Zu meiner Grundschulzeit vor 20 Jahren gab es übrigens dauerempörte Sprachtraditionalisten, die sich wie wild gegen Anglizismen im alltäglichen Sprachgebrauch und in der Lehre gewehrt haben. Die haben gekämpft wie irre. Heutzutage heißt deren prominentester Vertreter Björn Höcke. Wer will so enden?
Es darf sich also jeder fragen, ob sich die Ignoranz gegenüber progressiven Gesellschaftstrends, die auch für einen Generationenwechsel stehen, der eh nicht aufzuhalten ist, wirklich lohnt. Zumal es doch keinem schadet, weniger Diskriminierung zu pushen. Ausgebuht werden macht keinen Spaß und dann entstehen solche Beiträge. Aber dann kann man ja einfach mal von der Bühne gehen, wenn man nur noch alte Sprüche klopft, die nicht mehr in die Zeit passen.
Das soll keine Suggestivfrage sein, sondern ich bin wirklich interessiert:
Wenn das Wort Zigeuner nicht mehr gewollt ist, die Reduzierung auf Sinti und Roma (allein durch die Namensgebung auch durch den Zentralrat selber) aber ebenfalls schwierig ist, wie sollte man sich denn dann deiner Meinung nach ausdrücken?
Bitte stell diese Frage den Zentralrat der Sinti und Roma.
Man sollte auch beachten, dass solche Zentralräte nie für die betreffenden Ethnien in ihrer Gesamtheit sprechen (können).
So kenne ich auch Juden, die äußerst kritische Meinungen über „ihren“ Zentralrat haben.
Kurz: Man sollte bzw. muss Äußerungen solcher Räte eine gewisse „ja-ja“-Haltung entgegenbringen. (Werner Fans wissen, was gemeint ist! )
Viel geschickter sind ja welche wie du, die andere zum Täter machen, in dem man diesen Rassismus unterstellt, nur weil sie die Dinge anders bewerten und nicht derselben Meinung sind wie der linke Mob.
Ja, gar nicht auszudenken, wo der heutige Sprachwahnsinn irgendwann enden wird. Höckes gibt es auf jeder Seite. Aber dir fallen sie wohl dann nicht mehr auf, sobald diese Rattenfänger einen roten/grünen statt braunen Schafspelz tragen. Have fun being a rat.
Ich hätte auch schreiben können, woher willst du wissen, wer der „Betroffene“ und wer "Täter ist?
Das ist und war schon immer eine rein subjektive Wahrnehmung.
Neuerdings wird man aber dazu genötigt, dass man es gefälligst objektiv zu betrachten hat.
Überspitzt gesagt kann auch ein Selbstmordattentäter ein Opfer sein - schlimme Kindheit, keine Wertschätzung etc. - und nun?
Keine käme hier auf die Idee, dass nun für allgemeingültig zu bewerten und zu behaupten, dass jeder Täter das Opfer seiner Lebensumstände geworden ist.
Auf der aktuellen Diskussionsebene geschied aber genau das und man lässt dadurch keine andere Meinung zu.
Ein paar Fragen hätte ich dann doch noch zu deiner Geschichte aus dem Paulanergarten:
Haben die Forderungen dieser „dauerempörten Sprachtraditionalisten“ dazu geführt, dass ganze Bücher umgeschrieben und entsprechende Verordnungen/Gesetze erlassen werden? Gab es Shitstorms und Rufe nach Karriere-Boykott, wenn jemand sich diesen Forderungen nicht beugen wollte? Sind die Forderungen dieser Leute hierzulande bis in die Behördensprache und sogar in den Schulunterricht vorgedrungen? Kurzum: Spielen deren Forderungen in unserem Leben eine ernsthafte Rolle?
Ich frage mich, was den Zentralrat der Sinti und Roma eine Soße angeht. Identifizieren sich diese Leute tatsächlich mit einer Schnitzelsoße? Wirklich bedauerlich, möglicherweise gibt es dagegen aber auch schon Pillen.
Ich kann da sogar einigermaßen mitfühlen. Mich hat auch niemand gefragt, ob ich durch mehrere Wurstsorten, Sülzen, Braten, Senfmarken, Konservengerichte usw. repräsentiert werden möchte. Vieles davon schmeckt mir nicht mal. Aber andererseits, wenn Leute bei ihrer Lieblingsspeise mit Genuss an meine Heimat denken, ist das doch irgendwie ne ziemlich feine Sache.
Holger,
lade diesen Typ doch mal zur einer Diskussion ein. Dann soll er dir klipp und klar erklären was er meint und muss auf deine Argumente reagieren.
Bin gespannt, ob dieses Gespräch dann überhaupt stattfindet oder eine Ausrede a la „Mit Rassisten redet man nicht“ kommt.
Ich dachte, diese Leute wären bis heute noch aktiv? Dann wissen die bestimmt, wie Twitter funktioniert, auch wenn es bei ihnen vielleicht Zwitscherer heißt. Karrieren boykottieren konnte man allerdings auch schon lange bevor diese ganzen Online-Hassplattformen erfunden wurden.