacht worden waren (hatte ich irgendwie zuerst nicht mitbekommen), dann ist die Festnahme in der tat kritisch zu sehen. In diesem Fall wusste die Polizei, dass es keine Grundlage für die Festnahme gab. Und ja, natürlich dürfen auch die in den Zoo gehen - nur wenn dann jemand Kontakt zu kleinen Kindern herstellt, muss die Frage erlaubt sein, ob da nicht doch mehr dahinter steckt. Und was die Wertung des Kontaktes angeht, muss ich sagen, dass ich leider eher RTL zustimmen muss als dem Foren-Vertreter. Das war nicht in Ordnung und es ist mir unbegreiflich, wie Holger das einfach so hinnehmen konnte.

Auch bei diesen 12 Stämmen mag es ja sein, dass RTL falsche Behauptungen aufstellt. Aber wenn man bedenkt, welche psychischen Folgen die tatsächlich belegten Erziehungsmethoden haben können, würde ich höchstens sagen, dass aus einem Elefanten ein Mammut gemacht wurde :wink:

Was genau meinst du jetzt? Als der Typ mit dem Mädchen herumtollt? Ich nehme gar nichts hin. Dazu muss noch gesagt werden, dass von den Zoo-Besuchern, mit denen ich Kontakt hatte, keiner diese Szene überhaupt mitbekommen hatte. Insofern ist das generell etwas merkwürdig. Aber richtig ist ja trotzdem, dass dem Mädchen hier keinerlei Schaden zugefügt wurde. Du betrachtest diese Szene unter dem Gesichtspunkt „die pädophile Sau“. Vielleicht solltest du es einfach etwas gelassener sehen.

Auch bei diesen 12 Stämmen mag es ja sein, dass RTL falsche Behauptungen aufstellt. Aber wenn man bedenkt, welche psychischen Folgen die tatsächlich belegten Erziehungsmethoden haben können, würde ich höchstens sagen, dass aus einem Elefanten ein Mammut gemacht wurde :wink:

Einigen wir uns auf den Hamster :smiley:

Welche Gruppe erwachsener Männer macht bitte einen Ausflug in den Zoo?

Also die Kombination, Gruppe erwachsener Männer + 1 kleines Mädchen, kriegen wir auch häufiger hin.
Aber gut ich bin halt alleinerziehender Vater und ab und an wenn ich mit meiner Kleinen in den Zoo gebe schließen sich meine Brüder und vll auch mal der ein oder andere unseres Kumpels an.

Insofern ist der Zooausflug als solches nicht zu verurteilen. Und es stimmt das gerade dieser Pädophilenbeitrag so unglaublich schlecht gemacht ist, dass man gar nicht anders kann als erst einmal an ein Fake zu denken.

Diese Pädophilen verhalten sich zwar selbst wenigstens grenzwertig, aber es ist nun einmal alles legal. Nur den Vater von dem kleinen Mädchen sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass es nicht unbedingt die beste Idee ist seine Tochter diesen Personen mitzugeben. (Ich gehe mal davon aus, dass er nichts von der Neigung von denen weiß und daher einfach nur dachte: Hey mein Bruder will mit ein paar Kumpels in den Zoo und hat sie gefragt ob sie mitkommen will, warum nicht. Hab ich mal wieder Zeit mich hier in Ruhe um alles zu kümmern.)
Der Vergleich mit der Wodkaflasche bei den anonymen Alkoholikern halte ich für durchaus sinnvoll. Wenn ich weiß, dass ich eine bestimmte Schwäche habe, die bei mir dazu führen kann, dass ich gesellschafts- oder selbstschädigendes Verhalten an den Tag lege, dann werde ich versuchen jeder Versuchung aus dem Weg zu gehen. Ein Alkoholiker sollte tunlichst kein Alkohol im Haus haben. Ein Pädophiler sollte soweit möglich den Umgang mit Kindern meiden, solange nicht die Eltern des Kindes dabei sind.
Es geht nicht darum, dass man befürchten muss der Pädophile würde sie im nächsten Moment vergewaltigen oder so. Aber unter Umständen kann er einfach bestimmte Grenzen der körperlichen Nähe nicht richtig einschätzen. Was man ja durchaus im Beitrag sieht mit diesem „rumhüpfen“. Wenn er das Kind kaum oder gar nicht kennt, dann ist das einfach eine Form der körperlichen Nähe die zu weit geht.
Wenn ich sowas zwischen meiner Tochter und einem meiner Freunde sehen würde, dann würde mir das zu weit gehen.

