Folge 107 - Kurz kommentiert

Ich fahre für ca. 80 Euro etwa 1000 km weit, und wenn ich bei der Mitfahrzentrale Leute mitnehme, teilt sich das durch drei.

Das mit den 80 Euro entspricht einem durchschnittlichen Dieselverbrauch von 5,7 Litern auf 100 km. Kann je nach Auto also stimmen. Dass man bei Mitfahrzentralen ca. 6-7 Euro je 100 km für den Mitfahrenden rechnet und „kassiert“ liegt schlicht an Angebot und Nachfrage. Würde hier der Autofahrer bei einem Mitfahrenden 112,50 Euro verlangen für 600 km, würde dieser sich gleich Alternativen suchen (und wahrscheinlich schon gleich auf dem Mitfahrerportal finden). Außerdem kennt er ja auch den Fahrer nicht und kann sich nicht sicher sein, dass dieser auch überhaupt kommt. Da ist die Bahn dann doch sicherer. Bei 112,50 Euro könnte er auch gleich die Bahn nehmen. Solche Faktoren spielen alle mit ein.

Ein Autofahrer, der nur einen Mitfahrer über die Zentrale findet, nimmt lieber gerne die 36-42 Euro pro Person ein, als gar nichts. Und in der Tat - der Spritpreis ist ja bereits mit einem Fahrer geteilt und er zahlt ja eh seine Fixkosten fürs Auto. Das meint Holger vielleicht auch. Dennoch macht das ja das Autofahren an sich ja nicht billiger! Ein Autofahrer bei Mitfahrgelegenheit.de freut sich natürlich, wenn er 3 Leute mitnehmen kann. So kann er die 36-42 Euro auch dreimal kassieren!

klar mit nem alten Polo 1,0 gehts wesentlich günstiger weil man ja keine abnutzung und verschleiß mehr rechnet aber sonst sin 180 euro realistisch für 600km autofahrt

Das gilt für alle Fahrten - nicht nur für Neufahrzeuge. Ich weiß aber was Du meinst. Einen solchen Polo zu fahren ist natürlich für den Fahrer des Fahrzeugs bedeutend billiger - auch je km. Das liegt aber daran, dass er den Wagen extrem günstig am Markt eingekauft hat, weil Angebot und Nachfrage eben den Preis bestimmen. Und der Verkäufer (nehmen wir der Einfachheit halber mal an, er habe das Auto vor 20 Jahren mal als Neuwagen selbst gekauft) verkauft ihn Dir zu einem Spottpreis, um ihn überhaupt loszuwerden. Er hat für seine km die volle Abnutzung bezahlt und Du hast jetzt das Risiko, ob Du noch 1 km oder 10.000 km damit weit kommst. Jedenfalls ist Dein Risiko, auf der insgesamt 1200 km-Strecke liegenzubleiben sehr hoch! Wenn Du die kommende Reparatur (die wirtschaftlich natürlich unsinn wäre, da ein wirtschaftlicher Totalschaden vorläge) auf die 600 km umrechnen würdest - ohje ohje. Aber das wäre ja auch falsch gerechnet! Deshalb der Durchschnittswert je km!

Ich formuliere es nochmal anders: Die ADAC-Rechnungen sind so aufgebaut, dass sich jemand einen Neuwagen kauft und ihn nach 4 Jahren und insgesamt 60.000 km abstößt. Daher kommen auch Werte wie 60 Cent/km zustande. Nach 4 Jahren hast Du einfach den größten Batzen der Anschaffungskosten verbraten. Billiger fährt immer der, der sich dieses Auto nach 4 Jahren kauft und selbst damit weitere 60.000 km fährt. Noch billiger fährt derjenige, der sich das Auto nach 8 Jahren kauft usw. Allerdings steigt natürlich damit auch immer mehr das Risiko von großen Reparaturen!

Ich mache es daher so - und kaufe mir stets einen Jahreswagen (z. B. Werksautos) und fahre diesen dann solange, bis er von selbst „auseinanderfällt“. Zumindest ist das immer mein Ziel. Einer zerlegte ich nach 4 Jahren allerdings komplett und zum Glück war er Vollkasko versichert. Einer war nach 11 Jahren voll in der „Gewinnzone“ und musste ihn dann verkaufen, weil ich einen Firmenwagen bekam. Die Firma ging insolvent und seitdem habe ich wieder einen Jahreswagen - jetzt 5 Jahre alt. Mein Vorhaben ist, ihn noch 10 Jahre zu fahren. Hoffentlich klappt es dieses mal.

Ich mache es daher so - und kaufe mir stets einen Jahreswagen (z. B. Werksautos) und fahre diesen dann solange, bis er von selbst „auseinanderfällt“. Zumindest ist das immer mein Ziel.

