Folge 126 - 10 öffentlich-rechtliche Dokus, über die wir mal kurz reden müssen

Der Beitrag ist an sich super und hat mich zu folgender Frage angeregt:

Gerade bei dem BMW vs. Mercedes Bericht(ein anderes Wort wäre über deren Niveau) muss ja in der Sitzung, wo die Autoren dieses Berichts ihre Ideen gesammelt haben, jemand die Idee mit den Bobbycars gehabt haben und jemand anderes wiederum muss das für ausreichend gut befunden haben um das tatsächlich umzusetzen und zu drehen. An sich glaube ich nicht dass jemand das wirklich für eine gute Idee hielt, sondern denke es gibt da noch weitere Gründe für die Entscheidung. Also welche Mechanismen führen bei einer solchen Produktion zu diesen bescheuerten Ideen? Allgemeiner noch: Wie laufen solche Sitzungen ab und nach welchen Kriterien werden solche Ideen ausgesucht? Ich kenne mich mit den genauen Abläufen in einer Redaktion/Produktionsteam nicht aus, deshalb weiß ich nicht wer genau die Oberhand hat und solche Entscheidungen trifft. Aber es wäre doch mal interessant eine solche Person zu interviewen oder auch einen Drehbuchautor innerhalb eines Produktionsteams einer Dokusoap. Oder genereller noch: Wer entscheidet solche Beiträge wie BMW vs Mercedes an sich zu drehen? Wer schlägt sowas vor und wer findet sowas gut und warum?

Platz 2 kann ich nicht nachvollziehen, die Sendung hat mich sogar positiv überraschend, nach dem ich erst umschalten wollte, weil ich schon eine typisch Pro7-Mäßige Sexsendung erwartet hatte aber sie war ziemlich gut. Natürlich wird dabei viel bekanntes gesagt, wenn wir in einem Klassenraum sind sowieso. Beim Thema Sex lässt sich halt genauso wie bei Physik nicht viel neues sagen und an einer Dokumentation über das Weltall würde ich doch nicht kritisieren, dass mal wieder die Relativitätstheorie angesprochen wird oder? Dass in einem Gespräch mal etwas übers Wetter gesprochen wird, ach herrje. Und dass es schon viel in der Vergangenheit über das Thema geht, ja na und? Wichtig ist doch eher die Qualität und die war hier fand ich ziemlich hoch. Bei allen anderen Punkten gab es gute Kritikpunkte aber bei der Nummer 2 wirkte es ziemlich bemüht. Btw. ich denke tatsächlich dass nicht viele Menschen besonders gut über die Anatomie der Geschlechtsteile bescheid wissen, viele Sendungen behandeln die gar nicht oder sind ziemlich peinlich aufgemacht und ergehen sich in den üblichen Durchschnittszahlen (gerade ProSieben liebt es ja einem Max und Marlene Mustermann zu präsentieren statt echte Menschen). Ob man weibliche Geschlechtsteile allerdings so präsentieren muss… weiß nicht, ich fand schon im Sexualkundeunterricht, dass ein Porno ästhetischer wäre.

Ich weiß es wurde gesagt. Aber ich mache es noch einmal: “Schwanzgesteuerter Ossi” - gehts noch? Das ist mehr als unter deinem Niveau!

Schon beim “Aldi-Lidl-Vergleich” und nun auch beim “BMW-gegen-Mercedes-Test” habe ich bisher nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass hier ein neues und grossartiges Sartire-Format, welches die ganzen Verbraucherinformations- sowie Auto"test"sendungen gekonnt auf die Schippe nimmt, geschaffen wurde. Die professionell wirkende Aufmachung zusammen mit den detailgenauen Genrezitaten und den völlig sinnfreien Testkategorien kann allerdings bei dem einen oder anderen Mario-Barth-Dauerkarteninhaber schon mal zu Irritationen führen …

Daher fordere ich hiermit einen Grimme-Preis für das ZDF!

:ugly

[QUOTE=SethSteiner;333994]Platz 2 kann ich nicht nachvollziehen[/QUOTE]

Ich fand’s bis auf das nervige Herummenscheln am lebenden Patienten auch ganz gut. Statt 45 Minuten hätten es 20 getan, wenn der Öffi-Redakteur auf den unvermeidlichen Humantouch (“Was macht Achim jetzt nach 3 Wochen?”) verzichtet hätte.

Lass uns eine Gegenreformation ([B]“Dafür zahl ich”[/B]) machen. Ich überweis der GEZ Holgers Beitrag.

Muss es denn sein eine Vagina gleich auf Bildschirmgröße zu zeigen? Ich versuche hier zu Essen…

:roll:

[QUOTE=Gabumon;334083] Ich versuche hier zu Essen[/QUOTE]

Wo ist der Widerspruch?