Was der Beitrag von RTL also durchaus zeigt, sind Grenzüberschreitungen und fahrlässiges Verhalten. Aber das ist beides nichts was irgendwie rechtlich relevant ist oder eines echten Skandals würdig. Maximal die angeblichen „Aussagen“ der Pädophilen wären wirklich schlimm, nur kann man da nicht beweisen, dass diese wirklich getätig wurden. In dem Fall gilt also: In dubio pro reo.
Alles in allem würde ich hier also sagen: Holgers Bewertung ist vollkommen richtig. Hier haben wir es mit einem übertrieben skandalisiertem Beitrag zu tun, der die schwere gesellschaftliche Stellung von Pädophilen noch weiter ausbaut und zementiert. Unglücklich ist höchstens der sehr unkritische Umgang mit dem Interviewpartner. Das kann man aber entschuldigen, wenn man sagt, man wollte ihm halt nur eine Plattform für eine Gegendarstellung bieten.

Wie auch immer, den ersten Teil dieses Beitrags halte ich durchaus für vertretbar. Er hat kleinere Schwächen, aber nichts wodurch man einen großen Vorwurf in Richtung Fernsehkritik produzieren kann.


Nun kommt man zu der Sache mit den „12 Stämmen“ und an der Stelle wurde ich doch ein wenig wütend, bis ziemlich wütend, bis so wütend, dass ich eine Nacht darüber geschlafen habe, bevor ich hier schreibe.

Zur Einleitung eine Feststellung: Dieser Beitrag ist der schlechteste Beitrag von 140 Folgen Fernsehkritik.

Zitat Holger: „Das muss man nicht gut finden.“
Nein. Das DARF man nicht gut finden. Schläge als „Erziehungskonzept“ sind durch NICHTS entschuldbar. Wer glaubt sein Kind als Erziehungsmaßnahme schlagen zu müssen, der darf dieses Kind nicht weiter erziehen. Diese Eltern sind allesamt als Eltern ungeeignet.
In dem Moment in dem ich als „erzieherische Maßnahme“ zuschlage, beweise ich nur eins: Ich habe versagt, als Erzieher, als Vater, als Mensch.

Dazu erst einmal eine erzieherische Grundfrage: Was bringe ich meinem Kind den bei wenn ich es schlage?
Folgendes: Ich zeige meiner Tochter, dass ich recht habe weil ich ihr körperlich überlegen bin. Das ist auch die Nachricht die Kinder mit in ihr Leben hinaustragen. Deshalb neigen Menschen die als Kind geschlagen worden sind eher zur Gewaltanwendung und schlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre eigenen Kinder. (Das trifft zum Glück nicht immer zu, aber die Statistik sagt, dass er sehr wahrscheinlich so ist.)

Was aber noch viel schlimmer ist, als das ich dem Kind beibringe, dass Gewalt eine Methode der Problemlösung ist. Ich bringe dem Kind bei, dass Regeln nicht begründet sein müssen. Das es Regeln gibt die einfach unumstößlich sind und nicht hinterfragt werden dürfen.
Als ich das letzte mal nachgesehen habe, lebten wir noch in einer Demokratie mit freier Meinungsäußerung.
Wenn ich will, dass mein Kind als mündiger Mensch in einer Demokratie aufwachsen kann, dann muss ich diesem Kind beibringen, dass JEDE Autorität hinterfragt werden muss. Das JEDER Befehl und jede Aufforderung erst einmal auf ihren sinnvollen Gehalt überprüft werden muss.
Das beginnt bei ganz einfachen Sachen wie der „roten Ampel“. Ich bleibe nicht an der roten Ampel stehen weil die Ampel rot ist, sondern weil es gefährlich ist sie zu missachten. Warum beachte ich die rote Ampel dann auch wenn ich alleine bin? Weil ich einsehe das ich für eine Zeitersparnis von 30 Sekunden nicht das Risiko eines Irrtums meinerseits eingehe.
Genau das kann ich meinem Kind erklären, ich kann es vielleicht auch festhalten wenn es trotzdem auf die Straße rennen will. Aber ich kann es NIEMALS schlagen.