Ganz genau so mache ich es auch. Selbst wenn am Ende mal die ein oder andere Reparatur gefährlich am Restwert kratzt: Egal, davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn je länger und weiter man das Auto „ausnudelt“ desto geringer werden die Kilometerkosten am Ende.

Es gibt natürlich aus Ausnahmen, bei denen ein früherer Verkauf sich lohnen kann (der Audi A2 war so eine Ausnahme), aber in der Regel ist das Vorgehen mit dem Jahreswagen die günstigste Variante.

@ Die gute alte D-Mark

Holger meint ja, die 225 Euro seien viel zu hoch gegriffen.

Erkläre mir bitte, warum Du ihm vielleicht zustimmst oder ihm, warum er falsch liegt.

Hab ich ja ein paar Seiten vorher schon geschrieben, daß ich Holger prinzipiell zustimme. Das Auto ist anscheinend absichtlich kaputtgerechnet worden.

Neben dem reinen Fahrpreis kommen ja auch noch andere Aspekte hinzu:

[ul][li]Wie komme ich zum Bahnhof, und am Zielort vom Bahnhof weg? Taxi? Bus?[/][/li][li]Viele Züge im Regionalverkehr fahren Stündlich oder sogar nur alle zwei Stunden. Will ich ein wenig Reserve einplanen, verlängert sich die Zeit schnell mal um ganze zwei-Stunden-Blöcke[/][/ul][/li]
Gerade den letzten Punkt hat man in dem Fernsehbericht ja ganz elegant umschifft indem man mit dem Auto einfach dann losgefahren ist, als der Zug abfuhr. Ich hätte gesagt: Startzeit ist genau 5 Minuten später. :wink: Dann hätten die Pufferküsser sicher erstmal ne gute Stunde in dem Wartehäuschen gesessen.

Weiterer Vorteil im Auto: Kein Umsteigen, keine Blagen die sich mit ihren Smartphones beplärren, immer ein Sitzplatz …

@ Die gute alte D-Mark

Weitere Vorteile Bahn: man muss bei längeren Strecken keine Pausen halten; man kann auf der Fahrt schlafen; man steht nie im Stau; man kann sich mit seinen Kindern während der Fahrt beschäftigen…

Ich will die Bahn an sich gar nicht schlecht machen, im Grunde genommen fahre ich auch gerne Bahn und gerade deshalb ärgere mich über die Preise und die schlechte Anbindung in der Fläche. Schau doch mal wie viele Nebenstrecken stillgelegt oder stark ausgedünnt worden sind. Was nutzt mir also eine schnelle ICE-Verbindung, wenn ich für An- und Abreise zu den ICE-Bahnhöfen die ganze Zeitersparnis wieder verplempere?

In meinem “Kuhdorf” mit fast 90.000 Einwohnern fährt der letzte Zug um 21 Uhr(!!) — auch am Wochenende. Das ist im Grunde eine Frechheit. Bin schon ein paar mal mit dem Taxi nach Hause gefahren worden, weil ein Zug Verspätung hatte und ich den letzten nicht mehr bekommen konnte. (Fairerweise muß ich anmerken: Das Taxi wurde dann aber auch von der Bahn bezahlt, immerhin.)

@ Die gute alte D-Mark

Du hast mit allem Recht was Du sagst. Es sagt aber nichts zum eigentlichen Knackpunkt. Wie hoch setzt Du die wahren Kosten mit einem PKW für 600 km an?

Das kommt drauf an, ich würde sagen mit 30 Cent liegt man sicherlich nicht total daneben sondern eher noch drüber. Das wären dann 180€ statt 225€.

Ich müsste mir mal die Mühe machen und die ganzen Reparaturen und laufenden Kosten von meinem letzten Auto zusammenzurechen, würde mich auch interessieren was da konkret rauskommt.

Du kannst mir glauben, dass die 30 Cent nur mit einem Kleinwagen ohne viel Extras zu realisieren sind. Und natürlich muss man das gesamte “Autoleben” berechnen und nicht nur die vergleichsweise lukrativen letzten Jahre betrachten. Aber gut. Sagen wir 180 Euro (“und eher noch was darüber”).

Holger, können wir uns darauf einigen?

Liebe Leute!

Zum Bahn-Autovergleich: Anstelle herumzuraten, schaut euch den Ausschnitt nochmal genau an! Man sieht, mit welchen Zahlen gerechnet wurde:

0.502 * 600 = 302.4
302.4 / 4 = 75.6

Es wurde also der Redakteur mit Eingerechnet, das ist eigentlich nachteilig für die Bahn, weil ein Auto sehr selten mit 4 Personen besetzt ist.