Ich versuche Gesund und Lecker zu Essen, aka fettes amerikanisches Frühstück. Da kann ich sowas ekeliges nicht brauchen :wink:

[post=334090]@Gabumon[/post]: Ich bin ja ganz kurz davor zu sagen “Wer FKTV immer noch beim Essen schaut, dem ist nicht mehr zu helfen”. Holger hat schließlich in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass es ihm egal ist, wenn seine Zuschauer angesichts der Bilder das Kotzen kriegen.
Für mich persönlich klingt “fettes amerikanisches Frühstück” um einiges ekeliger als eine Vagina …

Ich komme mit allem klar, ausser damit

Gewalt, sich ankoten, pft… dabei kann ich essen, aber das war einfach nur fies, dafür würd ich auch nicht zahlen

Was die ARD-Themenwoche Glück anbelangt: Das kam mir echt vor wie ein beschissener Wettbewerb, bei dem jeder versuchte, so oft wie möglich das Wort „Glück“ in einen Satz einzubauen. Und der ZDF-Test Mercedes gegen BMW? Seit ich den Test von ZDF-WISOMcDonalds gegen Burger King gesehen hab, der eben so wenig Informationsgehalt hatte, wundert mich so ein Comedybeitrag dort schon garnicht mehr!

„McDonalds verzichtet in seinen Filialen weitgehend auf FKW“

Hallo? Es heisst FCKW, Fluorchlorkohlenwasserstoff!

Und beim Geschmackstest lässt man ein Footballteam der Wiesbaden Phantoms die Hamburger probieren, anstatt die Kunden von McDoof, bzw. Burger King zur Bewertung zu befragen, ebenso behämmert wie der Test mit den Bobbycars im BMW oder Mercedes-Look!

Für einen Vergleich von Mercedes und BMW sind im Grunde nur drei Dinge entscheidend.

  1. Welcher Wagen hat einen so stabilen Unterbau, dass man damit problemlos über Hindernisse fahren kann, selbst wenn die Distanz zwischen Unterbau und Straße gerade einmal drei Finger beträgt?

  2. Welcher Wagen hält mehr DB aus, bevor bei dieser Musik die Scheiben platzen?

  3. Welcher Wagen versprüht so viel Potenz, dass sogar ein Milchbubi hinterm Steuer wie Chuck Norris auf die Ladies wirkt?

[post=334109]@TV-Dragon[/post]: Fluorkohlenwasserstoffe gibt es auch, davon werden einige ebenfalls als Kühlmittel eingesetzt. Teflon ist ebenfalls ein Fluorkohlenwasserstoff. Und Fluorchlorkohlenwasserstoffe sind eine Unterart von Fluorkohlenwasserstoffen, bei denen mindestens ein Fluor- oder ein Wasserstoff-Atom durch ein Chlor-Atom ersetzt ist. Wenn man keine Ahnung hat, Diggah … :roll:

Gut, akzeptiert, bleibt aber immer noch der schwachsinnige Geschmackstest mit der Footballmanschaft stehen, was interessiert es mich welche Burger, nach dem Spiel, schwitzende und schmachtende Sportler bevorzugen? Infogehalt gleich Null! :wink:

Und nun will das ZDF ernsthaft anhand eines Bobbycar-Experiments erforschen, welche Automarke die Kids später mal bevorzugen? Autsch!!

[QUOTE=TV-Dragon;334123]Und nun will das ZDF ernsthaft anhand eines Bobbycar-Experiments erforschen, welche Automarke die Kids später mal bevorzugen? Autsch!![/QUOTE]
Unterschätz das mal nicht. Wie das Foto hier belegt, hat man damit in Schweden auch Erfolg. :ugly

Auch wenn ich die Meinung anderer User hier wiederhole, liegt es mir am Herzen hier noch meine eigene kleine Ode an die Make love-Serie zu verfassen. Ich hätte die Serie zwar auch in die Liste der „Dokus, über die wir mal reden müssen“ aufgenommen, dies aber nicht weil die Sendung so schlecht sondern weil sie so informativ ist.

Ich dachte anfänglich ebenfalls, dass ich ja schon alles weiß und war umso überraschter, als ich dann doch noch etwas dazugelernen konnte. Außerdem ging es ja nicht nur um die Anatomie um angebrachtes Aufklären von Kindern, den Umgang mit Impotenz, Kommunikation in der Beziehung und Kriterien zum Finden eines Partners fürs Leben. Das alles sind ja durchaus berechtigte Themen, über die es sich mal nachzudenken lohnt. Ich zumindest kann behaupten, dass ich nach der Sendung um einige Erkenntnisse und Denkanstöße reicher bin als zuvor. Daher finde ich die Doku-Serie durchaus gerechtfertigt.