Also noch einmal: Die Formulierung „man muss das nicht gut finden“ ist so dermaßen falsch, dass ich versucht bin Wörter und Formulierungen zu benutzen, die ich bei Usern aus dem Beitrag entfernen müsste.
Bleiben wir bei folgendem Zwischenfazit: Wenn du die Formulierung genauso gemeint haben solltest. Also als grundlegende Akzeptanz von Schlägen in der Erziehung. Den dieser Satz setzt sich logisch folgendermaßen fort: „, aber es geht mich ja nichts an wie andere Leute ihre Kinder erziehen.“
In dem Fall muss ich sagen, ist das absolut armselig. Ein Armutszeugnis für deine gesellschaftlichen Fähigkeiten.

Nun zu den „Verteidigungsversuchen“ der 12 Stämme.

  1. Die Frequenz der Schläge ist vollkommen unerheblich. Es wird offen zugegeben das die Schläge zum „Erziehungskonzept“ gehören. In dem Moment muss man nicht einmal mehr nachfragen ob das Kind über jemals geschlagen worden ist. Allein die Drohung es irgendwann einmal zu tun und im Zweifel zu wiederholen ist ausreichend.

  2. Auch die Härte der Schläge ist unerheblich. Der Schlag als Erziehungskonzept dient, wie oben schon beschrieben, dem Zweck einem Kind „Autorität aus körperlicher Überlegenheit“ als richtig zu verkaufen. Damit erzieht man sein Kind direkt zu gesellschaftsschädigendem Verhalten.

  3. Es ist unerheblich ob es den Eltern verboten ist aus Wut zuzuschlagen. Erstens weil die Kinder den Unterschied sowieso nicht verstehen. Zweitens weil dadurch das System ad absurdum geführt wird, sollten die Kinder den Unterschied verstehen. Die Kinder lernen dann nämlich, dass ein Regelverstoß nicht mehr bestraft wird wenn er schlimm genug ist. (Weil sobald ich Mama oder Papa wütend mache, hauen sie nicht mehr zu.) Drittens könnte man einen einzelnen Schlag im Affekt der Wut vielleicht sogar noch verzeihen. Zumindest kann man sich dann bei dem Kind entschuldigen und in Sack und Asche kriechen. Affekthandlungen kommen vor und können verziehen werden. Berechnung hingegen nicht.

Kurzum dieses gesamte „Erziehungskonzept“ dieser Sekte ist nichts anderes als Kindesmisshandlung.
Soweit wie möglich ist diese Bewertung nur unter Beachtung der vorgetragen Verteidigung geschrieben, ich habe zumindest versucht die Bilder dabei auszublenden.

Weitere Punkte:

Mögliche Bearbeitung der Aufnahmen? Würde ich nicht ausschließen wollen, der Beitrag ist tatsächlich übertrieben dramatisch aufgezogen. Aber der Hinweis der Bearbeitungsdaten ist zumindest dürftig.

Die „unter Druck gesetzte Behörde“… nein die Polizei hat hier vollkommen richtig gehandelt. Es gab einen gut begründeten Verdacht darauf, dass die Kinder misshandelt werden. Wäre die Polizei nicht ausgerückt, dann wäre das ein Skandal gewesen. Da muss kein Druck aufgebaut werden.

„Keine Misshandlungsspuren“: Das führt direkt zu meinem Punkt 2, es ist unerheblich ob man die Spuren der Schläge sehen kann oder nicht. Die Kinder tragen diese Spuren in sich und zwar ein leben lang. Das wird man nicht wieder los.

