Hier kann darüber diskutiert werden!
Das ist eines dieser Themen, bei denen ich zwiegespalten bin und sagen muss… auch wenn ich Zweifel habe, muss es in bestimmten Grenzen eine freie Entscheidung der Frau bleiben. Dass die Rate derer, die weder aus „kriminologischen“ noch aus Gründen des „medizinischen Notfalls“ abtreiben, die Mehrheit stellen, daran habe ich keinen Zweifel. Es macht mich auch zu einem gewissen Grad wütend. Ich habe kein Problem damit, an dieser Stelle auch persönlich zu werden, von daher…: Meine Ex-Freundin hat (mindestens) zwei Mal abgetrieben (zum Glück nicht meine Kinder, sondern Schwangerschaften aus früher Zeit). Sie hatte mir davon erzählt… und das in einer Beiläufigkeit, die mich geschockt hat. Sie hatte überhaupt kein Problem damit… es war für sie wie die Therapie gegen eine Geschlechtskrankheit. Keine Zweifel, keine Skrupel… Spaß haben und die Folgen abhaken. Das hatte für mich indirekt die Trennung zur Folge. Nicht, weil ich ein militanter Abtreibungsgegner wäre, sondern weil ich mir die Frage gestellt habe, ob ich mit so einem Menschen zusammen sein kann, der einen solch verkrüppelten Charakter hat, das muss ich so drastisch sagen. Die feministische Politisierung und Instrumentalisierung dieses Themas macht mich nicht weniger wütend. Dennoch… ich halte die gegenwärtige Gesetzeslage für angemessen und gut. Ich schließe mich dem „Hinnehmen extremer Fälle“ des Gastes an, mit der Ausnahme, dass ich es auch in nicht-medizinischen oder -kriminologischen Fällen akzeptiere, auch wenn ich es moralisch bedenklich finde. Es kann nur die Stellschraube Beratung, Aufklärung, Angebote für Alternativen geben – hier gibt es definitiv weiteren Handlungsbedarf; eine Liberalisierung darf auf keinen Fall erfolgen. Wer es bei einem Willen zur Abtreibung mit den Barrieren, die es in Deutschland gibt, nicht aufnehmen kann, hat Pech gehabt… dem muss der Gesetzgeber nicht noch entgegen kommen.
Ich stimme dem Gast zwar nicht in allen Punkten zu, finde es aber prima, dass Holger hier einen Gast hatte, der sehr seriös und klar Position bezogen hat. Danke dafür!
Die Argumentation der Dame war sehr klar, eloquent, logisch, stringent und nachvollziehbar.
Hat mit sehr gefallen.
Eine wieder sehr sher gelungene und unglsublich spannende Folge. Ich kann meine Position zu dem Thema noch immer nicht genau erkennen, bin aber erleichtert, dass sich mit diesem Thema auch Leute befassen, die sich mehr als drei Gedanken gemacht haben, und nicht nur konfusen Stuss von sich geben.
Was soll man dazu noch sagen? Bei dem Thema zeigt sich nun einmal sehr deutlich, wer Frauen als eigenständige, vernunftbegabte Menschen ansieht, oder nur als Dienstleisterinnen an der Gesellschaft. Solange die Mutter mit ihrem Wohl und ihrer Gesundheit haftet, muss die letzte Entscheidung selbstverständlich bei der Frau liegen. Es wird aber wohl noch einige Jahrhunderte dauern, bis auch die letzten Frauenhasser ausgestorben sind.
So ein Unfug.
Ich habe sowieso nicht erwartet, dass Du bei dem Thema mehr als irgendwelche Grunzlaute hervorbringst.
Ich würde gar keine Position beziehen, denn das ist eines der wenigen Themen bei denen man gar nicht richtig liegen kann.
Nein, es ist natürlich besser, den Brunnen zu vergiften und jeden mit einer anderen Meinung als deiner als “Frauenhasser” zu diffamieren.
Es ist eindeutig besser die Fronten klar abzustecken und über die Fundamente und Axiome zu sprechen, als sinnlos irgendwelche Folgerungen zu debattieren.
Es ist also deiner Meinung nach besser, zu pöbeln und nur deine Meinung als legitim zu erkennen.
aha.
Klar. Fang an! Bisher hast du eigentlich nur laut gehofft, dass die Interviewpartnerin bald stirbt, weil sie nicht so denkt, wie eine Frau deiner Meinung nach denken sollte.
