Der Drehbuchautor hat MINDESTENS 50.000€ für’s Liefern dieser Vorlage bekommen. Das ist die Standardgage für Langfilme.
Viel Geld für den Stuß, denkt da sicher der eine oder andere.
Doch den Autoren (“Derek Meister” und “Simon X. Rost”) sollte man die Kohle gönnen.
Zum einen: In der Regel hangeln sich die meisten Drehbuchschreiber in Deutschland mühsam von Projekt zu Projekt oder müssen nebenbei was arbeiten. Personen, wie z.B. Ruth Thoma, die ausschießlich vom Skripte-Verfassen leben kann, sind die große Ausnahme.
Und zum anderen: Mit jedem anderen Autor wäre auch Scheiße bei rausgekommen.
(Außer ein Autor oder Regisseur von Rang und Namen hätte sich der Sache angenommen)
Denn in Wirklichkeit schreiben Redakteure, Produzenten, Regisseure, Schauspieler und die Typen in den Fördereinrichtungen die Geschichten für derartige und ähnliche Machwerke. Der Autor, der den Film unbedingt verwirklicht sehen will, um das bitter nötigte Honorar zu kassieren oder die Chance auf eine Fernseh- oder Kinoproduktion zu nutzen, wird zum Ja-Sager, der die Story so anpasst, dass so gut wie jeder zufrieden ist. Schön alles abnicken und keinen Streit anfangen, obwohl die Änderungen, Einwände und Wünsche zum Haareraufen sind.
Selbst bei [B]fertigen[/B] Filmen läßt sich schwer sagen, welche Wirkung er erzielen wird, weshalb z.B. in den USA Testvorführungen nicht unüblich sind.
In der Drehbuchphase sollte man deshalb auf begabte Menschen, die Geschichten “lesen” können, vertrauen. Zumeist sind das halt Personen, die selber gute Geschichtenerzähler sind, also Autoren oder Regisseure.
Wenn man keine Ahnung hat, Schnauze halten! Doch das Problem ist, dass jeder, der in Gremien oder Produktionsfirmen sitzt, glaubt, die Qualität von Spielfilmen bestens beurteilen zu können.
Das Resultat ist dann solch ein langweiliger Konsensbrei aus Klischees.
Im Fall der Steuergelder für die Filmkunst muss man leider sagen, dass jährlich die meisten Perlen vor die Säue geworfen werden.
Diese RTL-Produktion ist sicher ein Extremfall. Mit Genrefilmen erhoffen sich die Filmförder GmbHs oft, was für die Kasse zu tun.
Auf der anderen Seite der Geraden findet man aber auch viele unoriginelle Machwerke Marke [I]anspruchsvoll[/I], die entweder subjektiv-kryptische geistige Masturbation darstellen oder auf gesellschaftsrelevant, sozial-engagiert oder politisch machen.
Da ist mir fast der aufrichtige Wunsch viel Quote zu machen lieber.
Sowieso.
Ein bißchen FDP würde dem jetzigen System der Verteilung der Fördergelder gut tun.
Weniger Regulierung, mehr Markt.
Ich wette, selbst wenn sie die Bewilligung der eingegangenen Anträge auslosen würden, ohne überhaupt die eingegangenen Filmideen vorher zu lesen, würden interessantere Sachen entstehen.
Was den mangelnden Realismus des Films betrifft:
Es gibt tatsächlich viele Schwarze Löcher in der Schweiz, doch sie ziehen nur ausländisches Geldkapital an.