Abschließendes Fazit: Der Beitrag von RTL mag übertrieben dramatisch sein, er mag nachbearbeitet worden sein, usw. usf. RTL mag hier alle Fehler gemacht haben die du auflistest. Sehe ich alles gerne ein. Aber es ist mir auch vollkommen egal was RTL da nun genau getan hat oder nicht. Weil viel schlimmer das ist was du in deinem Beitrag dadrüber tust.

Du relativierst und verteidigst Kindesmisshandlung in diesem Beitrag.
Ob die 84 Schläge an 2 Tagen oder in einem Jahr verteilt worden sind, tut überhaupt nichts zur Sache.
Die Abwesenheit äußerlicher Spuren der Misshandlung sind egal.

Mit diesem Beitrag stellst du dich direkt hinter eine Gruppe die ein Verbrechen nicht nur begeht, sondern dieses Verbrechen auch noch offiziell zugibt und als etwas „positives“ verkauft. Das alleine ist schon widerlich. Aber anstatt zumindest das herauszustellen pflichtest du dieser Gruppe auch noch bei und relativierst ihre Verbrechen.

[QUOTE=Fernsehkritiker;370283]Was genau meinst du jetzt? Als der Typ mit dem Mädchen herumtollt? Ich nehme gar nichts hin. Dazu muss noch gesagt werden, dass von den Zoo-Besuchern, mit denen ich Kontakt hatte, keiner diese Szene überhaupt mitbekommen hatte. Insofern ist das generell etwas merkwürdig. Aber richtig ist ja trotzdem, dass dem Mädchen hier keinerlei Schaden zugefügt wurde. [/QUOTE]

Genau die Szene meinte ich. Wie konnte der in dieser Wohnung davon berichten, das er dadurch erregt war, wenn die doch VOR dem Zoobesuch in der Wohnung waren, und DANACH Festgenommen wurden?

Möglichkeit 1:
Das was dort besprochen wurde hat er niemals so gesagt, sondern es wurde manipuliert.

Möglichkeit 2:
Er hat die Sätze zwar gesagt, aber nicht auf diese Situation bezogen. Auch dadurch hätte RTL Manipuliert, weil man ja glauben könnte er spricht über das Kind, was da zu sehen ist.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Holger mit dem Argument ankommt: ihr seit ja alle verklemmt.

Was hier mit „rumhüpfen“ verniedlicht wird, nennt sich in der Fachsprache „sexueller Missbrauch von Minderjährigen“, wenn dies zur Befriedigung sexueller Bedürfnisse dient.

Für Professor Beier und seine Kollegen fällt unter sexuellen Missbrauch jede Handlung an oder mit einem Kind, die der Stimulierung oder Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse eines Erwachsenen dient, auch wenn es sich dabei nur um Händchenhalten oder Haareordnen handelt. Deshalb lautet ihre Losung strikt: Hands off!

Eins hat die RTL-Doku ja immerhin gezeigt: dass Pädophile ausgehend von so einer Plattform wie GLF, wo man versucht, seine Neigungen soweit es geht im „grünen Bereich“ (siehe Ampel-System) auszuleben (was Holger als Selbsthilfeforum umdeutet), sich auch im RL trifft, um diesen noch grünen Bereich zu verlassen (was nicht heißt, dass das immer gleich strafbare Handlungen sind). Aber es ist offenkundig, dass der Interviewte sich der Problematik kaum selbst bewusst ist.

Auch zu den Hintergründen der Polizeiaktion erfährt man im FKTV-Beitrag nichts außer Holgers Vermutungen („womöglich gedroht“, „vermutlich dies und das“)! Hier hätte man ja auch mal jemanden von der Polizei oder der StA zu Wort kommen lassen können, anstatt nur einseitig die Sicht des Betroffenen vollkommen ohne jede Kritik über den Äther zu schicken.

Natürlich ist das ein heikles Aufregerthema. Umso wichtiger wäre es gewesen, in dem Beitrag mal eine fachkundige Stimme mit aufzunehmen, die diese Sachverhalte kommentiert. Stattdessen hat Holger im Prinzip dasselbe gemacht wie RTL: er sucht sich einen lohnenden Lieblingsfeind und macht einen vollkommen einseitigen Beitrag, stellt Sachverhalte einseitig, selektiv dar, dramatisiert, arbeitet massiv mit unbelegten Unterstellungen, Mutmaßungen, lässt jedwede kritischen Kommentare weg.