Dieses Abtreibungsthema ist doch albern. Jahrzehnte lang hatten wir damit in Deutschland keine Probleme und nur weil jetzt irgendwelche hobbylosen Sharmutas ein bisschen getrollt haben wurd daraus wieder ein so grosser oeffentlicher Diskurs … als ob es keine anderen Probleme gaebe.
Vor allen Dingen sind bei dem Thema die Seiten immer so stark auf ihre Meinung beharrt, dass da doch eh keiner auch nur einen Millimeter abweicht. Auf der einen Seite sind die Irren Lebensretter, die eine gerade befruchtete Eizelle mit einem voll entwickelten Menschen gleichsetzen und auf der anderen Seite sind die gestoerten Jusos, die am liebsten noch kurz vor der Entbindung das “Ding” rauskratzen wollen. Und in der Mitte sind wir dann bei einer Rechtssprechung wie in DE, die eigentlich Jahre lang in der Praxis gut funktioniert hat. Aber gut, ueber irgendwas muss man ja diskutieren.
Ich habe meine Meinung in Bezug auf dieses Thema bereits mehrfach geändert. Nachdem ich mich in den letzten Jahren in Sachen Rationalität deutlich weiterentwickelt habe, bin ich mittlerweile dafür, Abtreibungen komplett zu legalisieren. Ich bin mir nicht immer ganz sicher in dieser Position und finde es nach wie vor schwierig. Die Gästin hat nicht so einen Dünnpfiff gefaselt wie manche Gäste davor, ich fand ihre Argumentation stellenweise einleuchtend, sie hat aber auch an vielen Stellen bestenfalls halbgare, um nicht zu sagen Scheinargumente vorgebracht, denen ich auch teilweise früher aufgesessen bin, um das genauer aufzudröseln müsste ich die Folge nochmal schauen.
Ich muss auch dazusagen, dass ich kein Hardcore-Befürworter von Abtreibungen bin, bei manchen “Pro-Choice”-Aktivisten kommt mir auch das schütteln, ebenso finde ich Abtreibungen in vielen Fällen unmoralisch. Entscheidend ist aber, dass das Kind letztendendes im Körper einer Frau sitzt, die das Recht hat, über ihren eigenen Körper zu bestimmen. Es geht bei einer Abtreibung ja primär darum, das Kind aus dem Körper der unfreiwilligen Mutter zu entfernen, der Tod des Kindes ist nur Konsequenz daraus, auch wenns hart klingt. Ich darf auch niemandem unter Zwang Blut abnehmen, um jemand anderen am Verbluten zu hindern.
EDIT: ich teile ihren Einwand, dass die Beratungen teilweise nicht Ordnungsgemäß stattfinden und dass solche Beratungen essenziell sind, um sicherzustellen, dass die Personen das auch wirklich wollen.
Okay, den Teil, wo @NBess68 das formuliert, musst du mir mal zeigen.
Ich finde das Thema ist so ähnlich wie Sterbehilfe bzw. die Diskussion darum.
Ich bin der Meinung (bei beiden Sachen) sollte das letzte Wort bei der Person liegen, die das ganze auch durchmacht. Sprich, bei der Abtreibung auch die Frau mit dem werdenden Kind. Ihr muss man dann aber auch klar machen, das sie ein potentielles Leben verhindert. Es sollte daher keine Kurzschlussreaktion sein und Ärzte sollten dieser dann mehrere Tage Bedenkzeit geben. Wenn sie sich dann immer noch sicher ist, dann sollte es aber auch erlaubt sein.
Man muss ja auch daran denken, es könnte ein One Night Stand gewesen sein und nun steht die mit dem Kind alleine da und kann es eventuell kaum versorgen. Das ist nicht wirklich förderlich, auch nicht fürs Kind.
Daher sollte es legalisiert werden, aber nur nach eingehender Belehrung und Bedenkzeit und ausdrücklichen “Wunsches” geschehen.
Warum gehst Du davon aus, dass die Frauen sich selbst keine ausreichende Bedenkzeit nehmen? Hier haben wir es mal wieder: Entmündigung der Frau.
Was soll denn deiner Meinung nach legalisiert werden? Gäbe es auch für dich ein Zeitfenster, das nicht überschritten werden dürfte oder gilt für dich “solange es drin ist, entscheidet die Frau”?
Aus welchem Grund stellst du das Selbstbestimmungsrecht der Frauen grundsätzlich über das Recht der Kinder auf Leben?
Jemand der das differenzierter sieht wird von dir als “Frauenhasser” bezeichnet. Sind dann Menschen mit deiner Einstellung automatisch “Kinderhasser”?