Andererseits scheinen mir die 50.2c zwar hoch gegriffen, aber nicht unrealistisch. Ich bin bei meinem Auto (Toyota Prius) in den ersten 3 Jahren auf Gesamtkosten von etwa 25c pro Kilometer gekommen, mit Wertverlust auf etwa 45c. Wenn mir ein km wirklich 50cent kostet, würde ich so eine lange Strecke mit einem Mietwagen fahren - sollte es selbst mit Einwegzuschlag unter 100€ geben, plus etwa 60€ für Treibstoff, ergibt also 40€ pro Fahrgast.

LG ALex

Ja die Diskussionen, dass nicht nur die Spritkosten pro KM zählen gibt es bei uns im Geschäft auch immer, wenn es um die Höhe der Kilometerpauschale geht. Ich denke aber, Anschaffungskosten, Steuer und TÜV hätte man auch theoretisch voll zu tragen, wenn man keinen KM (gut, so blöd is ja dann keiner) oder 100.000 im Monat fährt.

Wirkliche Kosten, die durch Fahren entstehen und dann auch auf einen KM umzurechnen wären, sind dann Sprit, Versicherung (die ist zwar km-abhängig, aber selbst da gäbe es eine Mindestprämie zu zahlen, die dann fast schon zu den drei obigen Punkten zählen würde), Reparaturen und Verschleiss.

Aber egal, wie die Diskussion ausgeht, Autofahren wird immer mehr zum Luxus, den man sich wirklich leisten können muss.

Wirkliche Kosten, die durch Fahren entstehen und dann auch auf einen KM umzurechnen wären, sind dann Sprit, Versicherung (die ist zwar km-abhängig, aber selbst da gäbe es eine Mindestprämie zu zahlen, die dann fast schon zu den drei obigen Punkten zählen würde), Reparaturen und Verschleiss.

Wenn Du in 2 Monaten 100.000 km fährst (mal abgesehen davon, wie unrealistisch das ist), dann hält Dein Auto vielleicht ein halbes Jahr. Und da willst Du die Anschaffungskosten nicht auf den km rechnen?

Und wenn Du die 300.000 km in 20 Jahren fährst, gehört es genauso zum km-Preis. Das kann man drehen und wenden wie man will:

Gesamtkosten bis zur Verschrottung geteilt durch gefahrene Kilometer.

Nichts anderes.

Trotzdem ist man weit davon entfernt, am Ende dann bei 225 Euro Kosten für eine gemeinsame Autofahrt von 600 km Länge zu sein.

Dem möchte ich widersprechen.
Man kann je km locker 40 ct rechnen:

600(km) x 0,4(€) = 240€

Also ist 225€ für drei Leute auf 600 Kilometer sogar noch eine autofreundliche Rechnung.
Wie man zu den genannten Zahlen kommt wurde von Vorpostern geschrieben.

Des Weiteren hattest du moniert, dass für die Zugfahrt eine Gruppenkarte genutzt wurde und das es für den Einzelnen teurer sei.
Das stimmt zwar gilt aber auch fürs Auto, dort macht es sich sogar stärker bemerkbar.

Darüber hinaus hattest du für die Autofahrt nur die Spritkosten gerechnet, aber das wurde im Forum ja schon Mehrere geschrieben.

Tante Edith gibt zu bedenken, dass auch 40ct/km wenig ist:
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenuebersicht_s-v_47089.pdf

Uiuiui, Du provozierst die Saalfrank ja ganz schön, Fernsehkritiker. Nicht dass die gute Frau noch Tollwut bekommt, wenn sie diesen Beitrag sieht und Deine Assoziation die Du zwischen toten Mann und toten Hund gezogen hast…

Was den Crystal Meth-Clip angeht, finde ich es hervorragend, dass sich RTL2 endlich in Richtung Bildungsfernsehen entwickelt. :smt025

Tante Edith gibt zu bedenken, dass auch 40ct/km wenig ist:
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenuebersicht_s-v_47089.pdf

Ja, da geht Tante Edith aber davon aus, dass jeder der drei eigenständig mit dem Auto gefahren wäre. Das ist nicht der Fall. Sie fuhren GEMEINSAM mit dem Auto. Also muss man die Kilometerpauschale auch durch drei teilen. Ich verstehe nicht, was daran so unverständlich ist. Die Kilometerpauschale rechnet aus, was ich allein mit meinem eigenen Auto inklusive Benzinkosten verbrauche. Insofern ist dieser Wert bei diesem Beispiel vollkommen irrelevant.

Du kannst mir glauben, dass die 30 Cent nur mit einem Kleinwagen ohne viel Extras zu realisieren sind. Und natürlich muss man das gesamte „Autoleben“ berechnen und nicht nur die vergleichsweise lukrativen letzten Jahre betrachten. Aber gut. Sagen wir 180 Euro („und eher noch was darüber“).

Holger, können wir uns darauf einigen?