Der absolute Tiefpunkt aber ist eine Aussage á la sexueller Missbrauch sei OK, solange es dem Kind nicht schadet. Spätestens hier hätte es einer Kommentierung dringend bedürft.

Da kann diese RTL-Doku noch so Scheiße sein, aber hier würde es mich nicht wundern, wenn Holger sich (zurecht) mal gleich wieder ein paar EV’s einhandelt, nachdem was er dem Kuhnigk hier alles so freimütig unterstellt.

Der absolute Tiefpunkt aber ist eine Aussage á la sexueller Missbrauch sei OK, solange es dem Kind nicht schadet. Spätestens hier hätte es einer Kommentierung dringend bedürft.

Diese Aussage ist nie getätigt worden und wäre natürlich skandalös.

Die Frequenz der Schläge ist vollkommen unerheblich. Es wird offen zugegeben das die Schläge zum „Erziehungskonzept“ gehören. In dem Moment muss man nicht einmal mehr nachfragen ob das Kind über jemals geschlagen worden ist. Allein die Drohung es irgendwann einmal zu tun und im Zweifel zu wiederholen ist ausreichend.

Ich finde nicht, dass das unerheblich ist - denn ich würde das, was hier passiert, nicht mal als „Schläge“ bezeichnen. Natürlich ist das kritikwürdig, hab ich ja nun mehrfach betont.

Auch zu den Hintergründen der Polizeiaktion erfährt man im FKTV-Beitrag nichts außer Holgers Vermutungen („womöglich gedroht“, „vermutlich dies und das“)! Hier hätte man ja auch mal jemanden von der Polizei oder der StA zu Wort kommen lassen können, anstatt nur einseitig die Sicht des Betroffenen vollkommen ohne jede Kritik über den Äther zu schicken.

Das habe ich MEHRFACH versucht - habe aber keine Antwort erhalten. Das finde ich auch bemerkenswert. Sollte die Antwort noch kommen, reiche ich sie natürlich sofort nach. Ich hätte vielleicht im Beitrag erwähnen sollen, dass ich um eine Stellungnahme gebeten habe, aber keine Reaktion erfolgte. Das stimmt.

„Keine Misshandlungsspuren“: Das führt direkt zu meinem Punkt 2, es ist unerheblich ob man die Spuren der Schläge sehen kann oder nicht. Die Kinder tragen diese Spuren in sich und zwar ein leben lang. Das wird man nicht wieder los.

Aha. Und wo hast du diese Fakten nun her? Du befindest dich hier ebenfalls im Reich der Spekulationen.

[QUOTE=Fernsehkritiker;370296]Diese Aussage ist nie getätigt worden und wäre natürlich skandalös.[/QUOTE]

Natürlich. Der Interviewte sagt doch ziemlich eindeutig, dass wenn der ausführende Pädophile sexuelle Erregungen erfahren habe, müsse man sagen: ja und, was sei da jetzt passiert? habe das Kind jetzt einen bleibenden Schaden? es sei ja nichts passiert, was dem Kind irgendwie geschadet habe.

Zu der Polizeiaktion: wenn es von deren Seite aus keinen Kommentar gibt, dann unterlass doch bitte auch einfach solche Mutmaßungen, auf welcher Grundlage die Aktion stattgefunden haben [I]könnte[/I].

[QUOTE=Fernsehkritiker;370296]Ich finde nicht, dass das unerheblich ist - [U]denn ich würde das, was hier passiert, nicht mal als “Schläge” bezeichnen.[/U] Natürlich ist das kritikwürdig, hab ich ja nun mehrfach betont. [/QUOTE]

Wow… Ich hab mich ja seit Tagen hier zurück gehalten und gehofft das du dich in dem Beitrag “einfach” nur unglücklich ausgedrückt hast. Aber spätestens jetzt wird es mir wirklich schlecht! Leider bin ich jetzt auch gar nicht in der Lage mich hier sachlich zu äußern, ich kann mich daher nur Skafdir vollkommen anschließen und möchte ihm danken das er trotz der Wut sich sehr sachlich ausgedrückt hat.