Natürlich wurde Einiges ein wenig in die Länge gezogen: Auf die „Spontan“(?)-Interviews und so manche Landschaftsaufnahme hätte ich zum Beispiel verzichten können. Nichtsdestotrotz empfand ich die Doku als ästhetisch und passend. Und, dass man gute Serien nicht immer an den Quoten messen kann, wissen wir ja bereits. Das Argument mit dem Quotenabfall bei Folge 2 ist also ungültig :stuck_out_tongue:

Zu den „schwanzgesteuerten Ossis“: Ich bin selbst auch aus Sachsen-Anhalt und mir sicher, dass Holger nur einen lockeren Spruch bringen und witzig sein wollte. Außerdem lässt sich reeperbahn-besuchenden Hamburgern genau das Gleiche unterstellen :wink:

Also mit meiner Herkunft aus der ehemaligen DDR kann ich sagen: Das letzte Jahr der DDR war 1989. Im Jahr 1990 gab es es soviel Umbruch (0-Stunden bzw. Kurzarbeit, Westprodukte in den Kaufhallen, Samstagsunterricht fiel weg), dass hatte mit der DDR nix mehr zu tun. Die klugscheißende Bemerkung vom FK, die DDR wäre aber faktisch erst am 3. 10.1990 Vergangenheit ist für mich einer der Gründe für die immer noch große Kluft zwischen Ost und West. Null Interesse an den Gefühlen und Gedanken der assimilierten Bevölkerung aber immer schön einen auf dicke Hose machen und glauben, man hätte die Intelligenz mit Löffeln gefressen.

Das im Zeitalter des digitalen TVs offensichtlich nur Ossis in der Lage sind, MDR zu empfangen, fügt sich dann gut ins Gesamtbild. Oder Wessis würden nie MDR schauen? Wie auch immer, typischer Kreymeier halt…

[QUOTE=grettyr;334155]…aber immer schön einen auf dicke Hose machen und glauben, man hätte die Intelligenz mit Löffeln gefressen. [/QUOTE]
Da bist Du ja ganz vorne dabei. Fakt ist, die DDR existierte bis 2.10.1990. Und das kannst Du nicht mit halbseidenen Argumenten wegdiskutieren. Das es in den letzten Monaten starke Veränderungen gab, (erste freie Volkskammerwahlen, Währungsunion, Westprodukte usw.) besteitet doch niemand. Aber die Behauptung die DDR gibts nach 1989 nicht mehr, ist schlicht falsch.

Und bevor Du mich ebenfalls beschimpfst, ich bin auch aus der Zone.

Sommeranfang war 21. Juni. Am 1. Juli 1990 gab es bereits die “Westmark”. Und nur das war’s was zählte. Alles andere is nebbich. Mit der letzten Volkskammerwahl im März 1990 entschied der Bürger-Ost, dass man heim ins Reich wolle. Lothar de Maizière wurde als Ministerpräsident nicht mehr ernst genommen. Es ist also höchsten [B]de jure[/B] von Interesse, dass die DDR noch bis Oktober existierte. [B]De fakto[/B] war sie im Sommer 1990 längst Geschichte.

Gut das sich mal jemand dazu äussert.
Es ist zwar erfreulich das über das Thema “Sexualität” mal respektvoll und ohne gleich wieder in die Pornoecke abzudriften berichtet wird, allerdings kommt mir das eher so ein bisschen wie “das Tagebuch von Frau Henning” vor.
Die Infos sind jetzt nicht wirklich neu - das “Wissen” welches vermittelt wird hat doch eignetlich jeder er sich ein bisschen mit sich selbst und seinem Körper ausseinandersetzt. Für mich war zumindest nichts neues dabei.
Und dann ist da natürlich noch die charismatische Frau Ann-Marlene Henning, die mit ihrer fröhlich/offenen Art ständig kleine “Tabubrüchlein” (Bauarbeiterszene) begeht und mit ihrem (wohl absichtlich männlichen) Kameramann witzelt, wo ich mir dann so denke “das machst du doch jetzt nur damit ich vor der Glotze hocken bleib …:roll:”
Wirklich authentisch fand ich das ganze nicht, genau so wie die gezeigte Szene mit dem Paar in der Praxis, in der sich die Frau beim anblick der weiblichen Geschlechtsorgane in Grund und Boden geschämt hat und es ständig versucht hat mit einem “hmhm” zu übertünchen … da hätte ich eigentlich am liebsten abgeschaltet.

Ich finds gut das sich endlich mal jemand traut Kritik an diesem Format zu äussern und nicht in den allgemeinen, vollkommen überzogenen Beweihräucherungstenor mit einstimmt!