Nein, auch das ist definitiv falsch. Es tut mir Leid! Es sei denn, du hast ein Auto, dass bei Mitnahme von drei Personen (oder gar vier) auch dreimal so hohe Benzin- und Verschleißkosten hat. Dann würde die Rechnung natürlich stimmen…

Holger:

600 km x 37,5 cent = 225 Euro

geteilt durch 3 Personen = 75 Euro

oder

600 km x 12,5 cent = 75 Euro

Die Kosten sind doch auf EINE Person heruntergerechnet.

1 Person mit dem Auto müsste 225 Euro kalkulieren

3 Personen je 75 Euro.

Wenn jeder einzeln mit seinem Auto führe entstünden insgesamt Kosten von 675 Euro!

Wie kann man nur so auf dem Schlauch stehen? (Ja ich weiß, dass Du das auch von mir denkst)

Edit: Die “Pauschale” wie Du es nennst - also die durchschnittlichen Kosten je km - betrifft das Auto an sich. Im Beispiel wurde ja aber doch auf eine Person runtergerechnet. Das kann ich doch nicht nochmal teilen.

Gehen wir doch mal den anderen Weg und nehmen an, dass die Autofahrer tatsächlich alle zusammen für 600 Kilometer nur 75€ gezahlt haben.

75,oo € / 600 km = 0,125 €/km
Die Benzinkosten hätten also gerade einmal 1,25 € / 100 km betragen. In Zeiten, wo der Sprit um 1,40 €/l (Diesel) bzw. 1,50 €/l (Super) kostet, bekommt man das nicht mal mit dem VW 1L hin.

Im Beitrag sieht man hingegen, dass die Gesamtkosten der Autofahrer 302,40 € betrugen.
[attachment=0]Spritkosten.JPG[/attachment]
Dies bedeutet Spritkosten (Verschleiß und den ganzen Kram ignoriere ich) i.H.v. 5,04 € / 100 km, bei Unterstellung eines Diesel-PKW (1,40 €/l) mithin einen Verbrauch von 3,6l / 100 km. Halte ich immer noch für untertrieben, aber immerhin gibt es da Fahrzeuge mit passendem Verbrauch.

302,40 Euro? Also dann ist wirklich klar, dass hier die Bahn von vornherein den Vergleich gewinnen sollte. Was hätten denn dann wirklich 3 Personen mit der Bahn gekostet? Es gibt wohl kaum ein 3 und ein 4-Personen-Ticket oder?

Aber gut. Die Intention des Beitrages war ja klar und hier jetzt kein Streitthema.

Holger bezweifelt ja aber nicht nur die 302,40 Euro (was ich für Otto-Normalverbraucher auch für zuviel halte), sondern auch die 180 Euro. :frowning:

Gehen wir doch mal den anderen Weg und nehmen an, dass die Autofahrer tatsächlich alle zusammen für 600 Kilometer nur 75€ gezahlt haben.

75,oo € / 600 km = 0,125 €/km
Die Benzinkosten hätten also gerade einmal 1,25 € / 100 km betragen. In Zeiten, wo der Sprit um 1,40 €/l (Diesel) bzw. 1,50 €/l (Super) kostet, bekommt man das nicht mal mit dem VW 1L hin.

Das wird ja immer besser :smt005

Du musst die 75 Euro zunächst mal durch 6 rechnen, dann kommst du auf den Preis pro 100 km. Der läge dann also bei 12,50 Euro. Wenn wir jetzt mal der Einfachheit halber davon ausgehen, dass das benutzte Auto 6 Liter auf 100 km verbraucht, dann sind das pro Liter 2,08 Euro - also ein noch weit übertriebener Benzinpreis. Warum? Weil natürlich Verschleiß- und sonstige Kosten noch mit hineingehören, das bestreite ich ja gar nicht.

Holger:

600 km x 37,5 cent = 225 Euro

geteilt durch 3 Personen = 75 Euro

oder

600 km x 12,5 cent = 75 Euro

Es hat keinen Sinn mehr, Harald. Sorry! :smt011

Jo, ist mir auch gerade aufgefallen, dass sich da zwischendrin eine Null aus der Rechnung verkrümelt hat und das alles somit keinen Sinn macht.
Den von dir unterstellten Verbrauch von gerade mal 6l / 100 km halte ich aber auch für Blödsinn. Wenn man (bei 12,50 € / 100 km) den Sprit mit 1,40 €/l veranschlagt, kommt man auf knapp 9l / 100km. In meinen Augen ein realistischer Wert. (Was ich bisher beim ÖR an Fuhrpark gesehen hab, sind ja nicht gerade verbrauchsarme Kleinwagen …)
Vielleicht sollte man die Redaktion mal anschreiben und sich erkundigen, wie sie denn auf 302,40€ für die vier Autofahrer kamen.