Ich finde nicht, dass das unerheblich ist - denn ich würde das, was hier passiert, nicht mal als „Schläge“ bezeichnen.

Es bleibt dabei aber immer noch das erziehungstheoretische Problem bestehen, dass den Kindern eine vollkommen Begründung für die Legitimation von Authoritäten gegeben wird.
Und das ist der Grund aus dem es unerheblich ist.
Natürlich ist es schlimmer für ein Kind wenn es jeden Tag geschlagen wird, als wenn es „nur“ zweimal im Jahr geschlagen wird.

Nur in beiden Fällen bringt man dem Kind bei, dass eine Person „recht hat“ weil sie körperlich überlegen ist. Daher bleibt der Punkt bestehen, dass ein Schlag aus „erzieherischen Gründen“ immer direkt gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet ist.
Eltern die ihre Kinder schlagen nehmen in Kauf, dass ihre Kinder sich zu Personen entwickeln die nicht für eine friedliche Gemeinschaft geignet sind. Ob aus Absicht oder aus Unwissenheit über die Konsequenzen ist für das resultat egal.

Und ansonsten muss man sich halt auch die Frage stellen:
Glaube ich, dass es im Europa des 21. Jahrhunderts eine wie auch immer geartete Gruppe geben darf, die glaubt das körperliche Maßnahmen einen Platz in der Erziehung haben?

Wenn die Antwort drauf „nein“ ist, dann ist man schon wieder an dem Punkt angelangt, dass es unerheblich ist in welcher Frequenz geschlagen wird.

Soviel nochmal zur Frequenz.
Nun zum „ich würde das nicht als Schläge bezeichnen“

Die Schläge sehen tatsächlich nicht sonderlich hart aus. Aber hat das irgendeine Bedeutung?
Es sind immer noch Schläge, die sogar laut Aussage des Anwalts Schmerzen zufügen sollen.

Dann kommt natürlich noch die psychische Komponente hinzu. Es sind nicht nur einfach „Schläge“ sie werden sogar noch mit einer Waffe ausgeführt. Hinter den „vielleicht leichten Schmerzen“ steht also immer auch die Drohung: „Das kann noch viel schlimmer werden“
Auf die Art wird gerne mit Folter angefangen. Man zeigt dem Opfer erst einmal nur die Folterinstrumente, damit kann man zum Teil viel bessere Ergebnisse erzielen als wenn man sofort Gewalt anwendet.

Kurzum: Die Schläge dienen dazu den Kindern Angst einzujagen.

Nächstens kommt zu den Schlägen der Aspekt der Demütigung hinzu.
Das Kind muss sich bücken und die Hose wird herunter gezogen. Das ist auch für ein fünfjähriges Kind demütigend.
Was hier wieder gezeigt wird: „Ich darf dir das antun, weil ich es kann.“
Das ist genau das was das Kind dadurch lernt.

Im Prinzip gibt es zwei Arten von Schäden die ein Kind davon mitnehmen kann.

Art 1: Es wird selber gewalttätig. Es hat gelernt, wenn ich dazu in der Lage bin, dann darf ich anderen Menschen Angst einjagen, sie demütigen und ihnen weh tun.
Art 2: Das Kind wird stark verängstigt und wird jedem Befehl sofort gehorchen. Daraus entstehen dann gerne mal Frauen die sich in der Ehe von ihren Ehemännern verprügeln lassen und dabei sogar davon ausgehen, dass das schon alles seine Richtigkeit hat.

Ergo: Ein Schlag ist ein Schlag, egal wie leicht oder wie stark.

Wenn man mit seinem Kind kommuniziert, dann macht man sich Gedanken darum welche Worte man verwendet, was man auf welche Art begründet.
Auch ein Schlag ist eine Art der Kommunikation und das was dabei kommuniziert wird habe ich oben schon dargelegt.

„nicht mal als Schläge bezeichnen“ ist nur eine andere Art sich zu sagen: Ich hab nichts gesehen.

Natürlich ist das kritikwürdig, hab ich ja nun mehrfach betont.

Ja… und ich glaube dir sogar, dass du es so meinst. Aber wenn man nur den Beitrag bei Fernsehkritik nimmt, dann muss man einfach glauben, dass du versuchst diese Erziehungsmethode schön zu reden. Dafür ist deine „Distanzierung“ einfach zu schwach. Da schwingt immer ein unausgesprochenes „aber…“ mit.
Nach folgendem Motto: „Das ist schlimm…“ (aber… es geht mich nichts an wie andere Menschen ihre Kinder erziehen)
Sogar bei diesem „das ist kritikwürdig“ gibst du immer noch einen Spielraum für Diskussionen.
Ich liebe Diskussionen, es gibt kaum etwas was ich lieber mache.
Aber in diesem Fall gibt es nichts zu diskutieren. Es gibt keine Arugmente für die Gegenseite.

Hinweis: Hier gibt es gleich noch ein Edit, damit ich mich aus „dem Reich der Spekulationen“ entferne… Also Links zu Studien usw. folgen…

Linksammlung:

Zum Thema „geschlagene Kinder, werden schlagende Eltern.“

Zur allgemeine Schädlichkeit von Gewalt

Hiermal die Folgen in einer schönen kurzen Liste. Vor allem die Langzeitfolgen sind interessant.

Etwas ausführlicher zu den Folgen

Und hier ein paar Sachen zu „ich würde das nicht mal Schläge nennen“

Bezüglich der Schläge entspricht meine Meinung der von Skafdir. (Und ich halte dies in diesem Fall für wichtig, das zum Ausdruck zu bringen.)

Nur in beiden Fällen bringt man dem Kind bei, dass eine Person „recht hat“ weil sie körperlich überlegen ist. Daher bleibt der Punkt bestehen, dass ein Schlag aus „erzieherischen Gründen“ immer direkt gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet ist.
Eltern die ihre Kinder schlagen nehmen in Kauf, dass ihre Kinder sich zu Personen entwickeln die nicht für eine friedliche Gemeinschaft geignet sind. Ob aus Absicht oder aus Unwissenheit über die Konsequenzen ist für das resultat egal.

Ja gut, da gibt es nun auch andere pädagogische Ansätze, die gerade sagen, dass ein Kind eher zu einem schwierigen Fall wird, wenn man ihm keine Grenzen aufzeigt. Mich erinnert das ein bisschen an die Diskussion, die Loki Schmidt damals auslöste, als sie den „Backs“ öffentlich verteidigte und sagte, dieser helfe manchmal mehr „als 100 Worte“.

Mein Ausgangspunkt war nun mal die Frage, ob Kunigk skandalisiert, übertreibt und vor allem fälscht. Und dafür sehe ich klare Hinweise. Ich werde aber heute nochmal den Beitrag überprüfen, um morgen ggf. eine etwas veränderte Version online zu stellen. Wie ich feststellen muss, gibt es hier wohl ein paar missverständliche Formulierungen.

[QUOTE=Fernsehkritiker;370283] Aber richtig ist ja trotzdem, dass dem Mädchen hier keinerlei Schaden zugefügt wurde. Du betrachtest diese Szene unter dem Gesichtspunkt “die pädophile Sau”. Vielleicht solltest du es einfach etwas gelassener sehen.
[/QUOTE]

du kannst doch nicht ernsthaft sagen, dass es ok ist, solange das Mädchen keinen Schaden davonträgt. Nein, ich verurteile ihn nicht, weil er pädophil ist. Aber ich halte diesen Umgang für verantwortungslos, gefährlich und wenn Kinder als Sexualobjekte behandelt werden, ist für mich eine Grenze überschritten, die nicht überschritten werden darf. Hier geht es um konkrete Handlungen und ich denke, dass dabei der grundsätzliche Unterschied zwischen Fantasie und tatsächlichem Handeln relativiert wird. Ich habe jetzt lange überlegt, wie ich die Gefahren ethischen Probleme dieses Verhaltens beschreiben soll. Es will mir nicht so recht gelingen. Vielleicht kann jemand anderes das besser erklären.